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Mk.) herangozogen werde» könne. In ^yr daraufhin mit Herrn Beckert gepflogenen Ver handlung erklärte er sich zur Leistung eine« Beitrages von 600 Mk. deren. Das Kollegium nahm davon Kenntnis und erteilte auch hier einmütige Zustimmung. Die für die öffentliche Sitzung bestimmte Tagesordnung wäre somit erschöpft gewesen, wenn Herr Gtadto. Terpe nicht eine die Ver- einigung von Flurstücken der Gemeinde Kuh- schnappe! mit unserer Stadtgemetnde betreffende Anstage gestellt hätte, über die jedoch erst dem nächst Beschluß gefaßt werden soll. Bekanntgegeben wurde schließlich noch, daß vom HauSbefttzerverein ein die Wertzuwachs- steuer behandelndes Schreiben eingegangen sei. Da man sih in nächster Zett mit diesbezügl. Angelegenheiten zu beschäftigen haben wird, beschloß man, die Beratungen über die Eingabe zurückzustellen. Hierauf geheime Sitzung. Oertliches ««d GSchfifcheS. * — Witterungsaussicht fiir Donnerstag, den 27. Januar: Wärmer, sonst wenig Aenderung des gegenwärtig herrschenden Wetters. * K a i s e r g c b u r s t a g s s e i e r u auf dem Lande. Vo» festlichen Veran staltungen zu Kaisers Geburtstag hat man auch aus dem Lande abgesehen. Man wird, wie ü erall, neben Schulfeiern nur in kirchli chen Feiern de; hohen Geburtstagskindes gc- deiner,. In Oberlungwitz wird Kaisers Geburtstag bereits in der heute Mittwoch abend fiattsindenden Kriegstetstunde mitgefeiert wer de.!, während die Gemeindemitglieder und Orts- oercine von Gersdorf sich am Donnerstag a ends 8 Uhr ini Gotteshause zur Teilnahme an der mit der Kriegsbetstunde in Verbindung flehenden Kaisergelurtstagsfeier einfinden. In W ii st e nbrand und Nrspru n g werden am gleichen Tage abends 8 bezw. 7 Uhr Fest- gottcsdienste stattsindcn, ebenso in B erns - d o r f. In Verindung der Kriegsbetstundeu wird der Geburtstag des Kaisers ferner mit gefeiert in den Gemeinden Langenberg mit Meinsdorf, Lau genchursdorf und E r l b a ch - K i r ch b e r g * — H ö ch st p r e i s ü tz e r s ch reit u n- gen bei Kartoffeln. Amtlich wird aus Berlin gemeldet: Um die rechtzeitige FriilMsrsveuforgung der größeren Städte und Indnstricorte mit Kartoffeln zu sichern und gleichzeitig die jetzt unerwartet günstigen Wit- tcmngsverhältnisse und Transportmöglichtciten auszunutzcn, hat der Reichskanzler die Reichs- tartoffelstellc ermächtigt, bei r ren Ankäufen für diese Städte schon jetzt die gesetzlichen Höchst preise in gewissen Grenzen zu überschreiten. Fiir den Verbraucher wird diese Anordnung bis aus weiteres nicht sühllar werden, da die Absicht besteht, mit Hilfe von Zuschüssen aus öffentli chen Mitteln die Klenchandelshöchstpreise für den Winterbedarf ausrechtzucrhaltcn. Tabei ist zu hoffen, daß es auf diesen! Wege auch ge lingt, die in einzelnen Orten bestehende Kar- toffclknappl eit zu überwiudcn. * Hohenstein-Ernstthal, 26 Jun Uc er- aus erfreuliche Mitteilungen üler Maßnahmen, die geeignet sein dürsten, die Arbeitslosigkeit unter den Handws'ern zu behebe,', nahmen die Stadtverordneten in ibrer gestrigen öffentlich geführten Sitzung entgegen. In unserer Stadt wird nämlich an einem der nächsten Tage eine Handwebergenossenschast m. b. H. gebildet wer- den, die trotz der bestehenden Schwierigkeiten in der Beschaffung van Rohmaterialien Ersprieß liches erwarten läßt. An de n Unternehmen sind vornehmlich Fabrikanten, die ein