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Berichte zu dem Schlüsse, daß das griechische Heer trotz seiner Uniform, die der englischen ähnelt, im Innern vollkommen mit Deutschland sympathisiere und sich "vor den deutschen Was senerfolgen beuge. Es Ware daher für Rutz« land keine Ueberraschüng, wenn eines Tages Griechenland plötzlich mit den Zentralmächten ginge. Uebvigens sei es nicht zutreffend, daß die Griechen die Engländer in Saloniki mit Ehrer, empfingen. Autzer einigen eigennützigen Geschäftsleuten, die dabei ihre Ware sehr teuer los wurden, verhielt sich Vie ganze Bevölkerung von Saloniki zurückhaltend. BesondMLU die Ei- senbahnbehörden bereiteten den englischen Sol daten Schwierigkeiten. Vor allen, wurde für seden Engländer der gewöhnliche Bahntaris ab sichtlich bedeutend erhöht, und die Fracht für englische Güter erhöht. Zur Tsrvevienmg eiueS englischen TranSportdampfer» durch ein deutsches Unterseeboot Lei Saloniki erfährt „Corriere della Sera* noch folgende Ein zelheiten: Die Torpedierung des Transport schiffes, das von England kam, erfolgte gestern früh 7 Uhr außerhalb des Saloniker Hafens, nahe bei Gran Capo. .Tas Schiff hatte 100 Soldaten und 150 Mann Besatzung an Bord, sowie 200 MmCesxl Munition. Menschen leben sind nicht verlorengegangen. Man sucht einen Teil der Munition, sowie das Schiff zu bergen. O O O Ser SstmeichW-WM'is-e SmeralstabrSericht. (W.L.B.) Wie», 24 Januar. Amtlich wird verlautbart. Nusfischer Krieg»sch«»platz. Nicht« Neue«. Italienischer Kriegsschauplatz. Annäherungsversuche de« Feindes im Ab- schnitte von Lafraun und ein neuerlicher Angriff einer italienischen Abteilung am Rombon-Hange wurden abgewiesen. GittzSsMcher Krieg-schauplatz. Vestern abend haben wir Skutari besetzt. Einige tausend Serben, die d e Besatzung des Platze« gebildet hatten, zogen sich, ohne eS auf einen Kampf ankommen zu lassen, gegen Süden zurück. UeberdieS sind unsere Truppen im Laufe de« gestrigen Tages in Ncksic, Danilovgrad und Podgorttza eingerückt. Die Entwaffnung des Landes vollzog sich bis zur Stunde ohne Reibung. An einzelnen Punkten haben die montenegrinischen Abteilungen da« Erscheinen unserer Streitkräfte erst garnicht abgewartet, sondern die Waffen schon vorher nievergelegt, um hetmkehren zu können. Andern orts zog der weitaus größte Teil der Entwaff neten die Kriegsgefangenschaft der ihnen freige stellten Heimkehr vor. Die Bevölkerung empfing unsere Truppen überall freundlich, nicht selten mit Feierlichkeiten. Ausschreitungen, wie sie beispielsweise in Pod- goritza vorgekommen waren, hörten auf, sobald die erste österreichisch-ungarische Abteilung erschien. Der Stellvertreter de» Chef» de« Generalstab«» v. Höfer, Feldmarschalleutnant G G Mt Kämpfe im Oste«. An der ostgalizischen Front hat wieder eine lebhaftere Tältgkett eingesetzt. Durch eine mit ungemeiner Geschicklichkeit vorbereitete Sprengung wurde auf der Höhe nördlich Bojan den Russen ein Grabenstück entrissen. In die entstandene Lücke eindrtngend, nahmen die österreichischen Truppen den überlebenden Teil von 300 Russen gefangen und vermochten den errungenen Vorteil durch überraschende weitere Nachtangriffe zu verfolgen, so daß dem Feind auch eine Anzahl der benachbarten Schützengräben verloren ging. Die Russen vermögen diesem östlichen Erf. lg nichts Gleiches gegenüberzusetzen. Ihre seit mehreren Tagen immer wieder gegen die Brücken schanze von Michalcze am Dnjrstr fortgesetzten Angriffe stoßen auf den