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SämtlicheAnzeigen erscheinen ohneAnsschlan ji,i Ol'erlnngwister Tageblatt und im O'-el do ser Tageblatt Tageblatt für Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Nüotwrs, Bcrusdors, Wüstenbrand, Mittelbach, Grüna, Ursprung,Kirchberg, Erlbach, Meinsdorf, Langenberg, Falken, Laugeuchursdorf usw. Rr. 118. Fernsprecher Nr. 151. Freitag, den 1S. Mai MK. Geschäfts stellc Bahnstraße 3. 1Z. Jahrgang Städtische Verkaufsstelle. Freitag 8—12: Sahne, Flasche 90 Pfg, Goudakäse, '/« Pfd 60 Pfg., Sardinen in Tomaten, Dose 65 Pfg., Steinpilze, 4 Pfund-Dose 3 Mk. Die Anszahlnng der örtlichen KriegsnnteiMnng (Hiisestelle) lkfolgt Sonnabend, den 20. Mai 1010, »orm. von 8—10 Uhr. Oberlungwitz, am 18. Mai 1916 Der Gemeindevorstand. Fleifchverkauf. Diejenigen Haushaltungen in den Ocisl.-Ncn 3500 bis 657, die Sonnabend, den 13. Mai, weder Fleisch noch Wurst erhalten haben, werden hiermit aufgcfordert, die? bis Freitag, den IN. Mai, nachmittags 4 Uhr im Nathaus — Gemeindesteuer — unter Vorlegung ihrer Brot karte zu melden. Oberlungwitz, am 18 Mai 1916 Der Gemeindevorstand. Geschäftszeit Die hiesige Einwohners Hast wird hiermit nochmals darauf aufmerksam gemacht, daß die ArbcitSräume in der Gemeindeverwaltung für dm P rbltkumverkehr, außer in ganz dringlichen Füllen, nur bis nachmittags Uhr geöffnet sind. Oberlungwitz, am 18. Mai 1Z16. Der Gemeindevorstand. Die italienische Niederlage in Südtirol. Unse» c Annahme, daß die vom österren chischmngarisä en Heeresbericht am Dienstag gemeldeten Ereignisse nur der Beginn umfaß sender Offensivstöcke unserer Verbündet»» seien, hat jetzt ihre Bestätigung erhalten. Auf der ganzen Front von der schweizerisch»!! Grenze !is zur Jsonzomündung to't der Arilllerio- lamps mit ungeheurer Heftigkeit, an der Json- zo ront wie an der Front im Kärtncr Geriet »am es auch am Dienstag wieder zu Infam lerieangriffen. Der eigentliche Schauplatz der ülerraschenden österreichisch-ungakischen Ofjen- jive ist aber 2 ü d t i r o l. Klar tritt uun- me' r zutage, daß die Heeresleitung unserer Verbündeten dem deutschen Beispiel vsn Ver dun gefolgt ist, daß sic die sich vorbereitende Of ensive des Gegners nicht abwartet, sondern ibn überraschend angreift, nm jhrer'etts die Ge sche des kriegerischen Handelns vorzuschreikeu. Und noch ein Analogon auf die Verduner Verhältnisse tritt hierbei, wie die „Leipz N. Nachr." herviorheben, zutage. Just an der stärksten, schon durch die Natur mit ungeheu eren Schwierigkeiten ausgestatteten Stelle er- solgt der Angriff, wo ihn sicher der Feind a m w e n i g st e u e r w a r t e t h a t. In die Basis einer neuen Ostens!, slellung hinein führt der gewaltige Vorstoß unserer Verbünde ten und verwandelt so die drohende Offensive des Gegners in eine zwangsweise Defensive, Hßt ihm nicht mehr die Freiheit des Handelns und der Verwendung seiner Truppen, sondern zwingt ihn, sie dort einzusetzen, wo Oesterreich- Ungarn den Angrist zu führen wünscht Tarin liegt — wir sehen das deutlich vor Verdun — ein ungeheurer Nachteil für den Augepnste- nen. Aus einer Frontbreite von etwa vierzig Kilometern hat die österreichisch-ungarische Hec- reslcitung in Südtirol den Angriff vorgetra- gcn. Zwischen dem Tal dev Etsch bei Nove- rcto und dem Suganatal liegt das GO iet der jüngsten Kämpfe und Erfolge unssrw Verbün