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Der SstmeiM-marif-e SeieraWrbtricht. (W.T.B.) Wie», 25 Januar. Baulich wird verlautbart: Xusfischer «rteg-schauplatz. Gestern standen wieder verschiedene Teile unserer Nordostfront unter russischem Geschütz, feuer. An vielen Stellen war die Aufklärung^- tätigtest des Feindes sehr lebhaft. Italienischer Kriegsschauplatz. An der Tiroler Front beschoß die feindliche Artillerie die Ortschaften Lreto (Judtkarien) und Caldonazzo (Suzana-Tal). Am Görzer Brückenkopf sind bet OSlaoija wieder Kämpfe im Gange. Gestern abend war die Tätigkeit der italienischen Artillerie an der küstenländischen Front sichlltch lebhafter. ELtzSftlieher Krieggschauplatz. Die Entwaffnung deS montenegrinischen Heeres geht nach wie vor gut von statten. Ueberall wo unsere Truppen hinkommen, liefern die montenegrinischen Bataillone unter dem Kommando iyrer Ojfiziere ohne Zögern ihre Waffen ab. Zahlreiche Abteilungen aus Gegenden, die noch nicht von un« besetzt'sind, haben bet unseren Vorposten ihre Berettwtlltgkeit zur Waffen streckung angemeldet. In Skutart erbeuteten wir 12 Geschütze, 500 Gewehre und 2 Maschinengewehre. Alle aus feindlichem Lager kommende Nach richten über neue Kämpfe in Montenegro sind frei erfunden. Daß der König sein Land und sein Heer verlassen hat, bestätigt sich. In wessen Händen derzeit die tatsächliche Regierungsgewalt liegt, läßt sich noch nicht mit Bestimmtyeit fest stellen, ist aber für das militärische Ergebnis des montenegrinischen Feldzuge« völlig bedeutungslos. Der Stellvertreter des Lhes» de» Generalstade». v. Höfer, Feldmarfchalleutnant MW MWH. Von W. Arnoldi. 1. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.) Vater Radetzky hatte seine letzten Tage hin- ter sich. Der alte Soldat hatte in kerniger Tapferkeit ausgehalten, was Um das Feldlc- len a»(erlegte, und seine Truppen standen zu ihm in unerschütterlicher Treue. Schließlich wollte es nicht »lehr so, wie der alte Held, und alle Begeisterung der Soldaten konnte dar an nichts ändern. Die Müdigkeit und die Jahre verlangten gebieterisch ihr Recht; von allen österreichischen Offizieren war er der ein zige, welcher seine hohe Poptrlarität kei den Lombarden in jedem Feldzuge bewahrte, wel che ihn an die Spitze von neuen Gefechten führte, und sein Degen blieb gefürchtet, so lange er zu Pferde steigen konnte. Namentlich in der Lombardei war sein Ruhm ungeschwächt und viele Hunderte von Landeskindern folgten sei nen Fahnen nach, als ihre Heimat schor: dem neuen Königreich Sardinien angehärte. Das gellt besonder» auch für den Ordonnanzhusar Vinzenzio, der unentwegt allen Gefechten lei- gewohnt und manchen Hieb und manche Kugel davongetragen hatte. Aus das Kommando des alten Feldherr» widmete er die letzten Monate von dessen Leben dem persönlichen Dienst des Generals, der mancherlei Anforderungen an sei nen treuen Soldaten stellte. Mit müden Augen saß er zur Seite neben dem Husaren in der Talgegend, in der er seine ersten Kämpfe bestanden hatte; seine sonst so freundliche Äimme klang etwas rauh, von der Bewegung diktiert, als er seinen Säbel mit starken Emp indung.'n Oran lcte „Eins mußt Du mir versprechen, Vinzenz," sagte er halb laut, .daß Du dem Kaiser treu bleibst, solange Du lebst." — „Aber, Exzellenz, das ist doch selbstverständlich," versetzte der Husar, „solange ich meinen Säbel ziehe, geschieht es auch