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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 14.03.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-03-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191603148
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19160314
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19160314
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-03
- Tag 1916-03-14
-
Monat
1916-03
-
Jahr
1916
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 14.03.1916
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bundos Deutscher Frauen hingewiesen hotte, ließ er seine Ausführungen in freudig aufgenom- menen Hochrufen auf den begeisterten Förderer unserer bewährten Flott«, Kaiser Wilhelm II., auMngen, denen sich der Gesang des Liedes „Deutschland Uber alles* anschiloh. Im weite ren Verlauf« des Abends brachte Herr Gaudl recht wirkungsvoll drei Gedichte zmn Vortrag, die großem Beifall begegneten. Mit dein ge meinsamen Gesänge „Wir halten fest und treu zusammen* fand der schön verlaufene Abend sein Ende. — Spurlos verschwunden ist seit einigen Tagen ein WjährigeS, von auswärts stammendes Mädchen, das länger« Zeit bei hier ansässigen Verwandten in Stellung war und nm 1. März einen Dienst in einem Weingc- schöft in Chemnitz angenommen hotte. Ten Umständen nach erscheint es völlig ausgeschlos sen, daß sich das Mädchen ein Leid zugesügt hat, man neigt vielmehr zu der Annahme, daß cs entführt worden ist. Die Angelegenheit ist der Chemnitzer Polizeibehörde zur Verfolgung übergeben worden. — Verunglückt ist gestern abend ein auf der Aktienstraße wohnender bejahrter We bermeister, der die Treppe herabstllrztc und mit den, Hinterkopf derart auf die Steine aufschlug, daß er in besinnungslosem Zustande ärztlicher Behandlung übergeben werden mußte. g Oberlungwitz, 13. Mörz. Ucber die Wichtigkeit der neuen Kriegsanleihe verbreitete sich gestern nachmittag im Gasthofe ^,zum Lamm* Herr Bänkdirätor Kasch aus Mee rane in einen. Vortrage, der bedauerlicherweise nur schwach besucht war. Herr Schuldirektor Dr. Groschopp gab bekannt, daß die Schulleitung sich bereit erklärt habe, allen Ein- wobnern, die den Mindestbetrag von 100 Ml. zu zeichnen nicht in der Lage sind, die Mög lichkeit zu geben, durch Beträge von mindestens l Mark an der Zeichnung für die vierte Kriegsanleihe teilzunehmen. Ucber die von Kindern und Erwachsenen geleisteten Betröge werden von der Schule Quittungen ausg«ge- bcn. Hoffentlich wird von dieser Einrichtung ausgiebigster Gebrauch gemacht. g. Oberlungwitz, 13. März. Her König!. Sächsische Militärverein „Albevtbund* hielt ge stern abend eine gut besuchte Monatsversamm lung ab, in der- nach der Ausnahme eines neu en Mitgliedes beschlossen wurde, einen größeren Betrag für die neue Kriegsanleihe zu zeichnen -Herr Lehrer Falke bot einen hochinteressanten Vortrag über „Deutschland Amerika und Ja pan*, der mit großem Beifall mrigenonmien wurde. Weitere Vorträge wurden für die näch ste Zeit in Aussicht gestellt. - Oberlungwitz, 1V. März. Empfindli chen Schaden erlitten dieser Tag« zwei hiesige Geschirrbesitzer insofern, als ihnen je ein wert volles Pferd verendete. r. GerSdorf, 13. März. Die zum Zwecke der Aufklärung über die Notwendigkeit der neuen Kriegsanleihe gestern nachmittag im „Blauen Stern" abgebaltcne öffentliche Ver sammlung war leider nur mäßig besucht. Herr Gemeindevorstand Scheunemann eröffnete die Versammlung und erteilte hierauf Herrn NeichSbankvorsteber Schmidt-Glauchau das Wort zu