Volltext Seite (XML)
der «eit Her«. Der Siadtrat. Heheafteta-Erastthal, am 26. Januar 1616. 1— 350 351— 850 851—1000 »» Bmn Yma «e Syy« i« Mterlun« «r. w im »ü Rr. 1 tk im erhalte«. ES ist bet« Eftttauf der B«tt«r die gelbe B-ttertarte i» de» BertaufSfteLen varpelege». Die erwähnte« «arte»t»hader verliere« de« A«spruch «mf Butter, wenn fis diese niH kmerhalb 8 Lage» i« de» detreffe»de» Butter haudlunge« abgehelt hade«. Städtischer Batterverkauf Donnerstag, den 27. Januar 1S16, wird bayrische Butter n«r gege» Verleg«»- -elde» Karte» vertäust. Da« Glück Butter kostet 1 Mk. Herrn Schmidt, Neustädter Schulen. Am 27. Januar, dem Geburtstage Sr. Maj. Kaiser Wilhelm« II., wird vorm. 9 Uhr eine öffentliche Schulfeier abgehalten, wozu jedermann höflichst eingeladen wird; auch die aus Urlaub hier weilenden Feld- grauen sind herzlichst willkommen. Hohensteitt-Ernstthal, den 24. Januar 1916. Da« Lehrerkollegium Direktor Patzig. sich mit dieser Entfernung des Königs aus dern Land« nichts geändert. Tie Vertreter Montenegros, mit denen wir in diesem Augen blick zu tun haben und mit denen wir gegen wärtig noch im Verkehr stehen, Prinz Mirko und die drei zurückgebliebenen Mitglieder des montenegrinischen Kabinetts, haben uns bisher mit keinem Worte angedeutet, daß sie in ihrer Lage uns gegenüber eine Aenderung herb ei zu- sichren wünschten. In der Wassenstreckung selbst ist ebenfalls eine Aenderung nicht zu ver zeichnen. Die Haltung der Bevölkerung ist die gleiche wie früher. NMta mit seiner Familie in Lyon Der König von Montenegro ist mit dem Kronprinzen Danilo, dem Prinzen Peter, der Kronprinzessin Militza und Gefolge am Mon tag nachmittag in Lyon angekommen und im Hotel abgestiegen. Es sand großer Empfang statt. Was vo» Montenegro übrig blieb. Der montenegrinische Oberst Lopowals er klärte Depeschen aus Petersburg zufolge, von der ursprünglichen montenegrinischen Arine« von 70 000 Mann seien nur noch 15 000 übrigge- blieben, welche fast verhungert und ohne Klei dung waren. Für jedes Gewehr blieben nur 100 Patronen und für jede der 23 Kanonen nur noch 38 Geschosse. Ein Achtel der Be völkerung sei am Hungertod« gestorben, weil Hilse von nirgendwo zu erwarten war. Der Ei»bnuk deS mentenegrinischen Zusammenbruches tu Italien. Ter Baseler „Anzeiger" schreibt über die Vorgänge in Italien im Anschluß an den Zu sammenbruch Montenegros: Es ist in Italien eine gewaltig anwachsende Gärung, die nul l mehr zu unterdrnäen ist. Ter ministerielle Ab geordnete Raimondo veröfseutlicht eine offene Anfrage an die Regierung: „Ob bei der Un terzeichnung des Londoner Vertrage? die Mög lichkeit der Eroberung Montenegros in Berech nung gezogen worden sei." Das Londoner Ab kommen, keinen Separatfrieden zu schließen, stehe in Italien vor schwerer Belastung. Italienischer Rückzug a«S Albanien? Der Züricher „Tagetanzeiger" meldet be stätigend, daß der italienische Rückzug aus Al- kamen allgemein ist. Ter Preß-Telegraph be richtet, daß auch die Aufgabe von Valona wn den Italienern unmittelbar bevorstehe. — Nach richten aus Mailand nach haben die Pierver bandskonsuln Alessio schon verlassen. Die al banische Regierung und die diplomatischen Ver treter des Vierverbandes sind aus Durazzo oä- gereist. Der Eindruck -er österreichische« Erfolge in Petersburg. Aus Lugano wird berichtet: Ein längerer Artikel de; Spezialberichierstatters des „Cor- riere della Sera" besagt, daß die österreichischen Erfolge in Montenegro in Petersburg unzwei felhaft den allertiefsten Eindruck' gemacht ha ben. Seit fünfzig Jahren sei der Balkan die Tuellarena zwischen dem Slawismus und dern Germanismus gewesen. Rußland betrachtete Bulgarien, Serbien und Montenegro als Avant garde auf seinem Weg« nach Südzentraleuropa. Tie Krise sei augenblicklich gewiß sehr ernst. Tie „Nowoje Wremja" erklärte, die