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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 30.04.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-04-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191604301
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19160430
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19160430
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- Fehlende Seiten in der Vorlage; Vorlagebedingter Textverlust.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-04
- Tag 1916-04-30
-
Monat
1916-04
-
Jahr
1916
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 30.04.1916
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ligen Zügen gel«rt werden muh. Auch der schlichte, solide Bürger wird sich des EindruL. kes nicht ganz entziehen können daß das Vor. stellen der Uhr etwas Romantisches und Reiz volles in sich birgt. Daß sich alle Hoffnun gen, die sich in gesundheitlicher und Sparsam. keitS-Beziehung an die neue Maßnahme knüp. fen sollen, erftillen werden, hoffen wir. Tie Erörterung mn die eine Stunde der Sommer zeit will jedenfalls nicht viel besagen, wenn wir uns erinnern, daß am 1. Mai 21 Mo nate seil KriegSbegiinn verstrichen sind, die für den Einzelnen manch« kleine Verzichte mit sich brachten, während sie für die gesamte Nation s» gewaltige Großtaten zeigten. Gegen dies« eiirundzwanztg Monate will die eine Stunde nicht ein Sandkorn gegenüber der Fläch« des MeeveSstrandes bedeuten, und sie wird später nicht einmal mehr eine Erinnerung bilden, wenn sie festes Gemeingut geworden ist. Im Wonnemonat Mai ist für uns wichtiger als die Einführung der neuen Sommerzeit sein günstiger Verlauf für Saaten und Saatenstand. „Mar "kühl und naß, füllt dem Bauer Scheun' und Faß.* So sagt di« alt« bewährte Regel. Aller MmenzauLer und Habseligkeit komnrt nicht in Betracht gegen seinen landwivlschaftli. chen Nutzen in diesem Jahre, und darum Hof- fen wir auch besonders, daß die unliebsamen Gäste der drei Mten Herren gegen die Tage vom 10. bi» 15. Mat — ihr Eintritt wechselt nach der geographischen Lage — fern bleiben mö- gen, die an jungen Pflanzungen und an der Bauanblüte schon manchen Schaden angerichtet haben. Mag sich die neue Sommerszeit auch hierfür als eine gesegnete erweisen. * — Witt«r»n»»au»sicht Pir Sonntag, den 30. April: Keine wesentliche Aen. derung de» gegenwärtig herrschenden Wetter». * — Das Vor stellen der Uhren um eine Stund« hat, worauf wir noch ein mal lMweisen möchten, in der Nacht zum 1. Mai zu geschehen. Es ist wohl anzunehmen, das: sich der Uebergang in die neue Zeitbestim mung ohne Störung vollziehen wird, da es an Wiederbotten Hinweisen , und Aufklärungen der Öffentlichkeit über die Veränderung nicht ge fehlt hat. Insbesondere sind alle Uhren an den öffentlichen Gebäuden (Kirchen, Dienstge- bauden, VerkelManstalten, Schulen usw.) zu der gegebenen Zeit umzustellen. Von 11 Uhr nachts ab wird sich die.Dienst- und Geschäfts zeit der Behörden und der öffentlichen Ver- tehrseinrichtungen nach dieser neuen gesetzlichen Zeit richten. Im eigensten Interesse muß des halb auch jedem einzelnen empfohlen werden, am 30. April nach 11 Uhr abends feine Uhren um 1 Stunde oorzustellen und in Ueber einstimmung mit den öffentlichen Ubren zu bringen. Insbesondere ater werden die In haber von Betrieben aller Art Vorsorge treffen müssen, daß in ihren Betrieben die GesMfts- imd Arbeitszeit nach den neuen Zeitbestim mungen geregelt wird. Tie Wirkungen der vom Bundesräte getroffenen Neuordnung der Zeit dürfen in keiner Weise etwa