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Denn ich glaube, daß ich für die Nation notwendig bin, daß sie einen Mann braucht, der unter keinen Umständen kapituliert, sondern unentwegt die Fahne des Glaubens und der Zuversicht hochhält, und weil ich glaube, daß da» kein anderer besser machen würde, al» ich «» tue. Was immer für Schicksalsschläge kommen mögen, immer werde ich als Träger der Fahne geradestehen! Ichhabege- rade durch den 2 0. Juli eine Zuversicht bekam- men, wie vordem noch nie in meinem Leben. Wir werden diesen Krieg am Ende deshalb siegreich bestehen." Die Parteiführerschaft bereitete dem Führer eine Kund gebung der Treue und des Vertrauens. Reichsarbeitsführer Hierl sagte: „Sie kennen Ihre alten Mitarbeiter und Mit- kämpfer. Sie wissen, wie wir mit Ihnen verbunden sind. Ihr Leben ist unser Leben. Unsere Treue ist selbstverständlich. Für sie gibt es keine Einschränkung und auch keine Steigerung. Für uns Parteigenossen gibt es nur eine wahre Treue und diese schließt alles in sich: Kampf und Opfer, Leib und Leben. Es lebe unser Führer!'Siegheil!" Am 4. August wurden die Reichsleiter und Gauleiter -um Abschluß ihrer Tagung vom Führer in seinem Hauptquar tier empfangen. Reichsleiter General Ritter v. Epp machte sich zum Sprecher der Parteiführerschaft, indem er der Freude Aus druck gab, den Führer nach dem ruchlosen Anschlag des 20. Juli in voller Gesundheit und Schaffenskraft zu sehen. Der Führer führte dann über die Hintergründe und Zusammenhänge des Attentates aus: Die Verräter hätten nicht erst seit 1941, sondern schon, seit der Machtergreifung die An strengungen und den Kampf der Nation sabotiert. Die Clique sei an Zahl begrenzt, an Einfluß bedeutend gewesen. Don ihr sei ein dauernder Widerstand gegen alle Maßnahmen der Führung ausgegangen, der sich bis zum Verrat an der kämp fenden Truppe und direkten Sabotage der Frontversorgung gesteigert habe. Die überwältigende. Mehrheit, Hunderttausende braver deutscher Offiziere, habe mit diesem verbrecherischen Klüngel nichts gemein gehabt und wende sich von ihm mit Empörung und Ekel ab. Der Führer selbst empfinde es als eine Schicksalsfügung und eine persönliche Entlastung, daß jetzt end lich dieser bisher nie greifbare innere Widerstand aufgedeckt und die Verbrecherclique beseitigt werden konnte. Jetzt gelte es, die Folgerungen zu ziehen. Am Ende werde man dann abschließend einmal erkennen, daß diese im Augenblick so schmähliche Tat vielleicht die segensreichste für die ganze deutsche Zukunft gewesen sei. „Den Kampf gegen die Feinde nach außen" — sagte der Führer weiter — „scheue ich nicht. Mit ihnen werden wir am Ende trotz allem fertig. Schwerer Femdangriff i« der Normandie Nördlich der Memel 78 Sowjetpanzer vernichtet. Ue-ersetzversuche über den Arno zerschlagen, vor OlLW.-Nsrtckt van deute» DND. Aus dem Führerhauptquartier, 7. August. ' Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Westlich der O r n e führte der Feind zur Fesselung unserer Kräfte auf breiter Front zahlreiche örtliche Angriffe, die nach harten Kämpfen abgewkesen wurden. Im Raum westlich und südwestlich Vire sowie östlich Avranches trat der Gegner dann mit insgesamt etwa nenn Divisionen unter starker Unter- stützung durch seine Luftwaffe zu schweren Angriffen an, die im Laufe des Tages sich in ihrer Heftigkeit immer mehr stei gerten. Erst nach stundenlangem Ringen gelang es dem Gegner unter hohen Verluste«! in unsere Stellungen einzn- dringen. Die Einbruchsstellen wurden abgeriegelt. Sofort angesetzte Gegenangriffe sind in gutem Vorwärtsschreiten. Bei Mayenne und Laval stehen unsere Besatzungen im Kampf mit,feindlichen motorisierten Kräften. Auch südöst- lich St. Malo «nd im Bereich der Festung selbst sind heftige Kämpfte entbrannt. Alle Angriffe des Feindes wurden hier zerschlagen. Unsere Stützpunkte in derBretagne leisteten dem Gegner weiterhin entschlossenen Widerstand. Torpedoflieger versenkten in der Sei ne bucht drei