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ge. Sie kann also in keinem Falle prei-ve» »euernde Zwischengewinne ermöglichen. 5. Der ganze Kleinvevkauf von Fleisch hat von, 1. Mai d. I. ab zu ange messenen Preisen zu erfolgen, di« unter Ver antwortung der Behörden von den VertellungS» stellen nach dein jeweilige», SchlachkmgSergeb- ins festgesetzt werden. Bei Rindfleisch ist die Preisfestsetzung für den Kleins erkauf nach 3 Wertmassen vorgeschrieben. In» übrigen ist die Regelung der Fleischversorgung natürlich davon abhängig wieviel Schlachtvieh in nächster Zeit zur Verfügung stehen wird. Im Sommer wird ja auch sonst ganz allgemein eine weni ger fetthaltige Nahrung bevorzugt. Es ent spricht daher der Sachlage, Kälber und Rin- der vor der Hand weniger zu schlachten und lieber im Weidebetrieb oder sonst mit jetzt reichlicher iverdendem Frischfutter bis z.»in .Herbst »nieder so fett zu mästen, das; »vir der kälteren Jahreszeit mit einigermafkn ausrei chendem Vorrat an fettem Schlachtvieh gegen- überstehen. Bei Schweinen wird die FAnnast in größeren» Umfange erst wieder mit dein Abschluß der neuen Getreideernte beginnen kön nen, wenn reichlicheres Kraftfutter aufs neue zur Verfügung steht. Bis dahin wird man versuchen müssen, die vorhandenen Bestände so pfleglich als möglich - auch unter den» Ge sichtspunkte der Fettgewinnung ßir den Ta gesbedarf — zu behandeln. Diesem Gedam kengang entspricht es, daß gleichfalls mit Ver ordnung von» 26. April die Hausschlachtungen der Selbstversorger bis zum 1. Oktober d- I. verboten worden sind, soweit sie als Vorrats schlachtungen zu einer über vier Wochen hin aus reichenden Versorgung dienen können. Es soll damit :erhindert werden, das» einzelne sich ohne Not in Zeiträumen hinein mit Vorrat versehen, in denen mit Sicherheit »nieder eine reichlicher werdende Fleischverteilung zu erwar ten ist. Es ist deshalb allen denen, die sonst den Sommer über Schweine für den Selbstbe darf gemästet haben, dringend anzuraten, das auch weiterhin zu tun. Denn einmal tritt die Fettreifc für die jetzt zu dem Zwecke ausgestell ten Jungschweine ja doch erst nach dem 1. Ok tober ein. Und dann besteht doch zu keiner Zeit die Gefahr, daß etwa früher schlachtreif werdende Schweine keine vorteilhafte Verwen dung finden können. Für" die Erntezeit ist niit einer vorzugsweise»! Befriedigung des Fleisch- l^darfs der landwirtschaftlich tätigen Bevölke rung zu rechne»!. Im übrigen wird Vorsorge getroffen werden, daß auch die Landorte, die keine ansässigen gewerbsmäßigen Fleischer ha ben, iin Rahmen der allgemeinen Versorgungs- regeWtg das ihnen zukommendc Frischfleisch erhalten können, ohne das. deshalb unnütz »rei te Wege die kostbare Aroeitszett unwirlschast- lich beanspruchen. In» allgemeinen aber muß auch die länd liche Bevölkerung sich damit bescheiden, genau so behandelt zu werden wie die Stadtbewoh ner, die trotzdem ja noch weniger günstige Ver- b'iltnisse haben, »veil Einkommen und Ertverb wesentlich bei ihnen mehr daniederliegen wie auf dem Lande, wo alle Mühe und Arbeit jetzt doch ihren wirklich angemessenen Lohn findet. Ein Wort dann noch zur Stellung al ler derjenigen Betriebe in der Fleischversor gungsregelung, die bisher vorzugsweise selbst- crmüstctes Vieh auch schon vor dem 3. Fe bruar d. I. berechtigterweise geschlachtet ha'.en, um es, wenn mich ohne Gewinn, gegen Ent gelt an Arbeiter, Tienstleute usw. abzugcben. Sie werden als gewerbliche Schlachter anzuse- ben sein, haben, wie diese, alle vorgeschriebe- ncn Bücher und Nachweise zu führen und das Fleisch nur gegen Marken abzugeben. Die Vor schriften über Hausschlachtungen finden