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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 21.04.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-04-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191604216
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19160421
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19160421
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-04
- Tag 1916-04-21
-
Monat
1916-04
-
Jahr
1916
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 21.04.1916
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den. Aus dem Westflügel wurde der Stein bruch südlich des Gehöfte» Haudromont er- obert. Er liegt an der Straße Lauoremont— Bras, am Südabhang d«S Psefferrückens und 2.5 Kilometer von den französischen Werken aus der Cote de Froide Terre entfernt. Damit ist der Angriff auch auf diesem Flügel um ein gutes Stück den feindlichen Werken näher ge rückt. Immerhin spielen sich die Kämpfe aus ihm noch immer mehr im Vorgelönde ab, während auf dem Ostflügel bei Douaumont der Kampf schon um die Werke selbst geführt wird. ES ist dies, wie der militärische Mitarbeiter der „Boss. Ztg." hervorhebt, eine Folg« davon, daß sich die französischen Werke von Douau- mont aus in südwestlicher Richtung erstrecken. Die in gerader Linie frontal vorgehenden deut- schen Truppen mußten deshalb auch zunächst auf die weit nach Norden vorspringenden Wer- ke des rechten Flügels treffen, während sie von dem zurückgelegenen linken Flügel noch weiter entfernt waren. Der österreichisch-ungarische GeseralstabSchef Über Berd»». Der Sonderberichterstatter des „Berliner Lo kal-Anzeigers", Otto König, hatte im k. u. k. Hauptquartier eine Unterredung mit dem öster reichisch-ungarischen Generalobersten Konrad v. Hötzendorf. Während der Unterredung wurden auch die Verdun-Kämpfe erwähnt, worüber sich der Feldherr folgendermaßen äußerte: „Das gehst bewunderungswürdig präzise und sicher. Die französische Front bröckelt täglich um ein Stück ab, und ich bin über den Ausgang, die ser Riesenschlacht ganz zuversichtlich." Auf «ine Frage, ob der Fall Verduns den Frieden näher bring«, antwortete er: „Jeder Erfolg, den einer von uns erringt, bringt uns dem Frieden näher. An uns liegt es nicht, wenn noch immer nicht Friede werden will. Wir sind in der Situation zweier Männer, die von fünfen angefccklen wurden, und die sich wehren müs sen. Und nachdem die fünf es nicht anders wollen, müssen wir, um nicht umgebracht zu werden, sie uinbringen, wenn sie nicht srüher aufhören wollen. Das ist doch eigentlich sehr klar?" — „Herr von B«thmann-Hollweg hat das ja auch ziemlich unvevhüllt in seiner neue sten Red« gesagt," sagte König. „AuSgezeich- net war die letzte Rede des Reichskanzlers." bekräftigte der Generaloberst, „glatt zu unter- schreiben. Und hoffentlich wird sie auch bei den Gegnern richtig gelesen werden." Verb»« saugt Frankreichs Reserve» auf. Ueber den neuen deutschen Erfolg bei Ver dun schreibt „Stockholms Tagblad": Sicher ist, daß dieser Geländegewinn einen neuen Schritt in dem methodischen Sichvorschieben gegen die Hauptlinien der Festung von Verdun bedeutet und keineswegs für eine Ermattung spricht. Abex Verdun saugt auch die für andere Zwecke bestimmten Reserven Frankreichs auf, und man kann nichts anderes glauben, als daß die hef tigen Kämpfe, die den Franzosen nur an Ge fangenen 700 Offiziere und 38 000 Soldaten gekostet haben, auf den Plan der Alliierten, ei ne Frühjahrsoffensive zu unternehmen, in höch stem