deten. Der Hauptstoß erfolgte auf der Hoch ebene von Vielgereuth. Es ist dies das keil förmig tief in das italienische Land Vordrin gende Trentiner Gebiet, das „Trsntino" der Italiener, aus deren Erwerbung ihre irredem tistischen Träume in erster Linie abzielten. Bei Beginn des Krieges — der Tag jährt sich am 25. Mai — batten die österreichisch-ungarischen Truppen den südlichen Teil dieses Gebiets vor dem andrängcnden Feind freiwillig geräumt und sich in die vorbereitete Verteidigungsstel lung nördlich von Novereto ,zurückgezogen, die gegen die Gefabr einer Umklammerung geschützt Ivar. Ein volles Jahr laug hielten di» tapfe ren Verteidiger dort dem italienischen Ansturm stand, der oft mit unglaublicher Wut und o' ne Rücksicht ajns Verluste erfolgte. Der Feind kam trotz aller Anstrengungen im allgemeinen keinen Schritt weiter: denn die ab und zu er- zielten Geländegcwinnc waren meist nur Au gen lickserfstge. Jetzt an der Jahreswende des Krieges wollten die Italiener offenbar durch eine neue, großaugelegte Offensive endlich das Land ihrer Sehnsucht in die Hand bekommen. Cadorna war selbst nach dem südiirvler Kriegs schauplatz ükergesiedelt und die Har.iptkraft sei nes Heeres scheint ihm gefolgt zu sein. Man gelt wohl nicht fehl, wenn man bei der italie nischen Vorliebe f ir theatralische Effekte an- nimmt, daß der große Vorstoß wabrschcinlich am Ja reskage der Kriegserklärung erfolgen sollte. Aber unsere Verbündeten sind den italieni schen Plänen zuvoraek'ommcn und Cadorna! at seinen strategischen Meister gefunden. In «üer Stille iva'. cs den Oesterrcichern gelungen, die erforderlick-cn Inippen und Mnnitionsmcngen, heranziC ringen was in diesem Ge lände keine Kleinigkeit ist. Und am Montag bracwn ne wie ein vernich tender Gewitterjlunn los. Im ersten Ansturm wurde dem Fe ud seine vorderste Veneidi gungslinie entrissen und er unter Verlust von 65 Offizieren nnd 2500 Mann in die zweite Linie zurückgeworfeu. Tie Höbe der Gesan- gencnzaU beweist am besten die enorme Stos - Kast des Angriffs. Noch nie verloren die Ita liener in einer Kampfhandlung äl nlicb viel Le>:te. Aber die tapfere,, StnrminiPPcn ntt ten auf ihren ersten Erfolgen nicht aus. Am Tieustag trugen sie ihren Erfolg weiter süd wärt«. Ueber die Hochebene von Vielgereuth brauste ihr vernichtender Strom weiter, er trieb die Italiener Var sich her vvn Stellung zu Stellung nnd drang bis Moscheri und Piazza vor, fünf Kilometer in der Luftlinie südlich vvn Vielgereuth. Wenn man bedenkt, daß der T^eind ein volles Jahr lang die Hochebene mit allen Mitteln moderner Befestigungskunst gegen Angriffe schützen konnte, wenn man weiter er sälrt, daß die Zahl der Gefangenen a„ die sem zweiten Sturmtage auf 14 1 Offizie re und 6 200 Mau» anwuchs, und daß lisher 13 Geschütze uud 17 Maschmenye- wehte erbeutet wurden, wird man die Bedeu tung dieses prächtigen Erfolges der österrei chisch-ungarischen Waffen richtig ermessen kön nen. Es ist heute noch nicht an der Zeit, wei tere Schluisstolgerungkn zu ziehen. Hosten wir, daß es im gleichen Tempo weitergehe. Tann ist der Tag sicher nicht mehr fern, an dem das Trentino vom letzten Gegner gesäubert ist * Ei»e italtenischr Stimme Uber den Borstrß in SLdtir»l. Aus Mailand wird gemeldet: Ter Militär kritiker des „Eorriere della Sera", dessen Te tailkenntniffc Beziehungen zum Oberkommando