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AWM- CnWler MeiM tzohenstein-Lrnstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Langenberg, Meinsdorf, Falken, LangenchursdorfD Reichenbach, Hermsdorf, Bernsdorf, Rüsdorf, Lrlbach, Rirchberg, Ursprung, wüstenbrand, Mittelbach usw^ «r. 7l Ntillli, da ri. Mrz isrr 4S.3s-rWM Die Postftratze ist bis aus weiteres wegen Schneewehen für den Bekehr gesperrt. Oberlungwitz, den 24 März 1922. Der Gemetudevorstaud. Hohenstein-Ernstthal, am 23 März 1922 Der Stadlrat. fäbigkeit um fast 100 Prozent überschätzt f Aus der Fülle der Artikel der französischen ierten Finanzminister gebilligt seien und des- «le»»,!» KWSNiMe ZVischevsSlle i» Wch;iaz. ß erlin, 23. März- Präsident Löbe tungen geliefert werden, frei zu lassen. DurM ZLcuem in u.franXrrictt NE Arr»L'psü^.iiso-. »G )V VOS IH» i o l »ez«,»pr,U »snatüch M. durch Bot« stet t»» Han, >eUrI«rt, b«i Abholung t» d«, EeschäftSstrllm 11- vt., Woche» >«rt« S.7» M. Set Postbezug virrteljShrttch «S.— M. etnfchl. gostellungSgebühr. Einzelne Nummer bü Pjg. Ausgabe werktäglich »achmtttagL Fall» durch höhere Bemalt, Betriebsstörung, Suech Epe«, Aussperrung der Anzeiger verspätet »der nicht erscheint, tp dir Verlag nicht zum Ersatz verpflicht«. — Postscheckkout» «ripzi, ««14. BeschäftLsteü«: HohensteiwErnfttzal, Bahnstr. L i t v»U« vetrag nnler Wegfall de» bet sofartiger AeZahtnug b» »t.igte» Abzüge in Anrechnung. — Fernsprecher Str. wt. — ^Ur L— M.x btt Wtede^atunge» wrifmätzi^r Nachlatz. — Auttkunft-Serteilung und Vermittlung von schriftlichen »ngchadM 1— Mt. — Anzeigenausgab« durch Fern sprech« schltttzt ftde» XU sich i r „W ir lassen uns nicht vergewa tigen!" (Glocke des Präsidenten.) W Vizepräsident Dietrich rust weo«n d,.M Ausdnrck Ordnung. A^g. gewendet' Der Gaspret» beträgt nach Beschluß der städtischen Kollegien ab 1. Mär- 1922 sür 1 edm 4,28 Mt. Etne Automaienmünze kostet dadurch 2,55 Mt. Höll ein (Korn-), zur MehrhA den Abgeordneten zweimal so -ovo k-u». urLL tzt > 4?» 2p» men will- Das Ausland wird sich aber doch davon überzeugen müssen, Latz die Steuer kraft des deutschen Volkes auf das Höchste an- ge pannt ist und daß es den ungeheuren Re- parations'orderungen einfach nicht mehr nach kommen kann. Das wird man mit der Zeit selbst in Frankreich einsehen müssen. Zum Vergleich soll die Einkommensteuer , genommen werden. Bei einem Arbeitseinkom- ' men von 30 MO Mark zahlt z. B. ein un verheirateter Steuerpflich iger in Deutschland 7,4 Prozent seines Einkommens als Ein'om- mensteuer. Ein Einkommen von gleicher inne rer Kaufkraft bleibt in England und Frank reich steuerftei. Bei einem Einkommen von 50 000 Mark sind in Deutschland 8,4, in England 4,5 und in Frankreich nur 2,75 Pro- zent zu zahlen. Bei einem Einkommen von 100 000 Mark betragen die Ziffern 15,5 bezw. 10,5 bezw- 5,5 Proz., d. h- Deutschland zahlt fast dreimal soviel Einkommensteuer als Frank reich und immer noch um die Hftfte medr als England. Das, was dem Deutschen nach Ab- zug seiner sämtlichen Steuern im Durchschnitt zum Lebensunterhalt bleibt, ist nur der vierte Teil von dem, was dem Franzosen vom Staate gelassen wird. Es ist also ganz ver- ke^rt, von der geringeren Steuerbelastung der Deutschen zu sprechen. Dies geschieht 1a auch nur in der Absicht, nm immer und immer wie der darauf binzuwei^en, daß Deutschland sei- nm Rsparatiwisvsrpsttchtunam nicht nachkom stLoer. 