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durch den Wald, die fleißigen Waldarbeiter, das neugierige Mädchen und der gescheite Holzhacker, der bärbeißige Förster, der den Kindern Vorhalt langen wegen des Betretens der Schonung wacht und ihnen zum Dank das schönste Echo „zeigt". Natürlich fehlten auch die berühmten Jäger nicht, di» ihr»r drei auszogen, den weißen Hirsch zu jagen and auch der „Sonntagsjäger", dessen Ha sen in flotten Männchen forthüpften, und der listige Fuchs, der Gänsedieb. Da waren die munteren Heidelbecrpflücker „erst ins — Kröpf chen, dann ins Töpfchen", und das Sonntags kind, dem „einmal noch etwas ganz Schönes passiert", indeni die Zwerge ihm beim Pflücken helfen, so daß das Töpfchen im Nu voll ist. Netzende Bilder waren es, so reizend, daß sich mach Schluß des ersten Teiles selbst der Vor hang sträubte, herunterzugehen. Was doch schließ lich das Amt eines jeden braven Vorhangs ist. Aber er streikte einfach. Dunn kam der zweite Teil, mit dem grimmen Berggeist Rübezahl, der nach berühmten Vorbil dern einfach Wotan abschte. Das donnerte und polterte in den „Bergen", es lvar einfach eine Lust. Knecht Rupprecht wurde'-von der Kinder- schar ansgespürt, die dann im schattigen grünen Wald Rast mit den Wandervögeln hielt „Was !läppert die Mühle", im munteren Reigen gings vorbei. Die ehrbaren Holzsammlerinnen, die über die Nöte des Alters so anschaulich zu erzählen wußten und die da vermeinten, daß in unserer trüben Zeit selbst das Holz „schlechter" geworden ist, die Pilze mit rhren Lockungen und Gefah ren, die „Lorchel und die Morchel" und der ge radezu hervorragende Tanz der schneeigen Elfen, der Heimweg der Ausflügler, die sich verlaufen batten usw. usw., das alles zog in Wort und Lied, in Bild und Tanz an den wieder glän zend gewordenen Augen der „alten" Zuschauer und Zuhörer vorbei, die wieder auflebten, mit der Jugend, mit der sie das Schönste im Lande, den deutschen Wald besucht. Wer sich noch mitten im Strom des Lebens einen kindlichen Sinn bewahrt hat, wer sich noch seiner eigenen Kindheit gern erinnert, der lasse 'ich den trefflichen Genuß reinster Freude, wie ibn die weiteren Aufführungen noch bieten, nicht entgehen. Erinnerungen sind daS Schönste im Leben, sie werden wach bei dem frohen Treiben der Jugend im deutschen Wald, d^is uns die Neustädter Schule in so selten schöner Weise vor Augen führt. Oevtlich s und Sächsisches. o Hohenstein-Ernstthal, 2 Dez. In den hiesigen VolksEdnngslurseM isl bisher in eingehender Weise am Beispiele Englands die Entwickelung der kapitalistischen Wirtschaft gezeigt worden. In den folgenden Vortragsabenden soll nun die sozialistische Volkswirtschast in ihren Grundlagen und ihrer Wirkung aus Produktion und Konsumtion behandelt werden. Tie Vor träge, an die sich stets eine Aussprache on- üMcßt, jinden jeden Freitag von llbr an im gebeizten Saale des Waisenhauses statt/ Die Teilnahme ist jedermann gegen 0,50 Mk. Hidrcr- gemibr für den Abend gestattet. * — Ter W o ch e n v e r t e i l u n g splan des städtischen Lebensmittclamtes lautet wie folgt: TünStag: Bohnen und Erbsen. Mittwoch: 50 Gramm Butter, Fleischlonserven bei Egerland und Kieß. Pfund Kartoffclspeisemehl. Don- nerStag: Pfund Marmelade, 100 Gramm