unbeugsamen Widerstand der braven Verteidiger und vermögen ebensowenig durchzudrtngen wie die Angriffe, die sie nach starker Artillerievorbereitung südlich von Dubno gegen unsere wolhyntsche Front unternommen haben. Lie Schlicht bet Toporoutz an der Bukowinagrenze ist seit einigen Tagen abgefl«ut, jedoch noch nicht beendet. Der Feinb nahm seine starke Angriffstätigkeit wieder auf, indem er gleichzeitig frische Verstärkungen heran zog. Die feindlichen Verluste sind noch größer, als bisher angenommen wurde. Die JekaterinoS- lawer Division ist völlig vernichtet, sie wurde schließlich mit der blanken Waffe durch öster reichische Landwehr ntedergemacht. Ein Armee befehl des kommandierenden russischen Generals Iwanow besagt: „Der Zar befiehlt, daß wir am Jordanfest (den 19. Januar a. St.) Czernowitz, die Hauptstadt der Bukowina, erobern sollen. Wir müssen den Befehl ausführen. Jedem Soldaten, dem eS gelingt, das Ziel zu erreichen, wird erlaubt, zwei Tage lang in Tzernowitz »u plündern,außerdem erhält der erste einmarschierenoe Soldat 50 Rubel al« Geschenk." Der Plan zur Offensive an der beßarabtschen Front soll direkt vom Zaren ausgegangen sein. Die „Vafferweihe-Gchlm-t". Der „Az Eft" erhält von seinem Kriegsbe richterstatter auS Czernowitz folgenden Bericht: Nach dreitägiger Unterbrechung begann am 18. Januar, abends um 10 Uhr, die zweite Schlacht, die „Wassirweihe-Schlacht" genannt, weil sie am russischen Wafferweihefesttag anfing Diese Kämpfe übertrafen an Heftigkeit alle bisherigen. Der Artilleriekamps dauerte von Dienstag nacht ohne eine Sekunde Unterbrechung bi« Mittwoch um S Uhr nachmittags. Die Raffen benutzten dabei japanische Geschütze schwersten Kaliber« und verwendeten ungeheure Massen von Handgrana ten. Czernowitz erbebte förmlich unter dem ohrenbetäubenden Dröhnen der Kanonen. Ja da« Trommelfeuer der Russen mischte sich da« vernichtende Feuer unserer schweren Batterien. Rücksichtslos trieb dann der Feind vielfach achtzehnfach gegliederte Strrrmreihen zum Rn- griffe vor. Die Sturmkolonnen de» Feinde« wurden kompagnieweise vernichtet, allein über die russischen Leichen und Verwundeten hinweg versuchten immer neue russische Sturmkolonnen, unsere Stellungen zu nehmen, aber immer ohne Erfolg. Entweder wurden sie im Handgemenge niedergemacht, oder sie wurden von unseren Batterien zusammengesch offen. Wo eS d n Stürmenden gelang, in unsere Gräben einzu- drtngen, waren sie auch schon binnen zehn Minuten erledigt. Ueber dem Schlachtfelde ballten sich dicke Rauchwolken zusammen. Die russische HeereSlettung schien den Verstand ver loren zu haben, denn trotz der Hekatomben an Opfern, die die Russen verloren, führten ihre Kommandanten zahlreiche unausgebildete Mann schaften ins Feuer zum Sturme vor, die bis dahin noch keine Waffe in der Hand gehabt hatten. Nach 17 Sturmangriffen, wobei der Feind über 8000 Mann an Toten und Ber- wu deten verlor, ließ die Heftigkeit deS Kampfe« Nach Für den KampseSmut unserer Truppen zeugt der Umstand, baß sie nach elf wütenden Anstürmen des Feindes selbst zur Offensive übergingen, wobei sie dem Feinde schm, re Vrr- luste beifügten und Uber 600 Gefangene machten, darunter von der 2. russischen Schützendivision Laut Aussagen der Gefangenen wurden einzelne russische Abteilungen derart dezimiert, daß von ihnen nur sechs bis acht Mann übrig blieben. Die Verschwend»»- »eS russische» Me»sche»»«terialS, die sich ganz besonder« bet Pczemysl, in den Karpathen und jetzt an der