dem aufklärcnden Vortrage. Ter Red ner wies zunächst darauf hin, daß lein Zwei- fel darüber besteht, daß das Ergebnis der neu en Anleihe nicht im mindesten hinter dem des Vorjahres zurückstehcn wird und bezeichnete des weiteren die weitverbreitete Meinung, daß es auf die niedrigen Beträge der kleinen Leutenur wenig ankomme, als .wilkommen irrig. Auch die kleinen Leute können den Anleihen zum Siege verhelfen und haben überdies zu den Erfolgen der bisherigen Kriegsanleihen zum großen Teile beigetragen. Die letzte Kriegs anleihe, die ein Ergebnis von 12 Milliarden Mart zeitigte, wurde zur Hälfte von kleinen Leuten aufgebracht. Nachdem der Vortragende noch der Aufforderung Ausdruck gegeben hatte, daß an den Zeichnungen auf die neue Kriegs anleihe sich alle, denen es nur irgend möglich ist, beteiligen möchten, gab er noch über mehrere bei der Zeichnung zu beobachtende Punkte Aufklärung und wies besonders darauf hin, daß die Kriegsanleihe als die sicherste Na- pitalsanlagc bezeichnet werden kann. Bei Ein richtungen, wie den Kriegsdarlehnskassen, ist sogar denen, die vorderhand Mittel nicht flüs sig machen können, Gelegenheit zur Zeichnung gegeben. Der Redner Ivies schließlich noch damu-f hin, daii vielfach Einrichtungen getrof fen worden sind, die cs mich den Leuten, die den Mindestsatz von 100 Mark zu zeichnen nickt imstande sind, ermöglichen, sich an der Zcicb- nung zu beteiligen. Verschiedene industrielle Unternehmen haben sich beispielsweise bereit er klärt, den Arbeitern zum Zwacke der Zeichnung der Kriegsanleibe Vorschüsse zu geben, wäh rend verschiedene Schulen sich in den Dienst der guten Sache gestellt und sich zur Annahme der kleinsten Beträge bereit erklärt haben. Tie Ausführungen des Redners gipfelten in der Aufforderung, der neuen Kriegsanleihe zu ei nem Ergebnis zu verhelfen, das den Feinden erneut zeigt, daß »veder die militärisch« noch die finanzielle Kraft Deutschlands zu erschöpfen ist. Darum gebt den: Herzen einen Stoß, los! Herr Schuldirektor Pfeifer dankte dem Referenten für die treffenden Aus. führungen und erinnerte an unsere aller Pflicht, den todesmutigen Feldgrauen neue Mittel zur -Herbeiführung des eirdgültigcn Sieges zu ge ben. 9tachdem noch Herr Genwindevorstand Scheunemann an den Vortragenden Dan- kesworte gerichtet und der Hoffnung Ausdruck gegeben hatte, daß die vierte Kriegsanleihe die letzte sein möge, fand di^ Versammlung ihr Ende. )( Gersdorf, 1.3. März. Di« am Sonn abend und Sonntag abend im „Grünen Tal* gebotenen Aufführungen des „Heimatdörfchens" gingen ebenfalls wieder vor einem zum Bersten gefüllten Haufe vor sich, was in Anbetracht des den Aufführungen zugrunde liegenden ide alen Gedankens der Fürsorge unserer braven Truppen und deren Angehörigen besonders zu begrüßen ist. Wie stark der Andrang zu den Aufführungen ist, gelt daraus hervor, daß schon zwei Stunden vor Beginn der Vorstel lungen sick) Loute im Hausflur drängten und in großen Scharen den Platz vor dein Gast hofe einnahmen. Wie stets, so nahmen auch die letzten Vorstellungen einen glänzenden Ver kauf und befriedigten die zahlreichen Besucher in außerordentlich Höbern Maße. In Anbe tracht des überaus starken Zuspruchs hat sich die Schulleitung veranlaßt gesehen, eine weitere Aufführung noch morgen Dienstag folgen zu lassen. — Kuhschuatztzel, 13. März. Das Völker- ringen hat auch der hier wohnenden Witwe Reuther schweres Leid gebracht. Seit vergangenem Herbst wird ihr 21 Jahre alter Sohn, der in Frankreich kämpfte, vermißt. Am Freitag traf die erschütternde