Maße störend eingewirkt haben. Uebel belohnte Barmherzigkeit. Die „Kölnische Volkszeitung" veröffentlicht einen Feldpostbrief vom 19. März aus einem Schützengraben der Westfront, wonach ein deut scher Leutnant, der einen schwerverwundeten französischen Soldaten im feindlichen Draht verhau liegen sah, ihn aus seiner mißlichen Lage befreite, von einem französischen Scharf schützen einen Kopfschuß erhielt und sofort ge tötet wurde. Nachher bekam der Leutnant noch einen Hals- und einen Brustschutz. Die deut sche Infanterie hatte sich mit dem von seinen Landsleuten schmählich im Stiche Gelassenen in Verbindung gesetzt. Da sich aber von den Franzosen keiner des Verwundeten erbarmte, so vollzog der deutsche Leutnant das Werk der Barmherzigkeit, wobei eine solche Schurkerei an ihm begangen wurde. Die KöWse im ost«. Die KSmpse am Narocz-Sre. Zu den russischen Biutopfern am Narocz- See schreibt der Vertreter eines Newyorker Blattes: Offenbar fehlen den Russen fällige Offiziere. Dies gelxt daraus hervor, daß die imternommenen Angriffe niemals die Unter- itützung durch Reserven sanden. Die Of ensive war entschieden zur Entlastung von Verdun bestimmt. Kein russischer General würde der artige selbstmörderische Angriffe zu dieser unge legenen Zeit befohlen haben, wenn nicht Grün de dafür sprechen würden. Das Schlachtfeld bildet einen förmlichen Kirchhof, mit Blut und Eisen bedeckt, und zwar in einer Ausdehnung von wohl 10O Meilen. Der Zar durch eine» Fliegerangriff gefShrbet. Bei der kaiserlichen Parade über die Rekru ten an der russischen Südwestfront ereignete sich infolge eines kühnen Angriffs eines österreichi- schen Fliegers ein Vorfall von beispielloser Disziplinlosigkeit. Der Zar ritt mit General Brussilow die lange Rekrutenfront ab, als ein unbemerkt gebliebener österreichischer Flieger zahlreiche Bomben abwarf und auch einen Voll treffer auf die Truppenmassen erzielte. Tie des Feuers ungewohnten Soldaten stürzten in wll- der Flucht davon, wobei der Zar fast zu Scha den gekommen wäre. Die Peinlichkeit der Si tuation wurde noch dadurch erhöht, daß der Zar selbst völlig die Fassung verlor. Er ergoß seinen ganzen ZorneSanfall über den General Brussilow, der d«n Schutz gegen Flie gerangriffe ungenügend organisiert Hale, und berief telegraphisch den eben verabschiedeten Ge neral Iwanow ins Siidwesthauptquartier zurück. Dyermt -eftla? Eine Petersburger Meldung des Reuter- Bureaus besagt, dah die Russen Trapezunt, die 35 000 Einwohner zählende Handelsstadt am Südufer des Schwarzen Meeres besetzt hätten. In der Meldung heißt es: Die vereinigten Anstrengungen der Truppen der russischen Kau- kasusarmee und der russischen Schwarze-Meer- Flotte wurden durch die Eroberung dieses wichtigsten Befestigungspunktes an der klein- asiatisch«« Küste gekrönt. Die tapferen Trup- pen der russischen Kautasusarmee schlugen in den Kämpfen vom 14. d- M. am Karageri- fluß die Türken und verfolgten sie auf ihrem Rückzug mit übermenschlichen Anstrengungen in kurzer Entfernung, wobei ihr Widerstand ge brochen wurde. Durch die kräftige Unterstüt zung der russischen Flottengeschütze konnte eine )kühne Landung ausgeführt werden und die Schiffsgeschütze wirkten mit den in der Äüsten- gegend operierenden übrigen Truppen zusam men. Dieser neue Sieg wurde auch durch tüchtige Beihilfe der Truppen, die in den an deren Teilen Kleinasiens operierten, unterstützt. Die Soldaten taten ihr Möglichstes, die Aufga ben der Truppen in der Küstengegend zu er- leichtern. Diese Meldung kommt