durch Verle gen der Geschäftszeit oder der Arbeitszeit ab- geschwächt oder aufgehoben werden. * — Die Baumblut. Selten wo l haken wir ein so wunderbares Blühen rrlelt, wie Heuer. Die Kirsche kann nicht schöner blühen. Die Pflaume in allen ihren Arten tut es ihr gleich. Die Bäume dieser beiden Stein- obstarten sind überladen mit Blüten. Wie gro ße weiße Blumensträuße stehen sie in der Landschaft Der Birnbaum fällt dagegen er heblich ab; er blüht im allge neinen nur mit telmäßig, aber wenn alle Mütentvänme reifen, wird es auch hier einen einigermaßen befriedi genden Ernteertrag ge^m. Ter dl Pfeil wird, wenn wir recht beobachtet haben, die Birne im Mühen übertreffen. Mele Bäume zeigen einen sehr feinen Blütenansatz. Auch die Heidel beere blüht in unseren Wäldern Heuer selten schön. An den Sträuchern siebt man Blüte an Blüte. Möge allen diesen Miitenhoffnun- gen Erfüllung werden. * — Alle im Jahre 1898 gebo renen Angehörigen der ö st er reich i sch-ungarischen Monarchie haben in der Zeit vom 5. bis 9. Mai 1916 persönlich in Chemnitz, Moritzstraß« 1 (Kausm. Vereinsbaus), zur Eintragung in die Muste- rungslisten zu erscheinen, und zwar die in den Monaten Januar, Februar, März geborenen am 5. Mai vorm. 10 Ubr, die in den Mona ten April, Mai, Juni geborenen am 6. Mai vorm. 10 Uhr, die in den Monaten Juli, August, September geborenen am 8. Mai vorm. 10 Uhr und die in den Monaten Oktober, No vember, Dezember geborenen mn 9. Mai vorm. 10 Uhr. Die vorgenannten Land- sturmpflichtiosen werden sodann sämtlich in Cbvnmitz, Morrtzstraße Nr. 1 (Kaufmännisches Veremshrms), zur Musterung aufgerufen, und zwar die in den Monaten Januar, Februar, März, April geborenen am 20. Mai Vonn. 8 Uhr, die im Mai, Juni, Juli, August gebore nen am 22. Moi vorm. 8 Ubr und die im September, Oktober, November, Dezember ge borenen am 23. Mai Vonn. 8 Uhr. Zu die ser Anmeldung und Musterung sind alle im Jabre 1898 geborenen Landsturmpflichtigen zu erscheinen verpflichtet. Jeder Meldepffichtige hat sowohl bei der Meldung als auch bei der Musterung 1. seine Legitimationspapiere (Rei- sepaß, Geburtsschein, .Hermatsschein oder Ar beitsbuch), 2. eine Bestätigung der Aufenb baltsgemeinde oder WobnungSschein, 3. zwei nicht aufgezogene Photographien, auf welchen 'm, der Ortsbehörde die Identität beglaubigt ist, mitzubringen. An einem der vorgenann ten MusterungStage haben ferner zur Nachmu sterung zu erscheinen: 1. alle Landsturmpflich tigen der Geburtsjahrgänge 1873 bi» einschließ lich 1896, welche erst bei einer oder noch bei keiner Landstürmmusterung waren, 2. alle Landsturmpflichtigen der Geburtsjahrgänge 1865 bis einschließlich 1872 und des Geburtsjahr ganges 1897, welche sich keiner Landsturmmu- sterung unterzogen haben. * — Uprser Bilderdienst. Im Schaukasten unserer Geschäftsstelle sind folgen de Bilder neu ausgestellt: Teil einer 150 Me ter langen Kriegsbrüche im Kanpfgeliet des Nordwellens. — Verlassener Batterisstand auf dem westlichen Kriegsschauplatz. — Die Lür ken gedenken in einem Bittgottesdienst ihrer Verbündeten (Innenansicht der Hagia Sophia in Konstantinopel). — Die Türken erflehen in der Hagia Sophia den Sieg der türkischen Waffen im Irak (Mich aus die Bütne des Sultan»). *— Der neue Fahrplan, den wir in der heutigen Beilage in der allgemein beliebten bisherigen Form zum Abdruck bringen, wird auch für die Station Hohenstein-Ernstthal einige bemerkenswerte Aendemngen mit sich bringen, wenngleich im großen und ganzen die Abfahrt»« und Ankunftszeiten der Züge sich nicht wesentlich geändert haben. Besonders