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WGM-ClOWerAnzeiM Erscheint täglich abends niit Ausnahme der Sonn- und Festtage für den — nächstfolgenden Tag. - . — Bezugspreis: Bei A: holmia in den Ausgabestellen vierteljährlich Mark 1.50, wonniNch 50 Pfennig. Durch Boten frei ins Haus geliefert viert: !f ehrlich Mark 1.80, monatlich 60 Pfennig. Durch die Post vierteljährlich Mark 1.80 ausschliesslich Bestellgeld. Einzelne Nummern 10 Pfennig. zugleich Oberlungwitzer Tageblatt und Gersdorfer Tageblatt. Anzeigenpreis: Orts-Anzeigen die «-gespaltene Korpuszrile 15 Pfennig, auswärtige tk> Pfennig, die Rcklamezcile 40 Pfennig, die tt gespaltene Zeile im amtlichen Teil 45 Pfennig. Außergewöhnlicher Sah nach vorheriger Ilebercinkunst. Bet Wiederholungen Preisermäßigung nach feststehendem Tarif. SämtlicheAnzeigcn erscheinen ohneAufschlag im Oberlungwitzer Tageblatt und im töersdo.ser Tageblatt. Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Büsdorf, Bernsdorf, Wüstenbrand, Mittelbach, Grüna, Ursprung, Kirchberg, Erlbach, Meinsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf usw. Nr. 120. s-^.ch.r Nr >51 Illlliierstlig, den 25. Rai 1010. Geschäftsstelle Buhnstraße 3. 43. Jahrgang Bekanntmachung. Deutsche optische Instrumente, Gläser usw. sind wiederholt in das feindliche Ausland aus- geführt worden. Es wird daher für die Bereiche der stellv. Generalkommandos Xll. und XIX. Armeekorps verboten, Prismengläser irgendwelcher Art, Ziel- und terrestrische Ferngläser, Galtleische Gläser mit einer viermaligen oder stärkeren Vergrößerung, sowie optische Teile aller vorgenannten Gläser, desgleichen photographische Objektive in den Lichtstärken 3, 5, 6 und den Brennweiten von mehr als 18 em gegen Entgelt zu veräußern. Das Verbot ergreift auch die im Privateigentum befindlichen Gegenstände. Gesuche um Bewilligung von Ausnahmen sind mit Begründung an dar zuständige stellv. Generalkommando zu richten. An Heeresangehörige dürfen Ferngläser veräußert werden, jedoch nur gegen Vorlage einer mit Stempel und Unterschrift versehenen Bescheinigung ihres Truppenteils. Aus der Bescheinigung muß hervorgehen, daß die Ferngläser für den Dienst bei der Truppe bestimmt sind. Zuwiderhandlungen gegen dieses Verbot werden auf Grund von 8 9b des Gesetzes über den Belagerungszustand vom 4. Juni 1851 in Verbindung mit dem AbänderungLgesetz vom 11. Dezember 1915 bestraft. Dresden, . „ , , den 20. Mai 1916. Leipzig, Stellv. Generalkommandos des XII. und XIX. Armeekorps. Die kommandierenden Generale. v. Broizem. v. Schweinitz. Gasemheitspreis. Unter Bezugnahme auf die Bekanntmachung des unterzeichneten StadtrateS vom 3. April 1916 wird bekanntgegeben, daß Kosten, welche durch die Uhrenwegnahme und die deshalb not wendige Leitungsveränderung entstehen, auf die Gasaustaltskasse übernommen werden. Das fcelwerdende Material ist dafür unentgeltlich der städtischen Gasanstalt zu überlasten. Hohenstein-Ernstthal, am 23. Mai 1916. Der Stadtrat. Fleischoerkauf am 25. Mai 1916. Nr. 4123—4415 und 1—58 bei Leopold Richter, Schützenstraße, Nr. 6—1018 und 204—247 bei Ernst Bauer, Mallkestraße, Nr. 101r—203 bet Richard Eidam, Altmarkt, Nr 248—451 bei Bruno Welker, König Albertstraße, Nr. 452—516^. bei Oskar Pausch, Herrmannstraße. Abholung des Fleisches muß bis mittags 12 Uhr erfolgen Die Menge deS nicht abge holten Fleisches ist bis 1 Uhr mittags unter Rückgabe der Kontroll-Listen in Zimmer 28 des Rathauses zu melden. Stadtrat Hohenstein-Ernstthal, am 24. Mai 1916. Freibank: Rindfleisch, gekocht, Pfand 80 Pfg. Nummer 3033—3170 von 8—9 Uhr vorm. 3171-3315 „ 9-10 „ Fleisch wird nur an Personen bis zu 1500 Mark Einkommen verabreicht. ES ist der Steuerzettel, die Brot- und Fleischkarte mitzubringen. Die genannten Zeiten sind streng etnzuhalten. Hohenstein-Ernstthal, den 24. Mai 1916 Der Stadtrat. Neustädter Schule. Am Geburtstage Sr. Majestät des Königs wird vormittags '/,10 Uhr eine öffentlich« Feier abgehalten, wozu jedermanu höflichst eingeladen ist. Hohenstein-Ernstthal, den 23 Mai 1916. Da« Lehrerkollegium. Dir. Patzig. Fleischoerkauf. Diejenigen Haushaltungen in den O-.tsl.