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Erzgebirgischer Volksfreund : 27.05.1944
- Erscheinungsdatum
- 1944-05-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-194405272
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19440527
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19440527
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1944
-
Monat
1944-05
- Tag 1944-05-27
-
Monat
1944-05
-
Jahr
1944
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 27.05.1944
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Wiedererstandenes Volkstum päischen SUdostraum. Wir schätzen die Waffenbrüderschaft mit Finnland und der Slowakei und freuen uns, daß jetzt auch die Esten und Letten durch ihr« Freiwilligenverbände unter deutscher Führung den Weg zur Mttverteidigung Europas gegen das Ungeheuer Bolschewismus gefunden haben,. Größere Maßstäbe besitzt aber das nationale Leben mit seinen geopoli tischen und wirtschaftlichen Grundlagen in SUdosteuropa. Rumänien, Bulgarien, Kroatien, Rest-Serbien, Albanien und Griechenland haben zusammen rund SO Millionen Einwohner, niehr als Frankreich und als Italien. Dazu kommt, im ganzen gesehen, eine starke jährliche Bermehrungsquote und der natio nale Wille, die errungene Staatlichkeit zu behaupten. Mag auch an einzelnen Stellen die endgültige Grenzziehung und staatsrechtliche Formung — so namentlich für das serbische Volk im engeren Sinn— noch in Fluß sein, so liegen die Grundlinien der nationalen Gliederung doch von Natur fest. I Man muß es als eine folgenschwere geschichtliche Tatsache ansehen, daß — während in der asiatischen Türkei nur die Armenier und die Griechen im ägäischen Küstenraum der nationalen, sprachlichen und religiösen Einschmelzung in das Türkentum Widerstand leisteten, die ganze übrige Bevölkerung Anatoliens dagegen sich türkisierte — die Völker auf der Balkanhalbinsel, die ebenso der türkischen Herrschaft unter worfen waren, ihr Volkstum, ihre Sprache und ihr Christen tum bewahrt haben. Damit waren für die Zukunft die ent scheidenden Grundlagen nationalstaatlicher Auferstehung ge- geben. Wie anders würde heute Südosteuropa ausfehen, wenn in Bukarest und Sofia, in Belgrad, Saloniki und Athen türkisch gesprochen würde und das Bekenntnis zum Islam herrschte. Hier ist ein Beweis innerer Volkskraft gegeben, der auch für die Zukunft, wenn erst die äußeren Verhältnisse sich wieder gefestigt haben werden, kräftige nationale Leistungen erwarten läßt. Der ganze europäische Südostraum — das wurde schon vor diesem Kriege deutlich und hat sich in diesen Kriegsjahren vollends bestätigt — ist durch seine Erzeugnisse wie durch seine Bedürfnisse ohne jede Frage auf eine dauernde und solide Verbindung mit Mitteleuropa, und das heißt mit Deutschland, angewiesen. Er kann nicht anders zu wirtschaftlicher Blüte gelangen und damit seine nationalen Kräfte entfalten, weil er von Natur aus keine anderen bereitwilligen Abnehmer hat und nach keiner anderen Richtung hin zu einem gesunden wirtschaftlichen Austausch von genügendem Umfang gelangen kann. Es hat vor diesem Kriege von dritter Seite, namentlich von England und Frankreich, an handelspolitischen Ablen- kungsversuchen nicht gefehlt, aber sie haben alle nur gezeigt, daß sie nicht imstande waren, das gegenseitige natürliche Wirtschaftsgefälle zwischen Deutschland und dem Südosten zu unterbinden. So interessant der Vorgang der national-staat lichen Wiedererstehung, im Südostraum wie anderswo in Europa, in politischer Hinsicht auch sein mag — auf dauernde Gesundheit und Kräftigung können diese Gebilde nur rechnen, wenn sie ihren naturgegebenen ökonomischen Lebensbedin gungen folgen. Dr. Paul Rohrbach. Al» km Jahre 1830 der Aufstand der Griechen gegen die Lürkenherrschaft mit der Gründung de» unabhängigen König- reiche» Griechenland gekrönt wurde, wären nicht viele auf den Gedanken gekommen, daß die uationalstaatliche Auferstehung de» Griechentum« den