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Xetzhaut werden bann vom Alugennerven aufgenommen und nach der entgegengesetzten Hälfte des Sehirns weitergeleitet, wo- bei sich die beiden Alugennerven im sog. „Chiasma" kreuzen. Die Sortpflanzung der (Erregung im Xerven ist uns ihrer Art nach unbekannt. Es scheint, als ob jede Seit dazu neige, die Art äußerer Bewegung mit der Xervenerregung zu vergleichen, die eben im Dordergrund des wissenschaftlichen 3nteresses steht. u manchem 2liszverständnis hat die sonst nicht ungeschickte Analogie mit der elektrischen Leitung in Celegraphenanlagen geführt; neuerdings denkt man gründlicher, und zwar an fort- zuckende Reihen von chemischen Entladungen hochgespannter (Elemente. Jm Sehirn hat bas Aluge feine befonbere End- station (für alle Sinne „Sensorium" genannt), bie, umgekehrt angesehen, als Ausgangsstation erscheint, bas „optische Zentrum", bas zum Seil nach bem Sehen benannt ift (Sehhügel); es liegt in ber Hauptsache nach rückwärts, in ber Rinde bes Hinter- haupthirns unb in den oberen fog. „Dierhügeln". Sobald bie (Erregung im Gehirn entsteht, ift auch bie Empsindung ba, unb nun bedürfen mir ber Hilfe ber Anatomie, Psychologie, Phrsik unb Chemie nicht mehr; mir können unmittelbar mit bem „in- neren Auge" sehen. Was sich ber Raturwissenschaft als meß- bare iltherwelle, als zeitlich verlaufendes Fortzittern einer Xer- venerregung, als eine farblofe Hmlagerung von Gehirnstoff- teilten darstellt, stellt sich uns selbst unmittelbar als ein gesehenes Rot, Deis ober Grau bar. war entspricht bem Rot eine bestimmte Wellenlänge ber iltherschwingung unb gewis auch eine befonbere Art ber Zetzhauterregung. Aber bas, was sich hier tatsächlich entspricht, ift gar nicht miteinander vergleichbar; mie eine Per- bindung zwischen 3wei getrennten Welten mutet uns ber ganze, fo verwickelte Vorgang an. Das, was bie Empsindung, eines Rot, Grün, Weiß hervorruft, also ben einer Empsindung .ent- sprechenden, ihr Dafein bebingenben unb ihre Eigenart be- stimmenden Vorgang in ber materiellen Welt, nennt man jetzt allgemein „Reiz“, ben Vorgang an bem peripherischen Ende bes Verven meist bie „Reizung". Den Gesamtvorgang, ber jur Entstehung einer einzelnen Empfindung führt, zerlegt man 3weck- mäßig in vier Seile, (. ben „phvsikalischen" Reizvorgang, b. h. bie Bewegung außerhalb bes einselnen jur Empsindung taug- lichen Zlenschenkörpers, 2. bie Reizung am äußeren Ende bes zuleitenden Verven, 3. bie phrsiologische Sortleitung, 4. ben