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AWM-ssrnWerAiWr Tageblatt vitz Xr. 1«. 43. Sahrms Freitag, dea 21. Samr 1S18 Ferufprecher Nr. !ä1. Geschäftsstelle Bahnstraße 3. Reg.-Nr. 92 Getr. Nr. 138. ug und athause d ük Oberlungwitz, am 20. Januar 1916 Der Gemeindevorstand. Ver- ter niederträchtigster Vcrlcuindung und letzung der elementarsten Grundsätze des Völ- eine Pfg ir.ii.E n, Anrechts suchen sie Griechenland in Vutteroerlrauf. Freitag, den 2L Januar IVI8, vorm. von 9 bi« 12 und nachm. von 2 bi« 6 Uhr erfolgt in der Turnhalle des Turnvereins I der Verkauf von ausländischer B iller zum Preise von 1,40 M. fttc das ganz« und 70 Pfg. für das halbe Stück an alle Karteninhaber. seien, andernfalls wäre eine vorläufige freiwil lige Preisgabe vorzuziehen. Der Ministerprä sident Salandra müsse jedenfalls bedenken, daß das italienische Volk neue Enttäuschungen schwerlich ertrage. Hier wird zugleich das Eingeständnis der schweren Enttäuschung über den Krieg am Jsonzo und im Trentino ge macht. des Viermndeö nichts gemaM. Aus Rücksicht aus Griechenland und dessen Wunsch, die Neu tralität ausrechtzucrhalten, haben deutsche und bulgarische Streitkräfte an. der griechischen Gren ze Halt gemacht und steten dort Gewelr bei Fust. Sie haben bisher vergebens aus einen feindlichen Angriff gewartet, für den ganz zwei fellos alle Vorbereitungen getroffen und alle Bedingungen des Sieges geschaffen find. In e' rlichem Kamps haben uns unsere Geg ner noch nirgends bezwungen; sie wagen ihn an der griewiicteu Grenze offenbar auch gar nicht aufzunehmen, bevor sie nicht mit chren Mit- telchen und Prattikeu vorgearbeitct haben. Un- Zwangilage zu versetzen, in der diesem infol ge seiner geographischen Lage von der See her so bequem und, empfindlich anzugreifenden Lan de am Ende nichts andere? übrig bleibt, als sich seinen Peinigern zu ergeben. Die Entente arbeitet indessen nicht bloß mit groben Will- t 'rasten, sondern nicht minder mit heimlichen Intrigen an der Erreichung ihres Zieles. Aus den aufgcsischten Briefen, die von Mitgliedern der englischen Gesandtschaft in At en geschrie ben waren, ist die Stelle besonders in der Erinnerung gpblieken, wonach man den ob stinaten König Konstantin beseitigen und Ve nizelos zum Präsidenten einer Republik Grie chenland machen müsse. Tie Aufwiegelung der reiten Massen des griechischen Volkes gegen den "König und- die gegenwärtige Regierung, sowie die Bearbeitung des skrupellosen Treiver- auds'reund.es Venizelos lösch die Entente zur zeit jedenfalls ihre Listigste Sorge sein. Bisher sieht die Armee, oder doch mindestens der weit überwiegende Teil des griechischen Heeres treu znm König Konstantin. Ob es der Entente gelingen wird, einen Keil zwischen beide zu tret en, ist wenig wahrscheinlich. Wendet sich Griechenlands Armee im Zorn über die wider- ßürene Schwach gegen die Ententetruppen, so sind dicst verloren und der Ausgang des Sa- l ui i-Untcrnehmcus wird noch zehnmal schmach voller und verder ticher,' als der des Gallipo- li-llnierne mms gewesen ist. Sollte die En- , tente die griechische Hilfe gewinnen, so würde das au der Kriegslage der Zentralmächte auch noch nichts ändern, der Entente aber ein un- auslöschliches Brandmal der Schmach und der Schande auf die Stirn drücken. Tie Bedeutung der BvCanereignisse hat ihre nach außen hin sichtbare Würdigung durch den bereits gestern gemeldete» Besuch des deutschen Kaisers in Nisch und die daselbst erfolgte Zu- sammenkunst mit dem Zaren Ferdinand von Bulgarien unmittelbar nach der Unterwerfung Montenegros erfahren. Dem Balkanikriegsschau- platz stattete der deutsche Kaiser damit zum er sten Male einen Besuch ab. Von der Herz lichkeit der Beziehungen