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01-Ausgabe Erzgebirgischer Volksfreund : 05.08.1944
- Titel
- 01-Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1944-08-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-19440805018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-1944080501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-1944080501
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1944
-
Monat
1944-08
- Tag 1944-08-05
-
Monat
1944-08
-
Jahr
1944
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Hervorragend dewShrte Sia-elkLmpfer Bolle Ausschöpfung -er deutsche« Kraft Lag««- der Reichs- «ad Saalelter Am S, und 4. Ai Gauleiter und Verba Der große Erfolg gegen die Invastonsflotte Kommandeur der Division, Generallt. von Drabich- Waechter,am2. August in vorderster Linie den Heldentod. Der Führer und Reichsminister Dr. Goebbels haben dem norwegischen Dichter Knut Hamsun zum 85. Geburtstag Glückwünsche übermittelt. Aus Helsinki wird gemeldet: Nach dem Amtsantritt Mar schall Mannerheims teilte Ministerpräsident Linkomies dem neuen Staatspräsidenten mit, daß die Regierung gemäß dem Brauch ihre Posten zur Verfügung stelle. Der Präsident bat die Mitglieder der Regierung, im Amt zu verbleiben, bis das neue Kabinett gebildet sei. Fünf nordamerikanische Flugzeuge flogen gestern in den schwedischen Luftraum ein, sie mußten an verschiedenen Stellen notlanden. einem württ.-bad. Gren.-Regt., geb. 1910 in Aach bei Freu- denstadt (Schwarzwald); Hauptm. Johannes Thörner, stellv. Batl.-Komm. in einem Jägerregt., geb. 1917 in Münster i. W. — Den Heldentod starben die Ritterkreuzträger Major und Komm, eines Fallschirmjäger-Regts. Wolf Werner Graf von der Schulenburg, Obltn. d. Nef. Otto Doll aus Berlin und Ltn. Hermann Tesch aus Köslin (Pommern). Mit dem Ritterkreuz wurden ausgezeichnet: Oberst i. G. Ernst Merk, Chef des Generalstabes eines Panzerkorps, geb. 1S03 in Fürth, Hptm. Ernst Rath, Bataillonskomm, in Nach heftiger Explosion brach er auseinander und versank sehr schnell. Einer der zurückkehrenden Kampfmittelfahrer, der selbst erfolgreich war, meldete, daß er um 3.39 Uhr aus einer Entfernung von 700 Metern die Torpedierung eines großen Zerstörers durch einen Kameraden und das rasche Sinken des Schiffes beobachtete. Nicht alle Kampfmittelfahrer sind von diesem Einsaß zurück- gekehrt. Daß auch sie Erfolge hatten, die sie selbst Nicht mehr melden können, ging aus 15 Detonationen hervor, die zeitlich getrennt von den Erfolgen ihrer zurückkehrenden Kame raden von Land aus einwandfrei wahrgenommen wurden. Einzelkämpfer aller Dienstgrade haben sich bei dieser Unter nehmung erneut mit ihren Kampfmitteln hervorragend be währt. Das Beispiel einer Gruppe von Männern war für den Kampfgeist und die Kampfmoral aller kennzeichnend. Kurz vor dem Start der Kampfmittel meldeten sich neun Sol daten, darunter drei Offiziere, bei ihren Vorgesetzten und erklärten, daß sie ihre Waffe ohne Rücksicht auf Entfernung und Rückkehrmöglichkeiten bis zur Vernichtung eines lohnenden Zieles an den Feind bringen würden. Sie haben ihr Ver sprechen erfüllt, sie kehrten von ihrem freiwilligen Einsatz nicht zurück. Die von ihren Kameraden wahrgenommenen Deto nationen auf vielen Schiffen beweisen, daß auch dieser letzte und höchste Einsatz