Bukowina-Grenze in Hekatomben von Opfern äußert, hat dazu geführi, daß daS für unüberwindlich gehaltene Rußland in seiner Kraft immer mehr erlahmt und immer zahlreichere Anzeichen dafür gibt, daß sein schein bar unerschöpslicheS Reservoir an Menschen bald erschöpft ist. Diese Menschenverschwendrrng hat nicht nur die militärischen Mißerfolge Rußlands herbeigeführt, sondern auch einen Arbeitermangel, der weit schlimmer ist al« in den westlichen Staaten. Daß er sehr empfindlich sein muß, geht an den verzweifelten »Maßnahmen hervor, mit denrn man ihm abhelfen will. Man hat fogar die Einfuhr chinesischer Kult«, deren AuS- schlitßnng au« Ruhland in den letzten Jahren zu einem Lehrsatz der StaatSweiSheit geworden war, freigegrben, obwohl man genau weiß, dah man die Gelben nie mehr los werden wird. Trotzdem stehen die Fabriken still, stockt der Verkehr. Der russische Staat hat ferner im Frieden »u wenig Ncrzte ausbilden lassen, da die Menschen nicht wertvoll genug waren, um sür Kranke eine anständige Pflege zu beschaffen. Das bedeutet, daß die Zahl der Verwundeten mindestens in vierfach höherem Maße al« in Deutschland einen endgültigen Verlust bezeichnet. Der Zahl nach find die Verluste oiellricht wieder wettg?macht, aber auf Kosten der übrigen Leistungsfähigkeit de« Landes, daß ohne Glauben, ohne Mut, ohne Arbeiter, die die Naturschätze auSbeuten, hinter der Front liegt. Mit der Ein berufung der russischen Reichswehr und der jüngsten Jahrgänge gehen aber die letzten großen Menschenvorräte beS Feindes zur Neige. Weder eine intensive Kriegführung noch ein schleppender AbnützungSkeieg kann nun das Kräfteverhältnis der Mächtegruppen entscheidend verändern * Da; Ergebai; M l» Kriezmmtn. In einem Rückblick auf den jetzt anderthalb Jahre dauernden Krieg siellt das „Wiener Fremde»'latt" fest, daß der große verhängnis volle Irrtum der Vicrverrcmdsstaaten darin be standen habe, daß sie die Kraft Lesleneich-il» garns weit unterschätzt ft tte». Gerade weil der Vierverband die Kraß Deutschlands nie .»»ter schätzt hat, heißt cs weiter, sie vielmehr für ge waltig hielt, hatte er diesem den Untergang geschworen. Er konnte aber nur dann hoffen, unseren Verbimdele» leicht zu besiegen, wenn es ihm gelungen wäre, ihn zu isolieren, sei es, daß er Ocsterr.äcft Ungar» seinem Bundesgenos fcn abspenstig machte, oder sei es, das er die Monarchie schnell niedcrgewvrfen hätte. Und eben daran, daß sich alle Hoffnungen, sowohl aus einen inneren Zerfall, als aus militärische Schwäche und geringe Ausdauer der Monarchie nicht er-füllt ha eu, ist ^er sonst so wohl aus geklügelte Plan unserer Feinde gescheitert. Nun hätte die Lebenskraft und Zähigkeit, welche die österreichisch-ungarische Monarchie gezeigt hat, den Vierverband bestimmen müssen, ein wenig nachzudenken. Wie die irrige Abschätzung der Kraft Oesterreich-Ungarns den Pierverband in den Krieg gelockt Hal, so lat ihn die irrige Ab schätzung der Wirkung der Zeit veranlaßt, den Krieg fortzuführe». Während in Paris, Lon don und Petersburg die Annahme herrschte, das:, je länger der Feldzug dauere, die Lage der Mittelmächte um so schlimmer werden »» ff se, war gerade das Umgekehrte der Fall. Tie lange Tauer ist nicht sür die Mittelmächte un günstig, sondern für die Mächte des Vier er- >a»des. Uns hätte man schnell besiegen müs sen. Statt dessen konnten die Mittelmächte die semdUchc» Gruppen schlagen, andere feindliche Gnrppen auffalten und durch fortwährendes Zurückiversen so