dann auf sie kei,»e Anwendung. Daraus ergibt sich zunächst, daß jede Quelle unberechtigter Preis- fovderungen nach menschlichem Ermessen v e r st o P f t ist. Selbst die größte Fleischknappheit, mit der doch vorüber gehend zuzeiten immer einmal gerechnet wer den muß, kann im Rahmen dieser Versorgungs- regelung an keiner Stelle zu Preistreibereien benutzt werden, wenn das Publikum nur sei nerseits scharf auf dem Posten ist und nament lich Wohlhabendere es vermeiden — was über dies auch strafbar wäre —, durch Angebot hö herer Preise sich einen Vorzug bei der Liefe rung zu verschaffen. Fleischereibetriebc oder andere Geschäfte des Fleischhandelr, die auch nur den Versuch machen wollten, sich auf sol che Nebenabreden einzulassen, würden unwei gerlich für die restliche Dauer des Krieget ge schlossen werden müssen. Im übrigen »nutz aber von der Bevölkerung erwartet werden, daß sie der unvermeidlichen Sachlage — na mentlich »nährend der llebergangszeit — mit Ruhe und Vertrauen begegnet. Wenn jeder den Versuch macht, sich vorzugsweise mit fleischloser Kost zu bel.elfen, dann lassen sich diese Schwierigkeiten, die ja nur die Folge ei ner planmäßigen Bewirtschaftung unserer Vieh bestände sind, nachdem die Zufuhren vom Aus lände fast aufgehört haben und der militärische Bedarf naturgemäß vorausbefriedigt werden muß, durchaus überwinden. Es mag man chem Wohlhabenden schwer fallen, auf die ge wohnte reichlichere Fleischkost zu verzichten. Es muß aber trotzdem sein. Tas Vaterland ver langt von uns allen Opfer, und so sollte auch der Besserbemittelte in der Enthaltsamkeit von der Fleischkosl mit gutem Beispiel vorangchcn und, solange die Schwierigkeiten der Neber- gangszeil noch nich» üecrioundeu »ind, nicht darauf ausgehen, die Fleiscl)karte mögliche aus zunützen, damit den körperlich schwer arbeiten den Schichten der Gesamtbevölkerung ein leid licher Anteil a»» der vorhandenen Fttüschnal. nmg zulommt. Arsicht »ti« NMllf «« krsHMek! (M. I.) Die durch den Krieg erzeugte Knappheit an manchen Lebens-.nitteln hat es »nit sich gebracht, daß eine Menge Ersatzprä parat« aus den Markt geworfen werden, deren Nährwert und Preiswürdigteit vom taufenden Publikum nicht nachgeprüft werden kann. Marktschreierische, den Tatsachen ost nicht ent sprechende Anpreisungen tun dann das ihrige, das Publikum zu täuschen und zu Käufen zu veüeiten, die Wohl die Taschen der Hersteller jüllen, dem Käufer aber keinen Nutzen und nur in seltenen Fällen der» angepriesenen und er warteten „Ersatz" für Lebensmittel bringen. Tie von Sachverständigen vorgenonnnenen che mischen Untersuchungen einer großen Anzahl derartiger Erzeugnisse, wie Eierersatz, Eiweiß, ersatz, Wurslersatz, Milchpulver, Gulaschersatz, Salatölersatz, Butterersatz, Fleischersatz, Fetter satz ha e ergeben, daß ihr Nährwert meist nur gering zu lemesscu ist. Es konimt ihnen nm ein gewisser Verwendungswert und bestenfalls ein recht bescheidener Genußwen zu. Wie we- nig zutreffend oft die Anpreismigen derartiger Erzeugnisfe sind, geht — um nur ein Beispiel herauszugreifen — daraus hervor, daß die ver schiedenen Eierersatzpulver nach der chen.jischen Untersuchung fast ausschließlich aus Maismell, Kartoffelmelü und einem Treibmittel bestehen, während sie nach der Aufschrift der Verpackung Hühnerei „ersetzen" sollen. Dazu konimt, das- der hohe Preis der Erzeugnisse infolge der » ost spieligen Verpackung und der Reklamekosten meist außer jedem Verljältnis ;u ihren» gerin gen Werte fielt. Ganz besonders gilt dies von Salatölersatz, für den nach einer auf ein ge ender Prüfung beruhender Feststellung der Preisprüntngssielle Elberfeld nur ein