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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 28.03.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-03-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191603286
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19160328
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19160328
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-03
- Tag 1916-03-28
-
Monat
1916-03
-
Jahr
1916
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 28.03.1916
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P-kliMtUiriWs» o. Trotz des Vertagung tzes deutschen Reich«ar«s bis zpnc 4. April ist die parla mentarisch« Tätigkeit nicht unterbrochen. Sie >mrb ini Gegenteil von zwei wichtigen Kom- Missionen, dem HauShaltSovÄschuh und der Kommission zur Vorberatung der Kriegssteu- ervorlagen, mit großem Eifer fortgesetzt und gilt der Erörterung allerbedeutsamster Fragen. Hn der Budgetkommission, die ihre Arbeiten init der Beratung des Etats des Reichskanzlers und des Auswärtigen Amteß beginnt, wird Herr v. Bethmann-Hollweg persönlich erschei nen, um wichtige Erklärungen über die aßgc- meitl« Lage und insonderheit auch über die U--Bootfrage abzugeben. Die Beratungen der Kommission sind streng vertravtE so dasl von den Erörterungen zunächst nur' ivenig außerhalb der Minde del Sitzungssaales der Kommis sion besannt werden wird. Nach dein bishe rigen Verhallen derjenigen Parteien, die in Anträgen an den Reichstag eine rückichtslofe Durchführung unseres Lauchbootkrieg:s empfab. len, darf man indessen mit großer Sicherheit den Schluß ziehen, daß auch über diese kritisch ste aller zur Zeit schwebenden Fragen ein« Verständigung erzielt werden wird. Von dem Gesamtergebnis der Beratungen wird dcrs deut sche Volk, zweifellos von amtlicher Stelle un terrichtet werden. Es wird inner al - ganz Deutschlands mit hoher Genugtuung begrüßt werden, wenn dem offiziellen Berichte zu ent nehmen sein wird, daß jede Meinungsverschie denheit ausgeglichen worden ist. An der Einmütigkeit des deutschen Poltes, in diesem Kriege durchzuhalten bis zum schließ lichen Siege, gibt es keinen Zweifel. Zahllos sind di« Beweise für dal Vorhandensein des unumstößlichen SiegeSwillenS ganz Deutsch lands. Das 10 667 Millionen-Ergcbnis der merten deutschen Kriegsanleib«, das geradezu unfaßbar großartig und durch das Zusammen wirken aller Kreise des deutschen Voltes zu- stan'de gekommen ist, muß m»ch jede Rechnung der Feind«, als könnte unser-Boll noch in sein altes Erbübel der Uneinigkeit zurücksallrn, zu schanden machen. Deutschland muß und wird in diesem Kriege siegen, weil sein SiegcSwillc auf der geschlossenen Einnnitigkeit seines gon- zcn Volkes wie auf einem Felsen von Granit aufgcrichtct ist. Und dieser Felsen iü nicht etwa gelockert, sondern womöglich »och getpr- ict worden durch die Scheidung innerhalb der sozialdemokratische» Reichstags raktip», die im Anschluß die legte Plenarsitzung der deut schen Volksvertretung vor der Vertagung roll zogen wurde. Von einer Spaltung inner" alb der Sozial demotvatie ist schon seit vielen Fahren die Re de. Auf de» Parteitagen des letzten Iabr- zebnts kam es legel näßig zu deftigsten Aus einandersetzungen der radikalen und der maß volleren Gruppe, nur daß dabei die Uncntweg- »cn stets in starker MeOrhsit wäre.» und i'ren Willen durchsetzten. Der große blmwerter Krieg bat auch hier Wandel geschaffen. In der cr- sic» denttmirdigen Reichstagsschung am I. Au. null 1911 ivar die gesamte sozialdemokratische Partei, mit alleiniger