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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 09.03.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-03-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191603097
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19160309
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19160309
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-03
- Tag 1916-03-09
-
Monat
1916-03
-
Jahr
1916
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 09.03.1916
- Autor
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geben, bezw> den Kriegsinvaliden zu erlauben, sich als solche durch ein bestimmte, vor Miß brauch geschütztes Zeichen kenntlich zu machen. In dein Antwortschreiben des Preußischen Kriegsmipisterimns, das di« Bestrebungen des IndustvieschutzVerbandes zur Förderung der Kriegsinnalidensürsvrge dankbar anerkennt, wird daraus hingewiesen, daß die schwerer verletzten 5briegsinvaliden bereits in weitgehender Weise bei der Verleihung von Kriegsauszeichnungen berücksichtigt werden und damit eine äußerlich sichtbare Anerkennung dafür besitzen, daß-? sie ihre Gesundheit und ihre gesunden Gliedern dem Vaterland« im Kampfe geopfert haben.- ^Da es naturgemäß leider nicht möglich sei, allen Kriegsbeschädigten eine Artszeichnung zu ver leihen, könnten sich die Uebrigen zunächst durch ihre Militärpapiere als Kriegsteilnehmer aus weisen. Ein Abzeichen in Gestalt eines Or densbandes hält das Kriegsministerium für un geeignet, da es nicht die geringste Sicherheit gegen Täuschungen biete. Aber auch die Ver leihung einer Kriegrdenkmünze könne zunächst nicht in Frage kommen, sondern werde eist nach der Beendigung des Krieges zu erwarten sein. In ähnlichem' Sinne baden sich das Sächsische und das Bayrische Kriegsministerium zu den Eingaben des Jndustrieschutzverbaydcs geäußert. * — Keine U m g e hu n g d e r P o st. Im Interesse der öffentlichen Sicherheit - wird verboten, unter Umgehung der Post Briefe, Karten oder sonstige Schriftstücke, welche Brie-- fc oder Karten ersetzen sollen, über die Reichs grenze nach oder von Oesterreich-Ungam oder Rußland zum Zwecke der Bestellung oder Wei terbeförderung zu bringen oder durch, andere l ringen zu lassen. * — Auskunft ü b e r >G e f a n g e n e und Vermißte. Wie uns der Landes- ausschuß der Vereine vom Roten Kreuz mit- teilt, werden noch immer Anfragen von Pri vatpersonen über Gefangene und Vermißte an die Truppenteile und Lazarette im Felde oder an Auskunstsstellen im Auslande gerichtet. Dies ist zu vermeiden, da hierdurch die Trup pen im Felde und Auskunftsstellen im neutra len und feindlichen Auslande so mit Arbeit überlastet werden, daß die Auskunftserteilung droht ins Stocken zu geraten. Es laufen bau- crnd Beschwerden über Ueberlastung ein. Für alle Auskunftserteilungen sind außer dem amt lichen Nachweisebureau des Kriegsministeriums die Auskunstsstellen vom Roten Kreuz und zwar für den Bezirk des 12. Armeekorps die Auslunftsstelle vnn Roten Kreuz in Dresden, Taschenberg 3, für den Bezirk des 19. Ar- meelorps die Nachrichtenstelle für Verluste im Felde, Auskunftsstelle vom Roten Kreuz in Leipzig, Roßplatz 11, eingerichtet. Außerdem bestehen 11 Ortsstellen in Sachsen und es emp- fich lt sich in allen Fällen, sich an die n ä ch st gelegene Ortsstelle oder Auslunstsstellc zg wenden. Für Miseren Bezirk kommt dabei in Frage: Verein für Fremdenverkehr in C h e m- nitz, Bretgasse 1 (Ecke Markt). * — „Geschrieben i m F e l d e". Die se Ortsangabe befand sich, wie Amtsgerichts- rat Dr. Rentner in der Deutschen Juristenzei- tung