Brnch- leil des geforderten Preises als angemessen zu erachten ist. Die b ist er weit b öl eren Preise für Salatölersatz entlielten einen übermäßigen Gewinn im Sinne der Bundesratsverordnung vom Fj. Juli 1st15, betreffend übermäßige Preissteigerung. Selbstverständlich wird gegen solches strafbare Treiben von den Behörden eingeschritten. E) wäre a' er gut, »venu auch die Käufer gegenü'er den immer wieder in neuer Form ange-otenen angeblichen Ersatzmit :eln, die noch nicht geprüft und als »oertvoll anerkannt sind, eine Vorsicht beachteten, die schon die Rücksicht ans den eigenen Geldbeutel zur Pflicht »»rachen sollte. Wie das Ministe rimn des Innern hierzu noch mitteilt, gehören zu denjenigen Salatöl-Ersatzmitteln, die trotz ihrer Wertlosigkeit zu einem verhältnismäßig bo'.en Preise im Handel angel c>ten werden, auch der von der Firma A. Knoblauch in Dresden-N., Katbarinenslraße 13, vertriebene Salatöl Ersatz „Pikant" und der Salatzusotz „G e r ui a" von Otto Moles, Leipzig, Du fourslraße 5. Wie Kai« jeder de« Sargeldlose« ZGWMrkehr Wer«? Der Ma" nung „Tas Gold gehört in die Reichs'ank" Hal sich, in letzter Zeit die Auf forderung l inzugescllt: „Tic Banknoten gehö ren in die Rcichsbanl". Tic zweite Forde rung ist nicht ohne weiteres verftändlich. Daß die Neichsbank nicht nach Belieben Banknoten ausgeben darf, kann als bekannt vorausgesetzt werden; ein DnttcI des Wertes der ausgegcbe- nen Banknoten muß in Gold in der Reichs bank vorhanden sein. Jeder, der ohne Not 300 Mark in Banknoten zu Hanse liegen hat, zwingt dadurch die Rcichsbank, 100 Mark in Gold ohne Rutzen für die Allgemeinheit zu-- rückzulegen. Es handelt daher jeder, der sei nen Bedarf an Bauknoten auf das notwen digste Maß beschränkt, in gleicher Weise in vaterländischem Sinne wie der, der Gold zur Reichslbonk schafft. Gelegenheit hierzu bietet sich jedem durch Teilnahme am Postscheckvcr kehr, dessen 'ornehmste Ausgabe die Pflege des bargeldlosen llebenveisungsverkehrs ist. Tie Vorteile, die sich dem Einzelnen dnrch Erwcr bung emes Postscheckkontos bieten, sind fo uiaunigfacher Art, daß die Nichtverzinjung des Guthabens nicht ins Gewicht fällt. Dieser ge ringe Verlust wird schon bei einigen Ein- nud Auszallungen im Postscheckverkelr durch die Billigkeit des letzteren »nieder ausgewo gen. Weitere Vorteile sind Sicherheit gegen Dieb stahl oder FeuerSge- fahr, Per h ütung von Verl u st e u durch Veruntreuung, falsches Geld, Irrtümer lei Ein. und Auszahlungen, Zeiterspar- n i s durch Wegfall der Gänge zur Post und des Wartens am Schalter, bequ e m e Er ledigung aller mit dem Geldverkel r ver bundenen Arbeiten daheim am Schreibtisch, U e b e r s i ch b l i ch k e i t in der Roch- nungsführung durch Scheckbuch und Benachrichtigungen seitens des Postscheckamts. Schon diese vielen Vorteile des Pottschcckver- tc' rs sollten jeden, der nur einigermaßen Za' - l mgen hat, veranlassen, sich eine Postscheck rechnung eröffnen zu lassen. Leider ist die Za'l der Teilnehmer am Postschectoerkelr noch gering; in den sieben Ja'ren des Beste'ens der Einrichtung sind erst rund 116 500 .Kun den beigetreten. Die näheren Bedingungen über den Beitritt zum Postscheckveröl r sind cei jedem Postamt zu erfahren. OertttcheS und LächfischeS * Der W er» der B r o m b c c c - blätter. Ter „Kriegsansscims jür Kastee, Tee und deren Ersatzmittel" schreibt uns: Jetzt ist gerade die richtige Zeit, die Brcmüeci blät ter zu sammeln, denn jetzt kommen sie, von der Früllingssonne geweät, hervor, und Je jungen Bromleer» lütter können zur Bereitung eines aromatischen und bekömmlichen Getränks benutzt werden. Sie werden in schabe- Son ne oder a»L