Nachricht ein, daß ihr 29jährlger Sohn, der verheiratet ist und im nahen St. Egi- dien wohnte, bei den letzten Kämpfen in Frank reich den Heldentod gefunden hat. d. WSfttnbrautz, 13. März. Am gestrigen Sonntag nachmittag fand das V rbandsfest der Ev-luth. Jungfrauenvereine des Limbach-Burg städter Kreisvereins hier statt. Die Tagung . wurde durch einen Gottesdienst in der Kirche eingeleitet. Nach gemeinsamem Gesänge hielt Herr Pfarrer Rein-Reichenbrand eine gemüt volle Ansprache, in der er den Jungfrauen die dreifache Pflicht, sich in Häuslichkeit, Bedachtsam- keit und Frömmigkeit zu üben, ans Herz legte und zu festem Gottvertrauen in dieser schweren Zeit mahnte. Der Kirchenchor unter Leitung des Herrn Kantor Stadelmann sang hierauf: „Schaffs mit mir, Gott, nach deiner Güte* und trug damit zur Verschönerung de« Gottesdienste« bet. Gemeinsam gesprochene« Vaterunser und Segen beschloß die gottesdienstliche Feier. Die Kirche war außerordentlich stark besucht und bot ein froheS Bild christlichen Gemeindelebens zur Kriegszeit. Hieran schloß sich in Georgi« Gasthof eine Nachversammlung, die so zahlreich besucht war, daß der große Saalraum kaum auSreichte. Herr Pfarrer K i r b a ch eröffnete die Versamm- lung mit einer Begrüßungsansprache, in der er die Tagung al« „Schneeglöckchen-Konferenz" bezeichnete und die Jungfrauen gegen den Vor wurf verteidigte, als hätten sie den Ernst der Zeit noch nicht recht begriffen. Das Gegenteil sei der FaL Die Jungfrauen arbeiteten mit freudigem Ernst an den Aufgaben, die der Krieg auch an sie stelle. Besonders erfreulich sei der starke Besuch dieses Festes, dessen Abhaltung trotz der KriegSnöte allen Bedenken entgegen sich glänzend gerechtfertigt habe. Zum Schluß settrer Ansprache begrüßte Herr Pfarrer Ktrbach die erschienenen Ehrengäste, vor allem Herrn Superint. Jentsch-Chemnitz, den VerbandSoor- fitzenden Herrn Pfarrer Päßler-Oberfrohna, den Festprediger Herrn Pfarrer Rein-Reichenbrand u.a. HerrGuperintendent Jentsch wandte sich dann an die versammelten Jungsrauen mit markigen Worten und mahnte sie, ein offenes Ohr zu haben sür alte und neue Lehren, die Gott uns im Weltkrieg gibt und noch geben wird. Der Verbandsvorsitzende Herr Pfarrer Päßler- Ooerfrohna richtete ebenfalls beherzigenswerte Worte an die Jungfrauen und dankte allen, die zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen haben. Den Ansprachen folgten Chorgesänge des Kirchenchores, Gedichtvorträge von Jungfrauen des hiesigen Verein«, Zithervorträge des Herrn Lehrer Rennert und Lieder zur Laute von Herrn Lehrer Frenkel, die sämtlich großen Beifall aus lösten. Den Hauptvortrag hielt die Jugend pflegerin Frl. Locke-Chemnitz über das Thema: „Wie sollen unsere Mädchen den Segen der KriegSzeit für die Zukunft festhatten?" Die Tatsachen, der Zustand unseres Volkes, wie der unserer Nachbarreiche vor dem Kriege find noch in frischer Erinnerung, aber auch der gewaltige Sturm, da« Auflodern deutsch-christlicher Ge- finnung, nationaler Begeisterung für Kaiser und Reich, König und Vaterland, der jubelnde Auszug unserer Truppen, die siegreichen Erfolge unserer tapferen Soldaten sind dafür Zeugnis. Und vor Tatsachen muß man sich beugen. Die größten Weltmächte: England, Rußland, Frankreich, Japan usw. gedachten Deutschland zu vernichten, für olle Zeit unschädlich zu machen. Mit welcher Rachsucht, Mordlust, Roheit und Gemeinheit haben sie alle gegen uns gekämpft! Doch die Rechte de« Herrn hat den Sieg behalten, Gott war mit uns. Uns möchte wohl angesichts des