erwähnenswert ist noch, daß in Chemnitz und Glauchau ein besserer Anschluß an di« bisher bestehenden Züge der verschiedenen Linien hergestellt werden wird. Eine angenehme Abenooerbindung wird auf der Linie Dresden—Chemnitz—Zwickau bestehen, in dem der nachmittags 5,05 in Dresden abgehende, bisher in Chemnitz endende Personenzug bi» Zwickau durchgesührt wird. Der bisherige Nach- mittagSzug, ab Chemnitz 4,28, wird ab 1. Mai nur noch bis Hohenstein-Ernstthal verkehren. Im Vorortverkehr Chemnitz—Hohenstein-Ernst thal werden noch folgende Aendemngen eintreten: DaS bisher täglich gefahrene Zugpaar, ab Chemnitz Hbf. nachmittags 6,01 und tn der Gegenrichtung ab Hohenstein-Lrnstthal 7,13 nachmittags, wirb künftig nur noch an Werktagen abgelassen. Der Personenzug ab Chemnitz Hbf. nachmittags 7,38 nach Hohenstein-Ernstthal entfällt. Der Per- sonrnzug, ab Chemnitz Hbf. bisher nachmittag« 9,12, wird künftig schon 9,03 abfahren. Aus der Linie Chemnitz—Riesa—Röderau wird ein neue» Schnellzugspaar, welches die schon lange gewünschte direkte Abendverbindung mit Berlin bringt, eingeführt. Der eine Zug verkehrt ab Chemnitz Hbf. nachmittag» 6,4» über Röderau und trifft in Berlin Anh. Bf. 10,35 nachts «tn; der andere Zug verläßt Berlin Anh. Bf. nach- mittag» 7,15, wird über Elsterwerda geführt und trifft nacht» 11,25 in Chemnitz Hbf. ein. Um noch den Anschluß an diesen Schnellzug in Richtung Zwickau herzustellen, wird der Per sonenzug ab Chemnitz Hbf. nacht» 11,20 nach Zwickau 10 Minuten später abfahren. Auf der Linie Wüstenbrand—Limbach werden die bisher Montag» früh und Sonnabend nachmittags verkehrenden Züge entfallen. Der Personenzug ab Limbach vormittag» 6,15 wird nunmehr an allen Tagen abgelaflen. Auf der Linie Wüsten- brand—Stollberg wird der bisher an Sonn- abenden von Wüstenbrand nachmittags 5,35 nach Neuölsnitz verkehrende Zug eingezogen. * Hohenstein-Ernstthal, 29. April Ta morgen Sonntag von 1—2 Uhr die Kapelle der 181er ein« Platz musil dorkietet, fällt die jenige der Stadtkapelle aus. * — Die Kapelle der 181er aus Burgstädt, die sich in hohem Maße die Gunst unserer musikliedenden Bewohnerschaft zu erringen verstanden hat, gilt morgen adend unter Leitung des Herrn Kapellmeisters A. Wenger im Altstädter Schützenhause wie derum ein Konzert. Ue. er die Leistungen der Kapelle konnten wir uns zu verschiedenen Ma len nur lotend aussprechen und glauben, daß den Ausführenden auch diesmal ein reicher künstlerischer und materieller Erfolg beschicken sein wird. Nicht verfehlen möchten wir, dar auf lMzuweisen, daß die Konzertbesucher, die Gold umwechseln, von der Entrichtung eines Eintrittsgeldes befreit sind. * — DieEinfübrung von Zucker, ni a r k e n in unserer Stadt dürste Mitte Mai erfolgen. Bis zur Einführung der Marken darf, worauf wir besonders Hinweisei, möchten, Zucker nur noch gegen Vorlegung der Brot karte abgegelen tverden. Bei dieser Gelegen- beir pt stets der auf die nächstfolgende Woche entfallende Abschnitt mit Tinte oder Tinten stift zu durchkreuzen. * — Neustädter Schule. Tie Auf- nähme der Neulinge findet Montag, den 1. Mai, mn 2 Uhr in der Lchulturnhalle statt. * — Spaziergänge und Aus- flüge sind, nachdem die schöne Jahreszeit angebrochen und die Natur sich in schönster Blüte zeigt, wieder an der Tagesordnung. Neben den Genügsamen, denen ein Spazier- gang durch die städtischen Anlage n, nach den, P f a f f e n b e r g e, der Perle un- seres lieblichen Bergstädtchens, oder dem an ronun,tischen Reizen reichen H ü t t e n g r u n. d e schon Befriedigung verschafft, nehmet an dere bei