ansehn liches Betriebskapital aufgebracht haben, be teiligt. Ta seitens der Regierung auch die Beteiligung der Stadtgcmeinde erwünscht ist, beschloß das Stadt erordnetenkollcgium gemäß dein Anträge des stadtrates, eine Einlage .wn 5000 Mark zu gewähren. In der Sitzung sanden des weiteren eine Abänderung und Er gänzung des 1. Nachtrages zum Anhang l des Wasscrlciknngsregulativs, eine Ergänzung des 8 4 der Kirchensteuerordnung für beide Pa- rochien und ein Vergleich mit Herrn Beckert wegen der Marttsteigl rücke ihre Erledigung. Ein ausführlicher Bericht über den Gang der Verhandlungen befindet sich an anderer Stelle vorliegender Nunnner. * - Tie Eltern bestohlen. Ein tu einem an der Bismarckslraße gelegenen Hau se wohnender Ar'eiter entdeckte vergangene Woche unter seinem im Hausflur aufgestellten Schrank einen neuen Dolch und einen großen ledernen Geldbeutel. Er übergab die Fund stücke der Polizei, der es alsbald gelang, üler das Herrühreu der Gegenstände Klarheit zu bekommen. Tie ermittelte, daß ein in dein gleichen Hause wohnender tbijähriger Lehrling seinen Eltern einen größeren Geldbetrag aus einer verschlossenen Schatulle gestohlen hatte und damit wiederholt mit drei gleichalterigen Burschen nach Ehenmitz gefahren war, wo sie das Geld gemeinschaftlich verjubelt und dafür auch die gefundenen Gegenstände gekauft hat ten. * — Gastspiel. Nächsten sonntag, den 30. Ian., gibt die rühmlichst bekannte Varietee-Gesellschast Ihle-Behrens in der „H ü> t t e n m ü h l e" von ab ends 8 Uhr ab ein Gastspiel. Tie Truppe, bestehend aus 2 Herren und 4 Tarnen, steht unter allen Varic- lee-Gesellschaslen inbezug auf Ausstattung und Leistung mit an erster Stelle, und zumal ihr Leiter, Ihle-Mlrens, ist einer der lelännleßen und gefeiertsten Varietee-Tterne. Tas Pro gramm, welches für diesen Abend ausgestellt ist, weist u. a. eine Reihe der atterneucstcn Gesangsnunnnern auf, die hierorts noch nicht zum Vortrag gelangt sind. Ta dieser Abend ei>t recht genußreicher zu werden verspricht, soll ten auch alle diejenigen, die dieser Truppe noch fremd gegenüberstehen, es nicht versäumen, der Volftellung beizuwohnen, die eine recht ange- nehiuc Unterhaltung bieten und jedermann voll befriedigen wird. Alles Mhere besagen spätere Mitteilungen im Anzeigenteile unseres Plattes. g Oberlungwitz, 26. Jan. Am morgi gen Tokinerflng, dem Ge nrtslagc unseres Kaisers, sind bei beiden hiesigen Postämtern die Schalter vormittags von 8 Zis 9, 11 bis 12 und nachmittags von 5 bis 6 Uhr geöff net. Die Bvief«, Geld- und Paketb estellung er folgt nur vormittags, während der Telegra phen- und Fernsprechdienst wie an Werktagen ungehalten wird. a Oberlungwitz, 26- Jan. Ser als Ge freiter au dem Feldzuge teilnel meudc Bäcker meister Paul Böttger von hier erhielt am Weihnachtsheiligabend die Friedttch-AugnsüMe- daille in Bronze. Der Tapfere ist Mitglied des hiesigen Militärvereins l und bereits im Besitze des Eisernen Kreuzes 2. Klasse. * Lichtenstein, 25. Jan. Der hiesige Kirchen vorstand beschloß in seiner gestrigen Sitzung ein stimmig, das durch den Wegzeug des Herrn Oberpfarrer Fränkel zur Erledigung kommende hiesige Pfarramt Herrn Pastor Ende zu übertragen. * MSlse« Gt. Jacob, 25. Jan. In großen Schrecks wurde Frau Gutsbesitz r Bretschneider versetzt. Als sie den Kleiderschrank öffnete, fand sie darin eine Frauensperson im Alter von etwa 28 Jahren. WaS diese