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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 19.02.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-02-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-192102199
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19210219
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19210219
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-02
- Tag 1921-02-19
-
Monat
1921-02
-
Jahr
1921
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 19.02.1921
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bedingt >wtwe»»dig« Lebensbedürfnisse im ^Aus land kaufen dürfe. Dies bedeute, daß der eng lische Markt in Deutschland nicht wieherher- gesteüt werden kömw, was zu einer Fortdauer der Erwerbslosigkeit führe. Der Verlust des Dorkrtegsbandels mit Deutschland und Oester reich genüg« allein schon, um die augenblick liche Not in England zu erklären. Das Mani fest erklärt, Deutschland könne und solle die tatsächlich angerichteten Zerstörungen wiedergut machen, die Rechnung sei jedoch gestiegen durch Anrechnung von Pensionen und Vergiftungen, die unvereinbar seien mit den vor dem Ab- schlusi des Waffenstillstandes gestellten Bedin gungen. Zum Schluß fordert daS Manifest nicht nur eine neue Erwägung der Lntschädi- gungssorderung, sondern auch eine Aenderung des gesamten Verhaltens der Alliierten gegen Mitteleuropa und Rußland. Die SWerWttrtt-Anstmz. Im Reichsministerium des Aeußeren be- gönn gestern vormittag die Sachverständigen konferenz zur Deratrmg der Pariser Noten und zur Aufstellung der deutschen Gegenvor schläge Den Vorsitz führt Direktor Krae- m e r, Mitglied des Reichswirtschastsvates. Fenier nehmen teil: Geheimrat Dr. Duis berg, von den Farbwerken in Leverkusen. Geheimrat Dr. Wied selb von der Krr»pp- A-G., Geheimrat Peter Kldckner, der Präsident des Reichswirtschaftsrates Edler von Braun, Generaldirektor Dögler, Dr- Walter Rathenau, Dr. Karl Melchior- Hamburg, Dr. von Stauß, Dirtttor der Deutschen Bank, Hugo S t i n n e-, der Prä sident der Reichsbank Havenstein, ferner der Leiter der Disconto-Gesellschaft Urdig, der Generaldirektor des Koblensyndikats Lüd- s en, der Generaldirektor der Hapag Tuns, Geheimrat Hilger von der Laurahütte, fer ner Silberschmtdt von den freien Ge- werkschaften und Baltrusch von den Christ lichen Gewerkschaften. Ueberdies batten Ver treter entsandt die Reich-ministerien des Aeußeren, der Finanzen, des Wiedermrsbaues und der Reichswirtschaft. Den jetzigen Vera- ttmgen ist am Donnerstag eine Beratung des vorbereitenden Unterausschusses vorangegangen, in der das in den letzten Tagen von den be teiligten Persönlichkeiten und von einer großen Reihe von Wirtschaftskrisen eingeforderte Ma terial gesichtet wurde. Der Beratungsstoff glie dert sich in folgende Gruppen: Prüfung der Undurchführbarkeit der Pari ser Beschlüsse. Prüfung der Unterlagen für die positiven deutschen Gegenvorschläge. Aufstellung von Gegenvorschlägen selbst, die dem ReichSkabinett zur Beschlußfassung unter breitet werden sollen. Die Beratungen der Sachverständigenkom mission dürsten sich wahrscheinlich bis Mitte nächster Woche binzieben. Die Verhandlungen werden vertraulich sein. Die deutsche« Gegenuorschlä,« für die Londoner Konferenz dürsten von dm Sachverständigen voraussichtlich Anfang der nächsten Woche fertiggestellt werden. Cs ist in Aussicht genommen, die Gegenvorschläge zwi schen der Reichsregierung und den Reichstags fraktionen sowie Vertretern des Reichswirt- schastsrates zu besprechen. Erst nach