für den Kaiser, für den ich lebe, für den ich ster be." Durchdringend sah der alte Held auf den Getreuen und legte ihm dann seine Hand auf die Schulter: „Berufe es nicht, mein Junge, es geht im Leben sonderbar zu, und cs kann ganz anders kommen, als Du- es Dir denkst. Wenn Du um Dich siehst, so findest Tu, daß dem Kaiser schon eine ganz» Reihe von Pro- vinzen mit vielen Untertanen verloren gegan gen sind. Auch mir ist es unmöglich, den: Kaiser jeden Mann zu erhalten, den er gebrau chen kann, und den ich ihm erhalten möchte. Du sollst nun einer von denen sein, die bei ihm aushalten können. Weller kein Wort mehr. Was ich Dir gesagt habe, das genügt mir, und das soll auch Dir genügen. Leb wohl." Niedergeschlagen kam der Husar nach dem Leichenbegängnis des alten Haudegen nach Haufe; er wußte, daß es ihm nicht ganz leicktt gemacht werden würde, das letzte Wort, wel ches er den: Sterbenden gegeben hatte, zu kal ten, denn von seinen Landsleuten war schon eine beträchtliche Zahl in den Dienst des Kö nigs van Sardinien, der nunmehr Viktor Ema nuel hieß, getreten, aber gleichwohl versuchte er sein Glück. Und es kam so, wie er es sich gedacht hatte. Bürgermeister des Dorfes war an Stelle des Verstorbenen dessen Sohn geworden, der den Ankömmling wie einen Fremden betrachtete und ibn fast als einen Verräter bezeichnete. Die landesübliche Zipfelmütze in den Nacken geschoben, sah er ihn aus großen Augen an, während seine junge Frau den schmucken Fremdling mit kecken Blicken musterte. Sie redete ihm in dreisten Worten zu, im Orte zu bleiben und i^re Schwester zu heiraten, wobei sie ihn: ins Ohr flüsterte, ihr Mann sei ein ausgemachter Dummkopf, und bei der nächsten Wabl könne er selbst Bürgermeister werden. Der ehrliche Kerl schüttelte sich, als sehe er de» leibhaftigen Satan un: die nächste .Hausecke spucken, drebte sich un: und ließ das Weib ste hen, das ibm Rache schwur. Das war Vin- zenzios Heimkehr in die Heimat, die auch zu gleich seine Abreise werden sollte: denn er sah recht wohl ein, daß er unter diesen Umstän den nicht in: Dorfe bleiben konnte. Mit geflickten Stiefeln marschierte er wie der zwischen den Häusern hinaus. Niemand hielt ihn. Stur die Gendarmen warfen ihm mißtrauische Micke nach, als ob sie auch nicht viel von ihm hielten und erwartet«:, i n 'ei nächster Gelegenheit in das Ortsgesängivs sper ren zu müssen. Hinter dem letzten Dorslaufe a er sprach ihm ein zahnloser Mund, der sei nes Vaters, die Worte nach: „Geh mit Gott, mein Bursch; mich wirst wohl nicht Wiederse hen, wann Du heimkommst." Der Zorn üter den Vinzenzio wuchs noch »in ei» beträchtliches, als tei der nächste» Steueremschätzung die Bewohner erkaimte», daß ein neues Regiment nicht immer ei» bes seres sei, es hieß, der General Radetzky habe durch den Mund des Vinzenzio feierlich per-, sprachen, die Gemeinde sollte keinerlei Belastung weiter Hellen Und nun kam mm: ihnen so! Oa österreichisch, ob italienisch, das war doch egal, wen» cs das liebe, schöne Geld galt. Und hier galt es ein ganzes Stück Geld von den neugeprägten blanken Lire, die viel schö ner aussa'en, als die alten schmutzigen öster reichischen Guldenzettel. Da'ei wurde freilich ganz übersehen, daß der Vinzenzio gar leine Schuld hatte an dem, was vorgesallen »vor, und daß man es vielleicht l cqucm gehe t hät te, alles wieder gut zu machen, indem man i n zurückholte. Aber das wollte nicht