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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 23.02.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-02-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191602234
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19160223
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19160223
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-02
- Tag 1916-02-23
-
Monat
1916-02
-
Jahr
1916
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 23.02.1916
- Autor
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sucht worden, unvermutet von Zett zu. Zeit al le an die Soldaten eingehenden Feldpostsäck- chen und Feldpostpakete in Gegenwart von Offizieren zu öffnen und sestzustellen, ob f e u- ergefährliche Gegenstände dprin enthalten sind, wie z. B. Streichhöl zer, Benzin, Aether oder Spiritus -u,n Füt- len von Feuerzeugen usw. Sofern dies der Fall ist, wird die Sendung ange'alten und die zuständige Postanstalt davon benachrichtigt. Tie- se wird aus Grund des 8 367 a des Straf gesetzbuches das Weitere veranlassen. Danach wird mit Geldstrafe bis zu 150 Mark oder mit Hast bestraft, wer bei Versendung oder Be förderung von leicht entzündlichen oder ätzen den Gegenständen durch die Post die deshalb ergangenen Verordnungen nicht befolgt. * HohenstLin-Ernstthal, 22. Febr Trotz der vielen Hinweise, die sogar in letzter Zeit noch erfolgten, das Gold der Reichsbank zuzu führen, wird leider immer und immer wieder die Wahrnehmung gemacht, daß von Leuten „Goldfüchse" zurückgehalten werden. Ler Grund der Zurückhaltung dürste in vielen Fällen in dem Unverständnis einzelner Personen, die von der Notwendigkeit der Abgabe des Gold geldes nicht unterrichtet sind und vielleicht gar nicht einmal eine Zeitung »lesen, zu erblicken sein. Man müßte meinen, das; es heute ei nes Hinweises, das Gold herauszugeben, nichr mehr bedürste. Dem ist aber leider nicht so. Es gi' t immer noch Goldgeld itnter den Leu ten So wurde dieser Tage an einer öffent lichen Zahlstelle die Wahrnehmung gemacht, das; eine ältere Person einen größeren Geld betrag rinzablte und bei dieser Gelegenheit eurige Goldfüchse zutage fördert«. Es ist wirklich an der Zeit, daß alle, die noch Goldgelb besitzen, endlich zu der Einsicht .kom men, daß cs ganz unpatriotisch ist, das Gold noch länger zurückzuhalten. * - Der Männer- und I ü n g - l i n g § v e r e i n St. Trinitatis hielt an; Sonntag im Gemeindehaus seine Haupt- Versammlung ab, die zahlreich besucht war. In ihr erstattete Herr Walter Fischer aus- f ihrlich bricht über die Tätigkeit des Vereins im letzten Iabrc. Das Verein sscbaffen Ivor naturgemäß vom Kriege beeinflußt. Er rief 20 Mitglieder, darunter auch den Vorsitzenden, Herrn Pastor Boeßneck, ins Feld. Der Vor stand trat mehrmals zu Sitzungen zusammen. Am 18. April sand ein stark^suchter Familien- ch cnd statt, 2 Waldgottesdienste wurden ich ge halten und 3 Wanderungen unternommen, die gute Beteiligung aufwiesen. An der Kreisten guna in Gersdorf nahm der Verein last voll zählig teil, ebenso am Gustav-Adolf-Fest in Bernsdorf, überbauet an allen kirchlichen Ge- dcnkfeiern. Mit ''ober Anerkennung und den besten Wünschen gedachte der Versammlungs leiter auch aller der Mitglieder und Mitglieds angehörigen, die unser Vaterland heimtückischen Leinde» gegenüber verteidigen, und tiefes, ehrendes Gementen wurde denen zugesichert, die schon ihre Gesundheit oder gar ihr Le^en don Vaterlande dargebracht ha'en. Zu Ehren der Gefallenen