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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 09.04.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-04-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191604091
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19160409
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19160409
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- Fehlende Seiten in der Vorlage.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-04
- Tag 1916-04-09
-
Monat
1916-04
-
Jahr
1916
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 09.04.1916
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SnmlWÄai-1 ML.«.) Wie», 7. April. Amtlich wird verlautbart: Russischer und Südöstlicher Kriegsschauplatz. Keine besonderen Ereignisse. Italienischer Kriegsschauplatz. An der küstenländischen Front unterhielt der Feind gestern nachmittag ein lebhafte« Artillerie» feuer, da« gegen den Tolmeiner-Brückenkopf auch nacht« anhielt. Der Nordteil der Stadt Görz wurde wieder au« schweren Kalibern beschossen. Ueber Ad^Sberg kreuzten zwei italienische Flieger, von denen einer erfolglos Bomben abwarf. Im Tiroler Grenzgebiet kam e« an mehreren Stellen zu kleineren Kämpfen. Am Rauchkofel- Rücken (nördlich de« Monte Tristallo) war e« einer feindlichen Abteilung in den letzten Tagen gelungen, sich auf einem Sattel festzusetzen. Heute nacht säuberten unsere Truppen diesen vom Feinde, nahmen 122 Italiener, darunter zwei Offiziere, gefangen und erbeuteten zwei Maschinengewehre. Nördlich de« Sugana-Tale« griffen stärkere italienische Kräfte unsere Stellungen bei Sankt Oswald an. Der Feind wurde zurückgeschlagen und erlitt große Verluste. Dasselbe Schicksal hatten feindliche AngriffSoersuche im Ledrotal- Abschnitte. Nördlich de« Tonale-Pafle« wurden einige neuangelegte Gräben der Italiener heute nacht durch Minen zerstört. L« »tzas» de» » Höfe». ^«IdMnrschallentnanj Deutscher Reichstag.^ Sitzung vom 7. April. Vor Eintritt in die Tagesordnung erklärt Ministerialdirektor Dr. Lewald: Tie Zwei- fel des Abg. Scheidemann, betreffend Nichteiw beziehung der Gewerkschaften in den Begriff der politischen Vereine sind ungerechtfertigt. Die Zusage der Regierung wird eingelöst wer den. Eine Novelle zürn Reichsvereinsgesetz wird dem Reichstag noch in dieser Tagung zugegen. Aus der Tagesordnung stehen zunächst kurze Anfragen. Auf die Anfrage des Abg. Davidsohn (Soz), betreffend Ueberweisung von 45 000 Tonnen Roggen an die Kornspirituszentrale in Düsseldorf, erklärt Unterstaatssekveär Freiberr von Stein: Von den 45 000 Tonnen Ge treide, die vertraglich der Kornspirituszentrale überwiesen waren, waren bis zum März rund 12 500 Tonnen gebrannt. Ter Vertrag wur de dahin abgeändert, das; statt 45 000 Ton- nm nur 20 000 Tonnen zu Brcnnzwecken zur Verfügung gestellt wurden. Alles übrige ist der Volksernährung zuzuführen. Das Haus setzt nunmehr die zweite Bera tung des Etats beim Militäretat fort. Berichterstatter Abg. Rogalla von Bi e« berste in (kons.) gedenkt zunächst des läu figen Besuches der Abgeordneten auf dem Tö« beritzer Flugplatz und dankt dem Kriegsmini ster dafür, daß er einen Einblick in den dorti gen Betrieb gestattet habe. Er stattet sodann den Flugzeugfübrern und den Offizieren den Dank des Hauses ab. (Bravo.) An dem Etat sind von der Kommission Aenderungen nicht vorgenommen worden. Unsere Munitions- Vorräte, ebenso unsere Rohstoffe reichen ans, wie lange auch der