slawische Welt habe noch nienrals einer so tiefernsten Krisis gegenübergestanden, der Montenegrofall sei ein schwerer Schlag gegen das letzte slawi sche Bollwerk. Oesterreich werde den Küsten- kesitz an der Adria ausdehnen und dadurch seine Hand auf Albanien legen können. „Bir- schewija Wjedomosti" sagt: Tie Ereignisse wer den die russischen Inreressen schwer schädigen, und gibt die Anregung, die Italiener und Ser ben müßten über den Piräus dem Ententeheer in Saloniki die Hand reichen, obgleich dabei immer die Gefahr bestände, im Rücken das den Zentralmächten freundlich gesinnte griechische Heer zu haben. Tie „Rsetsch" kommentiert die römische Meldung, daß Essad Pascha mit Ita lien einen Bund geschlossen habe, und betont, daß diese Nachricht in Petersburg höchst über raschend kam. Es sei jedenfalls eine histori sche Tat, die für Italien und Albanien große Konsequenzen ziehen werde. Serble« ««d -aS Londoner Abkommen. Die französische Regierung hat Pressemitte» langen zufolge im Einvernehmen mit England beschlossen, die Ueberfiedelung der serbischen Re gierung nach Frankreich als Voraussetzung für die weitere Unterstützung Serliens und für die Wiederherstellung Serbiens beim Friedensschluß zu fordern. Diese Mahnal^ne soll die Ser en zwingen, dem Londoner Abkommen gegen ei nen Sonderfriedensschluß beizutreten. Die Reste des Serbeuheeres. Tie Stärke des nach Albanien geflüchteten und vorläufig in Sicherheit gebrachten serui- schen Heeres, das sich der Verfolgung der Per düudetcn entzogen hat, beträgt laut „Voss. Ztg." rund 100» 000 Mann mit 3500 Offizie ren. 50 030 Mann sind noch mit Gewehren versehen. Sie sollen weiter über 170 Maschi nengewehre verfügen, während das Artillerie material fast vollständig verloren gegangen isl. Ein großer Teil dieser Kräfte ist bereits nach Saloniki transportiert. Zwei Briefe des Zare» in Nisch gefnnden. Nach einer Sofioter Meldung hat man un ter den in Nisch mrgesundenen und nach So fia ge. rächten Schriften des serbischen Thron folgers eine Depesche und Zwei Briefe des Zu reu entdeckt. Tiefe Toiümentc besairden sich in einer Reisetasche, die bei der raschen Flucht vergessen wurde. Tie Briefe und das Tele gramm enthalten die strenge Weisung, daß Ser ien, wenn es seine Ideale erreichen »volle, allen Befehlen Rußlands gehorchen müsse. In dem einen Briefe wird dem Thronfolger arg- getragen, unter keiiren Umständen die Narodna Obrana a rfzulösen. Tie Depesche enthüll den Bcfc'l, das Ultimatum Oesterreich-Ungarn; zu- räckzuweisen, da ^Rußland bereit sei, Ter ien mit den Waffen boizustehen. Im zweiten Schrei, en sind alle jene Erfolge aufgezählt, die Ser ien erreichen könne, »veim es sich den An rrdnungen Rußlands füge. Ter Zar beruft sich auf die bewaffnete Macht, die Rußland le reit halte, und fordert Serbien aus, bis zum äußersten zu kämpfen. Mk Eröffimz der griechischen Kamer. Die „Agenec Havas" meldet aus Athen. Die Eröffnung der Kammer farid am Dienstag unter den ü. liehen Feierlichkeiten statt. Mini llergräsident Skuludis verlas die königliche Ver ordnung, durch welche die Kammer eröffnet wurde, »voraus die Abgeordneten in den Ruf „Es lebe der König" auöbrachen. Es folgte die Eidesleistung. Alsdann vertagte sich die Kammer wieder. Der Tag der nächsten Sil zuntz ist noch nicht bestimmt. Tic Abgeordne teil des nördlichen Epirus nahmen an der Kammereroffnmtg teil und leisteten den Eid. Heroee droht König Konstantin mit Verhaftung! Zu den AMägen König Konstantins ge gen den Vierverband schreibt Gustav Hervee in seinem Malle „La Victoire", der König sei von Fran»reich und England noch viel zu glimpflich behandelt worden. Tenn als er im Oktober den Ministerpräsidenten Venizelos heimschickte und die griechische Kammer auslöste (d. h. sich Weigells, nach den« Willen Venize los' und seiner Parteigänger