furchtbarsten Kampfes bange sein, aber wir fürchten uns nicht, Gott ist unsere Zuversicht und Stärke. Mesenaufgaben sind dem deutschen Volke gestellt. Unser Volk weiter mit starker geistlicher Waffenrüstung zu versehen, vor allem unsere Jugend, die Hoffnung und Zukunft unseres Volkes, darin zu festigen, damit Pflicht und Gewissen, Ehre und Glaube unser Vaterland tragen, das sei all unser Losung und Mahnruf >n dieser großen, feierlichen Stunde. Dir weib liche Jugend könne helfen, ihre AltcrSgenossinnen vor der Verwilderung zu bewahren, ihren Müttern das Leben zu erleichtern und mit durchkämpfen den großen Kampf gegen die mancherlei Ver führer der Jugend, besonders aber der Unsitt- ltchkeit. Der vielseitig anregende Vortrag wurde mit größtem Beifall ausgenommen. Diese ganze Jugendfeter, getragen und durchweht von dem Ernst der Zeit, nahm einen würdigen, erhebenden Verlauf. * Obersrehtta, 12. März. Der Begründer der hiesigen Firma Hermann Grobe, der Gemeinde- älteste und Friedensrichter Carl Hermann Grobe, ist Freitag übend gestorben. * Ltze«iitz, 1S. März. Am Sonnabend mittag ereignete sich ein betrübender Unfall im Hause Annaberger Straße 258, dem da« 5 Jahre alte Mädchen Marianne Hertel zum Opfer fiel. Während die Mutter deS Kindes mit dem Reinigen der Treppe beschäftigt war, befand sich das Kind mit einem jüngeren Schwesterchen in der Wohnung. Plötzlich hörte die Mutter einen Schrei und als sie dte Wohnung betrat, brann ten die Kleider des KmdeS über und über. Wahrscheinlich war eS dem geheizten Ofen zu nahe gekommen. Wenngleich die Mutter das Feuer alsbald erstickte, so hatte doch da« arme Kind solch schwere Brandwunden erlitten, daß eS nachmittag« 3 Uhr im Krankenhause, wohin eS überführt worden war, verstarb. Der Batet der Kleinen steht im Felde. — Gestern nach mittag ist in dem Dostschen Steinbruch an der Dresdner Straße der 13jährige Schulknab« Trümmel von einer Felswand 30 Meter tief abgestürzt und bewußtlos liegen geblieben. Der Knabe wurde von der Berufsfeuerwehr herauf geholt und durch die Rettungswache nach dem Krankenhaus übergeführt. * Lre-Se«, 12. März. Gestern vormittag gegen 10 Uhr hat sich auf dem Neubau der Firma Schubart u. Hesse, Friedrichstraße 52, ein bedauerlicher Unfall zugetragen. Dort stürzte infolge FehltretenS beim Rüsten der 62 Jahre alte, GambrinuSstraße 14 wohnhafte Zimmer mann Herntann Fiedler aus dem dritten Stock des Gerüstes in den Hof hinab, erlitt einen Schädelbruch und war sofort tot. ' Leipzig, 12. März. Zu der in voriger Nummer gemeldeten Familtentragödie ist mitzu teilen, daß der unglückliche Knabe, der von seiner Mutter ebenso wie seine kleine Schwester in der Nähe der Karl-Tauchnitz-Brücke in die Pleiße geworfen worden war, noch immer nicht geborgen werden konnte. Wie eS heißt, verwahren sich die Hausbewohner jenes Grundstücks, in dem die Familie ihr Heim hatte, ganz entschieden dagegen, daß sie Hausklatsch über die Frau verbreitet hätten. Die unselige Tat dürste also lediglich in nervöser Ueberreiztheit der Frau ihren Grund haben. * Verna bet Leipzig, 12. März. Der 18 Jahre alte HilfSmönteur Ernst Oehme aus Beucha war beim Orte Röthigen auf einem Mast der elektrischen Leitungsanlage beschäftigt und kam hierbei mit dem Draht in Berührung. Er stürzte ab und brach das Genick. * Zwickau, 12. März. Ein 16jähriger Kon ditorlehrling brachte in einer Zuckerwarenfabrik im Vorort Wilkau eine Patrone zur Explosion. Ein in der Nähe stehendes Mädchen erlitt da durch den Verlust eines Auges und schwere Verletzung des anderen