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wonnen werben soll: Das ideale ut her Rettung ober bcr acht bes Daterlandes. Dieser intergedanke ist sicher für ihn freudvoll, obwohl er weiß, das er persönlich feine weitere Eust mehr davon haben kann, weil er sie nicht mehr erleben wirb. In ber form ber Dorfteilung wirb ein solcher Wert als Bedingung in ben Dillensvorgang mit eintreten, fei bies nun ber Wert einer ersehnten Eust, ober eines vorause berechneten Zutzens ober eines ibealen utes. Auch lehrt bie Geschichte ber gesamten Aenschheit wie ber einzelnen Persön- lichkeiten, dasz wir von Xatur nach GSlück streben: „alle Eust will (Ewigfeit, will tiefe, tiefe Ewigfeit." 7. Das Wollen ift ohne »olles Bewusztsein unmöglich, bas fühlen aber ift nicht baran gebunden. 3m raume Fönnen wir nicht unfere ustimmung zu einer Wa^regel geben ober sie verweigern, wohl aber Eust und Unluft fühlen, leife Regungen ber Sehnsucht feimen laffen, ja Uriebhandlungen ausführen, inbem wir etwa aus Angs vor einem schreckhaften Eraumbilb erwachen ober im Bestreben, uns nach einem holden Gegenstand hinzubewegen, unfere Körperlage zu verändern. Das Kind hat in feinen ersten Eebenstagen noch fein vollkommenes Bewusztsein, und demnac sicher auc fein Wollen, es erlebt aber fortwährend Sefühle unb TTriebregungen, ja ber Phvsiologe Joh. 2lüller unb vor allem bie Schule bes Psychologen Wunbt sind geneigt, bie erfte Tätigkeit ber Seele als eine triebartige zu faffen. Der Wille entfaltet sich um fo beffer, je mehr bas Bewusztsein sich ver- vollkommnet, unb wirb wie in psvchischen Krankheiten ber u- ftanb bes Bewusztseins verschlechtert, fo wirb fofort and? bie fähigkeit zu wollen, eingeengt, gehindert ober aufgehoben. Der Segensat bes Wollens unb bes Sühlens rückt erfteres ganz in bie Nlähe bes Denkens. Auch unser Denken stiftet eine ideale Beziehung, ift eine aftive Cätigkeit, liefert eine Bestim- mung, hat einen unanschaulichen 3nhalt, um ben wir im erkennenden Derbalten wiffen, fennt im Urteil eine pofitive unb eine negative Beziehung, ift an bas volle Bewusztsein gebunden, unb enthält einen unmittelbaren Rückweis auf unfer 3c als feinen Ausgangspunkt. Daher werben Denken unb Wollen schon frühzeitig in ber Psychologie als rein geiftige ober höhere Seelentätigfeiten von ben mehr sinnlichen ober niederen Seelen» funktionen unterschieden. Uber bas Denfen ift babei gegen bas Wollen noch schärfer abgegrenzt als bas Gefühl. Das Wollen