einigermaßen günstigem Wetter ein größeres Stück Weg zwischen Pie Beine und streben einem entfernteren Ausflugsziele zu. Für letzte« bedeutet das Wanden, einen Lebens zweck, eine Auffrischung des Leibes und der Seele nach den mannigfachen Strapazen der Alltagswoche. Allerdings ist das Wandern ei- ne Kunst, die ebenso wie andere Künste ge lernt sein will. Vor allen Dingen mich man sich benMirn, auf Stunden wenigstens, all' die großen und kleinen Sorgen und Widerwär tigkeiten des Lebens zu vergessen. Wer sie mitnimmt, bat schlechte Reisebegleiter. — Ter morgige letzte Aprilsonntag, der, obzwar sich im Laufe des heutigen Sonnabends wieder- bolt Trübungen am Firmament bemerkbar machten, hoffentlich im Zeichen schönster Wit- terurrg steht, d rfte sicherlich wieder Alt und Jun-, Groß und Klein auf di« Beine bringen und geeignet sein, das Auge des Ausflüglers zu erfreuen an d«n landschaftlichen Reizen und Schönheiten unserer Umgegend. Der Jung- fr auenverein der Trinitatisgemestche, der erst kürzlich eine Wanderung unternahm und das Durchstreifen unserer Gegend sich allem Anschein nach besonders angelegen sein lassen will, unternimmt morgen wiederuni einen Nachnrittags spaziergang durch den Hüttengrund nach dein „Waldfrieden" in Kuhschnappel. Hof fentlich ist all'' den Ausflüglern der Wettergott hold gesinnt. * Oberlungwitz, 29. April. Nachdem die Osterferien ihr Ende erreicht haben, öffnen am Montag die Volksschulen wieder ihre Pfor ten. Zum ersten Male werden auch die Lern- anßänger den Weg zur Schule antreten. Die Aufnahme der Neulinge erfolgt an, Montag vormittags 10 Uhr in der unteren Schule für die in den Häufern 1 bis 180, -190 bis 656 und in der oberen Schule für die in den Häu sern 181 bis 489 wohnenden Kinder. t. Oberlungwitz, 29. April. Wie die SchuLHirektiou im amtlichen Teil vorliegender Nummer bekannt gibt, hat die Anmeldung zur kaufmännisch-gewerblichen Fortbildungsschule am 1. Mai nachmittags 4 Uhr im Fortbildungs schulgebäude und die. zur allgemeinen Fort bildungsschule am 2. Mai nachmittags ^5 Ubr in der unteren Schule (Nr. 1) zu erfol gen. — Zur Mädchenpsl i ch tfortbrl dungs schule haben sich am Montag nachmittags 5 Uhr in der untere:, Schule alle Mädchen, die diese. Ostern hier oder anderwärts aus der Volks schule entlassen worden und gegenwärtig hier wohnhaft sind, mit dem Valksschulentlasfungs- zeugnis anzumelden. * «he»»ltz, 20. April. Die Amtshaupt. Mannschaft Chemnitz, die seit Kriegsbeginn an Unterstützungen rund 7'/. Mill. M. aufgewendet hat, hielt am Donnerstag nachmittag eine BrzirkS- versammlung ab, in der die bisher gewährten Un terstützungen einstimmig erhöbt wurden und zwar für die Kriegerfamilien um 25 Proz. und für ar beitslose Textilarbeiter und deren Familien um 12 bis 20 Prvz. Die Erhöhung der Unterstützung erachtete die Bezirksversammlung für nötig, um den Kriegerfamilten das Durchhalten zu erleich tern. Der Antrag des BezickSauSschuffeS, die Unterstützung der Kriegerfamilien um 80 Proz. zu erhöhen, wurde mit 24 gegen 11 Stimmen abgelehnt. Außerdem wurde in der gleichen Sitzung derMtetzinSbeitrag von 50 auf 75 Proz. erhöht. — Volksküchen werden vom städtischen KriegSfürsorgeauSschuß am 1. Mai in sechs großen hiesigen Gastwirtschaften errichtet, in denen Mtttagrkost an allen Wochentagen kn der Zett von 11 Uhr vormittag« bi« 1 Uhr nachmittag« zum Preise von 30 Pf. an Fleischtagen und 25 Pf. an fleischlosen Tagen auLgegeben wird. * Er«»»««, 28. April. Ungerechtfertigte Er regung ries gestern eine Droschke hervor, in der drei Herren in ausländischer