-Nc. 350 0 —657, ausschließlich der Ort>l.»Nr. 526—575, die Sonnabend, den 13. Mai d I, weder Fleisch noch Wurst erhalten und die eS Freitag, den 19. Mai, im Rathaus gemeldet Huben, erhalten Donnerstag, den 25. Mai d. F. vormittags von 10—12 Uhr im Rathaus unter Vorlegung dec Brotkarte und Abgabe von Flcisch- markcn Fleisch bezw. Wurst. Oberlungwitz, am 24. Mai 1916. Der Gemetndevorstand. Königs Gedurtstag. Wenn zwischen Volk und Herrscherthron Ein Brückensteg geschlagen, Kann beiden wohl kein schönrer Lohn Als dieser eine tagen; Daß Volk und Thron vereinigt sind, Zu Herz und Kops verwachsen, Wie Landesoater, Landeskind Im Königreiche Sachsen. Es ist nicht Sitte, ist nicht Brauch, Nur Ja und Nein zu sprechen, Stets wird ein froher, freier Hauch DaS Ganze lieb durchbrechen. Dort, wo die Liebe Liebe sät, Wird Liebe auferstehen. Und neuerwachen, früh und spät, Und nimmermehr vergehen. So steht da« Volk zum Königshaus In eisern' Kciegesstunden, Zu halten durch, zu halten aus, In Treue fest verbunden. Denn eine offne Herrscherhand Muß offne Hände finden, Sie wird ohn' Unterschied und Stand Verschmelzen und verbinden. Wie an der Kriegsfront, so im Land Mit grün und weißen Grenzen Soll Lieb und Treu im Sachsenland Als Edelerz erglänzen. Dies heil'ge Untertanenpfand Mag der Allmächt'ge walten, Dich, König, unS für« Heimatland Stets segnen und erhalten I Chemnitz. Ferd. Willy Hähnel. „Dell Mill stM Sott, de» er M Heil»« Md*, so wird es morgen wieder begeistert angestimmt werden, wo nur draußen an den Fronten wackere Sachsen, die im heißen Kampfe stehen, oder hier drinnen im engeren Heimatlande Alte und Junge gemeinsam ihres geliebten Königs gedenken zu seinem 51. Geburtstage. Die ernste Zeit verbietet rauschende Feste. Unser König hat auch diesmal ausdrücklich den Wunsch ausgesprochen, daß nur in Schule und Kirche schlicht und fromm seines Geburtstages gedacht werde. Wir ehren diesen Wunsch und wollen ihn beachten. Aber umso mehr Seele, umsomehr echte, treue Gesinnung komme in der Art unserer Feier zum Ausdruck I Gemeinsame, große Not kettet ja LandeSvater und Untertanen zusammen, mehr denn je. Als wir im vorigen Jahre Königs Geburtstag feierten, standen wir unter dem frischen Eindruck der Kriegserklärung Italien« an Oesterreich. Wir sahen den ersehnten Frieden ferner denn je ge rückt. Aber daß auch noch ein zweiter Königs- geburtStag im Schatten deS Weltkrieges begangen werden müßte, das hätte doch damals niemand gedacht. Nun gilt eS sich auch in diese Tatsache zu finden und mit frischem, ungebeugtem Mute weiter zu hoffen, auf einen nächstjährigen Königs- geburtStag im Frieden nach dem Sieg! ES darf unseres Königs Stolz sein, daß an dem Erringen dieses uns schließlich doch sicheren End sieges unser Sachsenvolk so herrlichen, ruhmvollen Anteil hat. Sachsens Feldgraue haben in Ost und West sich glänzend bewährt. Das Scheitern der drei großangelegten französischen Offensiven imFebruar, Mai, September 1915 ist vorwiegend der zähen, aufopfernden Sachsentreue zu verdanken. Das Königswort vom 19. November wird diesen schwersten, aber auch rubmreichsten Kämpfen der sächsischen Geschichte voll gerecht: „Ich will, daß mein braves Volk mit mir recht stolz auf seine Helden sei!" Fünfmal in seinem letzten Lebens jahr hat unser König bei seinen kämpfenden Truppen geweilt und ihnen mit Kem freundlichen Blick sciner blauen Augen, mit seinen lobenden Worten und den verteilten Ehrenzeichen gleichsam den Dank der Heimat ins Feld hinausgebracht bis zu den äußersten Schützengräben. In der Zwischenzeit hat ihn die Pflicht deS LandeövaterS festgehalten im Heimatlande. Auch da gehörte den Verwundeten seine besondere Fürsorge und allen den neu ausgebildeten, hinausziehenden jungen Mannschaften seine stete Teilnahme. Daneben aber fanden alle die ruhig westergehen den Friedensarbeiten und die heimatliche Kriegs notarbeit seine verständnisvolle königliche Wür digung wie dies auch die Stiftung des „Kriegs- verdienstkreuzeS" bekundete. Bei dem allen durfte sich unser König eins mit seinem treuen Sachsenvolke wissen, das stolz auf den Waffen ruhm seiner näheren Stammesgenossen, aber