Anfang einer ganzen Reihe gleichartiger Vorgänge im Laufe de» bevorstehenden Jahrhunderts bilden würde. Zwar war auch eine Erhebung der Serben vorher gegangen, aber da» kleine, durch inneren Führerstreit zer- nssene Fürstentum Serbien blieb noch unter türkischer Ober- Herrschaft, aalt als Bestandteil der Türkei, und in Belgrad saß ein Pascha mit einer türkischen Garnison. Noch war keine Rede von einem Rumänien und einem Bulgarien. Erst 1861 entstand ein Fürstenstaat, der den rumänischen Volksboden südlich und östlich der Karpaten, die Walachei und die Moldau, umfaßte. Zwanzig Jahre später wurde Rumänien Königreich. Bulgarien wurde in beschränktem Umfang durch den russisch türkischen Krieg von 1877/78, wenn auch der Türkei noch tributpflichtig, als Nationalstaat ins Leben gerufen und als Mitglied der europäischen Staatenfamilie anerkannt. 1908 wurde es, gebietsmäßig bereits vergrößert, souveränes König- reich — die Bulgaren sagen Zartum. Infolge des ersten Weltkrieges 1914/18 vermehrte sich die Zahl der Gebilde, mit denen ein, bis dahin staatenloses Volks- tum in das staatliche Dasein eintrat, mit einem Ruck bedeu tend. 1917 zerschnitt Finnland, dessen nationales Eigenrecht vom Zarismus zupehmend mißachtet worden war, das Band, durch das es an Rußland gefesselt war. Die Esten, Letten und Litauer folgten mit der Erklärung ihrer Staatlichkeit nach dem Abzug der deutschen Truppen, Ende 1918, und erlangten die internationale Anerkennung. Nur vorübergehend glückte es den Ukrainern, den Armeniern, den Georgiern und den kaukasischen Tataren; schon nach zwei oder drei Jahren wurden sie blutig mit Waffengewalt in die Sowjetunion hineinge zwungen und führen dort, national vergewaltigt, ein kümmer liches, scheinstaatliches Dasein. Irland erzwang 1921 seine Staatlichkeit, wenn auch vorläufig noch als britisches Domi nium. Polen und die Tschecho-Slowakei, durch die Entente mächte nach dem Weltkrieg als „Zweckstaaten" zur Nieder haltung Deutschlands ins Leben gerufen, haben ihr staatliches Saisonoasein eingebüßt, weil weder die Polen noch die Tsche chen Einsicht genug hatten, sich um ihrer nationalen Selbst erhaltung willen von der ihnen zudiktierten Rolle zu befreien. Als kleiner, aber gesunder Nationalstaat ist die Slowakei übriggeblieben. Jugoslawien, übereilt aus geschichtlich und gefühlsmäßig entgegengesetzten Elementen zusammengebaut, ist zu Bruche gegangen, und dabei hat das kroatische Volk nach langer Zeit von neuem seine staatliche Formung gewonnen. Als jüngstes eigenstaatliches Gebilde endlich ist ganz vor kurzem Island aufgetreten, indem seine Volksvertretung die Personalunion mit dem Königreich Dänemark aufhob und die Insel als Republik erklärte. Don allem Volkstum, das im Laufe der letzten vier Menschenalter seine staatliche Auferstehung erlebte, haben ein besonderes Interesse für Deutschland die Völker im euro- MitzgMSte Berteidisunssrede. Nachdem sich Churchill oben veranlaßt gesehen hatte, durch eine phrasenreiche Reibe vor dem Unterhaus die Verworrenheit der außenpolitischen Lage England« mühsam zu verschleiern, hat nun auch sein Außenminister versucht, wie bei Churchill, die verfahrene außenpolitische Lage gegen die wachsende Kritik zu verteidigen. Die ganze Brüchigkeit des britischen Empires konnte nicht deutlicher zugegeben werden als durch Edens Feststellung: „Mitunter sieht es so aus, als ob die Bande, die das Empire zusammenhalten, so schwach sind, daß sie auf den ersten Druck hin zerreißen." So wie Churchill die ganze Schwäche der britischen Außenpolitik zu übertünchen versuchte und damit wider Willen di« iZellostgkeit, Widersprüche und Kraftlosigkeit um so deutlicher offenbar werden ließ, so miß- glückte auch der Verschleienmasöersuch des Außenministers, der versuchte, sein Unvermögen damit zu rechtfertigen, daß er er- klärte: „Kein großes Land sollte den Versuch machen, in seiner Außenpolitik mehr zu tun, als es seine