insofern überraschend, als man allgemein annahm, daß die Russen noch weit entfernt wärm von Trapezunt. Zu dieser Annahme war man um so mehr berech tigt, als man in den zwei Monaten, die seit der Einnahme von Erzerum verflossen sind, wenig mehr von russischen Fortschritten hörte und insbesondere auch nur mit einem langsa men Fortschreiten des Vormarsches an der Kü ste des Schwarzen Meeres rechnete. Wenn nun in diesem Falle, wie zugegeben loerden muß, die Russen flinker waren, als ihnen allgemein zugetraut wurde, so dürste sich das u. a. dar aus erklären, daß sie für den Vormarsch auf Trapezunt nur verhältnismäßig schwache Kräfte angesetzt hatten, welche ohne allzu große An strengungen die Schwierigkeiten de; Nachschrrbs bewältigen konnten, die in jener Gegend, die kein« Bahnverbindung hat, nicht unerheblich sind. Was die Bedeutung der Einnahme von Trapezunt anbelangt, so siebt sie hinter der von Erzerum, die selbst schon nicht hervorra gend toar, noch erheblich zurück. Trapezunt l)«t keinerlei militärische, sondern lediglich als Handelsstadt Bedeutung. Aber auch nach die ser Richtung hin ist Trapezunt bereits längst von Batum überholt, da der persische Transit handel der Stadt, der ehemals sehr rege war, in den letzten Jahren ständig abgenommcn Hal. Es wird von der Einnahme der Stadt seht natürlich viel Aufhebens gemacht werden, aber an der militärischen Lage der Dinge auf die sem Kriegsschauplatz wird sic nicht viel än dern, es ist vielmehr anzunehmen, dah die Lürken bald mit verstärkten Kräften aus dem Plan erscheinen werden. Der österretchisch-mgaris-t SenttslWAtricht (W.TÄ.) Wie», 19. April. Amtlich wird verlautbart Russischer Kriegsschauplatz. Südwestlich Tarnopol sprengten wir erfolg reich eine Mine und besetzten den westlichen Trichterrand. Sonst nichts Neue«. Italienischer Kriegsschauplatz Von den noch fortdauernden Kämpfen am Tol di Lana abgesehen, kam eS zu keiner nen nenswerten GefechtStätigkett. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Keine Veränderung. Der Stellvertreter deL Ehefs des Generalstabes v. Höfer, Feldmarschalleutnant. Der See-Krieg. «merika »ud der UrvoetS-Krieg Au« Newyork meldet die „Frkf. Ztg.": In Washington wird erwartet, daß Deutschland be ruhigende Erklärungen hinsichtlich der Tätigkeit der U-Boote abgeben wird. Wilsons Note wurde dem Senator Stone unterbreitet, dessen Ansichten als maßvoll bekannt sind. — Das größte westliche Blatt, die „Chicago Tribune", erklärt sich ausdrücklich gegen einen Krieg mit Deutschland aus Anlaß der U-Boot-Frage. Aus Washington meldet ferner Reuter: Der amerikanische Botschafter in Wien Penfield ist beauftragt worden, die österreichisch-ungarische Regierung zu fragen, ob der kürzliche Untersee- bootSangriff auf die russische Bark „Imperator" ohne vorherige Warnung erfolgt ist. »er »orwegische Dampfer „Tert»iken" gefunkt«. Lloyds meldet auS Liffaoon: Der norwegische Dampfer „Tergwiken" sank gestern in der LaS- caeSbay, nachdem an Bord drei Explosionen stattgefunden hatten. Die Besatzung wurde gerettet. Zwei e«,lischt ZtrftSrer gesunken? Aus Skagen wird telegraphiert: Am Lande sind letzthin Rettungsgürtel angetrieben, die mit dem Namen „Lightfoot" und andere, die mit „Markman" bezeichnet waren. „Lightfoot" und „Markman" sind zwei große, ganz neue englische Torpedobootsjäger. «chwepische Urteil« «er G»alaatz» »eheste» VillerrechtSbruch. Die Erklärung England», daß eS auf neu tralen Schiffen die deutschen Kohlen beschlag nahmen wolle, hat in der ganzen Presse