bewogen hat, sich dort ver steckt zu halten, konnte noch nicht ermittelt werden. Natürlich wurde sie sofort der Polizei übergeben. * Mstlse« Gt. Michel«, 25. Jan. Einen Unfall erlitt der Gutsbesitzer Emil Thümmler dadurch, daß ihn beim Betreten deS Stalles ein Pferd schlug, sodaß er eine Rippenoerletzung davontrug. DaS Pferd selbst, das über einen Stand gesprungen war, verletzte sich so schwer, daß es abgestochen werden mußte. * — Dresden, 25. Jan. Zu dem Mord iu Radebeul haben die weiteren Erörterungen ergeben, daß die ermordete Frau Claußnitzer auch das Opfer eines Raubmordes geworden lein kann. Gestern nachmittag wurde etwa 800 Meter von der Mordstelle entfernt eine Tamen- haudtasche aufgesundeu, die als das Eigentum der Frau Claußnitzer erkannt worden -ist. Aus der Tasche fehlte Geld und auch eine Uhrkette. Die Leiche wurde am Montag vormittag auf gehoben und nach der Sotenlalle des Rade- culer Friedhofes gebracht. Seilens der Kri minalpolizei wird über die Angelegenheit noch folgendes uütgctcilt: Frau Claußnitzer hat aiu Sonntag ab end Oren Mann um 7 Uhr zum Hauptbahnhofe Tresdeu begleitet. Dort nahm sie Abschied, worauf Herr Claußnitzer mit zwei Kameraden abfubr. Tic Frau ging zu Fuß is zum Postplatz, wo sie gegen ^8 Ulr ge- se cu wurde. 5^9 Ubr wurde daun Ure Lei che auf der Eriegerustraßc in Radebeul gefun den. Sie hat also wahrscheinlich die Straßen bahnlinie Nr. 15 bis Mickten benutzt und ist daun mit der Straßenbahn weiter bis Weißes Roß gefabren. Vermutlich war sic zwischen 8 bis ß«9 Uhr an der Umstcigstelle Mickien und kam ungefähr f^9 Uhr a»i Weißen Roß an. Tie Leiche lag etwa 200 Meter vom Gasthaus Weißes Roß entfernt. Von dort führen Blut- spuren bi; zur Cisenbahnuuterführuug der Crie- gernstraße. Vermutlich flüchtete der Mörder ungefähr j^9oder^9 Uhr in dieser Richtung. Einige Meter jenseits der Bahnunterführung, und zwar in der Wasastraßc, gegenüber der 2. Bezniksschule, wurde das Handtäschchen der Ermordeten in cinem Garten hinter einem Zaun gefunden. Es Ivar leer. Wenn auch nach wie vor gewisse Umstände dafür svrcchcu, daß die Tat von dein Ehemann Claußnitzer 'egangen worden sein kann, so ist es doch auch sehr Wohl möglich, daß ein Raubmord vorliegt. * Mittweida, 26 Jun. Eine starke GaSex- plosion fand in einem hiesigen Grundstück am Markt statt, wobei ein Dienstmädchen schwere Brandwunden an Gesicht und Armen erlitt. Außerdem wurde ein kleiner Brand verursacht, der aber bald gelöscht werden konnte. Die Ex plosion ist auf eine schon oft gerügte Unvorsich- ttgkeit in der Behandlung deS Gaskochers zurückzuführen. Der Abstellhahn an der Gas leitung war nicht abgestellt, während dieser Zeit hatte sich der Gummischlauch abgelüst, so daß das GaS ungehemmt AuSgang sand und dann explodierte. * Rochlitz, 25. Jan. König Friedrich August hat bet dem siebenten lebenden Knaben des Markthelfers Ernst Richard Nltzsche hierselbst die Patenschaft übernommen und durch Herrn Pastor Loesche ein Patengeschenk von 50 Mark überreichen lasten. * LeiSaig, 25. Jan. Selbstmord beging am Sonnabend früh in Polkcnbcrg der 10V,jährige Schulknabe Z, indem er sich in der Wohnung seiner Eltern durch Erhängen entleibte. Der Grund zu dieser außerordentlich bedauernswerten und außergewöhnlichen Tat soll in Furcht vor Strafe zu suchen sein; der Knabe war wegen Diebstahls angezetgt worden. * Osch«tz, 25. Jan. Eine von Grimma nach