amerikanische Bohnen, 75 Gramm Bohnenmehl. Freitag: Zuteilung sür Kinder und Mütter, tjwieback für Kinder im l. Jahr bei Uhlig, Weinte!!?'praße gegen Krankenbronnarke. Außer dem seMdalliger Brotaufstrich und Ragout bei Konstantin Schneider, Altmarkt, und Egerland, Breite Straße. * — S ch u l a u s s übru n g. Tie Nach frage nach Karten für die morgen Mtlwoch ftattsindendc Aufführung isl so lebhaft, daß nur noch wenige Plätze frei sind. Von Donnerstag rm werden die Karten für die Sonnabend-Vor führung in den bekannten Stellen ausgegeben. * —- Pe ch. Bei der Wahl dcö Be zirksausschusses unterlies, wie auswärtige Blätter zu berichten wissen, dem hiesigen kom munistischen Vertreter, Herrn Stadtverordneten Arthur Meier, ein eigentümliches Versehen. Er beabsichtigte einen Weißen Stimmzettel abzu geben, benutzte aber einen Zettel, der die Na men der in Hohenstein-Ernstthal zum Bezirks ausschuß Gewählten enthielt; dadurch, daß e i n Name des im Bezirkstag zu Wählenden auf die sen Zettel stand, verhalf M-, der eigentlich nie manden wählen wollte, dem dritten Kandidaten der Bürgerlichen zum- unbestrittenen Siege. - * — D e r A u s fl a n d bei der Ueberland- bahn hält an. Verhandlungen zur Einigung sind nicht eingelcitet. *... Die Schubert L Salzer A. - G., M a s ch i n e n f a b r i-k, hat. nunmehr die behördliche Genehmigung zur Ausgabe von 2 125 000 Mk. neuer Aktien erhalten. a. Oberlungwitz, 2. Dez. Der Arbeiter- aus'chuß für Volksbildung kann mi^ Befriedi gung auf den -soeben beendeten ersten Vortrags lehrgang zurückblicken, der sich' eines lebhaften Besuches erfreute. Es wird Donnerstag, 4. De zember, die zweite Reihe beginnen. Sie wird die Volkswirtschaftslehre behandeln und folgende Thema umfassen: 1. Arbeit und Geld. 2. Die Eigenwirtschaft. 3. Die Stadtwirtschaft. 4. Die Volkswirtschaft der Vergangenheit. 5. Tie Volks wirtschast der Gegenwart. Vortragender wird Herr Fvrtbildungsschulleitcr Falke sein. Daneben laufen zwei Kurse für Buchführung. r. Gersdorf, 2. Dez. Auf dem hiesigen Plutoschacht kam in der Grube der Bergarbeiter Hermann Mitzscherling von hier zu Schaden. Er erlitt eine Beinverletzung, so daß er nach seiner Wohnung gebracht werden mußte. Er wird meh rere Wochen arbeitsunfähig sein. r. Gersdorf, 2. Dez. Ein Brand entstand bei der letzten Vorführung im hiesigen Licht- kpielhans „Viktnriatheater". Im Motorraum war durch Kurzschluß ein Feuersunke auf den Film übergesprungen, der sofort in Brand geriet und dem, Feuer zum Opfer fiel. Die innere Einrich tung, als Motor, Apparat usw. ist arg beschä digt, so daß dem Unternehmer, der das Kino erst vor 4 Wochen kaufte, ein Schaden von etwa 5000 Mk. entstanden isl. Personen kamen nicht' zu Lchaden, uur ein Knabe, der die FilmS auf wickelte, erlitt an der Hand eine Brandwunde. w. Gersdorf, 2. Dez. Der Verein Volks hochschule zählt bis jetzt über 200 Mitglieder. Vorläufig ist begonnen worden mit einem Ele mentarunterricht in Deutsch und Rechnen, an dein sich über 80 Personen, beteiligen. Ferner sollen zeitgemäße wirtschaftliche Fragen in weiteren Kreisen behandelt werden, und zwar über den Zusammenhang unseres Wirtschaftslebens und Sozialisierung; desgleichen über „die Kohle und Gre Bedeutung", „Bewohner unserer Heimat", „Einblick in unser Rechtslebcn", „drahtlose Tele graphie". )( Gersdorf, 2. Tez. In der Mitglieder versammlung der sozialdemokratischen Ortsgruppe bericknete Gemeinderatsmitglied Jacob über die von den hiesigen Gemeindcbeamten geforderten Beschaffungsbeihilfen, sowie über die Tecknngs- frage.