Offiziersuniform durch die innere Stadt fuhren. Die Gendarmerie posten am Altmarkt wmden von zahlreichen Setten darauf aufmerksam gemacht, daß eS sich um russische Offiziere handle, und daß die Polizei gegen einen so unerhörten Unfug etnschreiten müsse. Um Mißverständnissen vorzubeuaen, gibt mm die Poltzeidirektton bekannt, daß die Offi ziere der bulgarischen Armee angehören und sich in amtlichem Auftrag in Dresden aufhalten. — Sestern abend hatte sich die 75 Jahre alle KanzleiratSwttwe Elise Frey in ihrer tn der Zu-inglistraße gelegenen Wohnung auf dem Gaskocher eine Speise zubereitet, jedoch versehent lich den GaShahn nicht völlig abgedreht. Dir alte Dame fiel über Nacht einer Gasvergiftung zum Opfer und wurde früh tot aufgefunden. * Leipzig, 29. Mai. Die sozialdemokratischen Maioersammlungen Leipzig« sind, wie die „Volks- zeitung" schreibt, von der Polizeibehörde ver boten worven. Depeschen »»» 29. April. Berlin. Die „Voss. Ztg." schreibt: Bis zur Stunde liegen noch keine Meldungen aus dem Großen Hauptquartier darüber vor, ob die Audienz des amerikanischen Botschafters be reits stätigest, „den Hai. Da Herr Gerard, der am Dienstag abend von hier abgereisl ist, kaum vor gestern abend an seinem Reiseziel an gelangt sein kann, ist es ungewiß, ob er noch gestern vom Kaiser empfangen wurde. Jeden falls wird sich die Oefientlichkeit bezüglich des Endergebnisses, iider das zurzeit Besprechungen im Großen Hauptquartier stattfinden, und wie uns versichert wird, noch keineswegs abge schlossenen Beratungen, über Form und In halt der Antwort aus die amerikanische Note noch ein Weilchen in Geduld fassen müssen. Hamburg. Das „Hamburger Fremden- blatt" veröffentlicht „den Bericht eines Augen- zcugen der StraßenAmpf« in Dublin. Es beißt darin: Ter Aufstand Irlands beschränkt sich keineswegs auf Dublin und Küstenorte, sondern ist eine wohlorganisierte, in, ganzen Lande ausgedehnte Bewegung. Mehr als 30 000 Iren stehen bewaffnet gegen die engli sche Regierung. Waffen und Munition wurden zum größten Teil schon vor Beginn des Krie ges in das Land gebracht, sind aber während des Kriege; weiter ergänzt worden. Erst in der letzten Zeit entdeckte England zu seinem großen Schrecken die Fortschritte, welche die Organisation in Irland gemacht hatte. Trotz dem wurde kein Militär hingeschickt, sondern nur einige Hundert Spione, die die Leiter der Bewegung ernritteln sollten, um sie verhaften zu können. Budapest. Nach Bukarester Meldung ma chen die zwischen Rumänien und der Türkei im Arg« befindlichen Verhandlungen im Jn- tewss» de- Zustandekommen» «iE wirtschaftli- chen Vereinbarung gut« Fortschritt«. E» be- stehen begründet« Aussichten, daß der Abschluß eine; Vertrages schon demnächst erfolgt. Mail«»». „Corrtere della Gera" meldet, daß da« Bombardement tn Darmouthund Lowe stoft 240 Häuser zerstörte. Der Korrespondent de« Blattes findet «8 daher höchst merkwürdig, daß nach dem englischen Zugeständnis nur 4 Tote und 12 Verwundete zu verzeichnen gewesen sein sollen. Di« „TtmeS" bestätigt diese Angabe. Sie klingt wesentlich anders als die englischen amtlichen BeruhigungSmeldungen von „gar keinem oder ganz geringem Schaden". Die Kühnheit der deutschen Flottenvorstöße erntet jetzt schon sogar im „Journal de Geneve" Anerkennung. Mail,»». Nach Berichten des „Lorriere della Sera" ist die telegraphische Verbindung zwischen Irland und England noch immer unterbrochen. — General Maxwell, der sich bisher in Aegypten aufhtelt, hat da« Oberkommando in Irland erhalten. Nach einer neuen Kabelmeldung hat die Revolution in