von Erfolg gekrönt war. Die Entscheidung der Türkei. Di« „Basler Nachrichten" stellen fest: Der diplomatische Bruch mit Deutschland macht die türkische Reqierungspolitik sehr schwach, und wenn sie vollends erlöschen sollte, so wird es kaum ein kompromißloses Kriegsstadium sein, in das sich die Türkei einrangiert. Sie läuft vor allem Gefahr, in den Meer engen Flottenbesuche zu bekommen, die leicht einzulassen, aber schwer wieder herauszukomplimentiercn sein werden. Feind- lichen Flugzeugbesuchen ist die Großstadt Istanbul fast schutzlos ausgesetzt. Die Ausrüstung der Landarmee mit motorisiertem Gerat ist infolge des angelsächsischen Belieferungsstops durch aus nicht erstklassig. Genosse Wyschinski hat bei seinem ent- scheidenden Besuch in Ankara ein Abkommen mit der Türkei erzwungen, das diese nötigt, gegen einige Konzessionen z. B. im Dodekanes der sowjetischen Schwarzmeerflotte die Meerenge für die Kriegszeit und alle Zukunft offenzuhalten. Das wäre nach den Kapitulationen der Angelsachsen in Polen und im Ostseeraum eine noch viel bedeutsamere Niederlage Englands und ein Triumph der sowjetischen Asienpolitik. — Die englische Wochenzeitschrift „New Statesman and Nation" schreibt: Saracoglu wird die westlichen Alliierten später daran erinnern, daß die Türkei zum mindesten ein Wagnis einging. Ob die türkischen Delegierten jedoch Sitze am Friedenskonfe renztisch erhalten oder nur Stehplätze bekommen, bleibt vor- läufig noch offen. Churchill versprach' der Türkei die mögliche Unterstützung im Falle eines Angriffs, hat sich aber sonst in keiner Weise verpflichtet. August fand ein« Tagung der Retchslelter, indsführer der NW)AP. statt, die, von Reichsleiter Bormann geleitet, im Zeichen der Forderungen und Aufgaben der Stunde stand. Reichsminister Dr. Goeb bels erklärt« es als die geschichtliche Aufgabe der Partei, di« Natton zur höchsten Kraftanstrengung mitzureißen, um dem Krieg «ine neue entscheidende Wende zu geben. Er ent- warf ein großes Programm de» Krtegsetnsatzes der Heimat. 2m deutschen Volk ruhe ein gewaltiges und bei vollem Einsatz unüberwindliches Kräftepotential. E» jetzt voll auszuschöpfen und ganz einzusetzen sei nicht nur eine Lebensfrage der gan zen Nation, sondern auch eine Ehrensache ihrer Führung. Das deutsche Volk müsse sich erheben wie ick den großen Zeiten deutscher Geschichte, dann werde es auch jetzt das Schicksal meistern. Reichsminister Speer gab der Parteiführerschaft einen Ueberblick über die außerordentliche Aufwärtsentwicklung der deutschen Rüstung, ihren jetzigen Stand und die weiteren großen Forderungen, die zur Wiedergewinnung eines tech nischen Uebergewichtes über den Feind von der heimatlichen Produktion erfüllt werden müssen. Es komme jetzt darauf an, nicht nur mehr Waffen und neue Waffen Hexzustellen, sondern gleichzeitig der kämpfenden Front mehr Soldaten zu geben. In überzeugender Weise wies Reichsminister Speer der infanteristischen Aufgaben zu ziehen. Die Artillerie hatte ein Verfahren ausgearbeitet, das auf dem genauen Zusam mengehen von Infanterie und Artillerie bei Unternehmungen großen Stils berechnet war und das den Durchbruch durch die erstarrte Front erzwingen mußte. Bei der letzten deutschen Offensive des Weltkrieges bestand dieses System seine glän zende Probe. Die Kavallerie war schon im