* Es macht sich auch für unseren Ort die Erhebung eines neuen t e u e r t e r m i n s nötig. In der Debatte wurde u. a. eine Er höhung der Bezüge sür die Kriegerwitwen ver langt. Gersdorf, 2. Dez. Im Handelsregister des Amtsgerichts Hohenstein-Ernstthal ist -—die Firma Brnno Vieweg und als deren Inhaber der Kohlcngeschäftsinhaber Bruno Vieweg einge tragen worden. Angegebener Geschäftszweig: Kohlenhandel. —1 Wüstenbrand, 2. Dez. Seit einiger Zeit sind Bestrebungen im Gange, die schon in anderen Orten eingeführten Dolksbildunaskurse auch hierorts einzurichten. Herr Lehrer Schatter würde sich bereitfinden, seine in Oelsnitz mit großem veifall «ufgenommenen Vorträge über „Geschichte des Sozialismus" nach Weihnachten hier zu bieten bei entsprechender Beteiligung. Er wird deshalb gebeten, in Interessentenkreisen Teilnehmerlisten in Umlauf zu setzen und die selben bi« 18. Dezember an Herrn Lehrer Schwarzmeier gelangen zu lasten. Spielen Sie auswärts? Durch Spiel eines Loses der hiesigen Lotterie-Kollektion Zeuner — Dresdner Straße 15 — ersparen SiePch außer der Schreiberei viel Geld, 1—2 M. Porto-Unkosten, Zeit und sonstige Scherereien. Ziehung 10. Dezember. Nachtrag., Neueinrichtungen, Monatsabschlüffe, Umarbeit., Ueberwachen, Bilanzen «sm., Hr«rtzG«rte1,Bücherrevisor, Klauedau, Schießstr. t. :: Kamme auswärts, u LottuLsssw auch nervöse Blasenschwäche re. wird beseitigt durch bewährtes komblnisrta» VsriÄkrsn bei beiden Geschlechtern. Verlangen Sie kostenlos Prospekt u. -eben Sie Alter u. Geschlecht an llr. moä. kisondsok Maobvn, Schwanthalerstr. 43/^. 17. Bettnässen. 8 Befreiung sofort. Alter und Ge schlecht angeben. Ausk. umsonst, 8,litis, NlM, Flößaustraß« » 4 Meter dunkelblauer KsMmWff zu verkaufen. Wo? sagt die Geschäftsstelle d. 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Der Gesang verein „Sängerlust" hielt gestern in Georgi» Gasthof seinen diesjährigen Ball ab. Einige zu Gehör gebrachten Gesänge unter Leitung des Lehrer», Herrn Rennert, legten wieder Zeugnis davon ab, daß der Verein mit seinen gesang lichen Darbietungen immer aus der Höhe ist. k . Wüstenbrand, 2 Dez. Die unter dem Pferdebestand» des Henn Wirtschastsbesitzers Otto Hösel ausgebrochene Räude ist wieder er loschen. " o . Mittelbach, 2. Dez. Frau Marie Klara verehel. Grimm von hier ist als Hebamme sür den hiesigen Oct in Pflicht genommen worden. * Glauchau, 2. Dez. Ein Unglüchsfall hat sich gestern auf einem Grundstück in der Linden straße zugetragen. Der dort wohnende Buchhalter Hans Germann war mit Gartenarbeiten beschäf tigt und ist, im Begriffe, Wasser aus der am Garten vorüberfiießenden Mulde zu schöpfen, auf dem gefrorenen Rasen ausgeglitten und in den Fluß gefallen. Man nimmt an, daß G., der nur als Leiche geborgen werden konnte, einem Herzschlag erlegen ist. * Chemnitz, 2. Dez. Die Wirtekommiffion der Vereinigten Gastwirtsveceine der Siadt Chem nitz gibt bekannt, daß das Trinkgeldsystem in Chemnitz