Gchmannewitz verzogene Frau, deren Mann im Felde steht, mißhandelte ihren sechsjährigen Stiefsohn derart, daß er starb. Die Frau wurde verhaftet. * Meerane, 25. Jan. Dieser Tage stellte sich bet einem hier liegenden Truppenteile ein Vizefeldwebel, der die Achselstücke des 183. In fanterie-Regiment« trug, mit der Meldung vor, daß ihm die zurzeit gerade unbesetzte Stelle des Bizefeldwebels übertragen worden sei. Der neue Bizefeldwebel borgte sofort eine Anzahl von Soldaten an und verübte in der Stadt eine Reshe von Zechprellereien. Am AboNd war er unter Hinterlassung der Borg- und Zechschulden verschwunden. Die Ermittlungen führten am nächsten Morgen zur Verhaftung des Betrüger in der Person eines Soldaten aus Glauchau. t. Zwönitz, 26. Jan. Heute vormittag gegen Uhr erschien über unserer Stadt ein Dop peldecker in auffällig niedriger Fahrt, die eine Landung des Flugzeuges vermuten ließ. Die« bestätigte sich auch. DaS Flugzeug, ein Mtli- tärdoppeldecker neueren Typs, befand sich mit einem Führer und einen; Beobachter auf einer Uebungbfahrt von Gotha nach Leipzigs. ES war infolge unsichtigen Wetters nach unserer Gegend verschlagen worden und landete auf einer Wiese in Kühnheide. Ebenso glatt wie das Flugzeug landete, erfolgte auch nach etwa V« Stunde der Auf stieg und es nahm seinen Weg in der Richtung nach dem Ziegenberg. DaS Flugzeug war aber kaum wenige Minuten auf der Fahrt, als eS von einer kräftigen Böe niedergedrückt wmde, so daß es sich mit den Propellern in die Erde grub. Nachdem die Insassen, die mit dem Schrecken davonkamen, aus ihrer Lage befreit waren, wurde das Flugzeug nach Zerlegung mit der Bahn nach Leipzig gebracht. * Plaue«, 2b. Jan. Unvorsichtiger Umgang mit Schußwaffen hat Per wieder einmal schweres Unheil herbetgeführt. Der 16jährige Küterboden arbeiter Kurt Heinrich war in der vergangenen Woche beim Soldatenspiel mit einem geladenen Revolver unvorsichtig umgegangen. Die Waffe entlud sich und verletzte den jungen Menschen an der rechten Hand. Die Verletzung war an sich nicht gefährlich; eS trat aber Wundstarrkrampf ein, und der Unvorsichtige verstarb au besten Folgen gestern im hiesigen Krankmhause. Depesche« vom 26. Januar. Berlin- Ein Mitarbeiter d«V „Bett. Lo- kalanz." telegraphiert, daß er in Basel Henaus der Durchreise befindlichen Oberst House, der ctanntlich in einer Mission der Vereinigten Staaten Europa bereist, und heute früh in Berlin cintraf, gesprochen habe. House, der begreiflicherweise sich sehr vorsichtig ausdrückt, erzählte, daß er in Deutschland, welches er seit vielen Jahren wiederholt besucht habe, kein Neuling sei. lieber den Zweck seiner Mission Ivar er um so zurückhaltender, als er auch in Paris den Ansfragern jede Auskunft verwei gern mutzte. Ter Oberst betonte nur, daß er in Teutschland peZönliche Freunde habe und mit den Berliner Regierungskreisen, mit denen er voraussichtlich auch diesmal in Verbindung zu treten lat, gut bekannt sei. Er wie seine Frau erzählten von ihrer äußerst stürmischen Uebeuahrl auf dem holländischen Tampfer „Rotterdam". Sie werden nur einige Tage in Berlin bleiben und über Paris und London nach Amerika zurückkehrcn. Berlin. Ter „Kreuzzeitung" zufolge mel den schweizerische Blätter aus Petersburg, daß der Ches der Intendantur des russischen Feld heeres, Schawajew abgcsetzt wurde. An seine Stelle trete General Bvgabko. Köln. Nach der „Köln. Zeitung" erfahren zu der Nachricht, daß Portugal vor der Mo bilisierung stehe, schweizerische Blätter aus portugiesischen Zeitungen, daß England die Kriegserklärung Portugals an Deutschland ver lange, um die 37 großen transatlantischen Dampfer Deutschlands, die im Hafen von Lis sabon liegen, cinfordcrn zu können. In an deren portugiesischen Häsen des Mutterlandes befinden sich noch 20 andere deutsche Dampfer. Tic Kriegserklärung soll noch nicht bedeuten, daß sich Portugal handelnd am Kriege betei ligt. T.