zweiten Kriegs- jahr abgesessen, und viele Regimenter hatten endgültig ab gesattelt, um sich, getragen vom alten Angriffsgeist, neuen Aufgaben zu widmen, Fliegerei, Panzerwagen und Nachrich tendienst. Die Pioniere, durch den Aufbau der Sturmabtei lungen endgültig mit der Infanterie verbunden, entwickelten den neuen Typ des Kampfpioniers, ohne den der moderne Krieg undenkbar ist. Die ruhmbedeckte deutsche Armee konnte die Waffen ohne Scham aus der Hand legen, weil sie der kommenden Genera tion ein Vermächtnis seelisch-geistiger Art zu hinterlassen hatte, die Wissenschaft und Lehre vom neuen Menschen. Auf den Sportplätzen, im Hunderttausendmannheer, an den Schreibtischen der Dichter, auf den Kanzeln der Politik, über all wurde dieses Vermächtnis verkündet oder treu bewahrt. Als Deutschland seine Wehrhoheit wieder errungen hatte, wurde die neue Wehrmacht im Sinne dieser Lehre errichtet. Die Infanterie marschiert an der Spitze. Der wichtigste Lehr- satz der Armee lautet: Was die Infanterie nicht be setzt hat, gilt nicht als erobert. Die Organisation der Infanterie geht von unten nach oben. Ihre Grundlage ist die kleinste Einheit, die Gruppe. Sie besteht aus neun Männern, davon ist einer der Führer, der Unteroffizier, drei Mann sind für das Maschinengewehr da, die anderen sind Einzelkampfer. Die Gruppen werden zu Zügen zusammengefaßt, deren Führer Offiziere sind, die Züge zu Kompanien. Der Kompanieführer ist in der Regel ein Hauptmann. Die Kompanien sind zu Bataillonen zusammen gefaßt, die Bataillone zu Regimentern. Zu jedem Regiment gehört eine Geschützkompanie mit Infanteriegeschützen und scholek allein 21. Die 277. Inf.^viv. hat unter Führung des Generallt. Schqck durch zähes Aushalten bei schwersten feindlichen Angriffen und immer wieder zu schneidigen Gegen- angriffen antretend entscheidenden Anteil an dem Mißlingen der feindlichen Durchbruchsversuche südlich Caen. Allein dem zähen Aushalten der tapferen Grenadiere dieser Division oft in fast aussichtsloser Lage, vom Feind eingeschlossen und tage- lang ohne jeden Nachschub, ist es zu verdanken, daß bei den Durchbruchsversuchen -es Feindes südlich Caen am 19. und 21. Juli die zum Gegenangriff angesetzten Kräfte rechtzeitig heran- geführt werden konnten. Bei den Abwehrkämpfen südlich Laumont hat sich die 326. Inf.-Div. besonders ausgezeichnet. Durch zähes Aushalten dieser Division gegen den an Menschen und Material weit überlegenen mit starken Panzerkräften an greifenden Feind wurde die Zeit gewonnen, neue Reserven heranzuführen und den feindlichen Durchbruchsversuch in der Tiefe aufzufangen. Bei den Abwehrkämpfen fand der tapfere nach, baß bk Erfüllung aller dieser für den Steg de» Reichs entscheidenden Forderungen nicht nur möglich, sondern gewiß ist, wenn alle vorhandenen nationalen Kräfte voll zur Wir kung gebracht werden. Da» deutsche Volk besitze nicht zuletzt auf technischem Gebiet die Chance für den Endsieg und werde sie entschlossen und mit aller Kraft halten. Die Reihe der Vorträge wurde abgeschlossen durch eine mehrstündige Rede des Retchsführer»-^ Himmler. Nach- dem er der Parteiführerschaft einen Bericht über die ver brecherischen Vorgänge des 20. Juli gegeben hatte, wandte er sich den Gedanken und Grundsätzen zu, mit denen er seine neue Aufgabe innerhalb de» deutschen Heeres.erfüllen wird. Der Kampf um das Schicksal unseres Reiches'müsse ein hei liger Volkskrieg -sein und als solcher geführt werden. Die Grundsätze der nat.