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NerlWwßtt ÄBK» Meinsdorf, Zalken, tcmgenchursdorf, Rnl«, t« A. AMst 1>A ZV. M « 3ihi«ß Oberlungwitz, den 28 August 1922 Der Gemeindeoorftand. Halter, schnellten in Son>- >be ciupor ngenieur«, leitenden Nilli irden sen gegen ie Rät«- en, laut Nillionen « Sdmund :1ha Hiken« >« Heinrich lausmonn« eruirseuer. ».»chi^r. 1«, G. ». haltungsgenofsenschaft für den Lungwitzbach. 9. Dehaltsnachsorderung eine» während des Kriege» hier tätig gewesenen Hilfslehrers 10. Beratung einer Ortsschulordnung für die Derbandsberufs- schule 11. Wahl eines Schnlkassenorrwalters 12 Zuwahl von zwei Mitgliedern -um Grundsteuer- au«schutz. 18 Wahl eines Wohnungskommissars 14. Beschlutzsassung wegen Einbau einer Wohnung im Fortbildungsschulgedäude 1k Beschlußfassung über Maßnahmen für das notleidende Atter. 16. Gesuch um Erhöhung der Gebühren sür die amtlichen Bekanntmachungen. 17. Fest setzung der Zuschläge zur Grundmtete nach dem Rrichsmietengesetz. Hierauf geheime Sitzung. „New gort svollstr«cker Milliarde» Das Ver tonen Dol. h London ust, oorm. —LI, «n- itbiritirch« -r Lausen iirnv sSr -r Aüng. teilunaen »on »er Auepjgei«» Yohenstein-Lrnstthal »illgklgi.1 Reichenbach, Hermsdorf, Bernsdorf Rüsdorf, Erlbach, Airchberg, Ursprung, Vühenbrand, AiiUeibach usw. >' > NE...«« .«.M .«—MN..,,»,». ...» "M- Serrdirser" Tiietlitt Gberlungwitz, Gersdorf, Langenberg, Oberlungwitz voffeuttich« Gemrtuderaisfitzung am Mittwoch, den 30. August, abends 8 Uhr im Sitzungssaale des Rathauses. Tagesordnung: 1. Kenntnisnahmen 2. Einspruch des Ministeriums zur Besetzung der srtiwerdenden Wachtmetsterftelle 3. Nachverwilligung von 7000 Mk für die Koch- und Haushaltungsschule. 4. Bewilligung von Tagegeldern sür ftattgefundene Schulwanderungcn ü. Foitsührvng der Quäkerspeisung betc. 6 Erhöhung der Beihilfen an die Schulhausmannssrauen. 7 Erhöhung der Gemeindearbciterlöhne. 8 Gewährung eines kurzfristigen Kredits an die Unter- n «ter, Araueri cttiche«, Druck: e und eroen 16L0 sssi )>ch- ttllb llen der loch en- - so eht. ing ob- up, lrü» t-1 und I« Nuß. ' Israel üWSMrkcke». Von Dr Narl Ehwald , Rcan hat unserer- bisherigen Denkungsart, I insbesondere dem Denken der Vorkriegszeit, I den Vonvuri des „Materialismus" gemacht, I 'cn Vorwurf, daß sic nur sichtlarc rind greif- I ^i>re Dinge: Macht und Geld, lmser starkes, I nnlgcsckultc? Heer, unsere sich mächtig ent- I n'icteludc Industrie, alle die sichtbar in die I Erscheinung tretenden Graste unserer Wirt schaft und unseres Staates, zur Grundlage ibrcr Auffassung unserer Lage mrd unserer Zu- lunflsmöglickteitcn genommen habe. Dieses rein stoffliche Denken, in seinen Folgen noch dadurch verschärft, das? unsere Blicke sich zu iebr an der glänzenden äußeren Seite unserer xrast- und Machtäußcrungcn erfreuten, ebne genügendes drachdenken über di« VÄffngungen ihres Gedeihens, und dasi sie zu ausschließlich sich auf das beschränkten, was wir unser nennen dm-iten, und dadurch doch etwas den Vergleich mit den wirtschaftlichen »nd staatlichen Kräften anderer Völker verloren und damit den Maß- siab für unser Können und Vermögen: die stoff liche Denkungsart mit diesen — bei der Men. ubenart fast naturgemäß sich cinstcllendeu — Fehlern wird mit Neckt als eine der Ursachen des unglücklichen .Kriegsausganges und unserer fetzigen Nöte angesehen. Ist es nun dmnit anders geworden? Zie I den nickt auch wir beute, wenn wir versuche!' 