der Schutze, der sich Bürgermeister nannte, noch weniger seine Frau, und an: wenigsten die junge Verwandte, die zu heiraten er a'gelehnt batte. So marschierte er dabin, und die Leu te sagten von ihm, er sei nicht viel kesser als ein Strolch. Der Marsch dauerte so etwa acht Tage, während deren er sich wieder in die Bärge schlug. Käse und einen Schoppen Wein gab cs unterwegs. Und dabei viel Gezänk an jedem Wirtshaustisch, weil sich überall die Köp'c erhitzten, ob cs besser sei, gut österrei chisch oder gut italienisch. Der Vinzenzio lok- kerte sein Messer in der Scheide, er war für den Kaller in Wien und für den alten Gene ral Radetzky. Aker die so dachte», wie er, waren wenig geworden, und die Mehrzahl walkte die Oeslerreicher zum Sande hinaus ha» ' en. Keine Maus von i^nen sollte diesseits der Alpen mehr blellem Als der einstige Husar so von Osten nach Westen bin wanderte, stieß er auf die alten Daumen, die ihm vor einen: Dutzend Jahren >m Siege voraui'gcilattert hatten, und mit Dnen !"e'ten zusammen die blau-weiß-roten Flaggen. Das waren die der Franzose», die weder den: Vinzenz:: noch den Italienern besonders ge- ftelen, mit denen iller diesmal gemeinsame Sache gonacht wurde, um den schwarz-gelle» Adler zu zerzamen. Und da besann er sich nicht lange, sondern warf sein Bündel von der rechten auf die linke Schulter und schlug sich zu den alten Freunden, bei welchen die Erin- nenmg an dei: Vater Radetzky noch galt. Es war bald wieder ein tüchtiges Rauben, bei den: a^er leider das Glück nicht treu blieb. Tie alten Schar«: mußten zurück und Vinzenzio konnte seinen: alte» Vaterlandc nur ein „Grüß Dich Gott" zurufcn. (Fortsetzung folgt.) Arrchttt-R^chrkchten Parochte S1. TrtnitatiS Hoher» ftcln-Srastthal Doimerstag abend« 7 Uhr GMteedtenst zur GeburtStage-Jrin. Parochte St. ChriLoohori H»-r»kei« Cr*ötd»1. Donnerstag, den 27. Januar, abend» 7 Uhr Gowsdienst zur Feier deS Geburtstages S M de« Kaisas in der stoche Bo« v«trl»»r»iß. Dttttwoch, den 26. Januar, abends 8 Uhr KrieMn't- stunde, zugleich Mttseier deS G bunsw Sr. MajeHät de< deu schea Kaisers. Herr Pastor Schädel. Sammlung slir die Znncke der kirchlichen LiebeStüt gleit, ar unseren Soldaten im Felde, insbesondere fllr di- Errichtung non Soldatenheimen daselbst. v«» TerSvorf Donnerstag, den 27. Januar, abn.ds g. W, l ev stunde in der Kirche. Müscie: r> n Kaser» Geun a^ Alle Vereine werden zum gennins nnen Knchgang a isge- fordert. Fill die Teilnehmer an der Kirch np irade Ive den die d tden zweiten Emporen sreigehalten Abends 8 Uhr Sitzung de« Ausschusses süc Kiiegshilse in der Kirchschule Sonntag, den 80. Januar, abends 8 Uhr Wohlienig. keitskenzert z m B freu silr unsere Kriegshilse im Gajwoj „zum g iinen Tal". Vo» Laugeuirr» ar, LyeisSk-rf DonnerSiag den 27 Januar, abend '/,8 Uhr Krieg«, betstunde und Miiseier von Kaisers Geburtstag. Kollekie sür die Zwecke der kirchl chen Liebestäugkeit an unseren Soldaten i,n Felde. , KriegSstrickabend in» Psarrbausc Sonntag, den 80. Januar, Bücht« und heil A iendmahl. vn LaugeuchurSborf. Donnerstag, den 27. Januar, abends 8 Uhr Krieg«, betstunde (Kaisers Geburtstagsfeier). von ven»S»ors. Donnerstag, den 27. Jan wr, abend« 8 Uhr Gattes- dienst zur Feier von Kaiser« Geburtstag. vor Erlboch-Kirchberg. Donnerstag, den 27. Januar. Grldach: Nachmittags 8 Uhr Kriegsbetstunde und Mttseier von Kaiser« Geburstaa. Kollekte für di« Zwecke