abgelchafft wurde. Die Annahme von Trinkgeld seitens der Gastwirtsangestellten hat Verlust ihrer Stellung im Gefolge. Anstelle des Trinkgelds tritt eine Erhöhung der jetzigen Preise für Speisen und Getränke um mindestens 25 Prozent ein. * Zwickau, 2. Dez. In einer stark besuchten Mitgliederversa mlung der hiesige« Ortsgruppe der sozialdemokratischen Partei wurde ein« Ent schließung ««genommen, in der u a. heißt: Die Versammelten fordern von der sächsischen Re gierung und den zuständigen Behörde«, daß sie dem Treiben der deutschnationalen Gegenrevolu- tionäre im Freistaat Sachse« vorbeugend und mit aller zu Gebote stehenden Rücksichtslosigkeit und Schärfe entgegenarbeiten. Die Versammlung richtet a« die gesamte Arbeiterschaft die erneute dringende Aufforderung, den Bruderkrieg, der lediglich die Reaktion stärkt, einzustellen, und sich zum Kampfe gegen monarchistische Treibereien und zur Sicherung der republikanischen Freiheiten einheitlich zusammenschließen. vss Dresden, 2. Dez. Das Kultusministe rium hat, wie uns von zuständiger Seite mit geteilt wird, die Leiter der ihm unterstehenden höheren Schulen, Fortbildungsschulen und Volks schulen ermächtigt, diejenigen Schüler und Schü lerinnen, die sich an der Einbringung der Kar toffelernte beteiligen, vom Unterrichte zu befreien. k. Klingenthal, 2 Dez. Ein falscher Ameri kaner hat hier als angeblicher Abgesandter der Hoooer-Kommission eine Gastrolle gegeben, die er in geradezu verblüffender Weis« gespielt hat. Beim Bürgermeister meldete sich ein Oberleutnant Dr. Gtietiy von der Internationalen Staats kommission an. Der Oberleutnant legitimierte sich einwandfrei und vorschriftsmäßig. Er teilte mck, daß er nach dem hiesigen Bezirk gesandt worden sei, um sich über die Er- nährungs- und Erwerbsverhältnisse zu un terrichten. Er beherrschte die deutsch« Sprache ziemlich gut und sprach das Englische wie ein Amerikaner. Auf Grund der hier gemachten Beobachtungen stellte der angebliche Dr. Stretty umfangreiche Berichte zusammen, die nach Ham burg und Berlin an die Zentralstelle der inter nationalen Staatskommisfion, an da» Ministerium des Innern in vresde» und an das Ministerium des Aeußern nach Prag gingen Er forderte darin Lebensmittel, sowi? Kleidungsstücke und Schuhwaren an. Die Berichte gelangten durch die Stadtbehörde zur Absendung. Der angebliche Dr. und Oberleutnant spielte sich als ein wahrer Wohltäter auf, besonders für die Schulkinder bekundete ec ein geradezu rührendes Interesse. Er machte vielen Kindern Geldgeschenke und ließ auch zehn der ärmsten Kinder in der Bahn hofswirtschaft, wo er wohnte, bewirte». Es stiegen mit der Zeit aber doch Bedenken auf und schließlich wurde der „Oberleutnant" von einem Kriminalbeamten verhaftet. Er entpuppte sich al» ein tschechoslowakischer Deserteur, im Zivilberus Chemiejaborant. Die Hoffnungen der Kinder auf den „Onkel aus Amerika" sielen somit in» Wasser. Der einzige Leidtragende ist der Bahnhos»wtrt, den der gewandte Hochstapler »m eine bedeutende Summe brachte. GerichtSsaal. A Di« Chemnitzer Augustunruhen vor dem Schwurgericht. Den Höhepunkt der Ver handlungen gegen die Ausrührer vom 7. und 8. August bildeten die Sitzungen, in denen sich der Fleischergeselle Rudolf Göckeritz aus