erheben sich die Mitglieder votz ihren Plätzen. Aus dem Bericht war weiter zu ent nehmen, daß die Mitglieder;chl 60 beträgt, 41 BLelstunden und !17 Versammlungen a*aebal- ten wurden, die durchschnittlich guten Besuch austviesen. Daß der Verein mit berufen ist, der großen vaterländischen Sacke zu dienen, beweist die Beteiligung an der Roten-Kreuz- Smmnlung, an der Friedrich-August-Spende, der Liebesaabenlammlung für unsere Krieaer und für die ostpreußiscken Flüchtlinge. Die Kallenverhöltnisse sind günstig zu nennen,.zur dritten Kriegsanleihe zeichnete der Verein 100 Mark. Von zwei aus dem ^elde der Ebre aebliebenen Mitaliedern wurden ic 200 Mark aeltistet. an sonstigen Zuwendunaen ginoen 8? Mark ein. Allen edlen Woblt'stern sei hierß-st berzlickst aedankt. Die Biickerei weist 132 Bände aus, neuangeschasst wurden 5 und 10 Bücher von Mitgliedern geschenkt. Mit dem Gelöbnis für alle, aus den Erfolgen unserer Brüder draußen Antrieb und Krast zu neuem Schassen zu entnehmen, schloß der mbaltsrci- che Bericht. Nack Verlesen einer Anzabl Feld- v'schriebe und mit dem Wunick zu treuem Zu- sammeiEalten erreichte die Versammlung Er Ende. * — Kriegsbilder aus dem En- geren, wenn man die aus Anlaß von bei- nallicken Kriegsereignissen hergcstellten An sichtskarten so nennen darß hat imstrc Stadt crsteulicherweist eine Anta'l gnfzuweistn. Man che Kriegscrinneruna dieser Art wird die Fab re 'Eerdauern. Besonders r'brig in der Her stellung stt Herr Buchbmdermeistcr und Pboto- oravh Ovitz, der seist wieder drei vbotograpbi- sck« Karten mit Ansickten der ans dem Alt- inachte ausgestellten 2 englischen Beute- kanonen berausaibt, nackdem er vorber sckon so mancke Kriegsbeaebenbeit auf gleiche Weise festaebglten hat. wie Kirckenvarade am st Anonst 1914, Abreise der Reservisten. Durck- sgbrt Gestnaener, Viadukt und Elausmüble mit der Brückenwacke, Einmarsch von Solda ten über den oberen Allmacht usw. Als Lickt- drn-k zeigt eine Opiüscke Karte das zum Krieasgenesunasbeim gewordene Betblebemsstst mit der Fabne des Roten Kreuzes und Ver wundeten davor In gleicher Au-chstruno bringt die Kunstmistalt des Hern; Ackermann die Eisenbabnbrücke ne* st Wachkommando mit Vollstrst zur Darstellung. Diele leiden einzi gen Stätten militöchschen Lebens in unserer St<rdt mackste in anderer, mebr landsckafilickcr Austiabme auch Herr Buchbindermeister Anger mann zum Gegenstände von zwei Ansichtskar ten. auf denen vaterländisch empfundenes Blei werk auf die sttzigen Vorgänge daselbst hin- rveist. * — W o hl t ä 1 i g k e i t s k o n z e rt.! Am 28. dss. Mts. wird im Altstädter Schiit- zenhaus von der rühmlichst bekannten Kapelle des in Burgstädt stehenden Ersatz-Ba - ckaillons vom 181. Jnf.-Rgt. und dem hiesigen Männergesangverein „Arion", der sich schon ost bereitwillig und uneigennützig in den Dienst der Allge neinheit gestellt hat, zu Gunsten der örtlichen Kriegshil'e ein WoMätigkettsLonzert veranstaltet werden. Ter Reinertrag des Kon zerts wird besonders zur Einkleidung-bedürfti ger Krieger-Konsirmanden verwendet werden. Mit Rücksicht hierauf sowohl wie auf die her vorragenden Leistungen der Burgstädter Kapel-- le und des Gesangvereins „Arion" wäre es "wünschenswert, wenn unsere Einwohnerschaft die Veranstaltung recht zahlreich ' esnchen wollte, * -- D ie st ä d t i s ch e V oIckSk U ch e ist bis auf weiteres Mittwochs, Sonnabends und Sonntags geschlossen. b. Oberlungwitz, 22 Febr T«r Post bote Herr Friedrich von hier, der. als Vize'eldwebel d. L. Kriegsdienste verrichtet, erstell das