Kraft erlaubt." Eden unternahm es, ähnlich wie Churchill, die unverschämte anglo amerikanische Erpressungspolitik gegenüber den Neutralen zu beschönigen. Wenn er dabei zwischen den Worten zugab, die britische Außenpolitik finde keinen anderen Weg mehr, so kann das als ein Eingeständnis auch der militärischen Schwäche ge- wertet werden. Es paßte zu dieser Verteidigungsrede, wenn Eden dann noch die erbärmliche Abhängigkeit Englands won der Sowjet union der Oeffentlichkeit schmackhaft zu machen versuchte. Be- zeichnend ist.es, daß er dabei die Entgleisungen Churchills Uber die Demokratisierung des Bolschewismus und die Verharm losung des „Sowjetparadieses" abzuschwächen versuchte. Im übrigen aber gefiel sich auch Eden in der Sklavenrolle des „vorbehaltlosen" Sowjetpartners. Wenn Eden schließlich als einen Grundsatz der britischen Außenpolitik das „Einhalten von Versprechen" bezeichnete, so muß das auf die von England mit Garontieversprechen ge köderten und schmählich im Stich gelassenen kleinen Völker wie blutiger Hohn wirken. Diese Phrase ist in ihrer Verlogenheit kennzeichnend für die Rede des Außenministers wie für die gesamte britische Außenpolitik. Zur Churchill-Rede bemerkt das englische Blatt „Tribune": „Ein alter Mann hat ein veraltetes System verteidigt." „Man chester Guardian" spricht von einer „Politik der Notlösungen" und einer „Eintagspolitik". Die Tatsache, daß nur zwei deutsche Jagdmaschinen verloren gingen, läßt die große Ueberlegenheit unserer Flieger erkennen, die wieder einmal den feindlichen Versuch, unsere Seeverbin- düngen im Hohen Norden entscheidend zu stören, zunichte machten. Einige der deutschen Jäger errangen hohe Abschuß serien. Ritterkreuzträger Ofw. Schuck holte allein zehn Flug- zeuge herunter und erhöhte damit die Zahl seiner Luftsiege auf 94. Ebenfalls zehn Lustsiege errang Ofw. Linz. Der Führer des erfolgreichen Jagdverbandes, Eichenlaubträger Major Ehrler, erzielte neun Abschüsse und erreichte damit seinen 138. Luftsieg. Oblt. Dörr kam durch neun Abschüsse auf 54 Luft- siege. s« einem Beutepark der Luftwaffe. NdZ. Der Steigerung der feindlichen Terroroffensive zur Lust steht ein ebenso starkes ständiges Anwachsen der deutschen Luftverteidigung gegenüber, schreibt Kriegsberichter Karlheinz Süß (PK.). Was unsere Tag- und Nachtjäger und die Flak- artillerie vernichten und in Trümmer und Schrott verwandeln, ist Legion. Wenn wir vom Abschuß von 80 oder 100 Terrorflugzeugen lesen, verbindet sich das für uns sofort mit der Vorstellung: Das bedeutet also einen Ausfall von 800 bis 1000 Mann mühevoll ausgebildeten fliegenden Personals. Längst aber füllen auch die Trümmer der abgeschossenen feind lichen Flugzeuge Güterzüge von der Länge vieler, vieler Kilo meter. Was wird daraus? Uns wurde diese Frage umfassend beantwortet, als wir in Frankreich kürzlich in einem Beutepark der Luftwaffe standen, in dem gerade ein neuer GUtcrzug mit Flugzeugtriimmern der letzten Luftschlacht ankam. Ein einziger „Friedhof der Sterne und Kokarden". Was daraus an hochwertigen Flugmotoren, Maschinengewehren und Kanonen, Spezialgeräten, Munition geborgen wird, ist außerordentlich bedeutend. Ein unfrei williger, millionenschwerer Beitrag der feindlichen Rüstungs industrie, der nun uns zugute kommt. Im übrigen aber handelt es sich um die Wlederverwertung der gewaltigen Mengen an Stahl, Eisen, Kupfer, Messing und vor allem Duraluminium, dem Wichtigsten Baustoff der Flugzeugfertigung. Um gerade dieses Material aus jeder Bruchmaschine zu sondern, waren Tausende von Händen nötig, die anderswo noch dringender gebraucht werden. Da erdachte nun ein deutscher Ingenieur eine höchst einfache, aber zweckdienliche Konstruktion. In einer großen Werkhalle steht ein riesiger, gasbeheizter Schmelzofen. Davor ein mammuthafter Berg halbierter Spitfire-Wracks, mit dem Schneidbrenner gevierteilter Bomber. Der Ofenmund, der eine durch Flaschenzug bewegliche schwere Tür