0onsnote e»naebracht werden soll, nicht Die Tagesordnung dieser Sitzung befaßte mit den laufenden Gehöften- Keine Reylervnqskrlse. gebenden Vertretungen der Arbeiterschaft Ent scheidungen getroffen werden können, die die Note verwerfen. Besprechungen de» Relchsbauzler». tu. Berlin, 24. März. Vor der Be sprechung mit den Parteiführern empfing der Kanzler am Donnerstag nachmittags um 5 U r drei Vertreter des Reichsver^andes der deutschen Industrie, Geheimrat Bücher, den Vorsitzeirden des Verbandes, Dr. Kurt Sorge, den hiesigen Vertreter der Kruppwerke, sowie Geheimrat Deutsch von der A- E. G. Dis Herren legten dem Kanzler eingehend den Standpunkt der deutschen Industrie zu der Note Ler Reparationskommifsion dar- Auch sie erklärten dabei, daß die Anbringung der forderten '60 Milliarden Mark neuer Steu ern unmöglich wäre- Die Entente verhandelt nicht? eröffnet die Sitzung- Die zweite Le ung der Steuorvorlagen wird fortgesetzt Die Koh le n st c u e r, die tisber 20 Prozent betrug, soll nach dem Vorschlag« der Regierung, dein sich der Ausschuß angeschlossen hat, auf 40 Prozent erhöht werden. Länder und Gemein- den dürfen Steuern auf Erzeugnisse Les Koh- lenbergbaues nicht me''r erheben; ausgenommen sind die allgemeinen Gewerbe- und Grundsteu ern. Das Gesetz soll am 1- Februar 1922 in Kraft treten. — Abg. Leopold (D -N.) lebvt die ErdSbuap der Sodl-nfte «er al» Für die Regierung sei es freilich se^r einfach, die Koftensteuer in i ren wenigen Er'ebun rs- stellen zu verdoppeln- Diese Anlehnung an Den Weltmarftspreis ist a''«r nur für England von Vorteil, das jetzt 1,8 Millionen Ar eits- loft bat und die deutschen Erpottmöglich'ei sn gewinnm möchte, um seine ArbeitsloMeit los- zuwcrden, rrm sie nach Derrlschland zu über tragen. Der Reichsko lenrat bab« ^estrestellt, daß die deutsche Wirt'ä>aft höchstens 30 Pro zent i^rer Kohlensteuer tragen könne, ebenso der Ko lensteuerausschuß des Reichswirtschafts rates. Abg. Mehrhof (Anabh.) sie^t in der Koblensteuererhö' ung die Ursachen für weitere Preissteigeningen auf allen Gebieten- Er be- autragt, Lie Hausbrandko'le bei Einkommen bis zu 50 000 Mark steuerfrei zu lassen. Auch der Existenzkampf der Kommunen wird durch diese neue Steigerung immer schwieriger sich gestalten. Abg- Breunig (Kom.) lebnt die Vor- Lae ab und beantragt völlige Auf ebung der ^ohlmstcuer. Abg. Löffler (Soz) erklärt den Un- n^hänaigenantrag auf Befreiung der Einkom men bis 53 000 Mark für undurchführbar. Dtz Durchführung des Antrages würde an dem Willen der Entente scheitern. Der Redner tritt dafür ein. daß das Gesetz am 1. April 1922 Gültigkeit erlangt. Abg. Immhof (Zentr) macht darauf aufmerksam, daß die Kv'lenpreift erhöht wor den seien, einmal, weil die Vergarbe'terlökne gestiegen find, andererle'ts, weil für Verbesse rungen viel Kapital nötig war. Der Bergbau bedarf beute, um technisch wieder auf die Höhe zu kommen, Milliardenzufchläge- Abg. Koenen (Kom ) beantragt, Haus- brandko le, die von Gemeinden verwendet oder von Konsumgenossenschaften an kl «im Hau-Hal- /! 21. H / (Li 22. tu. Berlin, 24. März. Der Reichs kanzler betonte, daß von einer Reaisrunasft'se ^nächst keine Rede kein könne- Eine solch« käme nnr in Frage, wenn sich am Dienstag keine Me^eit linden sollte- Er bo^e a^er. daß er durch keine Auslübrunoen die Austim- mung der Komvromißparteien erbakten würde- Der Kanzler ^at im weiteren Verlmrf der Besprechung wiederholt betont, daß auch die Reichsregierung die Vedinmmgen der Note sür widersinnig und unerfüllt bar bakte. In parlamentarischen Kreien rochnit man damit, daß auch von den maß Abg. Fröhlich (Kom.) das Wort- F Vizepräsident Dietrich verweigert sä i^m, da die Aussprache über Artikel 1 Ms schlossen lei- Abg. Höllein "(Kom ) läuft dro^e^sj auf die Rechte zu und nift immer wievs^. Ihr se d ja alle Derkrecherl Inzwischen wird Lie Abstimmung fortI fttzt In Artikel 3 wird auf Antrag der zialdemokraten, des Zentrums, der Dmt'cW Vol"svar^ei