Dublin in den irischen Kreisen Amerika« enorme Sensation verursacht und ein lebhaftes Echo gefunden. U«ß«r»««. „Lelegraaf" berichtet: Gestern vormittag wurde nach Ablauf der Tagung der 2. Kammer ein außerordentlicher Mmisterral abgehalten. N»ft«r»<«. Die Festlandsausgabe der „Daily Mail" meldet auf Grund von Berichten aus Athen vom 22. Aprtl, daß Griechenland bis 'jetzt beim Bierverband 63 Proteste wegen politischer und militärischer Handlungen eingelegt habe, davon in der letzten Woche allein 6 an einem Tage. Hi»». Die „Morninapost" meldet aus Athen: Der deutsche, österreichische und bulgarische Kon sul in Canea haben die Stadt mit ihrem Per sonal und dem Archiv verlassen, um sich nach dem großen GebirgSdorfe Laccot zu begeben, wo sie zu bleiben beabsichtigen. Sie fürchteten, bet einer Landung der verbündeten Etreitkläste in Canea gefangen genommen zu «erden. Kurz nach ihrer Abreise besuchten zwei englische Offi ziere das deutsche Konsulat, da« aber geschloffen war. 8«»»,» Lloyds meldet, daß der dänische Dampfer „Johann" in die Lust geflogen ist. 8*»»»». (Meldung des Reuterschen BureauS.) Der britische Dampfer „Jndustry", nach den Vereinigten Staaten unterwegs, wurde von einem feindlichen Unterseeboot versenkt. Die Besatzung wurde in offenen Booten zurück gelassen und von dem amerikanischen Dampfer „Finland" ausgenommen. vukirest. Die englische Telegraphen-Agentur meldet auö London, der dort eingetrossene Essad Pascha habe die Ansicht ausgesprochen, daß die Entente nunmehr die Offensive auf dem Balkan aufnehmen «erde. L-U. Ath«. General Mahon, der Befehls haber der englischen Truppen in Saloniki, hatte -durch den englischen Gesandten um eine Audienz bei König Konstantin nachgesucht, um mit ihm über schwebende Streitfragen zu beraten. Die Regierung teilte dem Gesandten mtt, daß der König nicht in der Lage sei, mtt General Mahon über milttärtsche und noch weniger über diplo matische Fragen zu sprechen. Mer Sieg im SM! sm Russe« gtfWtn. (W.T.Ä.) Grvtze» H«pttn»rtter, 29 April. Westlicher Erle Schaech lach. Auf der Front zwischen dem Kanal von La Baffee und ArraS andauernd lebhafte und für uns erfolgreiche Minenkämpfe. In der Gegend von Givenchy en Gohelle machten wir neue Fortschritte und wiesen zwei dagegen angefetzie staäke Handgranatenangriffe blutig ab. Im MaaSgebiet sind abermals französische Gegenstöße an der Höhe „Toter Manu" und östlich davon zum Scheitern gebracht worden. Unsere Abwehrgeschütze holten südlich von MoronvillerS (Cyampagne) einen französischen Doppeldecker herunter. Seine Insassen sind tot. Oberleutnant Boelcke schoß südlich von Vaux das 14. feindliche Flugzeug ab. Oestltcher Kriegsschauplatz. Südlich des Narocz-SeeS machten unsere Truppen gestern einen Vorstoß, um die am 26. März zurückgewonnenen BeobachtungL- stellungrn weiter zu verbessern. lieber die vor dem 20. März von un« gehaltenen Gräben hinaus wurden die russischen Stellungen zwischen Stalarocze und Stacrowce genommen. 5600 Gefangene mit 56 Offizieren, darunter einige Stabsoffiziere, 1 Geschütz, 28 Maschinengewehre und 10 Mtnenwerfer sind tn unsere Hand gefallen. Dt« Russen erlitten außerdem schwere »lutige Verluste, dt« sich bet einem nächtlichen, n dichten Massen geführten Gegenangriff noch lark erhöhten. Der Feind vermochte keinen Schritt de« verlorenen Boden« wicdrrzugewinnen. Unsere Luftschiffe griffen die Bahnanlagen bei Wenden und an der Strecke Dünaburg— Rjecyca an. Balkan-Krieg-schaupIatz. Die Lage ist unverändert. Oberste Heeresleitung.
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