mitteilt, unter dein eigenhändigen Testa ment eines vor dem Feinde gefallenen Solda ten. Tas führte zur Ungültigkeit des. Testa ments. Denn die im ß 2231 B.G B. vor- geschriebene Angabe des Ortes fehlt zwechellos. Aber der Erblasser hatte sie infolge dienstlicher Anordnung nicht anders abfassen können, weil cs streng verboten ist, auf Briefen oder Post- karten den Ort anzugcben, wo sich der Schrei- ber befindet. Diese Rechtslage ist sebr unbe-. friedigend. Rentner schlägt deshalb ein Son- dergesctz mit rückwirkender Kraft vor, das sol che Testamente vor der Ungültigkeit schlitzen soll. . * — Bratkartoffeln o h n e F e t t. Man schreibt uns: Zur Bereitung von Brat kartoffeln kann Fett so gut wie ganz entkebrt ioerden. Es genügt, die Pfanne mit einer Speckschwarte auszureiben oder in anderer Wei se mit einem ganz dünnen Fetthauch zu über ziehen. Ten fleißig mnzurührenden Kartoffeln müssen in der Pfanne bei einer Mahlzeit für vier bis sechs Köpfe zwei bis drei Eßlöffel Milch zuyesetzt werden. -- Unseren Hausfrau, en wird bei dem herrschenden Fettmangel die ses einfache Rezept gewiß hochwillkommen sein. * Hohenstein-Ernstthal, 8. März. Zahl reich hatten sich die hiesigen Ladengeschäftsin- IxOcr auf Einladung des Vorstandes des Ra battsparvereins gestern abend im Gasthof „Drei Schwanen" cingcfundcn, um über den von der Gewerbckammer zu Ehcmnitz in Aussicht ge nommenen cin'eittichen 2-Uhr-Ladenschluß an Sonn- und Festtagen zu beraten. Herr Tro gist F i ch t u e r als Versammlungsleiter er öffnete die Sitzung, machte die Versammelten mit den Einberusungsgründen bekannt und gab inl Anschluß daran ein den Gewerbe- und Handwerkervereinen, Rabatt- und Jnnungsaus- schüssen im Bezirk- der Königl. Kreishaupd- Mannschaft Chemnitz von der Gewerbekammer unterbreitetes Schreiben bekannt, das folgenden Wortlaut hat: „Von den Gewerbevereinen ei nes zur Kreishauptmannschaft Chemnitz gehö rigen amtsbauptmannschaWchen Bezirks- in ds n für die Sonn- und Festtage der H-Uhr- Ladenschluß eingerichtet ist und seine Beile- ljaltung gewünscht wird, ist darauf hingewie sen worden, daß der 2-Uhr-Ladevschluß im Regierungsbezirk, also für die ganze Kreis- hauptmannschast Chemnitz, einheitlich zur Ein- führung kommen möchte, damit nicht die länd liche Bevölkerung veranlaßt wird, ihren Be darf zum Nachteile der Ortschaften mit 2-Uhr- Ladenschluß in den Städten miß späterem La denschluß zu decken." Im Anschluß an diese Mitteilung nahm Herr Malermeister Beuger als Vertreter der JnnungsauSschusses das Wort und wies u. a. darauf hin, daß die Einführung des 2-Uhr-Ladenschlusses in un serer Stadt nachteilige Folgen für weite Krei se insosern haben dürste, als ein großer Teil der Käufer vom Lande fernerhin ausbleiben wurde. In gleichem Sinne sprach sich auch Herr Schuhmachevmeister Joh n aus, der her- vomob, daß der Geschäftsgang in den Kon- sektions- und Schuhgeschäften an Sonn- und Festtagen erst nach. 2 Uhr -einzufe^en. Pflegt und die Verkäufe in- solchen -Ges sich naturgemäß weniger rasch vollziehen. Herr Stadtrat Be rnha r d empfahl, nachdem er darauf hingewiesen hatte^ daß wir im wei ten Umkreise die einzigen sind, denen es ge stattet ist, die Läden an Sonntagen bis 4 Uhr nachmittags geöffnet zu labten, eine Aende- mng vorderhand nicht, eintreten zu lassen, zu- mal ein den Ladenschluß regelndes Gesetz sich in der Ausarbeitung befindet. Ten Ausfüh rungen des Vorredner.) stimmte Herr Rialer- meister B e rger in allen Teilen zu und emp fahl warm, cur der bestehenden Verkaufszeit -auch fernerhin festzuhalten. Nachdem noch die Herren Gotthilf B ohne, Bäckermeister Rufs und