Schweden» starke Aufregung hervorgerufen. Daglight Allehanda" findet, daß diese Maßregel von ungewöhnlicher Rücksichtslosigkeit zeuge. — „SvenSka Dagbladet" meint, sie richte sich nm scheinbar gegen Deutschland, gegen dessen Widerstandskraft sie nm wenig auSrichten könne. In Wirklichkeit sei sie eine neue Erwei terung der englischen Zwangsherrschaft über die neutralen Nattonen. — „Stockh. Dagbladet" schreibt: England mußte seine Unfähigkeit, un» mit Kohlen zu versorgen, eingestehen. Wenn eS uns dann glückt, anderweitig Kohlen zu be kommen, erklärt England, eS werde diese beschlag, nahmen. DaS ist wirklich ein Staat, der die kleinen Nationen beschützt! Sie StrgtMWW Skitcheilmds. Auf eine Anfrage im englischen Unterhause, ob ein Einspruch der griechischen Regierung im Zusammenhänge mit der Besetzung griechischen Gebiets durch die Streitkräfte der Alliierten ein- gereicht worden sei, antwortete die Regierung: Gewisse Proteste der hellenischen Regierung hinsichtlich der Maßregeln, die die alliierten Regierungen auf griechischem Gebiete oder in den griechischen Gewässern zu treffen sich genötigt gesehen haben, sind eingelausen. Die Umstände, die solche Maßnahmen notwendig gemacht haben, sind folgende: Die französische und die englische Regiemng hatten bekanntlich ursprünglich be schlossen, Truppen aus Einladung des damaligen griechischen Premierministers nach Serbien zu schicken. Bald darauf trat ein Wechsel in der griechischen Regiemng ein, der von einem Wechsel tn der Politik Griechenlands begleitet war. Aber die Alliierten konnten damals von dem begon nenen Untemehmen nicht zurücktreten. Das ser bische Gebiet war durch feindliche Kräfte über schwemmt. Die Alliierten hatten die Serben in den nächsten verfügbaren Zufluchtsorten ausge nommen. Die Anwesenheit der alliierten Streit- kräste tn Saloniki und der serbischen auf Korfu hat dazu geführt, daß die Alliierten gewisse Maßregeln und Vorsorgen (!) auf den griechi schen Inseln und in den griechischen Gewässern getroffen haben, um für die Sicherheit sowohl der Streitkräfte selbst, al« auch der Schiffahrt, die ihnen ihren Matettalbedarf zufühtt, zu sorgen. Der Grund für diese Maßregeln erhellt aus der Betätigung feindlicher Unterseeboote im Aegäischen Meere, die dortOperattonSbasen (?) haben. Alle Schritte dieser Art, die die Alliierten tun konnten, ergeben auszusenden, einem Entschlusse, der in erster Linie auf Ansuchen Griechenlands gefaßt worden war. (Beifall) ich als natürliche (!) Folgerung auS dem Entschlusse, eine Hilfsexpedttion für Serbien Reue «ew,«streiche »er Entente auf Kreta. AuS Athen wird berichtet: Ententeschiffe fuhren in den Hafen von Canea auf Kreta ein und versuchten, den österreichischen und deutschen Konsul sowie einen deutschen Untertanen zu verhaften. Der Versuch mißlang jedoch. Der deutsche Privatmann floh in das Innere von Kreta. Si»e neue vebrohu«, Grieche«!«»»». AuS Athen wird gemeldet: Die englisch- französische Militärbehörde hat bekanntgegeben, daß alle griechischen Fahrzeuge und Kohlenhändler, die deutsche und österreichische U Boote im Aegäi- schen Meer mit Kohle versorgen, auf die schwarze Liste gesetzt werden und die sich daraus erge benden Folgen zu tragen haben. Die griechischen Reeder und Kaufleute werden gleichzeitig davor gewarnt, die KriegSfahrzeuge der Mittelmächte mit Lebensmitteln zu versorgen. Sie englische Wehrpflicht-Krise. Die partiell« Wehrpflicht, die England im Januar einsührt und auf die Unverheirateten und kinderlosen Witwer ini Akter