dieser Be sprechung wird die endgültige Fassung der Ge genvorschläge erfolgen, und zwar voraussichtlich Ende der nächsten Woche. — Wie verlautet, dürste wahrscheinlich der Ausschuß für aus wärtige Angelegenheiten in der nächsten Woche zusammen treten. Rundschau Der Abba« der Einkommensteuer wird in der nächsten Sitzung des Steueraus- schufses des Reichstages am 22. d. M- Ge genstand einer Besprechung zwischen dem Reichs finanzministerium und den Parteien bilden. Reformbedürftig ist in erster Linie die Art der Steuererhebung, die viel zu kostspielig und um- Ländlich ist und dein Reiche nicht schnell genug zu Einnahmen verhilft. Aber auch die ander weitige Organisation der Steuergesetzgebung muß in Angriff genommen werden, da bereits jetzt der Höhepunkt der Besteuerung erreicht ist und neben den vielen indirekten Steirern eine weitere direkte Belastung nicht mehr in Frage kommt. Vin Umbau der Vrwerbsloseufürforge ist in Aussicht genommen worden. Der Unter ausschuß des Reichswirtschastsrates für pro duktive Erwerdslosenfürsorge nahm gestern euren dringenden Antrag an, demzufolge der Reichs- wirtschastsrat die Reichsregicrung dringend er sticht, die Erteilung der zum Zwecke eines Um baues der Erwerbslosen in eine Arbeitsfür sorge in Aussicht genommenen Reichsaufträge und die Bereitstellmrg der vorgesehenen Mittel derart zu beschleunigen, daß der großen A r - b e i t s l o s i g k e i t schon in Bälde gesteuert werden kann. In der Erörterung wurde mitgeteilt, daß die Reichseisenbabnver- waltung, die Post rind andere Behörden zur zeit Reichsausträge in Höhe von etwa 16 Mil liarden in Aussicht genommen haben- Amerikas Ellenbogenfreiheit wird vergrößert. Der amerikanische Vertreter Boyden, der den Sitzungen der Pariser Re parationskommission bisher beiwohnte, ohne je doch offizieller Delegierter zu sein, ist von der amerikanischen Regienmg abberufen worden Die Vereinigter! Staaten werden damit auch offiziös nicht mit in der Reparationskommis sion vertreten sein, solang« als der neu« Prä sident Harding di« neue Haltung Amerikas nicht bestimmt haben wird. DreZwaugsvsromMmOfLr De«tschla«d soll eingeführt werden, wenn .... Der „Cor- rtere della Sera" läßt sich von seinem Pariser Sonderkorrespondenten melden, daß die Zustim mung der Kabinette von Rom, London und Brüssel zu demkranzvflschen Vorschlag, Deutsch land bis zur Bezahlung seiner Kriegsschulden vom l. Juli ab unter Entente-Kontrolle zu stellen, in Paris eingegangen sei- — Der Höhepunkt der Versklavung tritt demnach erst am 1. Juli ein. 3« eknem Burgfriede« zwischen den Sozialisten Sachsens ist ein« Vereinbarung getroffen wor den. Vor einigen Tagen hat in Dresden eine gemeinschaftliche Sitzung der beiden sozialisti schen Fraktionen und der Patteileitungen in Dresden stattgefunden, in der über die sächsi sch« Politik beraten wurde. Bei dieser Ge legenheit wurde von den Ministern Lipinski und Jäckel der Wunsch ausgesprochen daß an gesichts der Arbeitsgemeinschaft in Regierung und Landtag auch in der Presse beider Par teien größere Zurückhaltung in gegenseitigen Angriffen geübt werden müsse. Zur Verweigerung der Aeberfchlchten im Ruhrrevier wird weiterhin aus Essen ge meldet: Die Bergarbeiterverbände faßten eine Entschließung, wonach die neuen Verhandlun gen über die Ueberschichtenarbeit von der vor herigen Zusicherung der Soziali sierung abhängig gemacht werden. Die Si tuation kann als sehr ernst angesehen werden, weil durch Fortfall der lleberschichten ab 13. März 40 Prozent des inländischen Bedarfs an Koblen ausfallen