Krieg dauern möge. (Bravo.) Abg. Davidsohn (Soz.): Leider häu- fen sich in letzter Zeit die Klagen über die Feldbriefzenfur. Jedenfalls sollte dieselbe nur von hohen Militärstellen ausgeübt werden, nicht aber vom Feldwebel. Der Fall des Prozes sors Nicolai, dem die Lazarettätigkeit entzogen und der zum gewöhnlichen Krankenwärter de gradiert wurde, erfordere dringend Remedur. Den Arbeitern in den Reichsbetrieben müßten Lohnerhöhungen gewährt werden. Tas Be schwerderecht müsse reformiert werden. Auch di« Frage des Urlaubs sei anders zu Leban- deln. Nicht nur die Leiter von landwirtschaft lichen Betrieben, sondern alle zur Feldbestel lung nötigen Mannschaften müßten beurlaubt werden. Abg. Dr. Cohn (soz. Arbeitsgemein schaft) befürwortet eine Reih« von Anträgen, welche sich auf Reformen des Boschwerdewe- sens, der Urlaubserteilung, Beköstigung, sowie Aenderung des Militärgerichtsverfchrens bezie hen. Er und seine Partei erkennen gern an, daß die Heeresverwaltung die Kriegsgefange nen so behandelt, wie wir wünschten, daß unsere Landsleute im Ausland behandelt wür den. Die Verweisung ausländischer Kinder, auch wenn die Mutter eine Deutsche ist, von der Schule ist ein Ausfluß barbarischer Kriegs- füvvung (Präsident Dr. Kämpf ersucht den Redner, sich zu mäßigen und ruft ibn zur Ordnung, als er den Ausdruck Barbarei wie- der^olt.) Die Krieasbesold'Mgsordnung ist ohne Einfluß des Reichstages entstanden. Es scheint fast, als ob die Militärbehörde ein schlechtes Gewissen gehabt habe. Der Klassen charakter des Heeres bestebt immer noch. Präsident Dr. Kämpf bittet um die Er- lausnis, dem Generalbeldmarschall von Hin denburg (die Abgeordneten mit Ausnalme ei niger Sozialdemokraten erheben sich von Eren Sitzen) die herzlichsten Glückwünsche des Reichs tages auszusprechen. Kriegsminister von Wandel gebt auf einige von den Vorrednern vorgelochte Be schwerden ein und führt aus: Wir befinden un« im Krieg. Millionen von Menschen stehen im Feld«. Vorgesetzte, VerpflegungSbedingun- gen und das Wetter sind einem ständigen Wech- sel unterworfen. Daraus ergibt sich natuvge- niäß, daß auch die schärfsten Verfügungen nicht irmner zur Durchführung gebracht werden kön nen. Aus dem Vorhandensein von Mängesn darf man aber nicht folgern, daß alles faul ist. Die Verpflegung der Soldaten stößt noch immer vielfach auf Schwierigkeiten. Tie Ver abfolgung von Alkohol erfolgt nur auf ärztli che Anordnung. Die Verhältnisse im Gefan genenlager RM'eben werden immer genauer geprüft. Ueber 1000 Engländer sind bereits entlassen worden. Elsaß-Lotbringen ist Ope- vationsgebiet, es muß deshalb dafür gesorgt werden, daß nicht ein überflüssiger Nachschub wn Personen dort erfolgt. Hierauf wird ein Antrag auf Schluß der Debatte angenommen. Abg. Stücklen (Soz.) bedauert, durch den Schluß der Debatte verhindert zu sein, sei ne Beschwerden vorzubringen und stellt sie für die dritte Lesung in Aussicht. Abg. Kunert (soz. Arbeitsgemeinschaft) bedauert elrffalls, nicht zu Worte gekommen zu sein und wird, als er von Oberflächlichkeit der Reichstagsarieit spricht, zur Ordnung ge rufen. Ebenso wird der Abg. Liebknecht zur Ordnung gerufen, als er die Art der Etatbe ratung kritisiert. Der Etat wird bewilligt. Angenommen werden die Resolutionen derKom- Mission, sowie eine Resolution der Sozialde- mFvaten auf Gewährung von Teuerungszula gen für die Arbeiter in den Reichsbetrieben, und eine Resolutton der sozialdemokratischen Arbeitsgemeinschaft auf Entlassung