von 18 bis 41 Jahren beschränkte, reicht zur Deckung der Heeresbedar's nicht aus, da aus Freiwillige aus den Reihen der Verheirateten in irgendwie nennenswertem Umfang nicht zu rechnen ist. Premierminister A rqmth hat in feierlicher Wei se sein Wort dafür eingesetzt, daß die Verhei rateten nicht zu den Fahnen einberufen werden würden und hinzugesügt, daß er aus dem Amte scheiden würde, falls anders beschlossen werden sollte. Der einflußreichste Teil der Londoner Matter fordert die unbeschränkte Dienstpflicht, für die im Parlament an der Spitze des ton- scwativen Kriegsausschufses Sir Edward Car son, der frühere Generalstaatsanwalt, eintritt. Ter etwa hundert Abgeordnete zählende Aus schuß, der noch durch eine Reihe Liberaler ver stärkt wurde, hatte in einer Art Ultimatum von der Regierung die unbeschränkte Dienstpflicht für alle Dienstfähigen, verheiratete und unverhei ratete, im Atter von 18 bis 45 Jahren gefor dert. Eine amtliche Londoner Note hatte zuge- bcn müssen, daß über die Frage der Dienst pflicht innerhalb der Regierung Meinungsver schiedenheiten beständen. Aus diesem Grunde war auch die angetündigte Erklärung des Pre mierministers im Unterhaufc verschoben wor den. Man hatte innerhalb des Kabinetts ge hofft, eine Einigung durch die Ausdehnung der Dienstpflicht aller tauglichen Unverheirateten vo n 18. bis zum 45. Lebensjahr zu erzielen. Diese Hoffnung scheint jedoch jetzt endgültig zu Wasser geworden zu sein. Wie schon gestern gemeldet, ist nach Meldungen, die aus London in Christiania eintrafen, die politische Lage in England äußerst unsicher und verworren, doch sei es noch fraglich, ob di« Regierung sich in der Wehrpslichtsfrage spalten werde. Der Mu nition ^Minister Lloyd George verlangt nach wie vor die Einführung und rücksichtslose Durchführung der allgemeinen Wehrpflicht, fo dah immerhin mit der Möglichkeit seines Rück tritts gerechnet werden müsse. Bonar Law, der konservative Kolonialminister, wäre dann wahrscheinlich Lloyd Georges Nachfolger. Man glaubt aber, daß Äoyd Georges Rücktritt die Regiemng so sehr schwächen würde, daß sic darüber zu Fall kommen müßte. Dit NtgtlW de; StiftMrbmchs. AmMch wird aus Bettin gemeldet: Tas gestern ausgegebene Reichsgesetzblatt enthält eine sofort in Kraft tretende Verordnung des Bun desrates nebst Auttführungsbestimmungcn über den Verkehr mit Seife, Scifenpulver und an deren fetthaltigen Waschmittel«. Tanach darf Seife nur in beschränkter Menge an eine Per son abgegeben werden, und zwar nur gegen Vorzeigung der für die vierte Woche des Monats gültigen Brotkarte. Aus nahmen sind für die gewerbliche Verwendung von Seife vorgesehen; Aerzten, Hebammen, Krankenpflegern darf zum eigenen Gebrauch eine größere Menge verabfolgt werden. Hiernach ist der Verkauf von Seife vor Be ginn der vierten B r o t k a r t e n w v - che untersagt. Wer vorher Seife ver kauft oder kauft, macht sich strafbar Nach den Ausfiihmngsbestimmungcn zu der vom Bundesrat beschlossenen Verordnung über den Verkehr mit Seife usw. darf die an eine Person in einem Monat a gegebene Menge 100 Gramm Feinseife, sowie 500 Gramm andere Seise oder Seifenpulver oder andere fetthaltige Waschurittel nicht übersteigen. Die Abgabe darf nur gegen Vorlegung der für die 4. volle Mo natswoche bestiinmten Brotkarte erfolgen. Tie Abgabe ist vom Veräußerer auf deni Stamme der Brotkarte unter Bezeichnung der Art und Menge (Gewicht) mit Tinte zu verwetten. Pie zuständige Behörde ist befugt, Zahnärzten, Tierärzten, Zahntechnikern, Hebammen