-soz. Volksarmee seien Treue und Gehor sam, Tapferkeit und Standhaftigkeit, ihre einzige Aufgabe und ihr Ziel, den Krieg zu gewinnen. Das Schimal schmelz« heute die Armee, die Partei und ganz Deutschland zu bedin gungsloser Einigkeit zusammen. Enger geschlossen als jemals zuvor werde sich das deutsche Volk des Führers und seines Beispiels würdig zeigen, die groß« Prüfung bestehen und die Entscheidung des Krieges für sich erzwingen. Reichsleiter Bormann gab der Entschlossenheit der ver sammelten Parteiführerschaft Ausdruck, in leidenschaftlichem Einsatz und mit allen ihren Kräften die geschichtliche Aufgabe der Partei im Kampf für den Sieg des Reiches zu erfüllen. Todesmutiger Einsatz. Die Lritisch-nordamerikanische Jnvasionsflotte in der Seinebucht erlitt in der Nacht zum 3. August schwerste Verluste. In 4Vr Stunden büßte sie, wie der OKW.-Bericht gestern meldete, einen Kreuzer, drei Zerstörer, zwei Korvetten und fünf Transporter sowie ein Spezialschiff mit insgesamt 36 000 DNT. ein. Zahlreiche weitere Schiffe mit einer Ton- nage von mindestens 56 000 BRT. wurden durch Torpedo treffer so schwer beschädigt, daß mit dem Untergang des größten Teiles dieser Schiffe zu rechnen ist. Diese Erfolge wurden durch Kampfmittel der Kriegsmarine, die sich schon Anfang Juli besonders bewährten, und durch Untersee boote erzielt. Die ersten Meldungen, die von Landbeobach- tunasstellen an der Seinebucht eintrafen, ließen bereits den Umfang dieser Schiffskatastrophe ahnen. Sie besagten, daß seit der zweiten Morgenstunde auf See zahlreiche starke Deto nationen, aufflammende Brände und hochemporschießende Stichflammen beobachtet wurden. Einen Höhepunkt stellte die Zeit zwischen 5 und 6 Uhr morgens dar, in der die Explosionen oft nur in Abständen von wenigen Minuten erfolgten. U. a. wurde von einem Beobachtungspostcn an der Houlgatebucht Um 2.30 Uhr in nordwestlicher Richtung ein Aufblitzen mit einer darauffolgenden Explosion und kurz darauf ein in Flam men stehendes Schiffswrack beobachtet. 20 Minuten später sah der gleiche Posten zwei heftige Explosionen auf einem großen Schiff, das nach dem Abzug starker Rauchwolken in den Fluten verschwunden war. 5 Uhr: Brennendes Schiff in nomwest- licher Richtung, das anschließend explodierte. 5.05 Uhr: Ein mittelgroßes Epezialschiff mit Gittermast explodiert. 5.14 Uhr: Brand auf einem Schiff und starke Detonation. 5.15 Uhr: Zer- störer der „Ashanto"°Klasse fliegt in die Luft. 5.20 Uhr: De- tonation auf einem Schiff mit riesigem Feuerball. 5.25: Kurz aufflammender Feuerschein mit nachfolgender starker Detona tion, große Explosionswolke, die lange über der Katastrophen stelle stehen bleibt. 5.50 Uhr: Starke Detonation in geringem Abstand von einem unserer Einzelkämpfer. 6 Uhr: Riesiger Feuerschein mit schwersten k^tonationen, wahrscheinlich Explo sion eines Munitionsdampfers. Die nach und nach zurückkehrenden Einzelkämpfer berichten von Einzelheiten ihrer Erfolge und der ihrer in nächster Nachbarschaft kämpfenden Kameraden. Der ver senkte Kreuzer wurde als 8000-To.