des Pharisäismus glücklich gelöste Lehre Jesu von neuem verstrickt hat. Der Antrieb zum Bau seines theologischen Systems liegt in dem Gedanken: wenn Jesus, woran Paulus nicht zweifelte, der Messias war, dann mußte ja auf ihn auch passen, was die jüdische Spekulation über den Messias erklügelt hatte, dann mußte er ein im Grunde göttliches Wesen sein, das im Himmel von Anfang an existiert (Gal. 4,4; Röm. 8,3), sogar schon bei der Weltschöpfung mitgewirkt (l.Kor.8,6) und sein Himmelsdasein nur auf kurze Zeit unterbrochen hatte, um hier auf Erden zu erscheinen und dann wieder in den Himmel zurückzu kehren. 31 ) Die Verranntheit in diese Tüftelei erklärt es, daß Paulus über Jesus alles besser zu wissen wähnte als die von den Jüngern bewahrte Überlieferung und zugleich dem Erdenwallen des Messias wenig Bedeutung beimaß: denn was konnten für diesen die paar düsteren Erdenjahre anders sein als eine winzige Episode gegen sein Dasein in himmlischem Glanze von Ewigkeit zu Ewigkeit! Der Messias ist nun, so lehrt Paulus weiter, auf Erden erschienen, um die Menschen zu erlösen von der ganzen gegenwärtigen Welt, in welcher sie unter der Herrschaft schlimmer und finsterer Kräfte, teuflischer Dä monen, stehen, nämlich des Fleisches, der Sünde, des Gesetzes und des Todes (Röm.7,7ff.). Und die Erlösung hat sich dadurch vollzogen, daß diese Mächte auch an dem in Menschengestalt unter uns erschienenen Christus ihre Gewalt ausließen, ihm den Tod am Kreuz bereiteten, damit aber sofort der Ohnmacht verfielen, überwunden von dem durch die Auferstehung in seine himmlische Herrlichkeit heimkehrenden Christus. Wie nun jeder Mensch durch seine Abstammung von