dauernd Kranker und Kriegsuntauglicher, letztere durch Hammelsprung mit 142 gegen 110 Stimmen. Bei den einmaligen Ausgaben versucht Abg. Liebknecht, üb er Verwendung pon Kriegsge fangenen zu Arbeiten zuungunsten des eigenen Vaterlandes zu sprechen, wird zur Sache geru- fen, und es wird i'm schließlich das Wort ent zogen, als er seine Versuche, bei mehreren Etatspositionen nicht dalingehörige Erörterun gen zu machen, wiederhol. Ter Rest des Militäretats wird erledigt. Es folgt der Etat des Reichsmilitärgerichte;. Abg. Stadthagen (soz. Arbeitsge meinschaft) bringt einen Fall zur Sprache, in welchem ein Feldsoldat, der sich im Fieber wahn gegen einen Gefreiten vergriff, zu schwe- rer Gefängnisstrafe verurteilt worden ist. Red ner fordert dringend eine Reform des Militär strafrechtes. Abg. Fehrenbach (Ztr.): Dieser Fall ist zweifellos traurig. Schuld ist das Militär- strafgesetzbuch. In den meisten Fällen tritt Amnestie ein. Während des Krieges sollte man eine Milderung der Strafen feftfetzen, dem eine Revision des Militärstrafgesetzbuches folgen sollte. (Beifall.) Aßg. Stadthagen (soz. Arbeitsgemein schaft): Der Fehler liegt im System. Das Klassenwablrecht soll eben auch im Kriege auf- recht erhalten werden. Inzwischen ist ein handschriftlicher Antrag eingegangen auf baldige Vorlegung eines Ge- sews auf Herabsetzung der Strafminima. Abg. Fehrenbach (Ztr.): Es ist falsch, in diesem Zusammenhang von Klassenjustiz zu sprechen. Jeder, der es gut meint mit dem Heer und der Rechtsprechung, muß dem vor liegenden Anttag zustimmen. Abg. Graf Westarp (kons.): Wir kön nen dein Anttag nicht zustimmen. Es geht nicht an, jetzt aus heiler Haut einen so weit gehenden Anttag anzunehmen. Ter Antrag wird angenommen, ein sozial« demokratischer Antrag aus sofortige Vorlegung eines solchen Gesetzes abgelehnt. Der Etat des Reichsmilitörgerichtes wird erlediat. Es folgt der Marineetat. Abg. Liebknecht (wild) kommt aus den Wechsel im Reichsmarineamt zu sprechen, auf die Fragen der Krieqsziele und des Unterlee- bootskrieaes und wird vom Vizepräsidenten Dr. Paasche mehrfach zur Sache und zur Ord nung gerufen, und es wird ihm schließlich das Wort entzogen. Liebknecht nist beim Verlas sen der Tribüne: Schämen Sie sich! (Großer Lärm.) Ter Vizepräsident ruft Liebknecht noch- mals zur Ordnung. Schließlich wird der Marineetat erledigt. In später Abendstunde wurde die Weiter beratung auf Sonnabend vertagt. Aus dem Landtage. Gestern bat sich der Landtag vertagt, nach dem beide Kammern ihre Sonderdepntationen für Weiterberatnng der EkekttizitgtL-Denkichrift gewühlt hatten. Die Erste Kammer beschäftigte sich sonst nur noch mit den Ergebnissen de« DereinigunySverfahren« und mit dem Finanz gesetz, um dann in die Ferien zu aehen. Leb hafter ging e« in der Zweite« Kammer zu. Dort stimmten die Sozialdemokraten gegen die Ständische Schrift und da« Finanzaeietz, mußten sich dann aber im späteren Verkauf der Sitzung, al« sie eine PensionSerhöbung für Berginvaliden wünschten, sagen kaffen, daß e« inkonsequent sei, erst dem Staat die Mittel zu verweigern, und dann an ihn Ansprüche zu stellen Vizepräsident Fräßdorf wollte sich darauf KerauSreden, daß man nur gegen den Finanzminister sür seine Verweigerung de« Streikrecht« der StaatSarbeiter habe demonstrieren wollen, doch hatte die Kammer sür diese Logik wenig Verständnis. Mehr zu helfen wünschte man den Aktpensionären, indem man ihnen Teuerungszulagen auSmirken wollte. Mtnistorialdirektor