feindlich« Zerstörer. Zwei Leichte Kreuzer, ein Zerstörer und ein Truppentransporter von 4000 BRT. wurden schwer be schädigt. Im französischen Hinterland wurden 260 Terroristen im Kampf «iedergemacht. Schweres B1-Vergeltnng»feuer liegt auf London. ,InItalien versuchte der Feind mehrmals vergeblich, im Raum von Florenz de« Ar«o zu überschreiten. Schwache Kräfte, denen das Uebersetzen dicht östlich der Stadt gelu rge« war, wurden zerschlagen. Bei mehreren Säuberungsunternehmen im italienische« Gebiet wurden in der Zeit vom 1. bis 5. Aug. 1212 Terroristen und Saboteure im Kampf niedergemacht. Deutsche Räumboote versenkten vor der dalmatini - schenKLste zwei feindliche Motorsegler und beschädigten »in britisches Schnellboot. Im Osten wurden beiderseits Mielee und nordwestlich Baranow starke sowjetische Angriffe abgewiesen, nach Nor den vorgedrungene feindliche Kräfte im Gegenangriff zer sprengt. Südöstlich Warka warfen unsere Panzer die Bolsche- wisten nach Osten zurück. Nordwestlich Bialystok wurde ein nach schwerer Artillerievorbereitung geführter sowjetischer Angriff im Nahkamps zerschlagen. Nördlich der Memel ver- eitelten unsere Truppen die auch gestern fortgesetzten Durch bruchsversuche der Bolschewisten und vernichteten dabei 78 Panzer. In Lettland kam es bei Birsen und östlich der Düna zu erbitterten Kämpfen. Hier wurden alle Durchbruchs- angriffe aufgefangen und zwei feindliche Regimenter ver nichtet. Feindliche Bomberverbände führten gestern Terroran- griffe gegen Berlin und Hamburg sowie einige Orte im Ostseeraum. In der Nacht warfen einzelne feindliche Flug zeuge Bomben im rheinisch-westfälischen Gebiet, lieber dem Reichsgebiet «nd den besetzten Westgebietn wurde« 5 7 seiudliche Fl» gzeuge, darunter 45 viermotorige Bom- ber, abgeschossen. Unterseeboote versenkten fünf Schiffe mit 31000 BRT. «nd zwei Zerstörer. Schweres Geschütz beim Probeschießen. Die magnetisierte Gra nate wird durch eine Spule geschossen und lost einen Jnduk- tionsstrom au«, dessen Ausschläge auf einem Filmstreifen fest gehalten werben, von dem die Anfangsgeschwindigkeit des Ge schosses abgelesen werden kann. PK-Kri>mab o-»-"""i. Sch. ' t Wachsende Besorgnis. Die englische Presse zeigt eine steigende Unruhe über den anhaltenden Vl-Beschuß. In allen Zeitungen und Zeitschrif ten kommt die wachsende Besorgnis der amtlichen Stellen und der Oeffentlichkeit zum Ausdruck. Man ist sich darin einig, daß England noch schwere Zeiten bevorstehen, und daß das deutsche Vergeltungsfeuer noch eine weitere Verstärkung er fahren werde. Die sorgenvollen Betrachtungen lassen darauf schließen, daß die Wirkungen der V1 wesentlich größer sind, als es Churchill wahr haben will. „Unterschätzt die V1 nicht!" So überschreibt „News Re- view" einen Artikel, der der Auffassung Ausdruck gibt, daß den „pilotenlosen Flugzeugen" eine größere Bedeutung beizu- messen sei als in den ersten Tagen des Beschüsses. Nüchterne militärische Beobachter seien der Ansicht, das deutsche Ober kommando schlage mit der V 1-Klappe mindestens drei Fliegen auf. einmal: es spalte einen großen Teil der angloamerika nischen Lnftstreitkräfte für die Verteidigung Englands ab, es zwinge^die angloamerikanischen Bomber zu kostspieligen Bom benabwürfen auf die außerhalb der Schlachtzonen der Nor- mandie vermuteten Abschußbasen und es gestatte den Deut schen, ihre eigenen Flugzeuge für die großen zu erwartenden Landschlachten aufzusparen. Die neuartigen deutschen An griffe hätten also ein strategisches Ziel. V 1 habe für die auf dem Lande in Südengland Lebenden etwas unheimlich Neues gebracht, heißt es in der „Time and Tide". Man habe nicht mehr das Empfinden, daß man sich dort im Vergleich zu einer Stadt verhältnismäßig sicher fühlen könne. Das Risiko des Landbewohners sei jetzt ebenso groß wie das des Städters. Deshalb mache sich in ganz Südengland immer stärker ein fatalistisches Gefühl bemerkbar. „Lavalcade" meint, bei V 1 habe man es mit einer Waffe zu tun, die eines