Griechenland in dem Krieg hineinzutreiben), sei es die Pflicht Englands und Frankreichs als Wächter de» griechischen Verfassung gewesen, ihn einfach wie die deutschen Konsuln von Mytilenc, Sa loniki oder Korfu hinter Schloß und Riegel ß» setzen. Was indessen noch »»icht geschehen.sei, könne immer noch werden! Griechisch-bulgarische Verhandluvge» ? In Petersburg liegen Nachrichten vor, wo nach zwischen der bulgarischen und der grichi sehen Regierung wichtige Verhandlungen statt finden. Griechenland sei die Befriedigung sei ner Ansprüche in Südalbanien zugesichell wor den. lllltmedm Mt Pkt« Elch. Die „Neue Freie Presse" veröffentlicht eine Unterredung mit dem zurzeit in Wien weilenden ehemaligen rumänischen Ministerpräsidenten Peter Carp. Dieser betonte zunächst, daß er zu seiner Erholung in Wien weile, er habe keine Mission und würde sich auch von allem ent halten, wa« einen falschen Schluß auf irgendeine Mission Hervorrufen könnte. Ueber die Politik Rumänien« äußerte sich Carp, er befürchte niemals ernstlich, daß Rumänien zugunsten der Entente eingreifen werbe, aber auch, daß Ru mänien neutral bleiben sollte, scheint Carp ety Unglück für da» Land zu sein. Carp bedauert, daß man in Rumänien so wenig Entschlußfähig keit zeige. Man könnte zu spät kommen. Rumänien« Stellung nach dem Kriege werde keine günstige sein, wenn e« nicht noch recht zeitig mit den Zentralmächten gehe. Carp sprach die Hoffnung au«, daß die ungebetenen Gäste bald au« Griechenland von den Berbündeten hinauSbesördert werden. Der Friede würde freilich erst dann kommen, wenn der Feind in« Hey getroffen werde, etwa durch einen erfolg reichen Angriff aus Aegypten Aufgabe der Zukunft werde e« sein, einen Block verbündeter Staaten zu schaffen, der von Stockholm bi« Bagdad reicht, Carp wünscht, daß dieser Weg auch über Rumänien führe und nicht nur über Bulgarien Carp ist überzeugt, daß die Zentral- möchte nicht ausgehungert werden können. Auch in Rumänien glaube niemand mehr «n diese Theorie. Bezüglich der Getreidekäufe der Zen tralmächte und Englands in Rumänien sprach der Minister die Ueberzeugung auS, daß der Kauf der Zentralmächte durchgesührt ,verde, dagegen sei es schwer begreiflich, aus welchem Wege das von England ausg. kaufte Getreide hinausgebracht werden soll, lieber die Italiener äußerte sich Carp, daß sie sich mutiger schlugen als man erwartet Halle, aber bisher sei für Italien da« Ergebnis recht kläglich. Mchtigt AnftttaWW UMM. Das Reutersche Bureau meldet aus Lou don: Llozd George sagte iu einer Unterredung, England lereite sich vor, sein ganzes Gelvicht in den Krieg zu werfen. Deutschland werde es sehr bald spüren. England besitze jetzt eine der größten Armeen der Welt, und sehr bald werde diese auch die l ejlausgerüstete Armee der Welt sei», und das sei noch nicht alles: ein nenes inouslriellcs England sei in der Enttri'- :elung begriffen. Wir haken, fuhr Lloyd Ge orge soll infolge des Krieges automatische Maschinen im Werte von viele»» Millionen eim g-führt, die nach dem Kriege eine sehr große Wirkung aus unsere Industrie habe» werden, während »vir jetzt die an sich schon große Ar mee von Industriearbeitern vergrößern, die vor allem notwendig sind, um die Verwüstungen dss Krieges künftig wieder gut zu machen. Daher wird England keineswegs verarmen, sondern an allen Dingen, die einen wirklichen Reichtum bedeuten, reicher werden. Ich habe stets, sagte der Minister weiter, die Erledigung internationaler Streitigkeiten durch Gewalt be kämpft, aber Englands Eintritt in den Krieg war das einzige Mittel, die Bedrohung des Friedens und der Zivilisation durch Deutsch land zu beseitigen. Tie Alliierten sind in ei ner mächtige»» Anstrengung begriffe»», der gott losen Lüge, daß Macht Recht sei, das Grab zu grabe»», und sie »verdei» mit ihren Anstrengun gen nicht