12 schränkten Werk nur diejenigen Gegenstände historisch, juristisch und politisch zu behandeln, welche für die Neuordnung des Verhältnisses zwischen Staat und Kirche von ausschlaggebendem Werte sind. So erlangte ich auch den Vorteil, die Einseitigkeit, welche in der ausschließ lichen Beschäftigung mit Staat und Kirche lag, zu über winden und mich anderen Zweigen der Verwaltung in Preußen zuzuwenden, in dem ja die Neuordnung Deutsch lands beginnen muß. Entsprechend dem seit vierhundert Jahren nachweisbaren Familienberuf, habe ich die Ent wicklung der Glasindustrie gewählt, daran die Gewerbe- und Handelspolitik Preußens zu studieren; 19 ) und mein seit 1892 nach Charlottenburg verlegter Wohnsitz bot mir dann den äußeren Anlaß, in einer zweibändigen „Geschichte der Stadt Charlottenburg“ der Verwaltung und dem Emporblühen einer Stadtgemeinde meine Studien zu widmen. 20 ) Erforderten diese Nebenarbeiten auch viel Zeit, ja sogar jahrelang meine volle Arbeitskraft, so erweiterten sie doch auch in willkommener Weise meinen Gesichts kreis und halfen mir hinweg über die Zeit des Harrens auf den Zeitpunkt, an welchem mir mit den nachfolgenden Erörterungen hervorzutreten ersprießlich erschien. Ich habe nicht allzu lange darauf zu warten brauchen, bis die an mir verübte Unterdrückung protestantischer Geistes freiheit erst zu versteckter, dann zu offener Begünstigung katholischer Gebundenheit fortschritt, nämlich zur Be förderung katholischer Privatdozenten in Geschichts professuren, vorzugsweise um des Bekenntnisses der Be förderten willen und dem immer übermächtiger werdenden Ultramontanismus zuliebe! Das war zuerst der Fall mit dem Wiener Privatdozenten Michael Tangl, welcher vor-