Buch öindermeister Weitmüll « r ihre Meinungen bekannt gegeben hatten, erklärten sich die Verfammftmgsteilnehmer einmütig für dieBeibehaltungdes 4» Uhr-. Ladenschlusses. * — D»r städtische A r. v e ß t s n a ch- w eis gibt ßn amtlichen Teil vorliegender Nulmner bekannt, daß alsbald Bauhandwerker nach auswärts gesucht werden bei Zubilligung eines .7 Mark betragenden Tagelohnes neben völlig freier Unterkunft, Beköstigung undRei- -(«Vergütung. Näheres ist. im städtischen Ar- beitsnachweis. in Erfahrung zu bringen. * — D e r hiesige G a st w i r ts v e r- e i n hielt gestern nachmittag im „Logenhaus" eine Hauptverscnmnlung ab, in der beschlossen wurde, den Vorstand in seiner bisherigen Zu sammensetzung beizlvbebalten. U. a, beschoß, tigte man sich mit, der Flaschenlierfrage, bei welcher Gelegenheit besonders darauf hingewie- sen wurde, daß das Bier in Flaschen mitun ter sehr alt ivird und in-olgedessen gesundheit- lich weniger-vorteilhaft ist. In Erledigung der Bvotfrage einigte man sich dahin, dem Stadt- rat ein Gesuch um Erhöhung der Brotmeng« zu unterbreiten. * — D i e Not der Saalin h aw e r. Aus unserem Leserkreise wird uns mit der Bitte um Veröffentlichung geschrieben: Reich an Veranstaltungen ist die gegenwärtige Zeit, die selbstverständlich stets den ernsten Zeitverhält nissen angepaßt sind und in den weitaus mei sten Fällen zum Zwecke der Ausbringung neu«, er Mittel für Kriegswohlfahrtszwecke in die-: Wege geleitet werden. Daß unseren Saalbc- sitzern, die sich infolge des Krieges in einer ganz besonders schwierigen. Lag« befinden, die vornehmlich von Vereinen in hie Wege gelei teten Veranstaltungen sehr zustatten kommen, ist natürlich leicht erklärlich. Während bis'er in den weitaus meisten Fällen die Saalbesitzer der Altstadt in weitg«leudstem Mähe Berück- sichtigung erfuhren, erschein«.es wünschenswert, .sich bei gegebener Gelegenheit auch einmal der Neustädter Saalinbaber zu erinnern. r. OLorlungwitz, 8. März. Der hiesige evangelische Jünglingsverein, der, wie wir mifteilten, kürzlich auf ein zehnjähriges Beste hen zurückblicken tonnte, gibt nächsten Sonn tag im Gasthof „Zum Deutschen Kaiser" ei nen öffentlichen Familienabend, für den um fangreiche Taibietungen .vorgesehen sind, die geeignet sein dürsten/ die Besucher in ange nehmster Weise zu unterhalten. Die Festrede hat Herr Pfarrer von Dosky übernommen. r. Oberlungwitz, 8, März. In der ko mnenden Sonntag abends 8 Uhr ftattfindcn- den Versammlung des Königl. Sächsischen Mi- litärvercins „Alberchund" ivird ein interessan ter Vortrag über „Deutschland, Amerika und Japan" geboten. ' a Oberlungwitz, 8. März. Ein 31 Jahre alter Arbeiter von hier stürzte am Mon tag nachmittag von einem Neubau in Chem nitz etwa ff Meter hoch ab und zog sich hier lei so schwere Verletzungen zu, daß er durch die Rettungswache uns Krankenhaus gebracht werden mußte. g. Gersdorf, 8. März. Tie Gewerkschaft „Ka'ücrgrube" hält gn 15. März mittags 12 Mr im Gasthof „zur grünen Tanne" in Zwik- kau die achte ordentliche Gewerkcnversammlung ab, in der u. a. der Geschäfts- und Rechen, schästsbericht für das Jahr 1915 erstattet wird. d. Wüfteabrau», 8. März. Die evangelisch- lutherischen Jungfrauenveretn? des Limbach- Burgstädter Kreisvereins treten kommenden Sonntag nachmittag in unserem Orte zum Der- bandsfest zusammen. Für nachmittags 4 Uhr ist ein Gottesdienst vorgesehen, bet dem Herr Pfarrer Rein-Reichenbrand eine Ansprache halten und der Kirchenchor mit dem Liede „Gchaff'S mit mir, Gott, nach deiner Güte" von Johann Sebastian Bach aufworten wird Im Anschluß an den GotteSdienst findet in Georgis