-Kreuzer der „Fiji"-Klasse erkannt. Auf kürzester Entfernung konnte der Schütze die typischen Merkmale dieses Kreuzers ausmachen. Der Torpedo erreichte ihn um 3.42 Uhr und hatte zur Folge, daß der Kreuzer auseinanderbrach. Die Besatzung versuchte sich von dem schnell sinkenden Kriegsschiff zu retten. Der versenkte Zerstörer der „Ashanta"-Klasse war mit seinen 1870 To. einer der größten und mit dem Baujahr 1939 einer der modernsten seiner Gat tung. Um 5.55 Uhr ging er nach heftiger Detonation unter. Um 4.45 Uhr ereilte ein Torpedo einen 7000 BRT. großen Frachter vom „Liberty"°Typ, der mittschiffs getroffen wurde. Haubitzen und eine Panzerabwehrkompanie mit kleinen Spe- zialkolonnen. Jede Gruppe übt im kleinen das, was das Trachten der ganzen Armee ist, die Umgehung von der Flanke, die Um fassung, den Einbruch, den Durchbruch. Jedes Infanterie- regiment hat seine eigenen Nachrichtenmittel und seine eige nen Pioniere. Jeder Mann lernt es von Anfang an, alles mit den Augen des Unteroffiziers anzusehen. Jeder Gruppen führer kann den Zugführer ersetzen und jeder Zugführer den Kompaniechef; jeder Gefreite kann für den Unteroffizier ein springen, jeder Schütze für den Gefreiten. Die Tugend dieser Kämpfer heißt Finger lang, nicht Finger krumm! Geschossen wird nur, wenn es nicht anders geht. Wenn geschossen wird, soll jeder Schuß sitzen. Die Grundlage der Ausbildung ist der alte friderizianische Herztaktschritt. Im Rhythmus des gesunden Männerherzens marschiert die ganze Armee, auch der Flieger lernt diesen Marschtritt, ehe er irgend etwas an- deres lernt, der Panzerschütze lernt ihn, der Reiter, der Pionier und der Nachrichtenmann. Jeder Mann wird zu nächst als Infanterist ausgebildet. Es gibt keinen Verband in der Armee, in dem sich nicht Infanteristen befänden. Auch die Panzerwaffe hat ihre Grenadiere. Wie sich in den Heeren der alten Germanen die Jünglinge an die Mähnen der Rosse klammerten und mit den Reitern in die Schlacht rannten, so fahren heute die Infanteristen mit den Panzern nach vorn. Die Infanterie ist der Backzahn, der das zermalmt, was die Schneidezähne gerissen haben. Jede neue Waffe, so sagen die Neunmalklugen, ist der Tod der Infanterie. Der Infanterist raucht schweigend seine Zigarette und lächelt. Er weiß, daß ihm diese neue Waffe morgen gehören wird. Es gibt nur eine einzige Neuheit auf dem Gebiet der Kriegstechnik, die alle anderen Erfindungen überdauert. Diese Neuheit ist die Infanterie, das ewig junge Kind des Krieges, der Mann zu Fuß, der Einzige und Ewige, der dem Feind ins Weiße des Auges sieht. Der wichtigste Lehrsatz der Armee. Slick. Die Sturmabteilungen bestanden aus Freiwilligen, jungen Männern meist, die sich aus der Enge und der lasten den Dumpfheit des Schützengrabens sehnten. Sie wollten das „Weiße im Auge des Feindes sehen" und wurden in den Sturmabteilungen gründlich vorgebildet. Fünftnal wurden die Sturmabteilungen im Laufe des Krieges neu aufgefüllt. Immer wieder fanden sich Freiwillige, die sich an die Plätze der Gefallenen drängten. Am Schluß des Krieges stand er fertig da, der Sturmgrenadier. In seinem Buch „Im Todes- racheu" schildert ihn Franz Schauwecker: „Schon äußerlich unterscheidet sich der Westkämpfer von dem Soldaten des Kriegs beginns. In seiner durchgebildetsten Form, dem Kampfsol daten des Sturmbataillons, marschiert er nicht mit dem ge schulterten Gewehr, sondern mit umgehängtem