ermüden, daß der kühne Drach bruch von Gorlice möglich wurde, der für lauge Zeit das Schicksal des Landes entschieden hat, das seither mit Hilse unseres östlichen Ver bündet«, seinen Lauf nimmt. Wir können die Heere des Vierverbandes, der seiner geographi- scheu Lage zweifellos gewisse Vorteile verdankt, nicht bis in die letzten Winkel verfolgen, so daß sic auch jetzt iroch das Spiel hinzuziehen imstande sind, obwohl sie die Partie längst ver loren Herren. Der Unterschied liegt aber darin, daß die Arbeit, die die Zeit für uns getan hat, fruchtbar gewesen ist, dagegen die Arbeit, die sie jetzt für unsere Feinde tut, unfruchtbar ist. Der Versuch, die Mittelmächte auszuhun gern und niederzuwerfen, um dann die Welt- herrschcfft, die nach. Aufteilung der Türkei voll ständig geworden wäre, bequem genießen zu können, ist endgültig mißglückt. Was jetzt noch gegen uns untrrnomnum wird, sind leere Schach züge, die an, Ausgange nichts ändern können. Das Spiel' war schon von vornherein verseilt und auf falschen Grundvoraussetzungen aufgc- ^aut. » rmzSWe Darstellang Ser KWpfe in Ks«m«. Eine Mitteilung des französischen Kolonial- Ministeriums besagt: Die militärischen Opcra- lionen, die von den Franzosen und Engländern zu Anfang des Krieges begonnen wurden, um me Deutschen ans Kamerun zu verweilen, und diese reiche und nächtige Kolonie in die Hände oer Alliierten zu i ringen, nähern sich ihrem Onde. Begonnen auf emer Frontlänge von VOO Kilometern, verlaufen die Operationen in umeinander a gestimmten Bewegungen derart, da verschiedene Kolonnen, französische und englische, von verschiedenen Punkten dieser Front ausgehend, von wo aas sie zum Teil ä er UVO Kilometer zu durchmessen batten, einal e gleichzeitig in Iaunde ankamen, nach dem sie schwere Kämpfe bestanden hatten; denn oer Widerstand des Feinde- Ivar sehr hartnäk- ig Ob gleich Iaunde, wo der Gouverneur sich mit dem Oberkommandierenden der Truppen und dem Sta'.e befand, sehr stark befestigt war, vur-dc dieser Platz doch geräumt, sobald der Druck der Alliierten ihn bedrohte. Die Deut schen zielen sich eiligst südwestwärts in der Richtung auf die spanische Kolonie Rio del Muni zurück, wohin der deutsche Gouverneur und der Kommandeur der Schutztruppe sich be reit- geflüchtet haben sollen. Auf ihrem Rück züge stießen die deutschen Kolonnen wiederholt mit einer französischen Kolonne zusammen, die von Tlurla kam und längs der Eisenbahnlinie auf Iaunde marschierte, parallel mit einer eng lischen Kolonne, die der Autpmobilstraße folgte. Weiter nördlich erlitten die Deutschen große Verluste bei Mansale'c. Ten Deutschen ge lang es nur, den Marsch der Franzosen und Engländer durch den gropen Wald der Aequa- torgegend in einein außerordentlich wechselvol len Gelinde ein wenig aufzuhalten. Aber sie entgingen der kräftigen Verfolgung nicht, die soe'en mit der Besetzung Ebolowas, des letzte» wichtigen Punktes, den die Deutschen noch hielten, durch die Alliierten ihr Ziel erreicht h-at. General Aymcrich lat den Befehl über dtp allricncn Truppen in Iaunde übernommen und sich mit de n englischen General Dobell da'ffn verständigt, mehrere gemischte Kolonnen zur Verfolgung des Feindes in einige Gegen den des Südens zu entsenden, wo seine letzten Abteilungen unrherirren. G G ki« jllMische „Vstslhast m NglM". (Durch Funkspnntz von dem Privatkorrespon denten des W.T.B.) Ter Hcarstsche Interna tionale Nachrichtendienst meldet aus Tokio: Mit großer Er ittcruug wird in einem Teil