zu dem verbündeten König Ferdinand legt die Tatsache Zeugnis ab, das; der Kaiser dem Zaren den Marschall stab verlieb, während König Ferdinand den Kaiser zum Chef des 12. bulgarischen Infan terieregimentes ernannte. Diese Verleihungen ''edeuten zugleich eine Ehrung der beiderseitigen tapferen Armeen. Kaiser Wilhelm war vom Chef des großen Generalstabs, General von Falkenhayn, dem Feldmarschall von Mackensen und anderen hohen Offizieren begleitet. Im Gefolge des Königs befanden sich gleichfalls die führenden Generale. Nisch liegt im Zen trum Serbiens und nur ebenso weit von der griechischen wie von der österreichischen Grenze entfernt. „Ins Herz getroffen." Zum Sonderfrieden Montenegros schreibt ein schweizerisches Matt, Italien werde wohl für immer seine Hoffnungen auf Ausdehnung nach Dalmatien und Herzegowina ausgeben müssen. Das kennzeichne gleichzeitig den po litischen Erfolg, den Oesterreich-Ungarn mit der Unterwerfung Montenegros erstritten habe. Die Habsburgische Monarchie habe heute die südöstlichen Länder fester denn je in der Hand und beherrsche von Cattaro aus die Adria bei- nahe unbeschränkt, von der sie hätte abgesperrt werden sollen. Für Italien sei das ein Schlag, der seine ganze Kriegspolitik ins Herz treffe. Die Bedingungen für die Kapitulation Montenegros sind Meldungen aus Rom zufolge, daß Monte negro den Lovcen abtritt und dafür einen Ha sen im Adriatischen Meer erhält. Montenegro bleibt unabhängig. Der montenegrinische Kon sul in Rom teilte mit, dah König Nikolaus eine Proklamation an sein Volk richtete, worin er sagt: Montenegro habe nur wählen können zwischen Untergang oder Uebergabe. Abbitte an den Vierverband. Während Montenegro sich bedingungslos, d. h. auf Gnade und Ungnade, den siegrei chen Vierbund ergeben mutzte, leistet das Pa riser Generalkonsulat Montenegros bei der Entente, zunächst bei Frankreich, flehentliche Abbitte wegen des Schrittes König NikitaS. In einer von dem Generalkonsulat soeben ver öffentlichten Note heitzt eS: Wenn der König und die Negierung nachgegeben haben, so mutz mau als sicher annebmen, datz die Armee ihre letzte Munition verschossen hatte; sogar die Flucht war unmöglich geworden, da der Feind an der Grenzen stand und da es wegen der erbitterten Feindseligkeit von seilen Albaniens keinen Ausweg über das Meer gab. Man wird die unglücklichen Besiegten mit Schimpf über- häufen, aber das wird weder dem Ruf des tapferen kleinen Montenegros, noch der erha benen Hcldenrolle, die es zu seiner Ehre in dem großen Kriege gespielt hat, Abbruch tun, und Montenegro wird dem edlen Frankreich, das ihm stets an erster Stelle weitgehende Hil fe geboten hat, dankbar bleiben. > tzlan noll ! aus icr A , en leid, vonH lfals zu, nter LZ, Pold v< christsteü ung ö Fül luq »garObe rge vo ow, Prz, )wo-Geo Leser teil >ge, dq auf da Der.HohensMn-Ernstthaler Anzeiger' erscheint mit Ausnahme der Sonn- und Festtage täglich abends mit dem Datum des folgenden Tages. Vierteljährlicher Bezugspreis bet steter Lieferung Ku Haus ML IM, bet Abhobnig tu de« GeschSst— pellen Mk. 1.28, durch die Post bezogen jautzer Bestellgeld) Mk. 1.50. Einzelne Nummern 10 Pfg. Bestellungen n-hmrn die Geschäfts- und Ausgabestellen, dte Austräger, sowie sämtliche Kaiser!. Postanstalteu und die LaudbrieftrLger entg^e». 