der kirchlichen Liebestätigkeil an unseren Soldaten im Felde, insbesondere slir die Errichtung von Soldatetcheimen daselbst. »»> llrftmm, Donnerstag, den 27. Januar, abends 7 Uhr Festgot es. dienst zur Feier des Geburtstags Seiner Majestät de« Deutschen Kaisers Einsammlung der vcroidneten Kollekte fär die Zwecke der kirchlichen LnbcStängkeit an unseren Soldaten im Felde. Von Wiistrnbronv. Mittwoch, den 26. Januar, nachmittag« 3—S Uhr Kinderhort, l Abteilung Abends ' «b Uhr Versammlung deS eo Jungfrauenvereins. Donnerstag, den 27. Januar, abends 8 lldr Predigt. ,,ockeediensl zur kirchlichen Feier von Kaisers Geburtstag. Kirchenmusi: für den Fest-Gottesdienst zu Kaisers Ge burtstag: „hebe deine Anteil auf zu den Bergen." 3,ltmmtger Kinderchor von F. MendelSsoh .Bartholdi) Koll.kte sür die Zwecke der kirchlichen LiedeStätigke» an unseren Soldaten im Felde. Ewe reizende Neuheit für unsere K ci en bringt wird rum die N-stles Kmdermehl G ni. b. H., Berlin 67. W ih end cs bisher die Gestalte» der bekanntesten Märchen, wie N 1- käpphen o>cr Schneewittchen, wäre», die als Ausschneidebildrr dargebracht wurde», ist es diesmal ci» „Feldgrauer" mit verschiedenen Uai- sormcu Versand kostenfrei. Kömtliche behördlich »orgeschrirbeue« alS: Preis-Verzeichnisse für Lebensmittel für Fleischereien, Material- und Grünwarengeschäfte Bekanntmachung Wer VeschrSnknng der Milchuerwendvng Bekanntmachung Sber Einschrönknng der Reisch- nnd Rttoerbranchs AasWrangMMdimng W Bundesratruerardnnng über die Bereitnng von Kuchen Gefundheitspolizeiliche Vorschriften für den Verlehr und das Feilhalten in Gast- und Schankwirtschästen, sowie in offenen Verkaufsstellen Verbote für jugendliche Personen sind vorrätig in der Geschäftsstelle dieses Blattes. ! Visitonksrtsn i » » ir> wckvo ! 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Zur Feier des Geburtstages Sr. Maj. deS Kaisers stellt der Vere n Donnerstag abends Vr7Nhr im Vereinszim- mcr zum Kirchgang. Orden, Ehren- und Vereins- zeichen sind anzulegen. Zahlreiche Beteiligung wünscht mit kameradsß.afllichem Gruß! Der Vorstand. Hohenstein- Ernstthal. r. §. W. ii. Kam«. Hohenstein-Ernstthal. Die Kompagnie stellt morgen abend '/,7 Uhr zur Ktrchenparade im Gasthaus »Stadt Glau chau". Dimkle Uniform und Helm DaS Kommando. Mit IlMSIW HM voll isse, Nok«n»t«In-ken»ttk»I. Mitglieder und 3jährige Zö:- lwqe stellen zu Kaisers Geburts tag zur Ktrchenparade >/„7 Uhr am Stadthaus. P. Gerhard Stübner stellv. Vorsteder. MM. König!. Sachs. DW MiMroereil! Hoh.-Er., Altstadt. Zur Feier des Geburtstages Sr. Majestät des Kaisers stellt der Verein Donnerstag abends V,7 Uhr im Veremszimmer zum Kirchgang. O den, Ehren- und Bereins- zeichen sind anznleg-n. Recht zahlreicher'Beteiligung steht entgegen der Vorstand. Oiv Uoerckixunß; erkol^t am lUsitaß Obe nuk cksm dlikolaikrieckkok Okvmniir. ' sodnelt uack urwrv«rlst »m Ke»mpt vvesodivilo» ist Liiomnltr unck itoironvtvln Lr., cksn 26. ckaruiru 1016. In tivkstvr ^Vodmut kritr Leliulrv, rue 2vit im b'elcks, gortruli Lvkulrs xvb Uvicksneoiok unck 8öknokvll Uans, nebst übei^vn Hinwrblisbsnvn. Oiebsn Verve«n<It«n unck k'ecuncksn diveckueok ckiv teauriAS dlLvdeiobt, dass «m Oisnstsx mittsx *,412 Ode unser keerensß-uwe ßüeklmZ; diorst Druck uu» ««la,: HoruckLobmon». - V«r«nt»örtlich für »i« «chriftlottung: « milH » rn; für Lokal«». » u ,. L , i, r, sämtlich in Hohenstein-Ernstthal