der Tokioter Presse ei» Feldzug gegen das eng lisch japanische Bündnis geführt. Wenn diese Angriffe auch einen gewissen Grad von deutsch freundlichen Spmpa^ien, die in gewissen ja panischen Kreisen herrschen, widerspiegeln, sind sie doch hauptsächlich durch das Empfinden in spiriert, daß England einer vollständigen Durch führung der japanischen Politik Ehina gegen über im Wege steht. Keine amtliche Stimme hat sich erhoben, um diese Angriffe gegen Eng land, nicht einmal die erbittertsten unter ihnen, zu beantworten. Tas Blatt „Mamata Shim- un" erklärt i» einer Reihe von Artikeln, be titelt: „Eine Boischast an England", daß der Verlauf des Krieges das japanische Volk voll ständig enttäuscht hat, welches erwartete, daß oer Kampfs innerhalb einiger Monate vorüber sei» würde. Obgleich Japan Mitglied des gro ßen Bündnisses ist, erklärt der Chefredakteur des „ Mamato" offen, daß die Entente- -in ächte diese» Krieg verlieren , und sagt, daß selbst, wenn der Konflikt unent schieden enden sollte, Japan und England nicht imstande sein werde», in freundschaftlichen Be- ziclMige» zu ver leiben. Japan wie Deutsch land (?) befinden sich in der Zwangslage, nach Expansion zu strebe». Deshalb ist Englands traditionelle Politik, die gegenwärtigen Ver hältnisse aufrecht zu erhalten, für Japan un- vor-teilhaft. Tas «mglisch-japanischc Bündnis hat Japan zum Verteidiger von. Englands Interesse» in Indien gemacht Als der Ver trag erneuert wurde, sagte sich England von jeder Verantwortung los, ii» Falle Japan und die Vereinigten Staaten zum Kriege kommen würden. „ Aamato" führt weiter au», daß die Deutsche» stärker geworden Ware», als es Eng lcmd ließ war, mid daß England legonncn lzat, die japamswc Expansion in Indien, Chitra und der Südsee zu befürchten. Die Schluß folgerung des Chefredakteurs des „ Mamata" ist, daß der Krieg enden wird, indem eine der verbündeten Nationen sich von» Londoner Abkommen z u r ii ck z i e - hen wird. „Uamato" deutet an, daß es nach dem Kriege zu einer Annäherung zwi schen Derrtschland und Rußland kommen wird und befürwortet ein Bündnis zwischen Rußland, Deutschland und Ja pan, auf der Grundlage, daß Deutschland und Rußland freie Hand in Westasien und Indien bekommen mrd Japan in China. „ Uamato" veröffentlicht eine Rundfrage, an der viele hervorragender Persönlichkeiten sich beteiligt ha ben. Als Erster äußert sich der Präsident des A geordnetenhaufes Shimada in einen: vor sichtigen Aufsatz, dessen Hauptpunkt ist, daß der Krieg zu Japans Gunsten enden wird, weil er die europäischen Mächte erschöpfen muß. G Ul» Ges««tertraz »er ae»e» KriezSsieaer», über die im März dem Reichstage Vorlagen zugehen werden, sind laut „Tägl. Rundsch." 500 Millionen Mark in Aussicht genommen. Um dtks S Geld aufzubringen, werden die Zigaretten, die Zigarren, die einzelnen Zweige der Post und Telegraphie und der Eisenbahnverkehr herange- zogm werden. Bei der Post und Telegraphie wird eS sich, wie man jetzt annehmen darf, nicht nur um eine Erhöhung der Telegrammgebühren und des PaketportoS handeln, von der schon früher die Rede war, fondern auch um eine Er höhung deS Briefportos und der Fernsprechge bühren. Zur Begründung einer Erhöhung der Fernsprechgebühren wird man nicht nur das Verlangen nach einem Mehrertrage, sondern auch die Erwägung geltend machen, daß eine Erhöhung der Telegrammgebühren eine Erhöhung der Fern sprechgebühren bedingt und zwar deshalb, weil sonst, wenn die Telegrammgebühren erhöht werden, die