tums im Rechte und nicht vielmehr befähigt sei, die ausgreifenden Erwartungen seines Volkes zu befriedigen; es wird jedenfalls berichtet (8,29—33), daß Petrus ihn als Messias anerkannt, aber sich nicht dazu verstanden habe, dabei von der volkstümlichen Auffassung Abstand zu nehmen, daß jedoch Jesus sich nicht zu einer Änderung seiner Anschauung habe verleiten lassen, sondern ihn mit den Worten angefahren habe: „Weiche hinter mich, Satan; Du denkst nicht, was Gott ansteht, sondern was den Menschen!“ Dieser Zusammenstoß ist wohl der Ausgang für die Versuchungsgeschichte, deren erste An lage im Markus-Evangelium (1,12.13), deren weitere, alt- testamentliche Sprüche verwertende Ausmalung im Mat thäus- (4,1—11) und Lukas-Evangelium (4,1—13) vorliegt. Es ist ohnedies einzusehen, daß Jesus mit seiner Zurück haltung einen schweren Stand hatte in einer mit Messias hoffnungen schwangeren Zeit und darum in der Tat nicht als der volkstümliche Messias bekannt werden wollte — das ist der Kern der sonderbaren Verstockungstheorie! —, um nicht Erwartungen hervorzurufen, welche er bei seinen Lebzeiten zu erfüllen nicht fähig war. Je kräftiger er den begehrlichen nationalen Drang seines Volkes bändigte, desto mehr ließ er seiner apoka lyptischen Schwärmerei die Zügel schießen, indem er sich als den „Sohn des Menschen“ proklamierte und seine nahe Wiederkunft noch vor dem Tode einiger seiner Zuhörer prophezeite. Seine darauf bezüglichen Worte (8,38—9,1) sind schon angezogen; sie werden wiederholt bei der Ankündigung des jüngsten Gerichts (13,24—26. 30—32): „In jenen Tagen wird sich die Sonne verfinstern, und der Mond wird seinen Schein nicht geben, und die Sterne werden vom Himmel fallen, und die Gewalten