Dr Schröder vermochte aber eine Berechtigung der Pensionäre auf Teuerungs zulagen nicht anzuerkennen, weil die Pflicht des Staate« nur dahin gehe, Pensionen nach Dienst- alter und Leistung zu zahlen. Trotzdem wurde Hilfe im einzelnen zuaesagt. Die Kammer nahm ungeachtet dieser Erklärung ihre Anträge an. Abg. Drescher (Soz.) führte u. a. au«: Zu den heute zur Beratung stehenden Petitionen der Erzberginvaliden hat unsere Fraktion auf Drängen der Invaliden noch einen dahingehen den Antrag eingebracht, wonach allen arbeits unfähigen Invaliden der KnappschastS-PensionS- kaffen während der Dauer deS Krieges, sowie 6 Monate nach seiner Beendigung die Pensionen um 25 Prozent erhöht werden sollen. Ein früher von uns gestellter Antrag war etwas weitgehender, weil er eine Erhöhung für alle Invaliden verlangte. Mit Rücksicht auf die finanzielle Wirkung haben wir diesen jedoch abgeändert, wonach wenigsten« den Arbeits unfähigen eine Erhöhung zugesprochen werde. Die Einbringung dieser Petition und unseres Antrages ist einer dringenden Notwendigkeit entsprungen. Die Not, die in die Familien der Invaliden eingezogen ist, sowie die lange Dauer deS Krieges und die damit zusammenhängende Teuerung haben sie zu diesem Schritt veranlaßt. Schon in JriedenSzeiten ist bet vielen die Rente als unzureichend zu bezeichnen, um wieviel mehr jetzt bet den gesteigerten Preisen der notwen digsten Lebensmittel. Ich kenne Invaliden in meinem Wohnorte, die 13, 15, 19 und 23 Mk. monatlich beziehen. In welch mißlichen Ber- hältnisten sich diese Familien befinden müssen, werden auch Sie nicht zu bestreiten wagen. Nun sind ja in mehreren Sitzungen der Rechen schaft«-, sowie auch der Beschwerde« und Petitions- Deputation die Fragen unserer sächsischen Berg arbeiter und Invaliden im Beisein von Regie- rungSoertretern eingehend erörtert worden. Die Mehrzahl der Deputationsmitglieder war auch der Ueberzeugung, daß ein Notstand wirklich vorliege und etwa« von Seiten der Regierung getan werden müsse. Die Antwort aber, die uns die Regierungsvertreter hierzu erteilt haben, kann uns in keiner Weise befriedigen, denn sie bedeutet ein glatte« Nein gegenüber unseren gestellten Forderungen. Wenn auch den Erz- berginvaltden aus den Mitteln der Bergmagazin kaffe eine Erhöhung ihrer Pensionen in Aussicht gestellt worden ist, so ändert da« aber nichts an der Tatsache, daß man für die übrigen In validen nicht« übrig hat. Die Regierung ver spricht zwar in ihrer Erklärung, daß sie als Werksoertreter auf der Generalversammlung tur sächsischen Knappschaftspensionskasse in Erwägung ziehen werde, inwieweit sie einen Antrag aus Erhöhung der Renten unserer Knappschaftsinva- ttden unterstützen könne, vorausgesetzt, daß über haupt ein derartiger Antrag dort gest.llt wird. Wenn wir in Betracht ziehen, daß von dm sächsischen Bergarbeitern über 8000 im Felde stehen, davon ein großer Teil Knappschaftsälteste, so erscheint es mir doch fraglich, ob ein derartiger Antrag dort überhaupt eingebracht wird. Sollte dies trotzdem der Fall sein, so habe ich aber Bedenken, daß dieser Antrag Annahme findet, denn das bisherige Verhalten der Pensionskaffe bei allen Arbeiterforderunzen hat dies deutlich genug gezeigt. Dabei kommt noch hinzu, daß sich außerdem erst eine Statutenänderung nötig macht, diese ganze Angelegenheit also hinaus- ' gezogen wird. Die traurige Lage, in der sich viele unserer Invaliden befinden, zwingt unk aber, so schnell als möglich für Abhilfe zu