-tt. Budapest. Ter Transport rumä- nischcn Getreides auf dem Wasser und auf der Bahn nach Ungarn ist im Zuge. Infolge gün stigen Wetters konnte die Weiterverfrachtung glatt vor sich gehen. Bisher haben mehrere Millio nen Doppelzentner verschiedenes Getreide das Eiserne Tor passiert. Bern. Hiesige Blätter melden: Die grie chischen Freiwilligen im französische Heere, de ren Zahl im August 1914 2000 betrug, haben ihr Bataillon aufgelöst, weil nur 100 waffen fähige Griechen übrig geblieben sind. Ter Kommandant des griechischen Bataillons gab die griechischen Bataillonsfahnen den französi schen Militärbehörden zurück. - Dern. Ein Leitartikel des „Popolo d'Italia" beschäftig! sich mit der unglaublichen Steigerung der Kohlen- und Getreidcpreise. Tie fast unerschwinglichen Frachttarife seiott zunächst die Folge davon, daß der Krieg dem Lande durch die Kriegspattei ausgezwungen sei. Ta her gebe es noch immer eine Pattei der Kriegs gegner. Bern. Laut „Popolo d'Italia" machte in Mailand die Nachricht vom Einzuge der Oester reicher in Skutari großen Eindruck. Es fraA' sich nun, was aus den Italienern in Albanien werden müsse, da Essad Pascha allein den Vormarsch der Oesterreicher nicht aufhallten kön ne. - Bern. „Secolo" beschwert sich unter Hin weis auf vielseitige Klagen über ein schlechtes Funktionieren der Feldpost nach und von Al banien. Seit mehreren Wochen feien die An gehörigen der italienischen Truppen in Alba nien ohne jede Nachricht. Zürich. In Tarbec (Südfrankreich) fand gestern im Arsenal eine Explosion statt. Fünf. Menschen wurden getötet, 30 verletzt. Rotterdam. Ein Lotse, der am Sonntag hier etntraf, meldet, daß sein Schiff, als er sich in einer Entfernung von 8 Meilen nordöstlich von Kentish Knock befand, beobachtete, wie der britische Dampfer „Falls City" (4726 Tonnen) unterging - Der Mann glaubt, daß die Besatzung gerettet wurde. (Der Dampfer „Falls Lily" gehört der Bradford Schiffahrtsgesellschaft W. R. Smith ä SonS in Btdeford und ist 1S1S gebaut) L»«do« Lloyds meldet aus Gravesend vom 24.: Ein ausfahrender Dampfer unbekannten Namen« stieß mit dem holländischen Dampfer „Batavier Hl" zusammen. „Batavier ÜI" wurde beschädigt und an Strand gesetzt. London Die „Times bespricht die Abän- derung der Dienstpflichtbtll. Die Zugeständnisse, welche die Regierung mache, seien vielfach von Schwäche nicht zu unterscheiden. Ihre wirklich schlechten Wirkungen würden durch die immer wachsende Zakl der ausgenommenen Berufe ver größert. ES sei jetzt ganz unberechenbar, wieviel Rekruten die neue Bill bringen werde. Dabei sei viel Zeit verloren worden. Die ersten Rekruten könnten erst im April eingestellt werden und würden nicht vor dem Oktober ins Feld gebracht werden können. Kopeahage«. Nach einem Petersburger Bericht ist in der ganzen südlichen Polesijr im Gebiete der Rokttnosümpfe bis gegen den OginS- kikanal Tauwetter