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Januar 1916 des stellvertretenden Reichskanzlers bestimmt: „Mit dem Beginne des 15 Januar 1916 ist alles im Reiche vorhandene Saatgetreide, soweit es auS der Beschlagnahme nach der Verordnung über den Verkehr mit Brotgetreide und Mehl aus dem Erntejahr 1915 vom 28. Juni 1915 freigewardrn ist, für den Kommunalverband beschlagnahmt, in dessen Bezirk eS sich befindet. Saatgetreide, das sich zu diesem Zeitpunkt aus dem Transport befindet, wird für den Kommunaloerband beschlagnahmt, in dessen Bezirk eS nach beendetem Transport abgeliefert wird. Für das hiernach beschlagnahmte Saatgetreide gelten die Vorschriften der Verordnung über den Verkehr mit Brotgetreide und Mehl aus dem Ecntejuhr 1915 vom 28. Juni 1915. Wer mit dem Beginne des 15 Jamar 1916 hiernach beschlagnahmtes Saatgetreide im Gewahrsam hat, ist verpflichtet, es dem Kommunalverbande des Lagerungsortes getrennt nach Arten und Eigentümern sofort anzuzeigen. Saatgetcetde der genannten Act, das sich zu dieser Zeit auf dem Transport befindet, ist von den Empfängern unverzüglich nach dem Empfange dem Kommunalverband anzuzeigen. Ja der Anzeige sind die einzelnen Brotgetreidearten getrennt auf zuführen. Wer die ihm nach Absatz 3 obliegende Anzeige nicht in der gesetzten Frist erstattet oder wer wissentlich unrichtige oder unvollständige Angaben macht, wwd mit Gefängnis bis zu sechs Monaten oder mit Geldstrafe bis zu fünfzehnhundert Mir? bestraft." Diese Anzeigen sind nicht unmittelbar an den Kommunalverband, sondern bei der Orts- behörde zu erstatten, welche die Anzeigen in ein Formular einzutragen und dieses bis 25. Januar pünktlich an den Bezirksverband einzusenden hat. Aach haben die Ortsbehörden dafür Sorge zu tragen, daß alle mntmaßllch V.'cpfl.ch:eten wirklich Anzeige erstatten Sie haben die Ver pflichteten tunlichst zur Erstattung der Anzeige aufzufordern. Formulare werden den Ortsbehörden zugehen. Glauchau, den 1!). Januar 1916. Der Bezirksverband der Königlichen Amtshauptmannschaft Glauchau. Der Km-f m der griechische» Sreilze. «in «euer Protest «riechenluud». Einem Amsterdamer Blatt zufolge meldet der „Times" - Korrespondent aus Athen, daß die griechische Regierung wegen der Zerstörung der Eisenbahnbrücke bei Demir Htfsar, wodurch die Entsendung von Vorräten nach Ostmazedonien ernstlich erschwert werden würde, einen schrift lichen Protest an die Entente gerichtet hat. Wie Reuter meldet, wird in Athen angekün- digt, baß das 28. griechische Infanterieregiment wegen der schwierigen Versorgung von der bul garischen Grenze zurückgezogen werden muß, wo nur ein Bataillon bleibt. Eine Kommission von hohen Beamten deS Verkehrsministeriums reist nach Mazedonien, um die Möglichkeit der Ver sorgung der griechischen Truppen mit Lebens mitteln zu untersuchen, welche sich an den Orten befinden, wo dte Verbindungen infolge der Zer störung der Eisenbahnbrücken abgeschnitten find. Die Politik KSuig Konstantins. Der „Berl. Lokal-Anz." veröffentlicht eine Unterredung seine« Athener Vertreters mit dem König von Griechenland. Sie liegt zwar schon 14 Tage zurück, dürfte aber trotzdem ein gewisses Interesse beanspruchen. Der König machte einen erfreulich kräftigen und gesunden Mndruck. Hin sichtlich der letzten Ereignisse in Saloniki und. RealMUsimn mit NeaWle zu Glauchau. Die Anmeldungen neuer Schüler sind in den Tagen vom 17.—22. Januar 1916 bei dem unterzeichneten Rektor womöglich mündlich zu bewirken. Sprechzeit: 11—'/,1 Uhr mittags. I)p. Berlet. Am Balkan. o. Auf den südlichen Teil der Balkanbalb- insel sind die Blicke gegenwärtig mit besonde rer Aufmerksamkeit gerichtet. Durch Serbiens Niederwerfung und Montenegro; Kapitulation haben das Ansehen und der Einfluß des Vier- ver andes in der ganzen Welt eine so schwere Einbuße erlitten, ganz abgesehen von dem Ver lust an militärischer Stoßkraft, daß eS wohl zu bcgrei en ist, wenn die Ententestaaten die äußersten Anstrengungen machen, um die erlit tene schwere Scharte wieder auszuwetzen. Ob sie es wagen werden, von Saloniki aus einen Angriff gegen die