Gasthof eine Versammlung statt, die durch allgemeine Gesänge, Chorgesänge, ^Deklamationen, Zither- oorträge des «Herrn Lehrer Rennes und von Herrn Lehrer Frenkel gebotene Weder zur Laute tu angenehmer Weise iwSgefüÜt weiden soll. Umrahmd von diesen Darbietungen wird eine Ansprache des VerbandSvorsitzenden Herrn Pfarrer Päßler - Oberfrohna und ein Bortrag der Jugendpflegerin Fräulein Locke-Chemnitz über das Thema „Wie sollen unsere Mädchen den Segen der KriegSzeit sür die Zukunft festhalten?" ft. WSße»dr«»d,8.MSrz. DaS hiesige Pfarr amt ist in den Stand gesetzt worden, wöchentlich lOOExemplare de» SonntagSblatteS „DerNachbar" an etngezogene Mannschaften der hiesigen Ge meinde völlig unentgeltlich und direkt senden zu können. Diejenigen Familien, die die regel mäßige Versendung des Blattes an ihre Ange hörigen im Heere. nHnschen, werden um Abgabe der genauen Adresse aus dem Psarramte gebeten. r . Vüftenbranft, 8. März. Die Rote-Kreuz- Medaille 3. Klaffe wurde dem gegenwärtig tu einer Etappenstalton weilenden Krankenträger Herrn Johannes Lässig von hier verliehen. * Liwgenchvr-Yvrf, 8. März. Einen Butter- Vorrat von 35 Stück Butter im Werte von 42 Ms. legte sich rin Spitzbube zu, der am Sottntaa bei der Gutsbesitzerin Weinhold einen Einbruch verübte und die tn einem Keller des Seitengebäudes lagernden Butterstücke mttgehen hieß« Wbwohl sofort ein Polizeihund auf die Sour gefetzt wurde, konnte der Täter nicht er- -mittelt werden, da der Hund die Spur am BrätmSdorfer Weg verlor. * Etzemvitz, 7. März. Ein folgenschwerer Unfall trug sich am Sonntag abend in der 10. Stunde in einem HauSgrundstück der inneren Stadt zu. Ein daselbst wohnhafter 39 Jahre alter Uhrmacher kam auf der Treppe zum Fallen und zog sich so schwere Verletzungen zu, daß er kurz darauf verschied. * EreSSe», 7. März. Der Abteilungschef im Königlichen Sächsischen Kriegsministerium Major Höpner ist auf einer Dienstreise tn Berlin plötzlich gestorben. Er befand sich im Alter von 46 Jahren und gehörte dem KriegSmint- sterium fttt 1908 an. — Am Montag abrnd wurde auf der Tharandter Straße in Vorstadt Plauen der 10jährige Teichmann, als er sich aus dem Heimwege nach Vorstadt Cotta befand, von einem Straßenbahnwagen überfahren und kam unter das Räderwerk. Der Körper des Unglücklichen wurde von den beiden Anhänge wagen vollständig zermalmt. Der Knabe hatte unbegreifltcherweise versucht, sich auf da« Tritt brett der linken Wagensette des Straßenbahn wagen« zu setzen. * Leipzig, 7. März. Der Gutsbesitzer H. Sperling tn Hohenheida hatte im vergangenen Herbste seine Kartoffelvorräte mit insgesamt 490 Zentner angegeben. Diese Angabe hat sich als falsch erwiesen; eL ist festgestellt worden, daß er zu jener Zeit mindestens 700 Zentner Kartoffeln im Vorrat gehabt haben muß und er ist im Verwaltungswege in eine Strafe von einer Woche Hast genommen worden wegen Verstoßes gegen die BundeSratkverordnung vom 23. August 1915. Gegen diese Strafe halte Sp. gerichtliche Entscheidung beantragt. Da« Schöffengericht erhöhte indessen die Haftstrase auf zwei Wochen. Der Angeklagte habe sich an der Bolksernährung versündigt, was ihm eindringlich klar gemacht werden solle. F * Mittweida bei Schwarzenberg, 7. März. Hier brannte die zur Ftscherschen Brauerei ge- yörige Scheune mit Schuppen, in der sich Stroh, Getreide und landwirtschaftliche Geräte befanden, nieder Unter dem Verdacht der Brandstiftung wurde der 17jährige Braucrlehrling Schüchel in das AmtSgertchtLgefängniS in Schwarzenberg eingeltefert. * Pla«», 7. März. Einen Mordversuch unter nahm gestern vormittag die in der Geibelstraße wohnerwe