verraten, hält die österreichisch-ungarische Of fensive in Stzdttrol str eine ernste Aktion gro ßen Stiles. Ticse käme für da:- italienische Oberkommando nicht unerwartet, da seit Mo- natshisl die Vor crcilungen dazu bemerkt wur den nnd außerdem pvsitive Informationen dar über eingclanfen seien. „Eorriere della Sera" erwartet, daß die bevorste! ende HaupiaKion iw Zentral« schnitt ans der Hochebene von VU- gereuthi-Lasraun, wo bisher Ruhe herrschte, ein- setzt, zn dem Zwecke, in die C . ene Bizen za vorzustoßen. Jedoch seien alle Vorbereitungen zum gebührenden Empfang der Letteneicher ge trosten. Sonst sücht der Kritiker im Anschluß au den Tagesbericht den österreichischen Ersolg zn vertuschen und da:- italienische Zuruckgehen als eine vom Reglement vorgesebriebenc Be wegnng darznstcllen. Tanaeb müssen die ersten Gräben nnr ge'alten werden, wenn Teilaklio- nen stattfindcn, wäliend bei großen Aktionen die Besatzung aut die HanpNlkUuuacn zurück- zuuchmen ist. Luftangriff auf Venedig Aus Peuedig besagt eine Meldung der „Agenzia Stefani": Am Tienslag abend >r»z vor 9 Uhr meldeten die Wachtposten die An- nährung feindlicher Flugzeuge. Es wurde so fort Alarm gegeben. Ter feindliche Angriff richtete sich gegen Venedig und Mestro. Tas le'hafte nnd anhaltende Fener unserer Ballon- abwehr atlcrien erlaubte den Angreisenden nick t, ans die angegriffene Stadl niederzugeben, nnd verminderte so die Wir'nng ihrer Bomben. In Venedig wurde mir ein PrivaVaus beschädigt nnd kein Verlust an Menschenleben verursacht In Mestro wnrden zwei Personen gelötet, ei nige leicht verletzt und sehr leichter Schaden an- gerietet. Die Opfer der österreichischen Fliegerangriffe. Wie ans Luaano gemeldet wird, besagen die .pntlichcn italienischen Meldungen übe, den öslerreichisck'en Flicgerzug, das nm wenig Schader angcrichtct worden lei Im Gegen- sah dazu stehen die Vrivatmcldnngen der Pres se. die, soweit sie von der Zensur d.irchgelaß sen worden sind, von vielen Toien nnd gro ßem Sachschaden in Udine, Vcnodia nnd No- vigno berichten Dtt öftttttWs-'NWrff-t SmriWWerW (W.T.B.) Wie», 17. Mai. Amtlich wird verlautbart: Rusfifcber und Südöstlicher Nrieg-fchauplatz. Unverändert. Italienischer Rrieg-schauplatz. Die Artilleriekämpse dauern an der ganzen Front fort. Ans der Hochfläche von Doberdo wurde unsere neue Stellung westlich von San Martino durch Mineusprengung erweitert. Hier auf erfolgte von feindlicher Seite Trommelfeuer und ein Angriff, den unser Jnsauierieregimeut Nr. 43 im Handgranatenkampf abschlug. Im Görzer Brückenkopf, im Krn-Gebict, bei Flitsch und in mehreren Abschnitten der Kärntner Front war das Geschtttzfcuer zeitweise äußerst lebhaft. In den Dolomiten wurden feindliche Nacht angriffe gegen den H.'xen-FclS (Sasso di Stria) und den Sattel nördlich des Sief-BcrgeS abge- wiesen. In Südtirol breiteten sich unsere Truppen auf dem Armenterra-Nücken aus, nahmen auf der Hochfläche von Viclgercuth die feindliche Stellung Soglio d'ASpio-Coston-Costa d'Agro- Maronia, drangen in den Terragnola-Abschnitt, in Piazza und Valduga ein, vertrieben die Italiener aus Moscherc und erstürmten nachts die Zugna Torta (südlich von Rovreit) In diesen Kämpfen ist die Zahl der feindlichen Gefangenen auf 141 Offiziere, 6200 Mann, die Beute auf 17 Maschinengewehre und 13 Geschützt gestiegen. Im Abschnitt deS Loppio-SeeS unterhielt