deutsch-'ulgarischen Streit- kr.'ft? zu unterneZnen, bleibt a'zuwartcn. Nachdem der griechische Hascnort sestungsartig ausgebaut ist, verstärken Engländer und Fran- zo en jedensalls ihre dort vereinigten Truppen- bestände durch fortgesetzte Landungen, die mit fieberhaftem Eifer betrieben werden. Es s.ck- len lereits 250 660 Mann Cntentetruppcn nicht nur in Saloniki, sondern auch in Kawalla, dem am weitesten nach Osten gelegenen Ha en Griechenlands gelandet worden sein. Durch die Ansammlung an der griechischen Küste sind die Franzosen wie. Engländer genö- tigh starke Kräfte vom westlichen Kriegsschau platz abzuziehen. Gern tun sie das nicht, denn sie können unmöglich die Gräfe der Gefahr verkennen, die mit einer solchen Maßnahme ver- knüpft ist Sie besitzen a' er kein anderes Hilfs mittel, da Italien durch die Kapitulation Mon tenegro- an der Fortsetzung von Truppenlan dungen in Albanim gehindert ist. Zudem wird England durch seine Sorge um Aegypten ver anlaßt, staue ^Krä tc an den Suez-Kanal zu entsenden. Es soll dort lereits eine Armee von 366 600 Man» vereinigt sein. Große Worte ha^en Franzosen und Engländer von Saloniki aus schon genug in die Welt geschlem dert; Eindruck haben sic damit auf die Mächte rer. Pla, für Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf» WSftenbrand, Mittelbach, Ursprung, Ktrchberg, Mdach, Rüsdorf, Lugau, Langenberg, Falken, LangenchurSdorf, Meinrdsrf rc. Montenegros Unterwerfung ist nach: Bulgariens Uebertritt zu uns die zweite dokumentarische Bekundung des Miß trauens in de» schließlichen Sieg der Entente, deren Völker endlich selbst ansangen werden, mebr auf die Tatsachen als auf die Worte ihrer Zeitungen und Negierungen zu achten. Aber es ist möglich, daß die Entente sich jetzt noch rascher entschließt, auf dein Wege der verbre cherischen Gewalt gegen Neutrale fortzuschreiten, den sie gls letztes Mittel zu betrachten scheint, um verlorene Ebre und Macht wiederberzustel- len. Griechenland konnte so das Opser wer den, das die Entente dem Schein zu bringen geneigt ist, indem sie Symbole ihrer Macht zu schassen sucht. Aber der Balkan, der jetzt von den Dardanellen bis nach Antivari und von der Donau bis nach Monastir in unseren Hän den ist, kann, so sagt die „Franks. Ztg." nicht mehr zurückerotert werden. Daß er den ersten Frieden gebracht hat, ist mehr als ein Zufall und weniger als ein Symbol: es ist einfach die zwingende, freudige Tatsache unseres Sie ges. Die Waffenstreckung hat begonnen! Aus dein Kriegspressequartier wird unterm 18. Januar gemeldet: Als die Einwilligung der montenegrinischen Negierung zur bedingungslo sen Wasseustrcckung ihrer Armee eintras, hatten die k. u. k. Tnchpcn von Cetinje und von Su- tomore aus bereits Rifeka und Wirpazar be setzt und die schwarz-gelben Fahnen wehen vom Schloßturm und der Bahnstation in Wirpazar über den Skutarisee nach dem widerstehenden Al anien. Im Raume Rijeka—Wirpazar hat bereits die Waffcnsireckung begonnen und die Feindseligkeiten wurden gestern mittag cingc- jlellt. Dagegen war es Montenegro gestern noch nicht möglich, allen seinen Truppen die Befehle zur Waffenstreckung zu übermitteln, und so kani es südlich Mrane und am Tarflutz noch zu Plänkeleien. Italiens Bestürzung über Montenegros Unterwerfung ist grenzenlos Die Regierung macht ungeheure Anstrengungen, um die Ausbrüche des Volks- unwillenö zu verhindern. Sie läßt zunächst keine Schmähungen gegen Montenegro zu und sucht das Ausscheiden Montenegros aus dem Kreise der Verbündeten militärisch zu entwer ten. Danach bricht sich überall die Sorge um die Zukunft Balm. Einige Blätter fragen be fugt, ob wirklich die italienischen Stellungen in Valona und Dmrazzo genügend verteidigt