Karabiner. Seine Knie und Ellbogen sind mit Lederbesatz geschützt, er trägt keine Patronentaschen mehr, da er die Patronen in den Rocktaschen führt, über beide Schultern kreuzweise geschnallt hängen zwei schmale Säcke für die Handgranaten, der sonst unvermeidliche Kommißstiefel ist seiner Schwere und Plump- Ihcit halber verschwunden, und die Beine stecken in leichten Schnürstiefeln und Wickelgamaschen." Bleibt die Frage, warum es diesen Männern nicht ge lang, den Sieg an sich zu reißen. Es waren ihrer zu wenige, und ehe sich chre Lehre auf die ganze Armee hätte ausdehnen können, war der Waffenstillstand da. Die Sturmabteilungen waren die Auslese der Infanterie, junge Athleten, hie einem Heer vorangingen, auf dem die Mühsal und die Höffnungs- losigkeit von vier Jahren Grabenkrieg lastete. Die Masse der Armee tat genug daran, daß sie den Sturmabteilungen immer wieder neues Blut zufllhrte. Es war die stolze Leistung der deutschen Infanterie, den neuen Kämpfer geschaffen zu haben, der es wagen konnte, gegen die Erzeugnisse der Kriegstechnik vorzugehen. Die Infanterie hatte aber noch mehr geschafft. Es war ihr gelungen, alle anderen Truppenteile in den Bann Ergä»z»»g pu» OKW.-Bericht. DNB. Führ«rha»ptouartter, 4. Aug. Bet den im heu tigen OKW.-Bericht gemeweten Dersenkungrerfolg«« der Kriegsmarine vor der Invafionsfront haben sich Einzelkämpfer aller Dienstgrade durch Freiwilligeneinsatz her vorragend bewährt. Zu dem OKW.-Bericht wir- ergänzend mitgeteilt: In den Kämpfen der letzten Tag« an der Narwafront haben sich «in Armeekorps unter Führung -es General» -. Pi. Tiemann und die ostpreuß. 21. Inf.-Div. unter Generallt. Foertsch besonders ausgezeichnet. Das Eichenlaub mit Schwertern verlieh der Führer au Major Hackl, Kommodore eines Jagdgeschwader», als 78., und an Hauptman» Schnaufer, Sruppenkomm. in einem Nachtjagdgeschwader, al» 84. Sol daten. — Anton Hackl, als Sohn eines Schreinermeisters 1915 in Regensburg geboren, kommt von der Infanterie, bei der l er mit knapp,17 Jahren eintrat. Bei Kriegsausbruch noch Feldwebel, zeichnete er sich als Jagdflieger aus, bis er als Oberleutnant und Staffelkapitän im Mai 1942 nach 48 Luft- siegen das Ritterkreuz und im August des gleichen Jahres als hundertfacher Luftsieger das Eichenlaub erhielt. Trotz mehr facher schwerer Verwundung flog der vorbildliche Offizier im mer wieder gegen den Feind. Major Hackl hat 150 Flug- zeuge abgeschossen, in der Hauptsache englische und amerika nische. — Erst vor sechs Wochen erhielt der 22jährige Hauptm. Heinz-Wolfgang Schnaufer das Eichenlaub. Nun ist er, der sich in überraschend kurzer Zeit zur Spitzenklasse unserer Nachtjäger emporkämpfte, der vierte in ihren Reihen, der nach Oberstltn. Lent, dem gefallenen Prinz Sayn-Wittgenstein und Oberstltn. Streib die Schwerter erhielt. Schnaufer wurde 1920 in Calw (Württbg.) als Sohn eines Kaufmanns geboren und ist Abiturient der Nationalpolitischen Erziehungsanstalt Potsdam. Er errang 87 Nachtjagdsiege. Bei den schweren Abwehrkämpfen in derNorman - ie schoß -ie Fallschirmjägerflakabteilung 5 in zwei Tagen mit zwei 8,8-cm-Flakgeschügen und mit Nahkämpfmitteln 28 Sher man ob und vier bewegungsunfähig, hiervon Oblt. Mor- scholek allein 21. Die 277. Inf.-Div. hat unter Fühl
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