1 über unsere Lage und über die weitere Ent- I Wicklung uns klar zu werden, fast aussckliesi- Ilick äußere Tinge in Betracht? Ist es nickt I ein Hauptgrmld für das Interesse, dem die I fetzt sehr verbreiteten rind obne Zweifel wich- I ligen lmd nötigen Bestrebungen fi'ir volkswirt- I ickastliche und allgemein- und außenpolitische I Ausklänrng in weiten Kreisen begegnen, der I Glaube, daß man durch Kenntnis der Wirt I schaftlicken und weltpolitischen Kräfte erkennen I könne, wie wirklich unsere Lage ist und wo'in der Kurs geht? Sind denn diese äußeren, sichtbaren Kräfte wirtschaftlicher und staatlicher Macht allein mrd endgültig ausschlaggebend? Sind nickt I. eistiae und sittliche Mächte und Kräfte für das Leben und die Entwicklung der Völker wie der Enrzclnen immer wieder von entscheidendem Einfluß gewesen? Hat nicht die Mißachtung der in den Dingen rußenden Maßstäbe und der ewigen sittlichen Gesetze mächtige Männer und Staaten zu Fall gebracht? Müssen nickt auch wir als Ursachen unseres nationalen Un glücks geistige und sittliche Fehler erkennen? Darum sollen wir dessen gewiß sein, daß cnvas, wie die Lüge unserer Allein- und Hauptschuld am Kriege trotz aller- äußeren Mittel, die unsere Feinde anwenden, sich nickt behaupten kann, daß ein „Friede" wie der von Versailles, der- die wirtschaftlichen Gegeben beiten ebenso wie lebendige nationale Zusammen hänge mißachtet, nicht von Darier sein kann. Mr dürfen vertrauen, daß ein von gesunder innerer Kraft erfülltes Volk, das seine geistige und sittliche Eigenart kräftig zu bcbarrpten i'uckt, das in seinem Kern wir-klick „lebt" und damit auch alle Krankheiten, die es mehr aber weniger tief er greisen, immer wieder über windet —, daß ein solches Volk trotz alles Frackes scinr Feinde und trotz ihres zeitweilig weit überlegenen äußeren Machtmittel nickt untergeben, nickt auf die Dauer nicdergebalten werden kann. Aber woher kommt uns die Kraft, an die Macht ewiger Gesetze zu glauben, woher die Gewißheit, daß unser Volk in seinem Kern noch gesund und in seiner geistigen und sitt lichen Kraft noch widerstandsfähig und unver braucht ist, wober die Kraft, selbst in uns und für unsere Volksgenossen an der geistigen und sittlichen. Crneuerung unseres Volkes zu arbeiten? Letztlich aus religiösen! Grunde, das ist ans der für uns innerlich notwendigen Verbindung mit dem Ewigen Eine solche wahrhaft reli giöse Gesinnung — sie mag sich beim Einzel nen ausprägen, wie cs sei: sie sei nur aufrich tig, redlich und tief — bewahrt uns mit der Unterordnung unter den Ratschluß der ewigen und zeitweise unersorschlichen Macht vor einem Verbrauchen unserer Kraft gegen übermächtige Widerstande und gewährt uns ein Einfühlen 'n das Mögliche und einen Blick für daS Er reichbare und uns Mewicsene; sie gibt die Mög- lickkcil, im Bewußtsein höheren Beistands den uns gewiesenen Weg zu geben und das uns An befohlene zu tun in der Gewißheit, daß der Weg an ein gutes Ziel und die Arbeit zu einem guten Ende kommen wird, auch wenn wir beides noch nickt sehen — auch wenn es anders sein wird, als wir letzt denken. Nickt Aeußercs und Sichtbares ist es, was letzthin unsere Geschicke entscheidet, sondern Inneres und Ewiges: möge in uns und unse rem Volle diese Ei-kcnntnis immer- mebr durch dringen und uns zu treuer Arbeit sür Volk und Vaterland die Kraft geben M HMItiWtWÄM. lieber den Stand der Reparationssrage wird gemeldet: Id a ris , 26. Aug. Nachdem die Ver treter der Neparationskommission, Bradburu und Mauclcre, beute um l 2fA llbr in Paris cingetroffen waren, versammelte sich die Nepa- ratioiiskommissüm um 5 llbr nachmittags zu einer Siüung, um den offiziellen Bericht ihrer Vertreter über die Berliner Verhandlungen entgcgcuzunehmen. lieber die Sitzung wurde folgende offizielle Bekanntmachung veröffent licht: „Die Neparationskommission war von 5 bis 7 Ubr versammelt. Sie hörte die Dar- Icgungen ihrer aus Berlin zurückgekebr-ten Mit glieder Bradburv und Mauclere an und be schloß danach, am morgigen Sonntag eine neue Sitzung abzubalten um de» Bericht durchzufprechen." Der „Temps" behauptet, die Neparations kommission werde sich zunächst mit der fälligen Nate vom 1ö. August in Höbe von 50 Mil lionen Goldmark be'asieu und werde entschei den, ob Deutschland diesen Betrag sofort zu zahlen