eingetreten, das mit Stürmen abwechselt. DaS ohnehin nur schwer wegsame Gebiet ist jetzt völlig unpassierbar. Nicht nur alle militärischen Bewegungen, sondern auch alle AusklärungLoersuche sind unmöglich. Gtocktzol«. Ministerpräsident Hammarskjöld erklärte u. a. bei der Gkatdebatte in der neu eröffneten Kammer: In Uebereinstimmung mit den abgegebenen Neutralitätserklärungen und mit unzweideutigen Aussprüchen des Königs bei verschiedenen Gelegenheiten ist eS unser warmer Wunsch, den Frieden zu bewahren, und unsere Pflicht, mit allen Kräften dafür zu wirken. Wir rechnen aber auch mit Möglichkeiten, bei denen Schweden trotz aller unserer Bemühungen die Bewa rung des Frieden- nicht mehr möglich ist. Petersburg. Auf Befehl des Ministers deS Innern wurde die ganze Petersburger Stadt verwaltung, einschließlich des Stadtoberhauptes Grafen Tolstoi, den Gerichten überliefert Die Direktion des Wasserwerkes wird schwerer, die öffentliche Sicherheit gefährdender Pflichlvernach» läffigungen, die übrigen städtischen Aemter dienstlicher Fahrlässigkeit beschuldigt. Madrid. Der KriegSminister und der Ma- rinemmtster erklärten auf die Fragen über die Ankunft der Deutschen in Spanisch-Guinea, sie hätten noch keine Nackricht darüber. Der Mini ster deS Aeußeren erklärte, die Deutschen würden, wenn sie in Spanien eintreffen, entwaffnet wer den, ES liege kein Grund vor, daß die Eng länder sie auf spanisches Gebiet verfolgen. Zm MgtMgrisf Mlf Dover. T.-U Haag, 26. Jan. Bei dem Fliegerangriff auf Dover fiel eine Bombe in einen Schuppen, in dem Minen aufbewahrt werden. Diefe Minen explodierten und richteten eine ungeheure Ver wüstung im ganzen Umkreis an. Die Explosion erfolgte erst 1ö Minuten nach dem Fall der Bombe, so daß in der Nähe befindliche Soldaten und Arbeiter die Bombe für einen Versager hielten. 39 Personen, darunter 10ffizier und 24 Soldaten, wurden getötet. Fünf mit Proviant gefüllte Güterwagen wurden zerstört, die Eisenbahngleise wurden aufgeriffen und eine Anzahl kleinere Häuser stürzten ein, wobei mehrere Frauen und Kinder getötet wurden. Ein im Hafen liegendes KriegStransportschiff wurde gleichfalls von einer Bombe getroffen. DaS Schiff sank unmittelbar nach der Explosion. In einem Londoner Hospital wurden 20 Schwerverwundete ausgenommen. Die englischen Abwehrflugzeuge waren nicht rechtzeitig zum Aufstieg bereit. MWer-t-mg gegen Venizelos. Gysi«, 26. Jan. AuS Athen wird dem Blatte „Utro" gemeldet: Die Staatsanwaltschaft erhob auf Anordnung der Regierung Anklage gegen Venizelos. Wenn BenizeloS der Vor führung nicht folgt, wird seine Verhaftung ange ordnet werden. Der deutsche SemMMeW (W.T.B.) Großes Ha«ptq«artter, 26. Jan. Westlicher Rrie«Sfch«»pl«tz. Die Franzosen versuchten durch eine große Zahl von Gegenangriffen die ihnen entrissenen Gräben östlich von Neuville zurückzugewtnnen. Sie wurden jedesmal, mehrfach nach Handge menge, abgewiesen. Französische Sprengungen in den Argonnen verschütteten auf einer kleinen Strecke unseren Graben. Bet Höhe 285, nordwestlich von La Chetade, besetzten wir den Sprengtrichter, nachdem wir einen Angriff des Feindes zum Scheitern gebracht hatten. Marineflugzeuge griffen militärische Anlagen des Feindes bei La Panne, unsere HeereSflug- zeuge die Bahnanlagen von Loo (südwestlich Dxmuiden) und von Bethune an. Oeftlicher und BalkankriegSfchauplah Keine besonderen Ereignisse. Yb erst« HooroSlotuv«