Ausnahme des .gwEv logisch" zu nehmenden Liebknecht, fl r dir KriegStreditr eingetreten. Dann traten zurrst leis«, bald »brr immun kräftiger und rücksichts loser die alte» Reibungen wieder auf. Die erdrückende Mc.rhcit der Partei blieb aber ihrem gegebenen Worte treu, nur eine Minder heit von alte» Intriganten, deren Anhang im deutsche» Vobe gleich Null ist, schlug de» Weg der Verneinung und der Quertreiberei rin. Die Rede des Abg. Haase, desselben Abgeord neten, der in der erwähnten Augustsitzung als Wortführer der sozialdemokratischen Partei de ren Willen zur Verteidigung des. Vaterlandes verkündet batte, schlug dem Faß de» Boden aus. Gegen die Vereinbarung im Senioren- kwwcnt und in der Fraktion überraschte der Abg Haale die Mitglieder seiner eigenen Par tei mit Darlegungen über die Kriegsziele,' die den Müdlen unserer Feinde Wasser ;»geführt batten, wen» sie als Meinungsäußerung 'der stärksten deutschen Reichstagspartei in die Welt gegangen wären. Daß die Mehrheit die . 17 um Haase, die sich zu einer sozialdemokrati schen Arbeitsgemeinschaft — richtiger hätte es beißen müssen Zerstörungsgemenrschaft — zu sannnenschlosscn, mit einem kräftigen Rucke fal len und das Vaterland in der Stunde der Not nicht im Stiche ließ, das wird dieser Mehrl eit nicht vergessen werden, einerlei ob die Spal tung imr vorübergehend sein sollte oder dau ernd ikt Nr «m-f i« Di« Klagen der französische» Mititürkritiker wegen Verduns werde» immer lauter. Tie anttlichen Kriegsberichte, so sage» sie, verraten das Besteh e» sträflicher Versäumnisse der Köm- mandante» in, Verdunfettor. Sie hätten keine dritte Tofensivlinie vor dem eigentlichen Fe stungsgürtel angelegt trotz der erlassenen Be fehle. Das Oberkommando trage hierfür di« Schuld, weil es die Befolgung der Anordnung nicht kontrolliere. Part» l» «»-ft um Verdu« Aus Turin wird der „B. Z." gemeldet: Die neuesten Berichte der italienischen Kor respondenten aus Paris lassen trotz aller Prah lereien und Aufschneidereien erkennen, daß in Paris erneutes Angstgefühl um Verdun Platz gegriffen hat. Alle mehr oder minder künstli chen, strategische» DeMeleie» helfen nicht über die klärte Tatsache hinweg, daß die deutschen Drupf>en langsam, aber mtter auf beide» FIü gel» vcnwärtsgehe». JßffreS jß»-fter Armeebefehl. In der evsten MärzhÄste richtete General Joffre an di« Sinne« von Verdun folgenden Armeebefehl: Soldaten der Armee von Ver dun! Seit drei Wochen haltet ihr den furcht barste» Sturm aus, den der Feind bisher ge gen uns unternommen hat. Deutschland rech- intc auf einen Erfolg seiner Anstrengungen, die es für unwiderstellich hielt und für die es seine besten Tntppen, sowie senw mächtigste Artillerie eingesetzt hatte. Es hoffte, daß die Einnahme von Verdun den Mut seiner Ver bündeten stärk«,, und di« neutralen Länder von der deutschen Ueb erlegen heil überzeugen würd« Es hatte seine Rechnung ohne euch genmcht. Tag tmd Nacht, trotz einer beispiellosen Be schießung, halt ihr allen Angriffen widerstan den und eure Stellungen gehalten. Ler Kamps 'ist noch nicht beendet, denn ' die Deutschen ibrauchen de» Sieg. Ihr werdet ihnen den Sieg zu entreißen wissen. Wir besitzen Mu nition in, Ue'erfluß, sowie zahlreiche Reserven. Besonders aber besitzt ibr eure» Glaube» an die Geschicke der Republik. Las Land Hal s«ine Blicke aus euch gerichtet. Ihr werdet zu denen gehören, von denen inan sagen wird: Sie haben den Deutschen den Weg von Per dun versperrt! Vie Poistr Snstnij. Tie von den, Kriegsrat der Ententevertreter ,» Paris gefaßt«» Beschlüsse sollen in der