Eiserne Kreuz 2. L.lasse und die silberne Fviedrich-August-Medaille. — Oberlungwitz, 22. Febr. Das Ge- werkschastslartell für Oberlungwitz, Hohenstein- Ernsttlial und Umgegend hielt am Sonntag in Engels Restaurant eine Generalversammlung ab, in der ein zufriedenstellender Kassenbericht erstattet wurde. Eine längere .Aussprache ent spann sich über die Bezirk »ar cüsnachweist. Da ein solcher auch möglichst in; Glauchauer Be zirk geschaffen werden soll, beschloß man, fick; mit Herrn Landtagsabg. Wilde in Verbindung zu sehen, der das Weitere bei der Amtslaupt- mannschast veranlassen soll. " o.. Gersdorf, 22. Febr. In ihren schön- llen winterlichen Reizen zeigen sich wieder die gegenwärtigen Tage. Eine empfindlich« Käl te herrscht vor, die sogar an die Fensterschei ben dicke Eisblumen zeichnet. Das herrliche, «nenn auch etwas strenge Winterwetter lockte namentlich am Sonntag nachmittag viele Na turfreunde ins Freie, die mit Hellen Augen und roten Wangen von den Wanderungen zu- rückkebrten. Während die geschlitzter liegenden Wege mit einer gleichmäßigen, wenn mich nickt allzu hoben Schneelage bedeckt sind, zei gen sich die freier und Höber gelegenen Ver- st*rsstraßen, wie beispielsweise die nach Erl bach fübrende Straße, fall voll'ommen kahl, da ein heftiger Wind den Schnee hinweggestgt und hier und da zu mehr oder weniger ho^en Hauken aufgetürmt bat. * Glauchau, 21: Febr. Ein russischer Zivil, gefangener, der auf einem Kohlenwerke in der Nähe von Altenburg arbeitete, wurde gestern bi-r festgenommen,, nachdem er sich obdachlos gemeldet hatte. Er hatte sich ohne di« erforder- 'iche Erlaubnis von seiner Arbeitsstätte entfernt, um sich andere Arbeit zu suchen. Er wird nun wieder zurückqebrocht werden. > - Zschacke», 21. Febr. Dieser Lage ging Vie 'n vberzsckocken wohnhafte Fran Tittel in den Keller, um Kartoffeln für daS Mittagessen zu besorgen. Da sie gar zu lange verweilte, begab llch ihre Tochter in den Keller, um nachzuseben, wo ibre Mutter bliebe. Sie fand dieselbe leblos nm Boden liegen. Ein Herzschlag hatte ihrem Leben ein plötzliche« Ende bereitet. * Lhe«uitz, 22 Febr. Nm Freitag waren in einem Grundstück der Gchloßvorstadt drei Telegraphenarbeitcr mit dem Anbringen einer S'ütze an der Hinterfront de« Hauses beschäftigt. Hierbei glitt der auf einer Letter in Höhe des 8 Stockwerke« stehende Arbeiter aus und stürzte ab Der im Hofe an der Leiter stehende 18 Fahre aste Telegraphenarbeiter Arno Willy Leißner au« Limbach bemerkte dies und wollte den Abstürzenden auffangen, wurde aber dabei zu Boden geriflen und schlug mit dem Sinter- topfe dermaßen auf da« Hofpflastsr auf, daß er eine schwere Schädelverletzung bavontrug, an deren Folgen er gestern im hiesigen Stadtkranken bause verstorben ist. Der abgestürzte Arbeiter ist ohne nennenSwHten Schaden bavongekommm und hat bereit« zwei Tage nach dem Unfall seine Arbeit wieder aufnebmen können. * Erfenschlag, 22. Febr Al« heute früh 6 Uhr 20 Min. die 16jährige Arbeiterin Gertrud Richter den nach Themnitz fahrenden Zug be steigen wollte, geriet sie unter die Wagen und wurde überfahren. Der Lod trad auf der Stelle ein. * TreSde«, 21. Febr. Im Warleraum des dirsigen Hauptbahnhofes hat eine unbekaunte Frauensperson ein etwa acht Tage alte« Kind männlichen Geschlechts zurückgelaffen. Nach der Unbekannten, anscheinend einer polnischen Arbei terin, die als Reiseziel BreSlau angegeben hatte, wird gefahndet. * Leipzig, 21. Febr. Leipzigs Scherbelberg, der einst vielbesungene, soll in zweiter verbesserter „Aufschüttung" erstehen. Unsere Stadt braucht einen neuen Platz sür Müllablagerung. Gin solcher ist in dem der Stadt gehörigen Lachen- qelände gegeben, daS begrenzt wird im Westen durch die Luppe, im Süden durch die Thüringer Bahn und im Osten durch die Flutrinne Der Platz, der augenblicklich fast vollkommen unbenutzt valiegt, hat die erhebliche Größe von rund 14 Hektar und gewährt Raum zur Unterbringung von 2,8 Millionen Kubikmeter MM, Wenn auf die Dauer mit einem jährlichen Anfall von 100000 Kubikmeter gerechnet wird, so würde der Platz demnach 28 Jahre seinem Zwecke dienen können. Die Anschüttung ist in Gestalt eines 40 Meter hohen Berges gedacht, der nach fiiner Fertigstellung, mit gutem Boden überzogen, sowie mit Baum- und Gebüschgruppen bepflanzt, im Zusammenhänge mit dem benachbarten Wald- und Wiesengelände den landschaftlichen Retz der Gegend erheblich erhöhen würde. Vergleichs- weise fei bemerkt, daß der Roscntalberg, der sogen. „Scherbelberg", eitte Höhe von 20 Meter über Gelände hat. * Marlra»ftä»t, 21. Febr. Im Leipziger Braunkohlcnwerke ist der Häuer Kohle«, ein Vater von 6 Kindern, tödlich verunglückt, ebenso «in Ruffe, der al« Gefangener in dem Werk arbeitete. Gin zweiter Russe mußte schwer ver letzt nach dem Krankenhause gebracht werden. Der bedauerliche Unfall dürste auf elementare Ereignisse zurückzusühren sein. * MitMetta, 31. Febr. Wahrsager und Spiritisten uelben jetzt vier ihr Unwesen und es Ist erstaunltch, wie groß die Zihl derer ist, die sich Zukünftige« Vorhersagen lassen, den Unsinn glauben und Geld dafür bezahlen. - * Gr»tze»tza«j 21. Febr. Der Viehhändler und Gutrivesitzer Hohn in GroraschÜtz schlachtete wiederhol Rinder und verkaufte da« Fleisch ge werbsmäßig an Verbraucher. Gr wurde wegen Vergehen« gegen die BundeSratSoerordnung vom 29 Oktober 1911 zu 10 Mark Geldstrafe oder 2 Tagen Gefängnis verurteilt. Depeschen , vom 22. Februar. Berlin. In einer offiziellen Korrespow denz wird darauf vorbereitet, daß zwecks Er- langung einer besseren Uebersicht über den g<- samten Nahrunasmittelmarkt geplant ist «in« .statistische ErsasschM der im Lynd« vörharidsnbn Lebensmittel aus Grund von Betriebsstatisti ken in den Fabriken Ünd Bestandsaufnahmen -im Groß- und Kleinhandel und in den Haus haltungen. ' - Breslau. In ganz Ober-Schlesien herrscht seit mehreren Tagen ein ungemein heftiger Schneefall. Stellenweise liegt der Schnee me- tcrhoch. Erhebliche Verkehrsstörungen sind durch Schneeverwehungen zu verzeichnen. T.-U. Wien. Bei dem Unglück im Höch- königsgebiet befanden sich,, als die Lawine nie derging, 140 Mann einer Stiabteilung in der Gefa'rzone. Tie meisten der Verunglückten dürften durch den Luftdruck der abstürzenden ungeheuren Schneemassen getötet worden sein. An der Rettungsaktion beteiligten sich Salz burger Mannschaften und russische Kriegsge fangene. lieber 60 Mann, die an den Außen- rmdern der Lawine gestanden hatten, konnten geborgen werden. Es besteht nur geringe Aus- sicht, von den noch vermißten 30 Leuten je mand zu retten, so daß mit 85 Todesopfern gerechnet werden mutz. Bern. Die in Ancona erscheinende Zei tung „El Ordine" vom 10. Februar veröffent licht eine Zuschrift aus Kairo, die ein Dekret '-etreßend den gemischten Gerichtshof Aegyp tens enthält. Danach werden die Vollmach ten dieses Gerichtshofes um ein weiteres Jahr verlängert werden. Ferner enthält die Zu schrift die Nachricht, daß bei dem Aufruhr der Redifs 35 Personen getötet und 40 verwundet witrden, Im Januar seien 16 Personen hin gerichtet