reiner, l eißerHerdplatte sehr b ald nach dem Abpflücken getrocknet. Werden fie trocken ausbcwalnt, so halten sie sich einige Zeit und können dann in derseb en Wei'e wie >.'blc> b-e anfgerült werden. * S c l b st h i l s e d c s V bl iku m s gege n ll ebcrtc u e r n n g. Von zustän diger Stelle wird W. S. L. geschnoben: Tas Reichsgericht hat kürzlich entschüden, daß so genannte Konjunkturgewinne im Kriege richt zulässig sind, d. h., daß beim Verkauf von Gegenstüiden (Gestehungstosten) ansgegaugen werden muß und es nicht gestattet ist, einen l öleren Gewinnzuschlag als in normalen Je. len zu fordern. Die Ware, die der Kans mann scl.st billig eingetauft hat, darf er also »ich! zu dem sogenannten „M arktprei s" erkau fen, wenn dieser sich höher stellt als die Selbst kosten plus Gewinnzuschlag. Das gleiche gili auch von landwirtschaftlichen Erzeugnissen. Die Maßnahmen der Behörden gegen die Preistrei bereien können nur von geringer Wirkung sein, wenn nicht das Publikum selbst den Mut fin det, alle ungebührlichen Preissorderungen und Preisüberschreitungen, von denen es Kenntnis erkält, der Ortspolizeibehörde zur Weiter» er folguug zu melden, damit gegen solche gericbt lich vorgegangen werden kann. Tie Behörden werden, ohne Anscben der Person, diejenige.» zur Rechenschaft ziehen, die in dieser schweren Zeit zum Schaden de» Allgemeinheit sich be reichern wollen. Schwere Stichen (Gefängnis, Verbot des Handelsgewerbes und hole Geld strafen) drohen die diesbezüglichen Bundesrats Verordnungen an. Jeder helfe mit, doß die sen Kriegswucherern gründlich das Handwerk gelegt werde. * — Was der Familie H a m st e r fehlt. Nicht etwa Kaffee, Wurst oder an dere Kostbarkeiten! Tie hat sie sich auf ihren Hamstergängcn wohl eingebamflcrt. Es fehlt ih-r an einigem andern, was das Leben wert macht. Ehr. Wienecke hat es zusammcngeflcllt und im neuesten „Kunslwart" veröffentlicht. Es sind „Erstlich: Ihr fei lt die fozialcScha m vor den andern Familien, die sich wegen st res schmalen GeMbeutels nicht „verpro ikmMeren" können, lind doch haben alle ihre Väter und Brüder im Felde, die mich sür Familie Ham ster und dereii gesicherten Proviant ihr Leben einsetzen. Zum andern: Ihr fehlt das G el fühl der Kriegskameradschaft. Jiii Wirtschaftskrieg sind wir auch hinter der Front, Mann und Frau und Kind, Krieger. Wir haben Selbstzucht zu üb«n, ähnlich wie die aii der Front, denn davon hängt der Aus gang ab. Uebrigens ist das Gefühl: jeder sür alle und alle sür jeden, ein stolzes Gefühl. Herr und Frau Hamster ziehen eine verheim lichte Wurst vor. Endlich: Ihr fehlt das G e fühl für Größe. Denke dir, du blickst einmal im Sterben auf den Inhalt deines Le bens zurück. Zu dem Größestcn, das dir vom Schicksal widerfahren ist, wirst du dcmu reck neu, daß du einmal die Sorgen um dein ein zelnes Ich, um seine Sicherheit und Zukunft, abwersen durftest, abwehren konntest, das dein Geschick restlos mit dem deines Volkes verbunden war: was mein Volk leidet, Will ich auch leiden. Ist nicht auch Freude dabei, jetzt zu entbehren? Wer sie nicht fühlt, der ist jetzt nicht wach, der verschläft das Heilte, der lebt jetzt nicht." * Chemnitz, 5. Mai. Tödlich verun glückte am Mittwoch vormittag in einen» in der Ostvorstadt gelegenen Betriebe der 56 Jahre alte Schmied Otto Hauke, Andreasstraße st wohnhaft. Während der Arbeit wurde er durch einen Hammer fo heftig an den Kopf getrof fen, daß er eine schwere Schädelverletzung da vontrng nnd bewußtlos ins Krankenhaus ge bracht werden mußte. Dort ist der Beklagens werte noch am selbigen Tage an seiner Verlet zung gestorben. — Ferner starb an den Fol gen schwerer Verletzungen