fo- e.en eröffneten Pariser Konferenz der Diplo maten des Vieroerbmidcs ihre Samtioi, erhal ten. Besonders die italienischen Matter er warte» sich Wunder was von der Pariser Kon ferenz. Tie inneren Erörterungen, Unstimmig keiten und nationalen Streitigkeiten, so sagt eines der führenden Organ«, treten jetzt vor der Bedeutung der außerordentlich wichtigen Konferenz vollrommen in den Hintergrund, .'vic mut, die individuelle Arrffasftmg von ei nen, nationalen Kriege Italiens, derjenige» van, allgemeinen europäischen Kriege genügen ist. Heute handelt er sich nicht um cinze ne Personen oder Parteien, die nationale Kriegs ziele bespreche», tzonder» um das eine gewal tige Kriegszicl gegenüber den mächtigen Heeren Deutschlands und Oesterreich-Ungarns. Mit ängstlicher Spannung warten acht Nationen aus das entscheidende Wort, das von Paris gusgehcn wir>, ein Wort, das was Jab plünderte Kraus für ü rc Geschicke bestimmend sein tann. E:- handelt sich uni eine außerprdeutlich Heille Frage, weit es gilt, ein Militärbündnis zu schließe» und da ei all« Schwierigkeiten zu ä erwiude», die solchen Bündnissen auha'te». Ftalieinsäe Mitter behaupten, daß bei Festsetzung des Programms für die italieni schen A gesandte» zu der Pariser militorisäe» Vicrrrrrcaudskou'creuz .Italic» sich der Theorie der einheitliche» Froitt angeschloftru .habe, in dem es sich bereit erklärte, ol ue jedesmalige diVmnotffche Verl u„dliu,ge» das iniltärische Zusamnienar eilen i»niger zu gestalte» als bis her. Als Gegcittcistuug verlange Italien Win schä dliche Voneilc, deren Verwirklichung der genrrinsame» Wirffwastst'm'rrenz im Monat Azwl rwr «' alten b<ci' t. Italiens Kkte-SertlSrun- an DtiUschla»»? Italienische» Meldungen der .Züricher Post" zigolgc, glau t man in gut unterrichteten ila- iienü'chen KrcäPn init Bestiunnthcit damit rech nen zu sollen, daß in allernächster Zeit auf Grund der Beschlüsse der Pariser militärischen Bicrr-cr andskon ere-nz Italien den Krieg an Deutschland erklären werde, obwohl die Mini ster Salandrn und Sonnino in dieser Frage nur widenvilliq und nur gegen entsprechende Eulfchädigringe» und die Presse der Entente dringe» mit allen nur möglichen Mitteln in Italien, die Kriegser.'lörunq an Deutschland mSzuspecchem D«r j«riicktzatte«öe T«»>r«a. General Cadorna hat sowotl in Frankreich wie in England alle Fragen der Verbündeten über gewisse Forderungen sehr zurückhaltend ecantwortet, nämlich immer ,mr, daß er nach seiner Rückkehr „ach Rom die Dinge mit dem Kabinett prüfen iverde. Er machte keine ein zige Zusage. In Paris und namentlich in London erregte dieses VcriMen Cadornas 'eb- hafte Enttäuschung, der besonders der eroti sche Minister (Aren unverhohlenen Ausdruck ge geben ba'en soll. Der See-Krieg. Kampf eines englische» Gefchsatzers -e-e» »evtsche Fffchhampfer. Tie Kopr," agencr .Berlinske Tidende" be richtet aus Esbjerg über ein Seegefecht von et wa 20 englischen Kriegsschiffen, darunter fünf größere Kreuzer und 15 Torpcdofägcr, mit deuischen Fischdmnpfern, die anscheinend in, Fchrwasser südlich Fm,ö fischten. Tie Fisch dampfer zogen sich, nachdem, wie man zu be obachten meinte, zwei von ihnen in Brand ge schossen worden ivaren, zunick. Einige deut sch« Kriegsschiffe und ein Zepp« in kamen zu Hilfe. Es entstand eine gewaltige Kanonade, die 10 bis 15 Mumien dauerte Tie Begeben heiten spielten sich so weit von, Lande ä-, daß es selbst mit den besten Ferngläsern im möglich war, die Einzeibeite» zu verfolgen. Die Luft verdickte sich. El» lS000-T«»»e»-Daa»pf«r »erse»It. Dem Pariser .Matin" zufolge