und der Demokraten als Term5 des Inkrafttretens der 1- Avril 1922 »inx! letzt- Damit ist die zweite Lesung der Kohlst' steuer beendet. Es folgt der Gesetzentwurf, betreffend Höhung einzelner Gebrauch steuern (Leuchtmütel- und Zündwarensterr B'er- und Mineralwastersteuer, Tabchsteu^ D's Leuchtmiftelsteuer beträgt bis 15 Wa bei Koblenkadenlampen für das St"ck 20 Df nig und steift bis zu 2 Mk. Bei Met^ lg^enlampen verdoppelt sich die Steuer. Zündwarensteuer beträgt für die Schacht« mft weniger als 30 Stück 4, für größt Schachteln 6 Pftnnia. Zündkerzen aus Sh rin oder Wachs 23 Dftnnia. Stä-mische Szene« Oberlungwitz. V Nächsten Sonntag, den 28 März 1922, nach dem Hauptgottesdienst bis mittags 12 U'^ Wahl der K rchgem.tndeoert etung. Wahlberechtigt: Alle konfirmierten volljäkria n männl chHrz und weiblichen Ktrchgemetndemiiglieder, d»e tn die Wähler ifte rtngettagen find. Wählbar: KoM fi mierte männliche und wetoltche K.rchgemeindemi'glteoer, 25 Jahre alt, von gutem Sim, bemährteWi christlichen Sin», lu ch tcher Eirsicht und Erfahrung. Die Aurschetdenden find wieder wähivlA Oberlungwitz, den 24. Mär- 1922. Der Kirchenvorstaad. 2» Dit bat, wie gestern berichtet, nach wochenlangen Beratungen ibren Lntscheidungsspruch über die kün'tig« Gcsta^tuna der deutschen Tribuzah- lungen gefällt- Alle, denen aus Ereignissen der letzten Zeit, aus Reden und Schriften feindlicher und neutraler Staatsmänner oder Märtichastspolitiker ein Aufdämmern der Ver- nunft zu leuchten schien und die darum auch an das Urteil des W'ederberstellungsausfchus- scs Ler Entente gewisse Ho'fnungen knüpfen zu können meinten, alle sie sieben enttäufcht und ernüchtert diefem neuerlichen Betrug dieser un vergleichlichen Einsichtslosigkeit geaenüber- lieber die Lage liegen uns folgende Drahtmeldungen vor: Die Haltung der Negierung «ud der Parteien. tu. Berlin, 24. März. In der De- fprechuna, die der Reichskanzler am Donners tag nachmittag mit den Führern sämtftcher Reichstaasftaktionen hatte, herrschte Einstim migkeit darüber, daß abgewartet werden müsse, bis der amtliche Tert des Schreibens der Re- oarationskommstsson in der lleberfetzung fest- 'cüt und die einzelnen Punkte sachlich geprüft "orden find. Der Reichskanzler erft'r'e, erst >ann zu der Reparationsnote Stelluna ne''- men zu können. Alle Parteiführer schlossen "ch der Auffassung des Reichskanzlers an. Man kam darüber überein, daß die aroße mlitifche Aussprache über die Repara ionsnote im Reichstag erst Dienstaa nächster Woche er- "l^en s»ll. — Einia« Ubendülät^er wollen piffcn, dast die Reaienina bereits beschlossen abe einiae Nachftaaen nach Paris zu richten, -m nähere Ausftänmg über einzelne Pnnfte ''er Revarationsnote zu bekommen. Von zu- Ste^e wird hfche Meldung als ver- rübt bezeichnet- Es schwere« aber Crwäqun- 'mi, event"ell bei fM'taliedern der Revara- ssonskommiffion, die fich anaenblicklich in Ber- 'n ank^alten, Erkundiouna«n über einzelne lln- 'larbciten einzuziehen, sso z. B- darüber, ob hft durch das Stciterkompro-niß voraesebene Duanasanleih« schon als ein Teil der neu ae- m-derten Stei'ern bettachtet werden kann. Di» Reaienmg wird iedenkalls, ebe fie Liefen Schritt tut, sich der Zustimmung der Parteien vorder veraewiffern. Noch Keine Stellungnahme be« Neichsver« band«« der bentsch«>n Industrie. tu. Berlin, 24. März. Wie wir er fahren, trifft die Melduna, daß in der Nrä. sidialfitzung des Reichsverbandes der deutlch-m Industrie ein Antrag über die neue Revara- Wahl der Kirchgemeilldeoertreter sSr die Triaitattryarochit. Am Sonntag, dm 26 Marz, findet von '/,11—' ,3 Uhr lm Saale des Gemeindehauses die Wahl von 14 Ki ch^emftndeoeitrel»rn lüc di« Tiinitaiispulochte statt Wählen dünen alle Kirchgemelndtglied", Lte fich tn v eftm I hre oder schon ßühee in die kuch tche Wähl,ei ste Haden «intiagrn lassen Wählbar find nur »onfiknnerte mänrl che und «eivltche Ktrchgem^ndeglteder »en gutem Ruse, bewahltem chriplichen Sinne, kirchlicher Einficht und Erfahrung, die das 25. Lebens jahr vollendet Huven. D-r Wahlzrt!