sorgen. Bei den Staatsbeamten und S'aatsarbeitern hat man sowohl im Reiche als im Staate Teuerungs zulagen gewährt und begründet eS damit, daß sie Staatsdienste geleistet haben. Ja, auch die Berginoaliden haben Dienste geleistet und zwar solche, die ein anderer Staatsbürger zu leisten sich garnicht verpflichten würde. Auch möchte ich behaupten, daß diesen verbrauchten Arbei.L- kräften zum großen Teil die Entwicklung und der günstige Stand unserer sächsischen Bergwerks industrie mit zuzuschreiben ist. Umsomehr müßte es unsere Pflicht sein, dafür zu sorgen, daß diesen Invaliden eine Erhöhung ihrer Pensionen oder Renten sobald al« möglich zngebilligt wü de, damit sie wenigstens nicht noch mehr zu leiden oder zu hungern haben als bisher. (Beifall bei den Soz.) Z«r Weiht Mtserer Kriegmals. Hehenfteiu-Erostthal, 8 Ap:il. So ist denn mit heute auch ür unsere Bürger- chaft der Tag er- chienen, an dem ie opferfreudig vor ein Mal hin- treten will, da« in fernen Zeiten noch Kunde geben soll von dem Gefühle, das die Daheim gebliebenen er füllte, während die tapferen Streiter rings um da« deutscheVaterland die Wacht hielten. Der „Heimat Dank" kann das Gefühl nur sein und der Wohl- fahrtLeinrichtung diese« Namen«, die der Unter stützung von Kriegern und ihrer Angehörigen dient, wird der Ertrag der KriegSmal-Benagelung denn auch zuflteßen. Da darf keiner fehlen, jeder wird seinen Dank durch eine Gabe und durch die Teilnahme an der Benagelung zum Ausdruck bringen vor dem gewaltigen Schwerte, dem Stnnbtlde unserer deutschen Streitmacht. Dank sei denen, die diese Wehr scharf Und stark machten in Zetten de« Frieden«, Dank auch denen, die sie kraftvoll mtt furchtbaren Schlägen führten in Tagen der Gefahr, Dank sei Sott, der un» beide« schenkte, Heere und Führer, und dadurch da« deutsche Volk vor der Vernichtung bewahrte. Auf den offiziellen Ansichtrkarten steht da« Schwert schützend vor dem Stadlwappen; so trat schirmend Deutschland« Wehrkraft auch vor un« und hielt die Greuel de« Kriege» von un fern. Wie diese gewesen wären, davon gibt da» überfallene Ostpreußen Kunde, darauf lasten die asiatischen und afrikanischen Helfershelfer unserer Feinde schließen. Der Gedanke an diese ist e«, der beim Anblick de» KrtegLmaleS auch ein Gefühl de» Stolze» in un» aufkommen läßt ob der Aufgabe, die dem deutschen Schwerte erwuchs: „Seit England sich mit Rußland und Japan gegen Deutschland verband, hat e» in einer in der Geschichte der Welt einzig dastehenden Ver- blendung die Zivilisation verraten und die Sache der Freiheit der europäischen Völker und Staaten dem deutschen Schwerte zur Wahrung übertragen." (Reichskanzler von Bethmann Hollweg) UnauS- löschltcher Dank gebührt unseren Brüdern, die all die großen Aufgaben unter Opferung von Blut und Leben vollbringen. Diesen Dank sollen sür alle Zetten zum Ausdruck und in Erinnerung bringen KriegSmal und Stiftung Heimat dank. Aus Anlaß der Kriegsmal-Weihe findet morgen Sonntag von 11—12 Uhr Platzmusik auf dem Altmarkte statt. Es werden gespielt: 1. Ein' feste Burg ist unser Gott, Tqoral; 2. Ouvertüre „Tempelwethe" von Keler-Bela; S. „DeS Deutschen Wahlspruch", Lied von Thiele; 4. Pilgerchvr und Lied an den Abendstern aus der Oper „Tannhäuser" von Wagner; 5. Deutsch. landS Lorbeerkranz, Festmusik von Gtlwedel. OertlicheS und «Schfische» *— Eine Stunde früher auf- - stehen müssen wir vom 1. Mai ab. Wie wir gestern berichteten, werden am 1. Mai all« Uhren eine Stunde vorgestellt, und