worden. Zürich. Am Sonntag fanden in allen Teilen der deutschen Schweiz Volksversamm- langen statt, in welchen dem Bundesräte ein stimmig Vertrauen ausgedrückt und die Zuver sicht ausgesprochen wurde, datz die Wehrfähig keit des Landes in keiner Weise-, angetastet werd«. Lugano. Die hier eingetroffenen neuesten Nachrichten aus Griechenland lassen erkennen, daß anscheinend dort Agenten des Viewerban des überall Proteste gegen die Beleidigungen Italiens in der Athener Kammer organisie ren. Pari«. Nach dem „Journal" hat die Schweizer Ausfuhrgesellschaft dem Ministerprä sidenten Briand auf Hessen Ersuchen die Zusicherung gegeben, daß Glyzerin nicht mehr aus der Schweiz auSgeführt werde. N»tt«ba«. Da« Londoner Blatt „Daily Ehroniele" kündigt an, daß sich Mitglieder der englischen Regierung demnächst nach Rom begeben «erden. T-U. Umsterba». Bet Einbringung der neuen KrieaSkredite im englischen Unterhaus hat Ministerpräsident ASquith sich, entgegen vielfach gehegter Erwartungen, über die allgemeine Kriegs lage nicht verbrettet. Gr sprach nur über die finanzielle Lage und erwähnte dabet, daß die Schätzung von 423 Millionen Darlehen an die Verbündeten und die Kolonien sich wahrscheinlich al« richtig Herausstellen wird. Der Militärkredit wurde einstimmig bewilligt. Laad»». DaS Unterhaus hat die Kredit vorlage einstimmig angenommen. — Alle Neun zehnjährigen wurden unter die Fahnen gerufen. v»»dmr. Die „Times" melden aus Mythilene, daß die türkischen Batterien bei Burla im Gylf von Smyrna von den Kriegsschiffen der Alliierten wieder heftig beschoffen worden seien. La»«»». Reuter meldet aus Paris: Laut „Petit Parisien" ist der griechische Kreuzer „Helle" zum Schutze der griechischen Bevölkerung vor Durazzo erschienen. L»nd»a. In einer Unterredung mit einem Vertreter der „Newyorker Times" erklärte der englische Kolonialmtnister unter anderem, daß er die Verwendung farbiger Truppen Mcht bean- stände, weil ihre Disziplin unter Om Befehl englischer Offiziere tadellos sei. Aus Westindien leien schon farvige- Truppen nach der Front ent sandt worden. DaS britische Reich verfüge über 7 Millionen farbiger Soldaten. Kopeahage«. Wie „Berltngike Ttdende" au« Petersburg meldet, hat da« Finanzministerium Schritte zur Aufnahme eines Darlehn« von 1 Milliarde Rubel in Amerika unternommen. — Diese „Schritte'' werden kaum Erfolg haben. VOpe»h«ge«. Nach Telegrammen russischer Blätter aus Peking gewinnt der Aufstand im Süden Thina« immer mehr an Ausdehnung. Vuanschtkai ließ den Führern de« Ausstande« durch Vermittlung hochstehender fremder Diplo maten folgende Friedensbedingungen übermitteln: Unantastbarkeit der parlamentarischen Verfassung, allgemeine politische Amnestie, einflußreiche Stellungen für die Führer de« Aufstande«. Dagegen hält die Regierung Auanschtkat« an der Wiederherstellung der Monarchie fest. Die Aufständischen sollen die Bedingungen abgelehnt haben, wie e8 heißt, aus Anraten Japans, besten Rolle bei dem Ausstande immer deutlicher hervorirat. Sofia. In diplomatischen und politischen Kreisen der Hauptstadt machte die Bekanntga be der Ueberreichung eines Ultimatums des DieUverbandes cm Griechenland keinen beson deren Eindruck, weil die Beziehungen zwischen dem Vierverband und Griechenland seit länge rer Zeit sehr zugespitzt sind. Allgemein geht hier die Ueberzeugung dahin, datz der erwarte te Erfolg aus den« Ultimatum nicht eintreten wird. Hier vorliegende Meldungen aus Athen besagen, datz die griechische Regierung entschlos sen sei, ihre bisl^rige Neutralitätspolitik