«! darf nichr mehr als 14 Nomen eotdolten Hohenstein-Ernstthal, am 24 März 1922 Der Ktrchenvorstand St. Triaitati». Mgtzich LSerlmWizek TWliitt und Sersdorser TagMitt Press« ist das Zugeständnis des „Temps" in- und sie t den finanziellen ZusammenbrüM ter«ssant, daß die Beschlüsse der Reparations- s Deut'chlands für Juli d- I. voraus. DtA kommiffion vorder von der Konferenz der alli- ' übrige Londoner Presse bespricht die Nr ebenso wie die Pariser fast ganz zustimmend entwickeln fich, als der " Uhg- Koenen (Kom.) bebauptet, Minderheit werde vergewaltigt, und er kä^ * nicht genügend zu Worte, weil nicht über U . Absätze londern nur über den ganzen ArtA! > aefprochen würde- Er erklärt, man wolle dielen Steuern alles verdlmkekn- Man bsi steuere das Licht, weil man p fürchte- (H«'terkeif ) Nach längerer W sck>^ftäordmmgsaussprache über di« Art vDi Abstimmung wird di« Leuchtmitkelsteuer amI nommen. halb als endgültig angesehen werden müßteO, über die Verhandlungen mft Deutschland au^s geschlossen seien. U' Amerika gegen da» neue Diktat. Ab Der Washingtoner Berichterstatter dÄ. „Time^ schreibt, die amerikanischen RegiH^ rtmgskreift seien sehr beunruhigt über die g-A' meldete Vereinbarung der ReparationskommN- sion in bezug auf die deutschen Zahlungen die Kontrolle, welche die Kommission Hl Deutschland auszuüben beabsichtige- Es beste Unrribe wegen der Stellung Amerikas gegrM über Deutschland. A Demschland» ?susammenbrnch lm I«lt?> Von den großen englifchen Zeitungen fi ',''> det nur eine einzige den Inhalt der neuMs Reparationsnote an Deutschland für zu w, s gebend- Es sind dies die „Evening RewM, Das B^att glaubt, daß die deuts-ch« Leistrmg,A/s »es Volke» /p-! n tLlhe^Mn -u »-kV, ^7//^ 17 die'es System wolle man die Eisenbahn rW« nieren, um nachher sagen zu können, Staatsbetrieb sei unrentabel, man müsse i)!^ der Privatindustrie übergeben- — Dam»' schlieft die Ans prache- Sämtliche Antrag werden abgelehnt. Mitten in der stimmung verlangt Stellerlaste». Wiederholt wurde in der französischen Öf fentlichkeit — sowohl in der Presse wie in der Kammer — lebhaft darüber geklagt, daß die Deutfchen mft Steuern weniger belastet sind als die Bewobner der Ententeländer- Nach einer Bestimmung des Versailler Ver trages (Artikel 232, Annex Ü-) mußte die Reparationskommsision bei der Prüfung Ler Zahlungsfähigkeit Deutschlands darauf achten, daß Deutschland mindestens ebenso schwer mit Steirern belastet ist, wie das am stärksten be lastete Land der Enterrte- Die Steuerkrage triüt alw den Kern des gchamten Reparabi- onsproblems- Aber die Behauptung, daß man in Deutschland weniger Steuern zahle als an- derswo, ist absolut unzutreffend. Schon im Ilchre 1920 wurde auf der Brüsseler Konfe renz erklärt, daß die direkten Steuern in Deutfchland das Höchstmaß erreicht hätten, und daß für späterhin eine Ermäßigung sogar in Erwägung gezogen werden müßte- Inzwi schen erfolgte die ungeheure Entwertung der Mark und trotzdem noch eine Erhöhung der Steuern. Die Auswirkungen des neuen, unS soeben präsentierten Steuergeschenkes werden — obne Berücksichtigung der von der Repa- rationskomnrrssion verlangten Verdoppelung bezw. Erhöhung um weitere 60 Milliarden — bald noch aller Welt zeigen, wie kurzsichtig und bewußt heuchlerisch die Liftentepolitik ge rade auch in diefem Falle ist.