damit wird eine Einrichtung getroffen, die uns aus man- cher alten Lebensgewohnheit Herausreißen wird. Tie Schulen werden statt um 7 Uhr bereits un; 6 Uhr beginnen, die Arbeit wird allge mein eine Stunde eher ausgenommen, Mittag brot und Dämmerschoppen eine Stunde früher gelegt werden müssen. Alles wird sich natür lich unschwer ertragen lassen, nur wundern wird man sich, daß es abends gar nicht dun kel werden will, denn wenn der Uhrzeiger die neunte Stunde ankündigt, wird es draußen noch schön hell sein, und der solide Mensch, der um 10 Uhr seine vier Pfähle aufzusuchen pjlegt, wird sich noch bei einiger Dämmerung zur Ruhe begeben müssen. Anderseits hat die neue Anordnung auch eine angenehme Eigen schaft. Es werden Frühaufsteher erzogen, und die, die sich morgens nicht aus den Betten herausfinden konnten, werden jetzt erfahren, wie wohltuend cs ist, die Frisch« des Morgens im Sommer auf sich wirken zu lassen. Richtet man jetzt die Uhr an einem schönen Frühlings tage eine Stunde vor, so daß sie die 6. Stunde anzeigt, wenn es nach der alten Rechnung ei- gentlich erst 5 Uhr ist, so steht man, in den: Glau.en, sich wie gewöhnlich um 6 Uhr .zu erheben, tatsächlich um 5 Uhr auf. Damit ist eine Stunde leicht gewonnen, die abends in Gestalt wn Beleuchtungsmitteln wieder einge spart wird. Man hat berechnet, daß sich die dadurch bewirkte Ersparnis in Deutschland im Jahre auf über 100 Millionen Mark b elausen dürfte. * Witternng»au»sicht sür Sonntag, den 9 Apiil: Wenig Aenderung de« gegenwärtig herrschenden WetterL. * — Generalfeldmarschall' von Hindenburg, der gefeierte Volksheld und Moltte deS Weltkrieges, beging am Freitag das goldene Tienstjubiläum, aus welchem An laß das gesamte deutsche Volk sich in Geiste um den Schlachtenden,'er scharte und ihm die aufrichtigsten Glückwünsche darl rächte. Im Schaukasten unserer Geschäftsstelle haben wir nun einige Hindenburg-Bilder ausgestellt, die allgemeinen: Interesse begegnen dürften. Tie Bilder zeigen Hindenburg und seinen Stab in: Brennpunkt der Schlacht lei Tannenberg, im zerstörten Fort ll von Kowno, auf dem Ge fechtsstand bei Przasnysz und schließlich Hin- den bürg bei seinen tapferen Soldatm östlich Kowno in: August 1915. *— Der Gesetzentwurf über die Herabsetzung der Alters grenze sür den -Bezug der Altersrente von 70 auf 65 Jahre tritt, soweit diese seine haupt- jächichste Bestimmung in Betracht kommt, be reits mit dem 1. Januar d. I. inKrast. Wer das 65. Jahr erreicht hat, erhält Altersrente, auch wenn er noch nicht Invalide ist. Außer dem bringt der Entwurf eine kleine Verbesse rung der Waisenbezüge. Die Waisenrente soll, wie bisher, sür eine Waise drei Zwanzigste! betragen, für jede weitere Waise aber nicht ein Vierzigstel, sondern fortan ein Zwanzigstel. Diese Bestimmungen, ebenso wi« die über die erhöhte Beitragszahlung treten mit dem 1. Januar des kommenden Jahres in Kraft. Danach werden in den fünf Lohnklassen an Wochenbeiträgen 18, 26, 34, 42, 50 Pfennige echo en statt 16, 24, 32, 40 und 48 Pfennige. * Hohenstein-Ernstthal, 8. April. In der Mitte des Monats Mai vollenden sich 60 Jahre seit der Gründung der freiwilligen Feu erwehr (jetzigen 2. Kompagnie) der damaligen Stadt Ernstthal, die gleichzeitig mit der Gründung der Hohensteiner Wehr (nunmel rigen 1. Kompagnie) erfolgte. Ter zweiten Kom pagnie gehört kein Gründer mehr an, während di« erste, wie wir in der gestrigen Nummer Le-
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