habe, oder ob ibn, ein prinzipieller Auf schub bewilligt werden soll. Neue Besprechungen? Die, Ncparationskommission veröffentlicht folgende Note: Die Neparationskonnnission >var Sonntag mittag von tl bis 1 llbr ver- lammet Die Klvnmifsson ist der Ansicht, daß cs ißr nickt möglich sein wcrdc, vor Mittwoch, dem 30. Ananst, eine Entscheidung über das von der deutickcn Negierung am 12. Juli vor gelegte Moratoriumsvcrlangen .zu fällen Sic bat der deutschen Negierung zur Kenntnis ge bracht, daß, wenn diese von der Möglichkeit, aebört zu werden, die Gr noch Artikel 284 des Friedcnsvertrages znstelt, Gebrauch zu macken wünscht, die .Kommission geneigt ist, die bevoll macktigten Vertreter am Mittwoch zu hören. Die Beuachrschtigung Deutschlaud». Paris, 27. Aua. Wie der „Demps" mitteilt, ist die deutsch« Negierung Von der Entscheidung der Neparationskonnnission sofort telegraphisch in Kenntnis gesetzt worden Eben so ist der Krieaslastenkommissson in Paris Mitteilung gemacht worden- Polvearee gegen den deutschen Vorschlag. tu. Paris, 28. Aug Zum deutschen Vorschlag der Garantierung der Holz- und Ko^lenlieftrungen bemerkt der „Temps" gestern. Die Ausleaung der deutschen Negierung sowie gewisser Alliierten, daß durch eine derartige Garantieleistung sür diese Lieferungen eine Kontrolle der Minen und Forsten hinfällig ge worden sei, ist irrig. Ministerpräsident Poin carce bat in seiner Besprechung mit den fran zösischen Delegierten Mauclere und Dubois erklärt, daß die Garantie der Minen und Forsten weiterhin die unerläszlickc Bedingung eines Moratoriums bilden müsse. Der „Temps" über ein deutsches Golddepot im Auslande. tu. Paris, 28. Aug. Der „Demps" scheint nickst damit zu rechnen, daß die frmizö- si'cke Negierung mit ihrer Forderung der Ga rantie der deutschen Minen und Forsten durch dringen werde. Er schlägt von sich aus vor, dasi die deutsche Ncichsbank bei der Bank von England oder lei irgendeiner anderen Bank im Auslande eine Goldreserve hinterlege, die dem Wert der sür August bis November fäl- liaen deutschen Barzahlungen entspräche, öis die Alliierten eine Lösung des Problems im Zusammenhang mit den interalliierten Schul den als Ausgleich gesimden hätten- Belgien würde daun Von den Banken Kredite erhalten, üvcr die es nack eigenem Gutdünken verfügen k"'imc. Dadurch würde Belgien seine Priori tätsrechte als gedeckt crackten. Wae der >meriliMische» RmMeli. „Dailv Telegraph" meldet aus Ncwvork daß in Williamstown (Massachusetts) ebne nickt offizielle Konferenz amerikanischer Ban kiers stattsindc, auf der- Pläne zur Wiederber- Berlin, 27. Aug. Amtlich wird mit geteilt: EKstern fand unter dem Vorsitz des Reichspräsidenten ein Ministerrat statt, an dem alle Reichsminister bezw in i rcr Vertre :ung die Staatssekretäre tettnabmen; auch ein Vertreter der preußischen Staatsregicrung wohnte der Sitzung bei. Gegenstand der Be ratung war die innere Lage des Reiches, namentlich die durch die Geldentwertung der letzten Wochen verschärfte Teuerung und die darauf für das Reich und die Bevölkerung für den kommenden Winter drohenden Schwierig testen- Zur Einleitung der Besprechung regte Reichskanzler Dr. Wirth an, daß bis zu der auf Mwutag, den 28. August, anberaumten Verhandlung der Neichsregierung mit den Mi nisterpräsidenten und Innenministern der Län der die hauptsächlich dazu berufenen Reichs- reffoi-ts fertige Vorschläge ausarbeiten möch ten, mit denen der drohenden Krisis in der Ernährung und Wnckschaft unseres Volkes ent gegcngewirkt werden könnte. In der sich an schließenden A u sspr a ch e gaben die Ver treter der Ressorts ein Bild der Lage, wie sie > sich in ihrem Aufgabenkreis darstellt, und er § örterten die Möglichkeiten gesetzgeberischen oder verwaltungsmäßigen Vorgehens Auf dem Ge biete des allgenreinen Wirtschaftslebens sind vom Ncichskabinctt zwecks Verringerung des Bedarfs