AugeS. * Plaaeu, 12 März. Unliebsames Aufsehen erregt hier das Verschwinden de« ehemaligen OrtSrichterS Reinhardt, über besten Vermögen kürzlich da« Konkursverfahren eröffnet wurde. Er besitzt hier und in Nachbarstädten eine An zahl Häuser und andere Grundstücke und be- tätigte sich hier zuletzt als Grundstücksmakler, befand sich aber schon seit vorigem Herbst in finanzieller Bedrängnis. Die Schwierigkeiten vergrößerten sich, als Reinhardt zum hiesigen Ersatzbataillon einberufen wurde. Reinhardt hatte sich vorige Woche von seiner Militärbehörde beurlauben lassen, den Urlaub aber allem An schein nach dazu benutzt, sich in Sicherheit zu bringen. An sein« Gattin, die inzwischen auch von Plauen abgereist ist, hatte er einen Abschieds- brtef geschrieben. Das Kommando deS Ersatz- BatatllonS erläßt jetzt hinter dem Verschwundenen, der 1879 geboren tst, einen Steckbrief. — Wie aus Chemnitz gemeldet wird, ist Reinhard aus dem dortigen Hauptbahnhof festgenommen worden. * GrvtzrStzrSSvrf, 12. März. An Blutver giftung infolge eines Blütchens im Gesicht ver schied die im 31. Lebensjahre stehende Gattin deS im Felde stehenden Buchhalters Philipp.' Depesche« op» 18. MSrz. Berlin. Der frühere langjährige Präsi dent des preußischen Abgeordnetenhauses Wirk licher Geheimer Rat von Köller ist in der Nacht zum Sonntag aus seinem Gute Can- treck im Alter von 93 Jahren gestorben. Berlin. In der Nachbargemeinde Reinik- kendorf erstickten vier Kinder des in einem aus- wärtigen Krairtenhaus verwundet darniederlie- peni-en Landwehrmannes Arthur Lehmann durch Rauch. Wien. Die Schriftstellerin Marie von Ebner-Eschenbach ist gestern gestorben. Budapest. Gestern früh 4 Uhr 24. Min. 30 Sekunden wurde in Agram, Zengg und Fiume im Kllstenlande und am Lika ein Erd beben verspürt. In Zengg wurde Schaden an- gerichtet. Die Mauern mehrerer Häuser spran- gen. Zahlreiche Kamme stürzten ein. Auch in Cirkvencia sind mehrere Hausmauern ge sprungen und Uhren stehen geblieben. Das Erdbeben wurde in fast ganz Kroatien und Slawonien verspürt. T-U. Lugano. Dem Bericht des Bud getausschusses der italienischen Kammer zufolge betragen die Kriegsausgaben Italiens bis En de Januar Milliarden Lire. In dem Be- richt wird auf die allgemeine Verschuldung der Vicrverbandsstaaten an Amerika hingewiesen, die um so gewichtiger sei, je schwieriger die Wirtschaftslage jeden Staates wird. In Ita lien haben die iifternatioiMen Handelsbeziehung gen, wie der Bericht zugibt, durch die Wirkung des Krieges eine erhebliche Verschlechterung er fahren. Pari-. Wie verlautet, hat Ministetpräsident Salandra seinen Gegenbesuch in Paris einstweilen aufgeschoben AartS. „Tempi" berichtet über folgenden Zwischenfall in Kairo: Etwa 800 ägyptische Re servisten der Kamelrettertruppe demonstrierten' 3 Stunden lang vor dem SultanSpalaiS, angeblich wegen Soldforderungen, ohne das die Polizei eingrtff. AIS am anderen Morgen von neuem ein Zug von Demonstranten kam, dessen Be schwerden der Premierminister anhörte, ereignete sich ein ernster Zwischenfall dadurch, daß 20 englische Kavalleristen, angeblich ohne Befehl, auf die Demonstranten schaffen und 8 Personen verwundeten. Paris. Infolge Nebels ist ein Personenzug von Brest nach EhartreS in der letzten Nacht bet Laloupe mit einem Süterzug zusammengestoßen. Zwei Wagen wurden beschädigt, sieben Personen getütet, ungefähr 50 verletzt. — „Petit Parisien" meldet aus Rouen: Zwei mit Granaten sür die englischen Truppen beladene Etsenbahnzüge explodierten, wodurch mehrere Bahnarbetter verwundet wmden. T.