Frau deS Uhrmachers Abraham aus die in der gleichen Straße wohnende Frau des im Felde stehenden Malers Baumann. Die B. erschien in der Wohnung der B., die sie im Bewacht hat, daß sie mit ihrem (der A.) Mann ein LtebeLverhältniS unterhalte, und führte mit einer Holzoxt einen Schlag nach dem Kopf der Baumann aus. Die Ueberfallene sprang schnell zur Seite, so daß der Schlag fehlging. Durch., einen Sprung au« dem niedrigen Fenster in den Hof hinab brachte sie sich weiter in Sicherheit. Frau A. wurde verhaftet. Depesche« o»m 8. März. Berlin. Der Kriegsberichterstatter Len- Hoff meldet aus dein Kriegspresseguartier un- term 7. Mürz: An der russischen Front, wo die Kampftötigkeit durch den in der letzten Zeit eingebrochenen strengen Winter sehr beein trächtigt war, brachten gestern zwei an ver- schiedenen Punkten angesetzte Angriffe hübsche Erfolge. In beiden Fällen handelte es sich um eine Aktion gegen unangenehm gegen die ei gene Front vorspringende Gräben des Gegners. In Wolhynien vertrieben Sturmtvuppen der Armee des Generalobersten Erzherzog Josef Ferdinand russische Abteilungen aus Borstel- lungen bei Karpilomka. Es handelte sich hier um einen Kampfabschnitt im Bereich des Ueber- günges der Bahnlinie Kowel—Rowno über die Putiloivka. Schon mehrfach ist an den Stellungen um das Festungsdreieck und bei den Gegenof- sensrven der Russen in diesem Raum heftig ge- rungen worden. Tie Russen hatten sich hier während der Zeit der Kampfpause tadellos be festigt. Ebenso stark war das Gebiet bei Ce- brow im Abschnitt der Armee Bothmer, wo gestern gekämpft wurde. Beiderorts ist durch den guten Ausgang der Unternehmungen ein Ausgleich unserer Front geschaffen worden. Berlin. Tie Sparkasse der Stadt Berlin ivird nach einem Beschluß des Magistrates den Betrag von 50 Millionen Matt zur vierten ,Kriegsanleihe zeichnen. Auch sonst lassen die Zeichnungen auf die Reichskriegsanleihe wie der eins« hohen Ertrag erwarten. Bern. Nach der „Agenzia Stefani" ist der Generalleutnant Piacentini zum Komman danten des Spezialkorps in Albanien ernannt worden und bereits in Valona eingetroffen. Tas Blatt bemerkt, daß die Ernennung eines Generals von so hoh«m Rang, sowie die meh rere Divisionen umfassenden Streitkräfte auf die große militärisch« Bedeutung schließen lie ßen, diemündem Besitz 'von Valona bei« hneffe. ' - Vern. In seinem Blatte „LaVtetotre" ver öffentlicht Hero» einen Leitartikel, in welchem er sich mit scharfem Tadel gegen die Presse wendet, welche dem Publikum das Märchen auszutischen suche, daß eS keine Festungen mehr gäbe. Der Verlust würde eine moralische Katastrophe von größter Tragweite sein. Aber die Führer würden den täglichen Suggestionen der Presse glücklicher weise unempfänglich gegenüber bleiben und Verdun um jeden Preis halten. Hier allein gehe eS um die Geschichte Frankreichs und Europa«. ver«. „La Ferra" meldet aus Rom, daß der König gestern nachmittag in der Billa Savoia eine Besprechung mit Salandra, Sonnino und Zuppelt hatte. „Gtornale d'Jtalia" schreibt, daß entgegen den umlaufenden Gerüchten kein Mmisterrat stattgefunden habe. Salandra Habe nur mit einigen Ministern die Lage besprochen. Zürich. AuS Washington meldet HavaS: Oberst House erstattete dem Präsidenten Wilson ausführlichen Bericht über den Stand der politischen Meinung in England und Deutschland. Er betonte, daß die tn Deutschland vorherrschen den Gefühle zugunsten der Unterseebootpolitik seien. T-U. Lag«»». Die Drohung de« italienischen Ministerpräsidenten Salandra, die Kammer sozu sagen sträflicherweise zu vertagen, hat, wie au« ZettungSftimmen aller Parteien ersichtlich