Reichen brand wegen versuchten Mordes, schweren Auf- ruhrs und Landfriedensbruchs zu verantworten hatte. Der Angeklagte war als einer der Rädels führer bet den Unruhen anzusehen. Seine Straf taten bei den Unruhen begannen am 7 August, wo er am Abend als Führer einer Menschen menge einer Unterosfiztersbereitschastsabteilung ein Maschinengewehr entriß und dm Führer der Abteilung, einen Leutnant, mißhandelte. Das geraubte Maschinengew hr wurde nach einem Ballsaale geschafft, wo später G. wie ein Held gefeiert und auf den Schultern durch den Saal getragen wurde. Am folgenden Tage beteiligte er sich an der Beschießung der Truppen. Weiter versuchte er am Abend des „blutigen Freitags" — gemeinschaftlich nH anderen Männern — drei Pferde, die einer „Gulaschkanone ausge spannt" worden waren, bet einem Pferdehändler zu verkaufen. Da aber der Handel nicht zustande kam, sind die Pferde nachts 12 Uhr auf dem Bahnhofe nach Berlin verladen worden. Schließ lich war G. auch Leiter einer Menschenmenge, die am v. August G sangenenbesreiungen vor nahm Au» dm Zeugenvernehmungen ging hervor, daß G. oft damit reommiert hat, „überall, wo etwas los gewesen sei, dabeigewesm zu sein". G. wurde zu 10 Jahren und 10 Monaten Zuchthaus verurteilt. Letzte Nachrichten» Bertin. (Amtlich.) Tic Ncichszentrnle sür Einwohnerwehren erläßt folgenden Anfrnf: Hin ein in die Einwohnerwehren! Endlich reicht der Arbeiter dem Bürger die Hand! Ter Vorstand der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands er läßt den Aufruf an die deutsche Arbeiterschaft: Hinein in die Einwobnerwehren! Aber er erlaßt ihn nicht als Partei. Größeres stellt auf deü> Spiele als das Schicksal einer Pariei, das ganze Deutschland! Die Einwohnerwebr ist eine Ein- richtnng der parlamentarischen demokratischen 'Re gierung. Die parlamentarische Demokratie schützt auch die Freiheit der Minderheiten. Rechts stehen Minderheiten. Links stehen Minderheiten. Rechts stehen Heißsporne. Links stehen Heißsporne. Wenn sie ihre Meinung ver- 'assim-tsmäßist mit dem Stimmzettel verfechten, bandeln sie parlamentarisch ^demokratisch. Greifen sie znr WaOe, dann iinden sie die Einwohner- webren gerüstet. Bürger und Arbeiter! Arbeiter und Bürger! Wehrt euch gegen die Politik dxs Bürgerkrieges, von welcher Seite auch immer er entfacht wird. Die Einwohnerwehr dient keiner Partei, sie dient dem Volksganzen, sie dient der Volksverjöhnnng. Die Waffen keiner einzelnen Partei! Die Waffen dem' ganzen Volke! Hinein in die Einwohncrwebren! Wien. Ein aus Böhmen eingetroffener Reisender berichtet, daß die tschechische Regierung alle jungen Männer vom 21. bis zum 32. Le bensjahre unter die Waffen ruft. Die Mobili sierung geschehe in aller Stille und werde mit den MobilmachnngSordern in Ungarn in Per bindnng gebracht. Lemberg. Tas Blau „Wepred" meldet, daß in der Ukraine eine schwere Tnphusepidemie herrscht. Wie der T -U. berichtet wird, find in der Stadt Smarenga täglich 500 Todesfälle zu verzeichnen. Verantwortlich für die Schriftleitung: Dagobert Nulp, für OeniicheS u Anzeigen: Brun» Preip. «erlag und Druck: «ustan Hobenüetn, tzobenftein-Ernftthss. Alle Sorten reiimiM unk christl. So««tag»bUittrr empfiehlt Ang. 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