werden. De« Belagerungszustand iiber ganz Rußland hat die Sowjetregierung »»erhängt- In den Gouvernements Petersburg, Nischninowgorod und Perm ist das Stand recht erklärt worden. Im Gouvernement Pe tersburg bricht das bolschewistische System an geblich immer mehr zusammen. Di« baltische Flotte hat sich in ihrer Gesamtheft gegen das sowjetistische System ausgesprochen. Kleine Nachrichte«. Amerika dal die Einladung zur Londo ner Konferenz abgelebnt. — In dem Staßfurter Putschprozeß fällte das Ausnahmegericht gestern das Urteil. Ls nahm die Bildung einer verbotenen Organi sation für erwiesen an und verurteilte die An geklagter» Käppler zu 10, Kubisch zu 6, Adams zu 5 und Klaffte zu 3 Monaten Gefängnis- — Eine Abteilung von mehreren hundert Soldaten in Kriegsuuisorm hat in den gestri gen Morgenstunden Dublin besetzt Schtldwacben find rings um die Stadt gestellt »vorden. Drahtverhaue wurden hergestellt, um die Aus- »md Eingänge zu sichern. — Ein bolschewistischer Agent namens Levy ist an der böhmisch-sächsischen Grenze aus der Eisenbahn heraus verbasttt worden- Man land bei ihm bolschewistische Schriften und einen Briefwechsel mit Moskau. Den» Bolschewisten war seine Tätigkeit dadurch erleichtert worden, daß er als tschechischer Grenzsoldat an der sächsischen Grenze stand. — Der deutschen In dustrie find aus Frankreich -- Koblen zum Kauf angeboten worden, die natürlich deutschen Ursprungs find! — Der neugewählte l i p p i- sche Landtag trat gestern zu seiner ersten Sitzung zusammen und nabm die Wadl des Landtagspräsidiums vor. Gewählt wurde zum Präsidenten der sozialdemokratische Abg-Meier- Detmold und zum Vizepräsidenten der deutsch- nationale Abg Meier. OerMchNs mW -MHMch-s * — Sachsen fordert Erhöhung der Brotration. Wie wir von unter richteter Seite erfahren, wird Sachsen auf der bevorstehenden Konferenz der deutschen Ernäh- rungsministcr in München eine Erhöhung der Brotration fordern. Sachsen ist ferner grund sätzlich für Beibehaltung der Zwangswirtschaft auf den, Gebiete der Brotversorgrmg. Sachsen wird auch erforderlichenfalls beantragen, daß auf keinen Fall der Drotpreis erhöht, vielmehr etwaige Mehrkosten vom Reiche übernommen werden. *— Einreichung der Einkom men snach weis ungen (Lohnlisten) an das Finanzamt betr. Im Gegen satz zum früheren Verfahre»» sind die Arbeit geber verpflichtet, lediglich auf Grund öffent licher Aufforderung bin die Lohnlisten an das Finanzamt bis zu dem in gedachter Aufforde- ning bestimmten Termine einzureichen. Eine Aufforderung an die einzelnen Arbeitgeber un ter Beifügung von Vordrucken ergebt also nicht mebr. Die Vordrucke find vielmehr vom Fi nanzamt und den Gemeindebehörden zu ent nehmen. Es wird daher auch an dieser Stelle auf die in heutiger Nummer erlassene öffent liche Aufforderung noch besonders hingewtesen. a.— Die Maul- und Klauen seuche ist erloschen bei Hermann Kändler und Emil Vuschnkann ft, Gersdorf, Max Ro scher, Paul Landgraf, Arthur Franke, Theo dor Richter, Emil Heinze und Jul. Nagel in Langenchursdorf. Von der Post. Der Reichsrat bat die Pofiqebühren-Erhöhungen beschlossen. Währerw 1913 rwch 21 Millionen Ueberschuß bei der Post vorhanden warm, batten wir 1920 4 Milliarden Fehlbetrag. Die Zahl der Reichspostangestellten ist von 280 000 auf 430 000 an gewachsen: etwa 5 Prozent sollen wieder entlassen werden. Die Vorschläge der Aricbsregierung wurden fast ausnahmslos g«. billigt. Nur btt dm Doppelbriefen hat V«r Reichsrat eine Aenderung vorgenommen, wo nach die Briefe von 20 bis 100 Gramm 1 Mark, „och schwerer« Dritte