aufhören, bis sie ein tiefes und brei tes Grab gegraben habe»». Llobd George schloß mit der Erklärung, die Alliierten seien ebenso fest geeint wie beim Beginn des Krieges, und hätten nicht den geringsten Zweifel an ihren» Sieg. Gt»»l»se vefchieh«»« eim« vegefeaerte« durch -te Kr>«z»se«. Die „Straßburger Post" meldet: Bet der vorgestern durch die Franzosen vorgenommenen Beschießung de« VogesenorteS Schnterlach wurde ein sechsjähriges Mädchen und ein junger Mann dtrrch Granaten getötet. Die Franzosen haben vorgestern über 200 Granaten in daS Dorf ge- jagt. Sie scheinen e« mit Schnterlach genau so machen zu wollen, wie mit Münster. Neue Beschießung vou Rusch. Die Agence HwaS meldet aus Nancy eine neue Beschießung der Stadt zwischen 7 und 8 Uhr morgens, welche keinen erheblichen Schaden verursacht haben soll und bet der 2 Personen mehr oder weniger verwundet sein sollen. Gegen Mittag hätten mehrere feindliche Flugzeuge die Umgegend der Stadt überflogen und einige Bomben geworfen, ohne ein Ergebnis zu erzielen. Ter Attentäter ve« Gerajew» gestorben. In der Mtlitärstrafanstalt Theresienstadt ist der serbische Anarchist Cabrinowic, der in dem Prozeß gegen die Attentäter von Gerajewa zu 20 Jahren schwerem Kerker, verschärft durch harte« Lager in einer Dunkelzelle am 28. Juni eines jeden Jahres, verurteilt worden war, ist an Lungentuberkulose gestorben. Die E»tfchl»ffe»heit de» Zare». Der Zar soll nach dem „Petit Partsien" in einer Unterredung mit einer maßgebenden poli tischen Persönlichkeit Frankreich gesagt haben: „Entschlossenheit! Ich besitze sie mehr denn jemals. Ich bin von Entschlossenheit durchdrungen. Wenn die Umstände mich dazu nbtigen, werde ich mich entschlossen zurückziehen bis hinter die Wolga oder nach Kamtschatka, aber meine Ent schlossenheit wird die gleiche bleiben. Durchhalten! Immer durchhalten! Wmn ein Volk den Bar baren Widerstand leisten wird, so wird es das russische Bo» sein!" Die „Entschlossenheit zum Rückzüge" ist nicht Übel. ». öffentliche Stadtverordnetenfitzung z» Hsheusteiu-Erustltzul am 25. Januar 1916. Am RatStische wohnten den Verhandlungen bei die Herren Stadtrate Layritz und Schneider. Da« Stadtverordneten-Kollegium war durch 17 Mitglieder vertreten Den Vorsitz führte Herr Stadtv-Borsteher Lohfe. der nach Verlesung de« letzten Sitzungs bericht« zu Punkt 1 der Tagesordnung Abäudenmg »ud Ergäuzurg de« 1. Nachträge« zu« Nutzung I «e« W»ff«rlett«»gSreg»l»ttvS den Inhalt eine« vom LandeSgesundheitSamt au-gehenden Rundschreiben« bekannt gab. In der Schrift werden rein gesundheitliche Maß nahmen erwogen, die beim Legen von Wasser leitungen inbezug auf die Beschaffenheit der Rohre Berücksichtigung finden sollen. Rat und Wafferausschutz haben sich mit dieser Angelegen heit bereit« befaßt und sich für die Zueigen, machung der in dem Rundschreiben vorgebrachten Anregungen entschieden, wodurch sich allerdings Abänderungen und Ergänzungen im Anhang I des WafferleilungSregulatio« notwendig machen. Einstimmig und ohne Debatte schloß man sich dem RatSöeschluffe an. Kircheufttuerurduuug für -te bkr,erliche Gemeiode Haheastein-Srxftttzal. Dem ß 4 der Kirchensteuerordnung für beide Parochten, der folgenden Wortlaut hat: „Festes Diensteinkommen wird zur Ein kommensteuer voll herangezogen, wenn der Beitragspflichtige zur StaatSeinkommensteuer mit über 2500 Mark Gesamteinkommen steuer- pflichtig ist. Beträgt dieses Gesamteinkommen nicht mehr a'S 2500 Mark, so ist festes Dienst- einkommen nur zu ^/z zur Kircheneinkommen steuer heranzuztehen" soll angefügt werden, daß die Vergünstigung nur für Personen gilt, bet deren Veranlaqung zur Gemeindesteuer im Jahre 1908 der tz 30 der reoid. Städteordnung anzuw-nden war, sowie für die Reichs-, sächsischen Staars- und G'meindebeamten, die im Jahre 1908 innerhalb oder außerhalb Sachsens