und Krankenpflegern den doppelten Betrag der oben angegebenen Menge Seife zulommen zu lassen. Tie Versorgung der Barbiere mit Rasierseisc erfolgt durch Vermittelung des Bundes deutscher Barbier-, Friseur- und Perückenmacher-Jnnuw gen. An technische Betriebe, insbesondere Gas anstalten, dürfen Seifen, Seifenpulver und fett- l>allige Waschmittel nur mit Zustimmung bes Kriegsausschusses für pflanzliche und tieristt e Oele und Fette in Berlin abgegeben werden. Oertirches und Gachstsches. *— Witterung»««» sicht Pir Freilag, den 21. April: Teilweise bedeckt, kliyl, windig und trocken. *— Die Verlustliste Nr. 275 der König!. Sächsischen Armee vom 19. April ent hält folgende Angaben aus unserem Leserkrei se: Bleck', Horst, Hohenstein-Ernstthal, schw. v.; Polster, Max, Hohenstein-Ernstthal, l. v.; Epp ler, Fritz, Hohenstein-Ernsttt al, l. v.; Höhn, Otto, Hohenstein-Ernstthal, schw. v.; Hartig, Ewald, Langcnchursdorf, I. v.; Kluge, Alfred, Wüstenbrand, schw. v.; Wünsch, Richard, Grü- na, schw. m; Eisert, Louis, Gersdorf, erneut l v.; Brunner, Al.crt, Gersdorf, l. v.; Lent, Oslar, Erlbach, l. v.; Schellenberger, Bruno, Ho cnstcin-Ernstt al, lish. schw. v., ist am 13. Febr. in einem Kriegs-Laz. gestorren; Lemm, Reinhold, Hol-enstem-Ernstthal, bi»h. verw., ist gefallen; Koch, Alfred, Langcnchursdorf, gefal len; Gerstenberger, Olwald, Hohenstcin-Ernsl- t.hal, lish. verw., ist gefallen; Koch, Alfred, Langcnchursdorf, gefallen; Getttenbcrger, Os wald, HeFenstem-Ernstthal, l. v.; Kühn, Paul, Gersdorf, verimßt. * — Fleischtartcn für Fremde. Es ist noch nicht allgemein bekannt, daß auch solche Personen, die au.- Orten außerhalb Sachsens in das Gebiet des Königreichs l;m inen, Fleischwaren bei den Fleischern und Fleischspeisen in den Gasthäusern nur gegen Abgabe .wn Fleischmattcn erhalten, in der gleichen Weise wie die Ortsansässigen. Diese Fleischmatten werden den aus Otten außerhalb Sachsens Kommenden aber nur dann voir d«n zuständigen sächsischen Behörden verabfolgt, wenn sic den Brotkartenabmeldeschein oder ei nen anderen behördlichen Nachweis vorlcgcn, daß sic aus einem Ort außerhalb Sachsens kommen. * — F l e i s ch m a r k c n sind nicht übertragbar. Ausdrücklich herb eho- rcn sei das unter Strafe gestellte Vert>' der Uebcrtragbarkeit der Fleischmatten. Tu Rar- kcn sind, von der Verwendung in G ä Wirt schäften abgesehen, nur für die Persons, die dem gleichen Haushalt angehörcn oder in ihm dauernd oder vorübergehend verpflegt erden. Wird diese Pottchrist nicht scharf beso' so ist der Zweck der Einführung der Finnmar ken gefährdet, und deshalb ist strenge Strafe für die unzulässige Uebettragung von Fleisch- matten geboten. Tas mögen sich alle diesem- gen gesagt sein lassen, die selbst ihre Fleistt- marken nicht ausnützen können und durch de ren Ucberlassung airderen Leuten eine Gefällig keit zu erweisen glauben; zum andern sei aus drücklich davor gewarnt, Fleischmattcn zu er- werben oder sich schenken zu lassen * — Kriegswirtschaft und Zci l u n g s g e w e r b e. Die Errichtung einer amtlichen KviegiMirffchaftsstelle für das Zci- tungsgewerbe steht in naher Aussicht. Tas un ter die Aussicht des Reichs gestellte Organ soll die Schwierigkeiten, mit denen Zeitungsvcrlcger und Truckereien infolge der Rückwirkung des Krieges auf ihre Betriebe sich auseinandcrzu- setzen haben, durch staatliche Maßnahmen zu beseitigen bemüht sein. In echter Reihe wird es sich hierbei darum handeln, au' eine aus-
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