ab« 1,50 M^ kosten sollen. Ansichtskarten sollen nach den, Vorschläge als Drucksache befördert werden, wenn sie außer dem Namm des Absenders nicht mehr als fünf Worte enthalten. Die Telegrammgebühren sollen in Zu kunft fiir das Wort 30 Pfennig und die Min destgebühr für ein Telegramm drei Mark be tragen. Postkarten, Postanweisungmund Kattenbriefc sollen »nit einem Zuschläge von 5 bezw. 10 Pfg. für die Papierkosten verkauft werden. * — B u ß t a g s k o l l e k t e. In den Gottesdiensten an, Bußtag (23. Februar) wird eine Kollekte fiir die innere Mission gesam melt. Ihre vtelverzweigte, gesegnete christliche und soziale Arbeit an unserem Volk ist be kannt- Weniger bekannt ist aber die große Notlage, in der sie sich jetzt befindet- Sie ist so schwer, daß eine besondere Sammlung als Misfionsnothilfe fiir die Liebeszwecke der inne ren Mission Sachsens genehmigt worden ist- "—Gegen die Musikinstru- ment er» steuer hat sich der Bezirksaus schuß Dresden-Neustadt bei der Beratung der geplanten Musikinstrumentmsteuer für Liegau und Langebrück ausgesprochen. Die Meinung der Vezirksausschußmitglieder ging fast allge mein dahin, die Steuer abzulehnen, da gerade diese Steuer am wenigstens angebracht sei, schon mit Rücksicht darauf, daß so manchem das Musizieren nach getaner Arbeit zur Er holung dient- Nach längerer Aussprach« de- schloß die Versammlung, dm Gemeinden nahe- zulegen, sich einen anderen Weg auszusuchen, ,nn Steuern ausfindig zu machen. Die hiesige Ortsgruppe des Deutschen Veamtenbundes hielt am Donnerstag im Logenhaus einen Uw terbalttmgsabend ab, zu dem sich nicht nur die Mitglieder mit ihren Angehörigen recht zahl reich eingesunden batten, sondern auch solche der Nachbarortsgruppm Gersdorf und Oberlung witz erschienen waren. Musikalische und gesang liche Darbietungen wechselten ab; auch ge langte ein lustiges Theaterstück zur Aufführung. Im Mittelpunkt stand ein Vortrag über die der Jetztzeit entsprechende soziale Stellung der Beamten und Lehrerschaft. Sämtliche Mit wirkende des Abends leisteten Vortreffliches und ernteten reichen Beifall. Ein Tänzchen bildete dm Abschluß. Der mit der Veranstaltung un ternommene erste Versuch, die der Ortsgruppe u. a. oblieaende Aufgabe der Pflege des Au- sammmgehörigkeitsaefilhls und der Geselligkeit unter ihren Mitgliedern zu erfüllen, kann als recht gut qelungm bezeichnet werden. ''-Als Beweis der Gleich- .gftilti gleit des Bürgertums gegen über Fragen, die nicht unmittelbar dm Geld- beutel berühren, konnte der schwache Besuch der für gestern abmd ins Gewerbebaus einberufe nen Generalversammlung des Vereins Bürger- rat angesehen werden. Die Gegner des Bür gcrratsbeweguna in unserem lieben Hohenstein- Ernstthal werden ihre belle Freude habm, wenn sie vernehmen, daß trotz der Wichtigkeit der Tagesordnung kaum 20 Personen anwesend waren. Nach der Eröffnung der Versamm lung durch dm Vorsitzenden Schlossermeister Stemmler gab Gerichtssekretär Kannegießer den Kaffen- und Geschäftsbericht. Aus dem letzte ren ist besonders die Tätigkeit im Interesse der Lebensmittelversorgung und der Einigkeit der Bürgerschaft bei der Stadtverordnetenwabl ber- vorzubeben. Nachdem dm, Vorsitzenden Ent lastnng erteilt war, schritt man zur Neuwahl- Die Erschienenen warm sich darüber einig, dass die Vorstandsämter in besten Händen ru hen, weshalb die Wiederwahl einstimmig er- solotc. Zur Verstärkung des Vorstandes wurde noch Fabrikbesitzer .Haase sun. und Steinsetz meister Köbler neugewählt. Beschlossen wurde, die Aenderung des Veremsnamens in Bür - aerb