berichtete der in Marseille eingetroffene Postdampscr »Leice sterslire", daß er am Mittwoch eine» Funk spruch erl-iclt, de, meldete, das, der ciiglischc Dampfer „Minneapolis" von einem feiiidlichr» Tauchboot torpediert worden sei und sinke. Tie .LelcesterWre" elfte zu Hilse, kam je-och^ zu spät. „Minneapolis (nach Lloyds Register 13 543 Tonnen) ging unter. Tas Schicksal der Besatzung ist unbekannt. Weitere U v»»t Vevte. Lloyds meldet: Ter britische Danrpser „Se- narchridge" wurde versenkt. Die Besatzung wurde gerettet. Aus Christianis wird gemeldet: Zufolge .Sjöfarts Tidende" (Schiffahrszeitung) telegra phierte der Kapitän des norwegischen Vierma- sters „Lindfjeld" seiner Reederei, daß „Lind- fjeld" an, 13. März von einem twutschen U- Noot 60 Meilen südwestlich twn Fastnet (Ir land, bei Kap Clear) versenkt wurde. Die - Mannschaft ist gerettet und verblieb vier Tage an Bord des U-Bootes. Daraus wurde sie o„ der Bark „Viles" ausgenommen und voll) 36 Stunden Fahrt in Waterford an Land ge setzt. Das Schiff ist nicht ohne Warnung tor pediert worden, sonder» vorschriftsmäßig erst »ach Bergung' der Mannschaft. Zar T«rpedteru»g de» PostdampfeeS „Sussex" meldet die Agenc« Havas aus Paris: Der Ka pitän des Dampfers „Susser" bemerkte den Torpedo in einen, Abstand von etwa 100 Mc ter und leitete sofort die nötige» Manöver ein, um dem Torpedo auSzuwciche», aber das Schiff wurde getroffen. Durch Heu Fall eines Mastes wurde auch ei» Teil der Antenne der drahtlosen Telegraphie zerstört, wodurch die Meldungen des Telegraphisten verwirrt wur den Tie Enplosim und die zu Beginn herr schende Panik forderte etwa 50 Opfer. An Bord des torpedierten Passagievschiffes „Sussex" befanden sich .'180 Passagiere und 1200 Tepe lwenbeutel. Viele Passagiere gehören neutra- cn Nationen an. Cs beinden sich vor alle», Amerikaner und Spanier unter ihnen. Ter I»ipcftor der Orleans-Eisenbahn ähagnour teilte den, „Tcmps" über die Kata strophe folgendes mit: Wir fuhren von Folke- 'tone bri schönem und klarem Wetter ab. Ge gen 3 Uhr nachmittags wurden wir durch eine I« tigc Explosion erschüttert. Iw hatte die Enwftnduna, das: ich getaucht würde. Tic durch die Explosion emporgewirbeltc Wasser säulc hiill.tr inich bei ibrem Nicderfallc» ach das Schiff ein. Ich befand mich unter Trüm mern aller Art. Einige Leute glcm'trn, daß das Schiss auf eine Mine gcraten sei, aber die über die Schutzwäudc gebeugten Reisenden und die Matrosen laben und mcldctcn eine von einer» Torpedo hervorgerusene Wasserschrchr. Als iw a» Teck stürzte, hatte» sich alle Rei sende» der Rettungsg-ärtel bemächtigt. Auf Belebt des Kapitäns wurden die Rettungsboo te berabaclassen. Die beide» ersten ins Was ser gelassenen Boote kenterten. Schleckt und recht gelang cs, -so ziemlich alleLeute einzu- l oote» und einige Reisende, vor allem Frauen, wieder aufzufischen. Boote lavierten nmd um das Wrack, das nicht untcrging. Nach zwei Stunde» schwamm die „Sussex'' immer noch. Die Schotte» hatte» gut sm,Moniert/ Ter Ka pitän ließ alle an Bord zurücttommeu, die bei der Bergung des Gepäcks und der Wertsachen behilflich sein konnte». Di« Funkciiapparatc Ware» zerbrochen. Durch einen Glücksfall wur de cs möglich, Bouiognc zu benachrichtigen, obwohl die Antennen zu klein waren, um den Ort anzugeben, an den, wir uns befanden. Um II Uhr abeirdS, nachdem wir uns acht Stunde» auf Wasser befunden hatte», traf das Boulogner Schiff „Marie Ttcrese" ein. Es iicrb-m fast alle Reisenden auf. Tic übrige» Personen wurde» später an Bord eines engli sche» Schiffes ausgenommen. Ein drittes- Schiff nahm die „Sussex-" ins Schlepptau, um sie nach Boulogne zu bringen. Bemerkenswert ist, das: die Kessel der „Sussex" nach der Katastro phe nicht arlfhörtcn zu arbeiten und das elek trische Licht lieferte», das dazu beitrug, die auf Hilfe wartende» Reisenden zu beruhigen. 