schließt und öffnet, nimmt die Trümmer auf. Sie wandern auf einer Schrägebene durch die Glut von 700 bis 800 Hitzegraden. Da durch wird erreicht, daß nach vorheriger sorgsamer Entfernung aller Bleiteile nur das Duraluminium ausschmilzt. Am anderen Ende werden mit der aus Holz und Preßstoff entstan denen Schlacke die vom Schmelzofen nicht erfaßten Metalle mit höherer Schmelztemperatur, wie Stahl, Eisen und Kupfer, ent- nommen und weiterer Verwertung zugeführt. An der rechten Ofenseite aber fließt unaufhaltsam in doppcladrigem Rinnsal das reine ausgeschmolzene Duraluminium zum Erkalten in Barrenformen, die über ein Fließband laufen. Viermotorige — heiß aus dem Ofen! Denn Großbomber sind die „Haupt- Nahrung" dieses Schmelzofens. Eine fabrikneue amerikanische viermotorige Boeing birgt etwa 5000—6000 Kilogramm Dur aluminium Baustoff. Dieser einzige Ofen aber (vorerst nur ein Anfang, weitere verbesserte und größere Anlagen sind im Entstehen) verschlingt in einer 24-Stunden-Schicht soviel Bruch rohmaterial, daß aus ihm die Aluminiummenge für mindestens fünf Großbomber des Boeing-Formats gewonnen wird. Mate rial, das der Feind verliert, das aber nun vpm „Friedhof der Sterne und Kokarden" in deutsche Nüstungsschmieden wandert. Die verlustreichen Luftoffcnsiven unserer Feinde, die uns nach dem Gesetz der Abnützung entscheidend schwächen und sturmreif machen sollten, werden weder ihre personelle, noch ihre materielle Lage verbessern. Die Kunst unserer Führung jedoch, die Tapferkeit des deutschen Soldaten und die Erfin dungsgabe unserer Techniker und Ingenieure sind dem Feinde immer um eine Nasenlänge voraus gewesen. Auf einer Arbeitstagung der Oberlandesgcrlchispräsi- denten und Generalstaatsanwälte sprach auf Einladung des Reichsministers der Justiz Dr. Thierack der Neichsinnenminister Reichsführer U Himmler. Unbeugsame Haltung verbürgt Sieg und Freiheit. Reichsminister Dr. Goebbels besuchte verschiedene vom feindlichen Luftterror betroffene Städte, um als Vorsitzender des interministeriellen Luftkriegsschadenausschusses die Schä den in Augenschein zu nehmen und sich vom Stand der Hilfs maßnahmen zu überezugen. In einer besonders hart mit- genommenen Stadt sagte er in einer Versammlung der bom bengeschädigten Volksgenossen u. a.: „Alles, was wir an materiellen Werten in diesem Schicksalskampf unseres Volkes verlieren, kann wiedergutgemacht werden. Nur die verlorene Freiheit ist unersetzlich. Gelänge es also dem Feind, unserem Volk seine nationale Freiheit zu rauben, so gingen wir damit auch aller persönlichen Rechte und alles dessen verlustig, was der einzelne heute noch an Werten besitzt. Der Feind selbst hat uns darüber nicht im Unklaren gelassen. In diesem ent scheidenden Augenblick des Krieges kommt cs nicht nur auf die Zusammenfassung aller Machtmittel an, sondern vor allem auch auf die moralische Härte und die seelische Bereit schaft, diesen Krieg, koste es, was es wolle, siegreich zu bestehen." Der Minister verwies auf die Kampfzeit der Be wegung, die auch nicht eine Aneinanderreihung glänzender Siege gewesen sei, sondern die gleichfalls Phasen schwerster Belastungen und ernstester Rückschläge aufwies. Trotzdem sei die Bewegung durch Standhaftigkeit und zähe Äusdaucr zum Siege geführt worden. Und so, wie jene Stürme der SA., die damals die härtesten Kämpfe auszutragen hatten, nach der Machtübernahme die Ehrenstiirme der'Bewegung wurden, so werde es nach dem Sieg den Bewohnern der Luft notgebiete zur höchsten Ehre gereichen, in der Zeit schwerster Belastungen in vorderster Front der Kämpfer der Heimat durch ihre unbeugsame Haltung den Vernichtungsabsichten unserer Feinde getrotzt zu haben. „Wenn ein Volk fest ent schlossen ist, alle Belastungen auf sich zu nehmen, um für das eigene und das Lebensrecht der kommenden Generation zu kämpfen, dann wird es diesen Kampf und damit endgültig und unantastbar Freiheit, Sicherheit und Zukunft gewinnen." * Die