und Hohenstein-Ernstthal Ferner wurde dem Vorsitzenden die Crmächti- g»ma erteilt, dm Anschluß des Vereins an dm Bezirksbürgerbund Glauchau zu gegebener Zeit berbeizutübren. Zur Unterstützung der bürger lichen Stadtverordneten wurde ein Ausschuß von 3 Herrm voraeschlagen, mit dem Fühlung genommen werden soll. Tine rege Aussprache entspann sich dann noch über Iugendpflege'ra- gm und Religionsunterricht in der Schule. Der anaekündiaie Vortrag über die Rcichsttnkom- menfleuer soll später stattsinden- Gegen 10 ff' r schloß der Vorsitzende die anregend verlaufene Versammlung. *— Goldene Hochzeit. Das Fest eines 50jäbriam Tbeiubil'fitms kann beute der Forstaufseher Johannes Hadn mit seiner Gattin Anna Auguste geb. Bever feiern. Das Jubelpaar, Am Vabnbof 7 wohnhaft, wurde heute in der Ehristopborikirche einae- segnet- Möge dm Iubilarm ein recht sonni ger Lebensabend beschieden sein. — Ratskanz- ltst Schumann und Frau, die beute ebenfalls das Fest der goldenen Hochzeit feiern können erhielten n. a. a,»ch von den Beamten der Stadt ein Geldgeschenk. Ratskanzlist a. D. Schumam» bat der Stadt über 40 Jahre un ter fünf Bürgermeistern treu gedient. ( ") GerSdorf. 19. Febr. Wmn Herz und Gemüt in der heutigen Zeit wirtschaftli cher und seelischer Not mebr dmn je einer Auf munterung bedürfen, so sind ohne Aweffel die Schulausführ,»„gen, denm man ft» unserem Oct sekr viel Pflege angedeihen läßt, die Quellen zu solcher Kraft. Das kam auch gestern in der Eröffnungsansprache des Schuldirektors Hohl feld gelegentlich der ersten diesjährigen Auffüh rung im „Grünen Tal" zum Ausdruck Neben der seelischen Not zwing« aber auch di« mate rielle. Di« Schulkasse ist ihren Anforderungen nicht gewachsen und muß neuen Zustrom er halten. Unter viel Aufwand an Zeit, Arbeit und Geld (über 4000 Mark Unkosten) find die Aufführungen diesmal ermöglicht worden und ein starker Besuch aller 8 geplanten Auf führungen wird nötig, sein, um einen Reinge winn abschöpfen zu können. Die Lehrerschaft l at diesmal zum Märchen gegriffen. Sie hat damit keinen schlechten Griff getan. Neben kleineren, aber in ihrer Wirkung keinesfalls zu rückstehenden Darbietungen (Der Wolf und die sieben Geißlein, Der Dorsschuster, Die Klatsch weiber und Die Eisenbahn, ein liebliches Spiel aus der Kinderstube) wurde „Dornröschen" ge böten. Mas nur schauspielerische Kunst be werkstelligen konnte, t»m eine volle, abgerundete Darbietung zu schaffen, ist hier geschehen. Büh nenausstattung und Kostüme sind in vollendet ster Zusammenstellung und machen die Auffüh rung, verbunden mit einer vollkommenen Dar stellung der Kinder, zu einer märchenhaft schö nen. Schuldirektor Hohlfeld hatte in sein« Eröffnungsansprache nicht zuviel behauptet, al» er von „Finessen und Schikanen" sprach, mit denen die Aufführung geschaffen wurde. Alle, die Sinn für ein heiteres Spiel der Jugend und Sinn für alles Schöne und Gute haben, kann ein Besuch einer der Vorstellungen nicht warm genrig empfohlen werden. )( Gerödorf, 19. Febr. Der Schulvor stand beschloß, die'Stelle des verstorbenen Leh rers Peters dem Hilfslehrer Ulbricht und di« des abgebenden Lehrers Köckeritz dem Hilfs lehrer Wilde zu übertragen. Der vom Kir chenvorstand gewtinschte Religionsunterricht in der Schule wurde mit 10 gegen 5 Stimmen abgelebnt- r. GerSdorf, 19. Febr. Im Ratskeller hielt der hiesige Hausbesitzervereft» gestern abend eine gulbesuchte Mitgliederversammlung ab. Der Vorsitzende berichtete über die kürzlich im Rathaus stattgeftindenen Einiaungsverhandlun- gen zwischen Mietern und Verwittern, die