in der Nach; zum Donnerstag in seiner Wohnung der 18 Jahre alte Arbeiter Arno Drechsler, Pestalozzistrahe 22 wohnhaft. Mit zwei Freunden batte er am Sonntag eine Radfaqrpnltte ms Erzgcbü ge unternommen, hatte auf der etwas abfal lenden Strasse zwischen Kr.mlermersdorf und Neunzehnlain die Ge'vatt über sein Rad ver lenen und war zu Booen gestürzt Mit nicht uneiöehlichen Verletzungen am Kopse brachten ihn seine Freunde nach Hanse, woselbst er, ob gleich ärztliche Hilfe alsbald hcrbeigeholt wor den war, nun seinen Wunden erlag * Waldenburg, 5. Mai. In der gestern nachmittag abgehaltenen Kirchenvorstandssitzung wurde Herr Pastor Kaiser, bisher DiakonuS in Schöneck, als Oberpfarrer für Waldenburg ge wählt. Er ist ein Neffe des früher in Langen chursdorf tätigen Pfarrers Kaiser, der später in Reichenbach i. V. als Oberpfarrer wirkte. * Mittweida, 5. Mai. Gegen 4 Uhr nach mittag entlud sich am Mittwoch ein heftiges Gewitter über unserer Stadt, das auch wieder holt Schloßenfall verursachte. Letzterer dürfte den Blüten der Bäume erheblichen Schaden gebracht haben. Die Ausdehnung des Gewitters war erfreulicherweise eine sehr geringe. Auf der Leipziger Straße wurde eine WeichenwärterSehe- frau aus Laucnhain vom Blitz getroffen und betäubt. Zum Glück sind die Verletzungen nur unbedeutend. * Hainichen, 5. Mai. Eine seltene Beute er- legte dieser Tage Gutsbesitzer Lippmann in MooSheim. Auf seinem Grundstücke erlegte er einen prächtigen Fischadler. Der Fischräuber hat eine Flügelspannweite von 1,25 Meter und ist von Herrn Lippmann der hiesigen Polizeischule für die Lehrmittelsammlung geschenkt worden. * Leipzig, 5. Mai. Neben einem Trupp Soldaten, der gestern mit Musik den Täubchen weg entlang zog, lief auch ein 7jährige8 Mädchen her. Als ein Straßenbahnwagen in derselben Richtung an dem Trupp vorüberfuhr, wollte die Kleine, die daS Herankommen des Wagens nicht bemerkt hatte, plötzlich kurz vor demselben über die Gleise springen, wurde jedoch von dem Wagen erfaßt und zu Boden geworfen. Sie kam so un glücklich unter das Fahrzeug zu liegen, daß ihr ein Rad über den Hals ging »nd der Tod so fort eintrat. Um den Körper des unglücklichen Mädchens frei zu bekommen, mußte der Wagen von der Feuerwehr gehoben werden. * Borna, 5. Mai. Vcm hiesigen Schöffen gericht wurden ein GutSauSzügler und seine Tochter, eine GutSbesitzerLfrau, wegen Verfütterns von gutem Roggen zu je 300 Mk. Geldstrafe und ein wegen ähnlicher Vergehen schon zweimal vorbestrafter Müller wegen Schrotens dieses Roggens zum Zwecke der Verfütterung zu 14 Tagen Gefängnis verurteilt. Das Schiff „Aurora" der Expedition Shackleton in der Notzbucht. Vor kurzem sind Nachrichten von der Shackleton-Expedition cingetroffen, Das ExpeditionS-Schiff „Aurora" ist im Roß- mcerc vom Eise befreit und befindet sich auf dem Wege über Neu-Seeland nach Australien. Die Expedition verließ England kurz nach Kriegsausbruch. Shackleton wollte l als ehemaliger Flottenoffizier seine Expe dition aufgeben, aber dem widersprach man, denn man war der Ansicht, er könne eben sogut seine Flagge am Südpol wie in der Nordsee zeigen. Shackleton plante mit ! seinem Schiffe „Enduranso" zum Weddel- ! meer zu segeln, das Südpvlland bi« zum Südpol und dann weiter bis zum Roß meer zu durchqueren, um dort mit dem anderen ExpeditionS-Schiff „Aurora" zu- sammenzutreffen. Dieser Plan ist leider durch die Eisschollen, welche die „Aurora" abtrieben, vereitelt worden. Unser Bild zeigt die „Aurora" im Roßmeer vor Anker liegend. Das Land dort ist öde, da« Klima sehr kalt, nichts destoweniger besitzt /die Landschaft, wie das Bild zeigt eine .eigenartige Schönheit.