an Linfribrdcvisen bereits Beschränkungen in der Ginfuhr von Luxusgegeuständen beschlossen; ferner werden Erhöhungen der A u s f u b r a b g a b e in den nächsten Tagen bekanntgegeben. Es sind Maßnahmen in Vorbereitung, um die reine Devisen spekulation durch eine periodisch erfol gende nachträgliche Kontrolle der getätigten Devisengeschäfte zu unterbinden, obne daß durck diese Maßregel der notwendige Devisen- mndel sür die Bedürfnisse des Gesckäftsver- ebrs behindert werden soll Qb auf dem Ge- üete des Geldwesens und der Valutagestal- lung, insbesondere dein inneren Geldmarkt, noch weitere Maßregeln getroffen werden können, stellung Europas erörtert werden In diesen Plänen werde die Streichung der Schulden der kontinentalen Alliierten an Amerika in Aussicht genommen; die Schulden England« müßten jedoch bezahlt werden. Es werde vor gesehen, daß Amerika dann gemeinsam mit Grosibrüannien den wirtschaftlich schwächeren Ländern Bedingungen auferlegen würde, die die Wiederherstellung dcs Handels und des wirtschaftlichen Gleichgewichts bezwecken. Die Reformen auf den: Kontinent, auf denen be standen werden müßte, umfaßten: l. Reform der Staatssinan - z e n, einschließlich Steuererhebung und Ver minderung der Hecresausgaben. 2. Wiederherstellung der G oldbasis auf einer neuen, viel niedrige ren Goldparität F Eine wirtschaftliche Regelung der deut s ck c n N e p a r a t i o n s f r a g e, di« eine große Herabsetzung der Forderungen an Deutschland umfasse, sowie ein Moratorium von drei oder fünf Jahren, falls keine auslän dische Anleihe es Deutschland ermögliche, einen Teil der Reparationen zu zahlen. 4. Beseitiaung der zahlreichen künstlichen H a n d e l s s ck r a n k c n, die verschiedene Länder Europas errichtet haben. Dieser Plan, der von dein Wirtschaftler Dr Anderson von der Ebase National Bank in Newhork stammt, protestiert auch gegen di« hoben amerikanischen Schutzzolltarife, die ein Hnrdcrnis für den Wiederaufbau der Weit bildeten unterliegt noch der Prüfung. Der besonders wichtigen Sicherstellung der BolkseruShrung sollen folgende Maßnahmen dienen: Di« an- gebahnte Regelung der Kartoffclversorgung für den Winter wird durch nachdrückliche Förde rung des Vertragsabschlusses zwischen Erzeu gern und Ver brauchern weiter verfolgt werden. Die Verwertung von Kartoffeln in den B r e n- uereien wird auf das mit Rücksicht auf die Viehhaltung gebotene Mindestmaß beschränkt Durch aeeignete Maßnahmen wird eine sach gemäße Verteilung des Zuckers im nächsten Wirtschaftsjahre herbeigeführt werden; die Ver wendung von inländischem Zucker zur Herstellung von TrinkbranntWsiu wird verboten, die Verwendung von inländischem Zucker zur Herstellung von Süßigkeiten weitgehend einge schränkt. In Aussicht genommen ist ferner nack Cinvenrehmen mit den Ländern ein Verbot der Herstellung starker Biere. In der angesichts der hoben F l eisckpreis« besonders wicktioen Frage der Versorgung der Bevölkerung mit Seefischen soll aus eine ge nügende Versorgung der Hochseefischerei mit deutscher Kohle hingewirkt werden; die Belit- »crung mit deutscher Koble würde cs gleichzei tig ermöglichen, ein Verbot des Löschens in fremden Häsen an deutsche Fisckdampfer un* ein Ausfuhrverbot für Seelische zu erlassen Dem äraernisgebenden und widerlichen Treiben in den Schlemmer- gaststSttev und in manchen Vergnügungslokalen muß Ein halt geboten werden; es ist Ausgabe der Län der lind Gemeinden, durck Steuern und sonstige durchgreifende Maßregeln diesem wach senden und beschämenden Unfug entgegenzutre- tcn. In der preußischen Staatsregierung ist bereits eine Verfiuumg vorbereitet dabin, daß bei Behandlung von neuen Konzessionsaefuchen sür Schanklokale das Bedürfnis grundsätzlich verneint werden solle Auf dem Gebiete der Fürsorge ftu di« notleidende Bevölkerung sind vor allem »»erstärkte Die MWstSWßllaWen der ReWregierung.