englische Zeitung „Economist" wendet sich gegen die irreführenden Prahlereien in den amtlichen Verlautbarungen der angloamerikanischen Luftwaffenführung, sie schreibt: „Mit der gleichen Regelmäßigkeit der Wiederkehr des Osterfestes, nur viel häufiger, wurde der nahende Zusammenbruch der deutschen Luftwaffe amtlich bekanntgegeben. Bisher mußte jedesmal mit der gleichen Regelmäßigkeit kurz hinterher gesagt werden, daß die Vernichtung der deutschen Luftwaffe vielleicht nicht so nahe bevorstehe, wie mancher es glauben könnte. Auf normale Leser ist die Wirkung dieser amtlichen Erklärungen stark verwirrend. In England haben wir dergleichen seit der Zeit der Könige und Königinnen, in der wir unser religiöses Glaubensbekenntnis mit jedem Wechsel der dynastischen Politik änderten, nicht mehr erlebt. Die Zahlen von eingesetzten Flug zeugen und abgeworfenen Bomben machen infoige ihrer Wie- derholung und ihrer Riesenhaftigkeit keinen Eindruck mehr. Außerdem vergessen viele Leute, die ständig diese vierstelligen Zahlen hören, nicht, daß das so glänzend getroffene Ziel auch Menschen enthielt, und zwar auch oft Alliierte." * * 70 Abschüsse bei nur zwei eigenen Verlusten. Die deutschen Luftverteidigungskräfte am nördlichen Eis- meer fügten sowjetischen Fliegerverbänden, die ein deutsches Schiffsgeleit auf der Höhe von Vardö anzugreifen versuchten, eine empfindliche Niederlage zu. Wie der OKW.-Bcricht gestern meldete, schossen unsere Jagdflieger von den 80 an greifenden Flugzeugen 69 Maschinen ab. Ein weiteres sowjeti. sches Flugzeug wurde durch die Bordflak -um Absturz gebracht. Zur Einnahme von Loyang. Zu der bereits gemeldeten Einnahme von Loyang durch die Japaner wird noch mitgeteilt: Bald nach Beginn des Sturmes auf die Stadt eroberten japanische Truppen am Mittwoch den nördlichen und westlichen Teil der Tschungking- feste. Der Angriff wurde mit besonderer Geschwindigkeit durch geführt, um den Feind an der Durchführung seiner Politik der versengten Erde zu hindern und dadurch die kulturhistorisch bedeutsame alte Stadt so weit wie möglich vor Verwüstungen zu bewahren. Das Ziel der japanischen Streitkräfte in der Provinz Honan ist nach einer Erklärung des Majors Tsuneishi vom japanischen Generalstab erreicht. Die Kampfkraft der Armee des Tschungkinggcnerals Tang Ung Po sei gebrochen, er habe die Hälfte seiner Streitkräfte, Elitevcrbände Tschungkings, ein gebüßt. Auf japanischer Seite treffe man Vorbereitungen für andere Operationen. Kurze Meldungen. Auf der ersten Veranstaltung der neugegründeten Zweig stelle Mannheim-Heidelberg der Deutsch-Japanischen Gesell schaft sprach Botschafter a. D. von Dirckse.n über die gemein samen Kampfziele Deutschlands und Japans in diesem Kriege. Der USA.-Iournalist Ray Brook schreibt in der kanadi schen Zeitung ,Fe Bloc" u. a., daß die britische Zensur in Kairo in katastrophaler Weise die Pressemeldungen über die Kairo- und Teheran-Konferenzen gestrichen habe. Washington und London hätten beschlossen, die Sowjetarmee nach Westen vordringen und der Bolschewisiening Europas ihren Gang zu lassen. Der Sekretär Roosevelts, Early, teilte mit, daß die USA.- Regierung den Sowjets den Kreuzer „Milwaukee" überlassen habe. Er ist 1921 vom Stapel gelaufen, hat 7000 To. Wasser- Verdrängung, läuft 33 Knoten und ist mit zwölf 15.2-cm-Ge- chützen und sechs Torpedorohren ousgestattet. Außerdem Ährt er drei Flugzeuge an Bord, die mit'Katapultanlagen ge- tartet werden können. Wahrscheinlich soll das Schiff der owjetiichen Mittelmeerflotte zugetellt werden, die bekanntlich aus Te len der durch Badoglio an die Alliierten ausgelieferten italienischen Flotte besteht. Der Justiz-Unterausschuß des USA.-Senats erklärte nach Untersuchung der Beschlagnahme des Montqomery-Ward-Kon- zerns in Chicago, Roosevelt habe keine verfassungsmäßige Be rechtigung gehabt, eine derartige Maßnahme zu treffen.
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