Tages eine so weittragende Bedeutung für die Kriegführung haben werde wie der Tank. „New Leader" berichtet über einen mit den V 1-Angriffen im Zusammenhang stehenden Beschluß der Iah- restagung britischer Eisenbahnerverbände, die auf das durch den V1-Beschuß schwierig werdende Wohnungsproblem hin gewiesen hat. „Daily Herald" schreibt u. a., daß amerikanische Truppen zur Ablösung der Bedienungsmannschaften an den Flakgeschützen aufgeboten werden mußten. Gesundheits minister Willink habe versichert, daß seitens seines Ministe riums zwar alles geschehe, die Daverinvaliden aus den Lon-, doner Hospitälern in sichere Gegenden zu evakuieren, daß aber keine Hoffnung auf ihren vollzähligen Abtransport bestehe. Der Finanzselretär im Kriegsministerium, Arthur Henderson, habe auf die Zunahme der Plünderungen in Großlondon ver wiesen. Das Blatt veröffentlicht Bilder von Schäden durch eine V 1, die in der Nähe des Gebäudes der Zeitung nieder ging, und deren Luftdruck Schäden in der Druckerei anrichtete. Eiq^ ungeheure Rauchwolke erhob sich nach dem Einschlag. Der Luftdruck zerstörte 50 000 Quadratfuß Glas und riß 200 Türen heraus. Ein Haus ist vom Dach bis zum Keller durch schlagen. In einer Zuschrift in der „Daily Mail" wird er- klärt, der Londoner von heute suche in der Provinz schon kein bequemes Bett mehr, denn er sei derart übermüdet, daß er auch auf Kopfsteinpflaster schlafen würde. Auch die Andeutung Churchills, der die Gefahr einer weiteren Verschärfung des V1-Feuers in den Bereich der Möglichkeit gezogen hat, wird von der Presse mit düsteren Worten kommentiert. So schreibt der politische Mitarbeiter der „News Chronicke", Churchills Enthüllung, daß London voraussichtlich Hauptziel verstärkter Angriffe werde, führe wo- möglich zu einer Evakuierung größten Stils. Der jetzige Räumungsplan werde damit überholt. Der Beschluß, die Oeffentlichkeit auf das, was London noch bevorstehe, aufmerk- sam zu machen, sei vermutlich nach einer Rücksprache Chur chills mit den Mitgliedern des Kriegskabinetts getroffen wor den. Der Krieg sei von den Alliierten noch lange nicht ge wonnen worden, es sei ein Wettrennen zwischen der alliierten Strategie und den deutschen Wissenschaftlern im Gange. „Daily Mail" meint, die Warnung Churchills verdiene größte Beachtung. Jeder, der könne, solle London schleunigst ver lassen. Der materielle Schaden fei furchtbar und gebe einen Begriff von der Wirkung dieser Waffe. — Auch „Daily Ex preß" bemerkt, daß die Gefahr neuer fliegender Bomben in englischen Regierungskreisen sehr ernst genommen werde. Das Blatt erinnert an die Aeußerung des Innenministers Morri- son, der- von „entsetzlichen Dingen" sprach, und macht der Zivilbevölkerung klar, daß der letzte Abschnitt des Krieges für sie nicht leicht sein werde. Die In London zusammengezogencn Bauarbeiter und Handwerker dürften selbst am Bankfeiertag ihre Arbeit nicht einstellen. Df. Wie in der vergangenen Woche strömten auch an diesem Sonnabend die Londoner Massen zu den Hauptbahnhöfen, um die Stadt zu verlassen. Es waren Sonderzüge eingelegt wor- den, da, wie amtlich gemeldet wird, die Regierung der Ansicht ist, daß es für die Londoner unmöglich sei, den Sonntag in Ruhe zu Hause zu verbringen. Ein amtliches Flugblatt über das Verhalten bei Dl-An- , griffen empfiehlt, Versuche, Luftschutzräume im letzten Augen blick zu erreichen, lieber zu unterlassen. Am besten sei es, in die Hocke zu gehen .oder sich in die (Straßenrinne zu werfen oder unter einen Tisch zu kriechen. Weiter emvfehle sich, Ule Spiegel abzunehmen oder mit Matratzen zu überdecken. Auch „Washington Post^ bezeichnete es als gefährlichen Leichtsinn, zu glauben, daß der Krieg schon vorbei sei. Die Produktion des wichtigsten Kriegsmaterials in den USA., das in immer größeren Mengen an der Front gebraucht werde, sinke immer mehr. Es sei nicht ausgeschlossen, daß schon in einiger Zeit die Deutschen neue Waffen erzeugten, die den Kriegsverlauf entscheidend ändern. i. V