fori- zufetzen, da sie schon früher, in Kenntnis d«s bevorstehenden Schrittes, alle nötigen Maß nahmen ergriffen habe. Athen soll militärisch bewacht sein. Bukarest. Am 19. Februar fand eine Kon ferenz zwischen PHUipeScu und dem König statt. Philipe« cu reiste abend« nach Petersburg. Ueber den Zweck der Reffe laufen die phantastischsten Nachrichten um Wie bekannt, wird der rumä nische Politiker auch Rußland und Frankreich besuchen. — Freitag nachmittag wurde Take JoneScu in Audienz empfangen. — Der Minister- Präsident Bratianu hat sich wegen leichter Un päßlichkeit auf fein Gut Florica begeben, wo er voraussichtlich bis Freitag bleiben wird. Re»tz»rk. Der amerikanische Senat hat den Vertrag mit Nicaragua vollzogen, durch welchen die Bereinigten Staaten eine Kanalroute durch N.caragua und eine Flottenbasis in der Bucht von Fonseca «hatten. Pressthttze gegen dm dmischm Botschafter ja Amerika. T.-U. «ewysrl, 22. Febr. Alle Morgenblätter sprechenin fetten TitelüberschristendieBeschuldigung au« oder geben zuoerstehen, daß Graf Bernstorff au« der de'üschen Botschaft in Washington ein JnformationSbureau gemacht und versucht habe, die öffentliche Meinung in den Bereinigten Staaten sür die Zentralmächte durch systematisch veröffent lichte irreführende Berichte zu gewinnen. Als EtdeShelfer für diese Behauptung führt das Reulerbureau wieder die drei bekannten Hetz blätter „Newyork Herold", „Tribune" und „Lime«" an. Die „Tribune" sagt, daß die amerikanische Regierung stet« Bernstorff beschul digte, unfaire Beziehungen zur Preffe zu unter- halten. Aber gerade in der Einheitlichkeit, mit der die letztgenannten deutschfeindlichen Blätter wiederum ihren Feldzug gegen Bernstorff beginnen, zeigt sich die gute Organisation der Prestebeein. fluffung durch den Bierverband in Amerika. Parl«, 2S. Febr. „Agence HaoaS" meldet: Man berichtet dem „Mattn" au« Newyork: Die Abberufung des Trafen Bernstorff, die in einer dem Präsidenten übermittelten offiziellen Er klärung vorauszusehen ist, besagt, daß der Diplomat gegen die diplomatischen Gebräuche verstoßen hat, indem er den Zeitungen lügen hafte Mitteilungen zukommen ließ. (Die Nach richt ist mit größter Vorsicht aufzunehmen. An amtlicher Stelle in Berlin ist davon nicht« bekannt.) Der deutsche SeuerMMeW (W.L.B.) Gr»tze« Hmtpiqnartter, 22. Febr. Westlicher »rie,«fch»»Pi«tz. Das nach vielen unsichtigen Tagen gestern aufklärende Wetter führte zu lebhaft« Artillc- rietätigkeit an vielen Stellen der Front. So zwischen dem Kanal von La Bassee und Ar ras, wo wir Mich von Souchez im Anschluß an unser wirkungsvolles Feuer den Franzosen 800 Meter ihrer Stellung im Sturm entrissen und 7 Offizier« und 319 Mann gefangen ein- brachten. Auch zwischen der Somme und derAisne und an mehreren Stellen der Champagne stei gerte sich die Kampstätigkeit zu größter Hef tigkeit. Nordöstlich von Tahurc scheiterte ein französischer Handgranalenangriff. Außerdem setzten auch auf den Höhen zu leiden Seiten der Maas (oberhalb von Dun) AiM«viekämpf« ein, die an mehreren Stellen zu beträchtlicher Stärke anschwollen und auch während der letzten Nacht nicht verstummten. Zwischen den von beiden Seiten aufgestie genen Fliegern kam es zu zahlreichen Luftge fechten, besonders hinter der feindlichen Front. . Ein deutsches Luftschiff ist heute nacht bei Rcpigny dem feindlichen Feuer zum Opfer gefallen. Oestttcher und Balkankriegöfchauplatz. Die Lage ist im allgemeinen unverändert. vbirst« H»,i««l«tt»»>.
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