8»» Arier-«»- »es „«»-lisH»«,". Wie au» London gemeldet wird, teilt die White Star Line mit, daß 3 Offiziere und 38 Mann de» Dampfer« „Englishman" gelandet wurden. Außerdem sollen noch 60 Personen gerettet lyorden sein. — Ferner meldet Reuter au« Washington: Von den Paffagieren de« untergegangenen Postdampfer« „Englishman" werden 4 Amerikaner vermißt. G1»e zweit« „«»»e" ««f Hetzer See 7 Au« Rotterdam wird gemeldet: Hier umlaufenden Gerüchten zufolge befindet sich eine neue „Möwe" auf der hohen See. Da« Schiff soll vor 14 Lagen au« Mel abgefahren sein und „Frithjof" heißen. M» -,te Prise» erkttet. Da« Londoner Prisengericht hat die beiden Dampfer der Hamburg-Amertka-Linte „Prinz Adalbert" und „Kronprinzessin Cäcilie", die sich beim Au-bruch de« Kriege« in Falmouth befanden, für gute Prisen erklärt. Gt»< »«rftchti-e Reederei. Wie au« Rotterdam gemeldet wird, hat die Holland-Amerika-Linie beschlossen, ihren großen Dampfer „Rotterdam" au» der Fahrt zu nehmen, da da» Schiff im Falle eine» Unglück» vor drei bi» süns Jahren nach dem Frirven»schluß nicht zu ersetzen ist. Mifttts« I» WOntiNKl. Alle türkischen Blätter widmen der Ankunft de» Generalfeldmarschall« von Mackensen in Konstantinopel sehr herzliche Artikel und heben die Bedeutung seiner Sendung hervor. „Tanin" schreibt, Generalfeldmarschall von Mackensen sei nicht nur der ruhmreiche Befehl-Haber de« ver bündeten deutschen Heere«, sondern auch ein Mimn von historischer Bedeutung, der dnrcb die Zerschmetterung Serbien» die freie Verbinoung -wischen Deutschland und der Türkes hergestellt habe. Die Presse betont, der Sondergesaudte de» Kaiser» wird während s«jne» Aufenthalte» in der türkischen Hauptstadt von dem Gefühl de» türkischen Volke» Rechenschaft.oblegen können, da» stärker denn je entschlossen sei, gemeinsam mit den Berbündeten zu kämpfen und zu siegen. Eire N»sprache Msckeuse»». Am Freitag würbe zu Ehren de» General feldmarschall« o. Mackensen im deutschen Verein«- Hause „Teutonia" ein Tee gegeben. Aus die Ansprache de« „Teutonia"-Präsidenten Oberst Bischoff erwiderte Generalfeldmarschall v. Macken sen: „Der liebe Gott war mit mir und da» llebrige haben meine Soldaten getan. Im Ver gleich zu der Hingabe, die meine Soldaten ge zeigt haben, ist mein eigener Anteil an dem Errungenen verschwindend klein. Das Glück war mir bisher treu, und ich hoffe, daß e» mir auch in Zukunft treu bleiben wird. Der größte Dank aber gebührt unserem Herrgott für feine Leitung". Für die Begrüßung dankend, fügte Mackensen hinzu: „AlS ich den Jubel gestern in Adrianopel und heute in Konstantinopel hörte, fragte ich mich, warum sich der Jubel gerade auf meine Person konzentriert. Ich glaube, weil ich al« Vertreter deS Deutschtums komme. Die« ist dasselbe, wa« wir mit berechtigtem Stolze aus dem ganzen Balkan erleben. ES findet seinen Ursprung darin, daß die Balkanoölker vollstes Vertrauen zu der Treue und Hingabe der Deutschen haben. Ich hoffe, daß alle -Deutschen auf dem Balkan und tn der Türkei diesen Glauben an die deutsche Treue für alle Zukunft aufrechterhalten werden * * * KS»i- Artetzrich August bei» Kaiser i» Felde. König Friedrich August stattete am 24. März dem Kaiser auf dem westlichen Kriegsschauplätze einen Besuch ab. Die Monarchen begrüßten sich außerordentlich