Fernsprechgebühren aber nicht, chie Grenze de« Umfang«, in dem von dem Draht und von dem Fernsprecher Gebrauch gemacht wird, sich noch weit mehr als jetzt zu ungunsten * de« DrahtverkehrS verändern würde. Mit anderen Worten: würden nur die Telegrammgebühren erhöht, die Fernsprechgebühren aber nicht, so wäre zu befürchten, daß durch Mehrbenutzung des Fernsprechers die Erhöhung der Telegrammge- bühren zumi grüßten Teil um ihre Wirkung gebracht würde. Bet dem Eisenbahnverkehr dürfte eS sich nicht um eine Erhöhung der Fahr- oder BffürderungSpreife handeln, sondern nur um eine Erhöhung bet mit dem Eisenbahnverkehr zusam menhängenden Slemp.labgaben Der eivzi-e Salel Bebel» gefierbe». In Jena ist im Alter von 22 Jahren der einzige Enkel August Bebels, der Sludent der Medizin Werner Simon, gestorben. Die Leiche soll dort eingeäschert werden. Bebels einzige Tochter war mit dem Züricher Arzt Dr. Simon verheiratet, der in den letzten Lebensjahren Bebel« an den Folgen einer Blutvergiftung starb, die er sich in Ausübung seines Berufes zugezogen hatte. An seinem einzigen Enkel hatte August Bebel mit großer Liebe gehangen. Die frenzösischeu Gts«»1verlufte. Nach den Schweizer Blättern stellt das Bel forter Blatt „L'Alsace" in einem von der Zensur durchgelassenen Artikel fest, daß die französischen Verluste sich auf 1800000 Mann bis jetzt be laufen. DaS Blatt fragt die Regierung, warum sie weiter darauf bestehe, die Zahl der franzö sischen Verluste geheimzuhalten, und warum für Frankreich dieses Stillschweigen notwendig sei, während doch alle anderen Kriegführenden ihre Verluste veröffentlichten. Dieses Schweigen sei ein Zeichen der Schwäche. 8«-l»«d» Ariede»S«»»fichtt». Lord Rosebery sagte diiser Tage in einer Rede in Edinburgh, er zweifle zwar nicht an dem endgültigen Siege des VierverbandeS, aber England werde sich dabei nahezu zu Tode ver bluten; denn mit einer Ausgabe von 1000 Millionen Pfund im Jahre sei eS klar, daß England eine Schuldenlast auf sich nimmt, wie sie die Welt noch nicht gesehen hat Vi» offeue» italienische» Wert zur vage. Bis heute — so schreibt Nardini im „Popolo d'Jlalia" vom 18. Januar — sind die Türken. Bulgaren, Oesterreicher und Deutschen die Sieger. Während Deutschland die Türkri und Bulgarien auf seiner Seite in den Krieg gezogen hat, er litten wir eine Reihe diplomatischer Niederlagen in Rumänien, Bulgarien und Griechenland. Drei Staaten haben wir verloren: Belgien, Ser bien und Montenegro. Provinzen Frankreich« und Rußlands sind vom Feinde besetzt. Wir fühlen die Pflicht, offen zu reden. Not tut eine Aenderung der Methode, eine Erneuerung. Bis her fehlte dem Verband ein solcher einheitlicher AktionSplan, wie er auf der Gegenseite zu er kennen ist. Die verbünderen Völker erwarten, daß vor dem Frühjahr ein solcher Aktionsplan vereinbart wird. Stürmische FritdeaSkand,tbungen in Maila»«. Wie der „Pesti Htrlap" aus Lugano erfährt, fanden am Sonnabend in Mailand stürmische Kundgebungen für einen Friedensschluß statt. Eie wurden hervorgerufen durch ein Gerücht, da« wissen wollte, die Verhandlungen Montenegro« fänden die Zustimmung der königlichen Familie. Die Menge war sehr erregt und stieß wiederholt drohende Rufe gegen die Königin Helena au«. Oertliche» und LächfischeS. *— Witterung«au»sicht Pir Mittwoch, den 26. Januar: Wärmer und trübe, sonst trocken. * - Die P e r l u jl i i st e Nr. 218 der König!. Sächsischen Armee von: 24. Januar entffält fönende Angabe» aus unserem Leser