als solche angestellt waren. Den breitesten Raum der nur ^stündigen öffentlichen Sitzung nahm, wie nicht anders zu e» warten, der folgende Punkt «rbeitsbefchoffuug für die Handweber in Anspruch. Seit langer Zeit haben der Stadt rat und andere Kreise der Bewohnerschaft sich mit dieser Angelegenheit beschäftigt und nichts unversucht gelassen, Arbeit für unsere Handweber zu erhalten. Die erwünschten Erfolge blieben jedoch stets auS. Mit umso größerer Freude und Genugtuung ist eS daher zu begrüßen, baß trotz der schwierigen Beschaffung von Rohmaterialien nunmehr Mittel und Wege zur voraussichtlichen Behebung der Arbeitslosigkeit unter den Hand webern getroffen werden konnten. Bereits an einem der nächsten Tage wird sich in unserer Stadt eine Handwebergenossenschast m. b. H. konstituieren, für die hiesige Fabrikanten ein Betriebskapital von 18000 Mark aufgebracht haben. Da von der Regierung Wert darauf gelegt wird, daß sich an derartigen Unternehmungen auch die Stadtgemeinde beteiligt, hatte sich der Stadtrat vorbehaltlich der Genehmigung des Stadtoerordneteukollegiums für eine Einlage von 5000 Mark entschieden. Wenn auch feststehen mag, daß das zu gründende Unternehmen keinerlei Nutzen abwerfen wird, so erscheint doch eine 4prozentige Verzinsung des Kapitals als sicher, so daß der Stadtgemetnde keinerlei Schaden er wachsen dürfte. Die Wedstüyle werden der Genossenschaft von Fabrikanten zur Verfügung gestellt, auf denen vornehmlich Handtücher, Sack- leinewand und andere gröbere Webwaren her- gestellt werden sollen. Durch die Gründung der Genossenschaft ist also begründete Aussicht vor- Händen, daß die Handweberei sich bald wieder beleben dürfte, was umso mehr zu begrüßen ist, wenn man die in unserer Stadt infolge der Massenarbeitslosigkeit zu leistenden ganz erheb lichen Unterstützungen in Erwägung zieht. Herr Gtadto. Layritz ergänzte die von Herrn Stadto.-Vorsteher Lohse dem Kollegium unterbreiteten Mitteilungen dahin, daß den Vor sitz der Genoffenschaft Herr Kommerzienrat Pfefferkorn führt, während der AussichtSrat sich aus den Herren Kommerzienrat Pfeffer korn, Kommerzienrat Retnhardund Fabrik besitzer Layritz zusammensctzen wird. Die Geschäftsleitung soll einer kaufmännisch und auch technisch geschulten Person übertragen werden, die volle Verantwortung zu übernehmen hat. Herr Stadtv. Grießbach führte Beschwerde, daß bei Gründung der Handwebergenossenschaft verschiedene Kreise, wie die Handweber, über gangen worden seien, dem Herr Stadtv. Layritz mit der Begründung entgegentrat, daß die Opfer doch schließlich nur allein die Fabrikanten bringen müßten. Da die konstituierende Sitzung erst an einem der nächsten Tage statlfindet, versprach er, die vom Stadtv. Grießbach geäußerten Wünsche in der Versammlung vorzubringen. Die Stadtv Layritz und Terl befürworten die Annahme des Rats- und Finanzausschuß- Beschlusses, sich an dem Unternehmen mit einer Einlage in Höhe von 5000 Mark zu beteiligen. Mit Befriedigung nahmen die Stadtverord neten von der zur Arbeitsbeschaffung für die Handweber ergriffenen Maßnahmen Kenntnis und machten den RatSdrschluß, eine Einlage pon 5000 Mark zu gewähren, zu dem ihrigen. vergleich mit Herr« Beckert wege« der Mirktßrigbrücke. Als im Jahre 19l8 die früher drei Meter breite Marktsteigbrücke beseitigt und eine neue fünf Meter breite Brücke errichtet wurde, war mit Herrn Beckert ein Vertrag geschloffen worden, nach dem er zu den Baukosten zwei Fünftel und die Stadtgemeinde die übrigen drei Fünftel beitragen sollte. Der zwei Fünfteln der Bau- kosten entsprechende Betrag in Höhe von 827,12 Mk. erschien jedoch Herrn Beckert als zu hoch bemessen. Die Angelegenheit wurde von der Wasserbauinspektion einer Prüfung unterzogen, wobei man zu dem Ergebnis gelangte, daß B. nur zu einem Sechstel der Gesamtkssten (844,64