Gemeindevorstand Scheunemann übernommen hatte. Dieke Verhandlungen find vorläufig ver tagt worden, weil verschiedene Anträge des Mittervereins in der gegebenen Form nicht an genommen werden konnten. Den Mitgliedern wurde empfohlen, in Fällen, wo eine gütliche Einigung ausgeschlossen ist, bis auf weiteres das Mieteinigungsamt, anzurufen. Das Miet- cinigungsamt wird künftig Kosten erheben von dem Teile, der unterliegt. Anaeregt wurde, daß jeder Hauswirt über alle Einnahmen und Ausgaben vorn Haus sich künftig Belege ver schafft und Aufzeichnungen macht. Die von der Gemeinde beabsichtigte Einführung von beson- deren Hausnummern neben den Vrandkataster- nummern, wie sie anderwärts seit Iabren ttn- gefübtt find, wurde gutgeheißen. Kenntnis winde genommen vor» einer gerichtlichen Ent scheidung über unerlaubte Eingriffe der Mitter- ausschüffe in die Rechte der Hausbesitzer. Der in» Dezember vorigen Iabres beschlossene Mitt- auffchlag nach 8prozentiger Verzinkung der .Häuser ab 1. Avril d. I. ist den Mietern btt monatlicher Kündigung einen Monat vorher be kannt zu machen. Cs wurden 5 neue Mitglie der in den Verein ausgenommen. " Falken, 19. Febr- Sein 25iähriaes Stiftungsfest beging am Donnerstag im fest lich geschmückten Saale des hiesige»» Gastbokes der Landwirtschaftliche Verein zu Falken. An ter zahlreicher Beteiligung nabm kurz nach 'X 8 ssbr die Feier durch eine Festtafel ibren An fang. Der Vorsitzende, Gutsbesitzer Paul Schubert, brachte den Willkommengrtrß dar. Lebrer Dietrich hatte ein Festsied verfastt, das reiche»» Beifall fand. Auch die musikali schen Darbietungen der Max Schnbertschen Kapelle erhöhten die Feststimmung und verdien te»» volle Anerkennung. Während der Takel wurde der verdienstvolle Vorsitzende, der von Anfang an die Geschicke des Vereins leitet, nach eindrucksvoller Ansprache des Oekonsmie- Oberkmnmissars Lippold als Vertreter des ^eisvereins Chemnitz »nit der silberne»» Me daille und eine»»» Diplom ausae»ttchnet. Guts besitzer Hern»am» Heinig erhielt tue bron zene Medaille und ebenfalls ein Diplom, des gleichen Gutsbesitzer Wilh. Bergmann eii» Diplom. Der Verein selbst zeichnete noch zwölf Iubilare aus: Hartia, Jakobi, Koch, Schumann. Wagner, Schubert, Hauvt, Petzold. Schulze. Schmidt, Gräle »md Veit- .Hierauf brachte der Vorsitzende die Geschichte des Vereins in einem umfassenden Gttch^fts- hericht zur Verleftma. Eine Vom Gutshesitzer Heinig angere fte S a n» m l u n a für die Hin terbliebene»» der verunglückten Oelsnitzer Bergleute ergab nabe»»« 500 Mk. Nach dem noch einige Trinffvrüche die Taftl ge würzt, fand diele ibren Abschluß. Anschliessend folgte Ball, der die Gäste noch lanae in fröh licher Stimmung zulammetchielt. I»» wchlae- lunaenem, schönem Verlauf fand das Fest in vorgerückter Stunde sein Ende. * Millson St. Ml^eln. 19. Febr. Gesten» ist das 12 Igbre alte Söhnchen des Bergarbeiters Emil Reichenbach in Muffen St. Micheln Von einem Lastkraftwagen tödlich überfabren worden. * Fßemnlk. 19. Febr. Rats- und Stadtverordnttenkollegftm» beschlossen die Ein- verleibung von Heinersdorf, das 216 Eftiwoh- ner zäblt. — Die Stadtverordneten genehmig ten die Einführung einer Wohnungslurusfieuer. Wobnunaen bis zu einem Mietwert von 400 Mark sind steuerfrei- Für Erhöhung der Ge hälter der städftlchen Beamten und Arbeiter wurden Millionei» Mork bewilligt. Di« Kinder der Erwerbslosen erbalten künftig eine Schulanfangsöttbilse. Weiter wurde eine Dei- htlf« von ! 00 Mark an alle Erwerbslose, die
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