ebenso erfüllt von opferwilliger Liebe zu Kaiser und Reich, auch im Wclikrieg seinen Platz nnter der Sonne angesichts neuer wirtschaftlicher Planungen sichern möchte. Darum komme dies schöne Einssein von Fürst und Volk auch zum sichtbaren, hörbaren Ausdruck, wenn unter wehen den Fahnen, unter Orgelton und Glockenklang, unter Gebet und frommem Lied sich in Stadt und Land alle Kreise deS Volkes vereinen zur zweiten Kricgs-KönigsgeburtstagSfeier und den Wunsch vor den Thron deS Königs aller Könige bringen: „Schütze, segne auch im neuen Lebens jahr unseren geliebten König und sein Hansl" Der Reichskanzler Wer die englische Politik. In einer Unterredung mit dem amenkani schen Journalisten K. v. Wiegand lat der Reichskanzler zu den jüngsten Auslassungen des englischen Ministers Sir Edward Enea Stel lung genommen. Herr v. Wiegand telegrn Phierte der „Ncwßork World" iücr dieses terview folgendes: Nach 22 Monaten eines furchtbaren >inc ges, nach Millionen Opfern an Toten, Per Mundeten und Verstümmelten, nachdem den Schultern des gegenwärtigen und der tünjligen Geschlechter eine schwere Schuld an GN und Blut aufgebürdet worden ist, beginnt England einzusehen, daß das deutsche Volk nicht zer malmt, daß die deutsche Nation nicht vernich. tct werden kann. Jetzt, wo es dies ev'enut, erklärt Sir Edward Gren, daß die britischen Staatsmänner niemals Deutschland zermalmen oder vernichten wollten, trotz gegenteiliger Aeu ßerungen seiner Miniüerlollegen, trotz der For dcrungen der englischen Presse und trotz des Köders, den Präsident Poincaree den« franzö sischen Volke vorgehalten hat, daß, wenn eS bis znm Ende durchhalte, England und Frank, reich Deutschland den Frieden diktieren wär. dem" So äußerte sich heule der Reichskanzler v. Vetbniann-Hollwcg, als ich auf meine Bitte von ihm empfangen wurde, um ibn zu fragen, ob er zu den Auslassungen Sir Edward Grey« zu Herrn Edward P- Bell von den „Ehicago Daily News" Stellung nehmen wolle. Glauben Sie, das, eine Preßpolemik uns weiter führt? sagte der Kanzler. Sie zwingt uns, auf Vergangenes zurückzublicken, anstatt daß wir uns der Zukunft zuwenden sollten. Ja, warf ich ein, ist es nicht gerade Sir Edward Grey, der seine Blicke auf di« Zw- kunst richtet? Was er ansirebt, ist doch eine friedliche Zukunft der Welt, wenn er auch meint, vorder müsse der preußische Milflaris- nius niedergeworfen sein. Ich wundere mich, erwiderte der Kanzler, Ivie Sir Edward Grey immer noch vonPveu- ßen im Gegensatz zu Deutschland sprechen kann. Ich weis; sehr wohl, daß die Unkennt nis der deutschen Zustände, die vor dem Kri«. gc in England, sowobl wie in Frankreich Herr chle, daß die Spekulation auf innere Un. einigkeil Deutschlands Wasser ans die Mühle der englischen und französischen Kriegsparteien gewesen ist. Aber ich hatte geglaubt, die wun derbare uud beideumütiae Einheit des gesam- ten deutschen Voltes > i der Verteidigung der Heimat hätte jetzt den Herren die Augen ge- öfsnel. lind daun der Militarismus! Wer war es, der iu den tepleu 20 Jahren mit Mi litarismus Politik getrieben hat? Deutschland oder England? Denken Sie doch an Aegrp len, an Fascboda. Fragen Sie die Franzo sen, welche Macht damals Frankreich durch feine Drolungen die Demütigung anferlegtc, die lange als die „Schmach von Faschoda" bß- ter empfunden wurde. Denken Sie an den Vurenkrieg, an Algeciras, wo England nach der eigenen Erklärung -Sir Edward Greys Frankreich zu versieben gab, daß es i.n Falle eines Krieges auf England; Hilfe rechnen kön- ne, und die Generalstäbe beider Länder sich entsprechend zu verständigen begannen. Daun kam die bosnische Krisis. Deutschland Ivar es das damals den Nrieg abwendete, indem es'Rußland zur Annahme einesVermittelungs- Vorschlages bewog. England gab in Peters burg sein Mißvergnügen mit dieser Lösung zu erkennen. Sir Edward Greß aber erklärte bei dieser Gelegenheit, wie mir zuverlässig bekannt ist, er glaube, die englische öffentliche Mei nung würde, falls cs zum Kriege gekommen wäre, die Beteiligung Englands an Rußlands Seile gelilligt haben. Tan» Agadir. Wir waren im besten Zu ge, unsere Differenzen mit Frankreich im Per-