-U. Rettertau». Der Haroich - Dampfer „Colchester", von dem irrtümlich gemeldet wurde, daß er einen Unglücksfall erlitten habe, der aber inzwischen wohlbehalten in Rotterdam eingelaufen ist, hatte gegen 4 Stunden Verspätung, die durch stürmisches Wetter und durch seine Hilfeleistung sür den Dampfer „Zaandijk" der Holland- Amerika-Linie veranlaßt wurde. Der letztge nannte Dampfer war bekanntlich auf eine Mine gestoßen und trieb seitdem auf See. Englische Patrouillenboote schleppten den Dampfer, dessen Vorderschiff voll Wasser steht, nach der Themse. Amfterta». Wie aus London mitgeteilt wird, betragen die französischen Verluste bei Verdun bereit« über 100000 Mann. Die Ver teidiger von Verdun haben vom Oberkommando den Befehl erhalten, die Verluste möglichst ein zuschränken. Nach englischen Mitteilungen ist die rückwärtige 2. Linie bereit« stark ausgebaut. Die rückwärtigen Verbindungen stehen aber schon zum größten Teil unter deutschem Feuer. Loader». Wie Kilchener über die Erschöpfung Deutschland« denkt, geht auS einem Briefe eine« englischen GeneralstabSofftzierL hervor, der nach London schreibt: Kitchener habe bei seinem jüngsten Besuch in Frankreich gesagt, es sei eine Frage, den'Frieden noch in diesem Jahre zu erwarten. Weder militärisch noch wirtschaftlich sei Deutschland so geschwächt, das eS an Frieden denken müsse, was sich nach seiner Meinung auch von den Verbündeten sagen lasse. Kitchener meinte ferner, daß noch mehr als ein volles Jahr bis zum FrtedenSschluß vergehen werde. Kitchener habe mit erhobener Stimme gesagt: Der Soldat müsse immer an den Sieg, nicht immer an den Frieden denken. T.-N. Loudo». Wie Reuter meldet, teilt die Admiralität mit, daß das als Hilsskreuzer aus gerüstete Kauffahrteischiff „Fauvette" an der Ostküste auf eine Mine gelaufen ist. 2 Offiziere und 12 Mann wmden verwundet. T-U. LoaSo«. Reuter meldet aus Washington: Lansing hat den amerikanischen Konsul in Le Havre telegraphisch versucht, eidliche Erklärungen von den überlebenden Amerikanern deS „Sirius" einzufordern, dahingehend, ob das Schiff durch Torpedo verunglückt oder auf eine Mine ge laufen sei. Ltttzo». Reuter meldet auS Paris: General Porro tst zu einem viertägige» Aufenthalt in Paris etngetroffen. Er wird an verschiedenen Beratungen im Hauptquartier teilnehmen. WashiNgt«». (Meldung des Reuterschen Bureaus) Mebrere Zeitungen berichten, daß die Gtrafexpedltmn nach Mcxko heute früh begonnen habe. 'DaS Krieqsamt hat keine Mitteilung ausgegeben. Drei Regimenter Kavallerie find sofort an die Grenze befohlen worden. Der Kriegssekretär bezeichnet die Expe dition nach Mexiko hinein als BerteidigungS- maßregel. Der deutsche SeullMMeriG ( W.T.B.) GrsßeS Hauptquartter, 13, MÄz. Westlicher Rrles»sch««Pl»tz. Bei günstigem Wetter war die Tätigkeit der beiderseitigen Artillerien auf einem großen Teil der Front sehr lebhaft und hielt sich beiderseits der Maas und bis zm Mosel hinauf in, größerer Heftigkeit. ' Außer Patrouillengefechten an der Homme und dem Scheitern eines kleinen französischen Angriffes im Priesterwalde sind keine Ereignisse zu berichten. Neben ausgiebiger AufklärungStätigkett griffen unsere Flieger feindliche Bahnanlagen und Unter- kunstSorte, besonders an der Eisenbahn Clermont- Berdun erfolgreich an. Es wurden 3 feindliche Flugzeuge vernichtet; zwei in der Champagne und ein« im Maasgebiet. OestUcher und Balkan-KriegSschauplatz. Die Lage ist im allgemeinen unverändert. Ober st e HeereSleitunz.
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