der Feind heute nacht ein kräftige« Feuer gegen seine eigenen Linien. Starke Geschwader unserer Land« und Tee« flugzeuge belegten vorgestern nacht und gestern früh die Bahnhöfe und sonstige Anlagen von Venedig, Mastro, Cormona, Cividale, Udine, Pcr-la-Carnia und Treviso ausgiebig mit Bom ben. Allenthalben, insbesondere aber in Udine, wo etwa 30 feindliche Geschütze ein lebhafte« Abwehrfeuer unterhielten, wurde große Wirkung beobachtet. Der Stellvertreter de« Thes« de« Generalstabe« v Höfer, Feldmarfchalleutnant. Der See-Kr!eg. «t» hsllintzischer Frachtp«»pfer »nrch «rplsfi,» ver»ichte1. Reuter meldet: Nach einem Llonbs-Bericht auS Great Varmouth wurde das nieViland'sche Dampfschiff „Batavia V", da« mit einer gemischten Ladung von London nach Rotterdam unterwegs war, durch eine Exolosion völlig vernichtet. Vier Personen sind nmgekommen, der übrige Teil der Besatzung ist gerettet und an Land gebracht. — Wie der „Amsterdamer Telegraaf" erfährt, hatte die „Batavia V" eine Besatzung von 29 Personen an Bord. Die Ladung de« Dampfers bestand au« Net« und Kaffee, sowi« nnigcn Stückgütern. Die Versicherung der .Batavia V" war znm Teil in Holland, zum Teil in England abgeschlossen. Sie mußte alle drei Monate erneuert werden. Der gegenwärtige Versicherungsvertrag lief am 21. Mai ab. — Da« Haager Korrespondenz-Bureau meldet hierzu noch: Nach einem hier eingetroffenen Telegr«mm hat sich unter den vier Personen, die mit der „Batavia V" umö Leben kamen, nur ein Passagier befunden. Ob noch mehr Pastagiere an Bord waren, konnte noch nicht festgestellt werden. Lie «uglischen Schiff-verlnfte. Die Liverpooler Versicherungsgesellschaft be ziffert die hauptsächlichsten Schiffsverluste im April 1916 auf 118183000 Mark gegen 41 Millionen Mark im April des vorigen Jahre« nnd 6500000 Mk Im April 1914. Die vewaffoun« der stivpliche« H»ndel«fl»1te. Die „Daily NewS" melden auS Paris, daß jetzt nahezu sämtliche Dampfer der französischen Handelsflotte mit Geschützen bewaffnet worden sind. Da« Blatt fordert die englische Regiernng auf, unverzüglich ebenfalls die allgemeine Be waffnung der englischen HandelSdampser durch- zuführcn Dies sei der beste Schutz zur Erhaltung der englischen Handelsflotte im Unterseebootkrieg und nm so eher durchzuführen, da die englische Regierung die Sicherheit erhalten habe, daß die Vereinigten Staaten den Gedanken an eine Sperrung amerikanischer Häfen für bewaffnete Handelsdampfer endgültig aufgegeben habe. Von dieser Seite seien also Verwickelungen nicht zn bestirchten. 8ng1«»p spricht Awerik« sein vepaueru au«. Der amerikanische Staatssekretär de« Aeußeren erhielt von dem englischen Minister des Aeußeren ein Memorandum, worin dieser in die von den Vereinigten Staaten in der Angelegenheit de« Dampfers „China" gestellten Forderungen ein- willigt. Der Dampfer „China" war, wie erinner lich, von einem englischen Kreuzer angehaljen worden, der 36 deutsche, österreichische und türkische Untertanen von Bord deö Schiffe« holte. Die britische Regierung erklärt nunmehr, daß sie diese Gefangenen freizugeben beabsichtige und spricht ihr Bedauern au«; England behalte sich aber die Entscheidung Über die grundsätzliche Frage nor. Amerika hatte die Ansicht vertreten, daß keine der kriegführenden Mächte da« Recht habe, gewaltsam Personen von Bord von Schiffen mit amerikanischer Flagge zu holen