herzlich und verbrachten zwei Stunden in angeregter Unterhaltung. Der König trat alsdann die Heimreise nach Dresden an, wo er am Sonnabend vormittag 11 Uhr 12 Minuten bet bestem Wohlbefinden etngetroffen ist. Lu» 8r-eb»i- dcr 4. Krie-Suuleitze. Nach den bis jetzt vorliegenden Meldungen sind auf die vierte Kriegsanleihe insgesamt 10667 000000 Mark gezeichnet worden. Hier von entfallen auf Reichsanleihrstücke 7100 000 000 Mark, auf Neichsanleiheschuldbucheintragungen 1999000000 Mark und auf RetchSschatz- anwetsungen 1 562 000 000 Mark. PupierersstarniS bei Seu Behörde«. In einem im „StaatSanzeiger" veröffentlichten Erlaß an die Nachgeordneten Stellen ersuchen die preußischen Ministerien mit größter Strenge auf Sparsamkeit ftn Papierverbrauch hinzuwirken, u. a. sollen zu dem notwendigen Schriftenwechsel auch kleine Papierformate angewendet werden Die öffentlichen Bekamttmachungen sollen leicht verständlich, knapp abgefaßt sein und sich auf da« unbedingt Notwendige beschränken. MW MWmWrW in der St. Martinskirche zu Oberlungwitz am 26. März. Von crgrcifmdcr Wirttmg, die der eines Got tesdienstes iialc la>», mar die gestern ad«»d »itter Leitung des Herr» Kantors und Ober- lc'-rers Tipp in a n n gcl otene lirchenmusila- lischc Ausführung. In Scharen hattcn sich die Licksi civahncr und zahlreiche Fremide geistlicher Musik a.löidc» Nachbarorten cingcfundcii, die das Schiff und die Emporen der Kirche fast vis aus dcu letzten Platz füllte». All die zahl reiche» Besucher waren aber auch voller Erwar tung gekommen, imd wobl niemand dürfte das Gotteslaus verlassen Halen, ohne von dem Targebotenen nicht vollauf befriedigt gcwefcn zu sein, zumal au der Aufführung Kräfte be teiligt waren, die nicht nur c i n e Feuerprobe glänzcud bestanden haben. Mit einem Orgel vortrage, dem ß. und '2. Satze der A moll-Sonate von Rheinberger, lcitelc Herr Lehrer Helbig die Ausführung recht wirkungsvoll ein und bewies darin eine t edcutsamc Technik. Mit Andacht lauschten die Besucher de» hcrza»dri»ge»dc» Tö»cn des königliche» Insttuments, »ach derc» ,Pcrlli»gen die Sänger und Sängerinnen, die am Mtar- platz Ausstellung genommen hatten, jich an- schickten, während einer Stunde ausgewahltc Stücke aus dem zweiten Teile dcs Oratoriums „Elias" vou Mendelssohn Vartholdü bei be stem klingen zu ticlcu. Selbst eine bruch stückweise Aufführung des Mcndclsso'. nschcu dramatische» „Elias" ist keine, Klcinigkeit. Sie stellt an Dirigenten, Solisten, Ehm und Or chester übcraus hohe Auforderimgeu, denen Un sere Künstler durchweg iu einer ganz vorzügli chen Weise gerecht wurden. Ter Komponist hat durch die ' -Oratorien „Elias" und „Pau lus" Werke geschaffen, die als seine größ ten und auch heute noch beliebtesten Tonschöp- fungcu angesehen werden und deren Text aus der Bibel und dem Gesangbuch stammt. Tic Schilderung dcs hervorragenden Werkes ist greifbar anschaulich, was gewiß nicht leicht war. In ho'cm Maße ergreifend sind die Gc sänge, namentlich die Bas solis des Elias, der, nachdem die Königin das Voll gegen ihn auf gestachelt hat, in die Wüste flieht, wo Engel ihn in seiner Verzweiflung trösten. Von nach haltiger Wirkung find die berühmte Arie dcs EliaS „Es ist genug" uud das Terzett „H«bc deine Augen auf." Einen glanzenden Ab schluß findet dann die Tonschöpsung iii der Fuge „Herr, uuser Herrscher". Unter der zielbewußten Leitung des Tiri geilten, Herrn Kantor T i P p m a n n , erwach en die Kompofitioucn ;u Tonbildern von Stimmmig mid Tiefe. Iv den Dienst der
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