ist, überall den ungünstigsten Eindruck herovrg «rufen. Trotzdem erscheint die Erregung der -ersten Stunde ab-uflauen, da Salandra durch gute Freunde sein Einverständnis damit verbrAen ließ, daß erst eine parlamentarische Erörterung der dringenden wirtschaftlichen Frage stattfinden soll. ' Lagat». Gin Bericht der Zettuyg „Ordine" aus Kairo schildert die Lage Aegyptens in den dunkelsten Farben. Der unlängst gemeldete Aus- stand der RedivS hat mit seinen traurigen Folgen die Lage der Bevölkerung bedeutend oetschltm- mert und auf dem flachen Lande den Hätz gegen die Engländer heftig geschürt. Unter dem Ein druck der Ereignisse haben Beduinenhorden wiederholt englische Truppen angegriffen. ES sei zu befürchten, daß diese Bewegung sich noch weiter verbreitet. Loadoa. Lloyds meldet aus Lowestoft: Da« Fijcherfahrzeug Springflower wurde in der Nordsee versenkt. Die Besatzung ist gerettet. Laabaa- Amtlich wird gemeldet: E« wurde au« militärischen Gründen beschlossen, alle euro päischen Kaufleute feindlicher Nationalität, die sich noch in Togo aufhalten, zu deportieren und alle deutschen Geschäfte zu schließen, denen bis her gestattet wurde, in den von den Briten besetzten Teilen Togos Geschäfte zu treiben. T.-U. LoaVoa. Reuter meldet aus Washing ton: Da« Repräsentantenhaus beschloß Mit 356 gegen 160 Stimmen, die Debatte über den Antrag, einen Beschluß über den U-BoolSkrieg zu faffen, zu vertagen. T.-U. L»»tz»n. Nach einer Washingtoner Reutermeldung wurde der von Gores im Senat eingebrachte Antrag vom Repräsentantenhaus mit 276 gegen 143 Stimmen verworfen T.-U. Athen. Dem „Mefsaggero d'Athen" zufolge sollen Regierungskreise verläßliche Nachrichten aus Bukarest erhalten haben, wonach Rumänien bis zum Ende des Weltkrieges neutral bleiben wird. Wettere Erfolge vor Verdun. (W.T.B.) Große» Hauptquartter, 8. März. Westlicher Kriegsschauplatz. Gegen die von uns zurückerobert« Stellung östlich des Gehöftes Matson de Champagne setzten die Franzosen am späten Abend Gegen angriffe an. Am westlichen Flügel wird noch mit Handgranaten gekämpft. Sonst ist der Angriff glatt abgeschlagen. Auf dem linken Maasufer wurden, um den Anschluß an unsere rechts des FluffeS äus die Südhänge der CoteS de Taloü des Pfeffer- Rückens und der Döuaumont vorgeschobene neue Linie zu verbessern, di? Stellungen des Feindes zu beiden Seiten des Forges-Baches unterhalb von Bethincourt in einer Breite von 6 und einer Tiefe von mehr al« 3 Kilometern gestürmt. Die Dörfer Forge« und Regneville, die Höhe de« Raben- und Kl. Zumieres-Walde« sind tn unserer Hand. Gegenstöße der Fran zosen gegen die Südränder dieser Wälder fanden blutige Abweisung. Ein. großer Teil der Besatzung der genom menen Stellungen kam um. 5 0 Offiziere, 3 277 Mann wurden gefangen ge nommen, außerdem sind 10 Geschütze und viel sonstiges Kriegsmate rial erbeutet worden. In der Woevre wurde der Feind auch aus den letzten Häusern von Fresnes geworfen. Die Zahl der dort gemachten Gefangenen ist auf 11 Offiziere und über 700 Mann gestie gen. Einige Maschinengewehre wurden erbeu tet. ' Unsere Flugzeuggeschwader bewarfen mit feindlichen. Truppen belegte Ortschaften westlich von Verdun miß Bombsn. Oestlicher Kriegsschauplatz. An mehreren Stellen der Front wurden rus sische Teilangriffe abgewiesen.-- Die Eisenbahndrücke Ljachowitschi (südwest lich von Bvranowitschi—Luniniec), auf der starker Bvhnverkchr beobachtet wurde, ist mit gutem Erfolg von unseren Flugzeugen ange griffen worden. - - . . . . Bälkav-KriegSfchauplatz. Nicht» N«.,». Oberst? Hr«r e »l et tunz.
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