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Bei zwangSiveiser Einziehung der Anzeigengebühren durch Klag« oder im Konkursfalle gelangt da volle Betrag unter Wegfall der bet sofortiger Bezahlung bewilligten Abzüge in Anrechnung. — Fernsprecher Nr. 151. kür Kohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Kermsdorf, Rüsdorf, Bernsdorf, Wüstenbrand, Mittelbach,Grüna,Ursprung,Kirchberg,Erlbach,Meinsdorf,Langenberg,Falken,Langenchuksdorfusw. Rr. 287 ' NtkG de» 12. ItMber ISIS IS. Ä-kW- —- s— Marmelade, jede Person ft« Pfund, 1 Pfund 1,30 Mk 1—200: Lorenz, Hüttengrund, 201-800: Zschocke. König-Albertstr, 801—1300: Schubert, Lichtensteiner Str, 1301—1800: Baum gärtel, Ztllplutz, 1801—2300: Weber, Dresdner Str, 2301—2900. Egerland, Breite Str., 2901 bis 3300: Httschold, Bahnstc., 3301—3700: Krüdel, Ostftr, 4001—5850: Konsumverein. Weiße Bohnen, jede Person^Hfund --- 70 Psg. 1—200: Lorenz, Hüttengrund, 201 bis 550: Münch, Goldbachstr., 551—900-Wüller, König-Albertstr, 901—1275: Reuther, Btsmarckstr, 1276—1710: Tröger, Schubertstr., 1711—1885: Stephan, Pfarrhain, 1886—2260 Mugke, Land- graffstr., 2261—2790: Stephan, Pfarrhaln, 2791—3200: Reinhold, Bahnstr, 3201—3700: Erwin Wagner, Oststr, 4001—5850: Konsum-Verein. Freibank: Freitag, de« 12. Dezember 1919, Rindfleisch, gekocht, 1 Pfund 2,— Mk. Lebensmittelkarten-Nr. 5537—5620: 2—3, 5621—5660: 3—' z4 Fleischmarken mitdringen. Die Auszahlung der Kriegerfamilienunterstützung erfolgt Freitag, den 12. Dezember 191», uachm. von 4—5 Uhr. Oberlungwitz, am 11. Dezember 1919 Der Gemeiudevorstand. Li arcn-Vrkauf Freitag, den 12 Dezember d. I., auf Lebensmittelkarte Nr. 66 '/. Pfd. Reis für 53 Pfg, auf Nr. 67 '« Pfd. weiße Bohnen für 75 Psg, auf Nr. 68 Pfd. Marmelade sür 45 Pfg, aus Nr. 69 80 Gramm Margarine sür 1 Mk., aus Nr. 70 30 Gramm Kunstspeisefett sür 32 Pfg. Kinder unter 4 Jahren erhalten außerdem auf Grießkarte Nr. 6 2 Päckchen Zwieback je 44 Pfg. und l Päckchen Milchsüßspeise sür 55 Pfg. Landwirte und Selbstversorger erhalten ebenfalls 30 Gramm Kunsispeiseselt und zwar Orts!-Nr. 1—78 und 546—641 im Konsumverein Haushalt, Ortsl-Nr. 82-216 und 484-642, sowie 621—622 8 bet Förster, Orts!-Nr 225 -479 im Konsumverein 1. Oberlungwitz, am 11 Dezember 1919. Der Gemeindevorstand. TMMUMS MlWstsleM. Stürmische Beratungen sind eS, die die Ver abschiedung deö NeichsnotcpferS in der Naio- nalversammlung auslös!. Die Gegner des Erz- bergerschen SteuerprogrammS sitzen in der Haupt sache auf der reckten Seite', des Hauses. Da ist es von Interesse, auch einmal die Ansicht eine) Mannes zu hören, der der Linken znzuzählcn ist Der Sozialist Richard E a l w e r, ein Mann, der alle staatlichen Maßnahmen vor allem unter Berücksicktignng der Arbeüerinlerejsen zu beurtei len Pflegt, schreibt u. a. über Erzbergers Steuer programm: Nicht weniger als 26 Milliarde n Mark Steuern gedeckt der Reichssinanz Minister Erzberger aus dem deutschen Polte jähr lich herauszwingen zu können. Wenn inan die gegenwärtige Leistungsfähigkeit der deutschen Wirtschaft betrachtet, wenn man dazu den Tief stand der staatlichen Autorität und die gänzliche Unzulänglichkeit der Steucroeranlagupg berücksich tigt, die nicht so bald zu beheben sein dürfte, so wird inan der Nosaseherei des Reichs! inanzmini- sters unter keinen Umständen folgen können, son- dern sie als ganz und gar unbegründet abwei sen müssen. Ter Reichssinanzminister sprach in seiner Rede von Stenermoral und meinte, schon vor dem Kriege habe diese.sehr viel zu wünschen übria gelassen. Im Kriege sei sie durch die Verwudr- rung der staatlichen Begriffe noch tiefer gesun ken. Akackten sich doch so viele kein Gewissen daraus, offen durch Schmuggel und Schieber geschäfte den Staat und die Gesellschaft zu schä digen. Wie es diese Kreise init der Steuermoral halten, könne man sich wohl denken. Wozu diese nutzlose Klage von einem Minister, der darüber im klaren sein müßte, daß der Staat niit seiner nichtswürdigen Wirtschaftspolitik den Schmuggel und die Schiebcrgeschäfte erst großgezogen und nicht nur die Stenermoral, sondern jegliche Mo ral untergraben bal! Machen sich doch die Mi nister kein Gewissen daraus, diese verhängnisvolle Politik weiter zu; betreiben. Und dann stellen sie sich ans die Rednertribüne und wollen dem Volke Moral predigen. Nun kündigt Minister Erzber ger an, um die Stenermoral zu heben, werde eine vollkommene Neuorganisation des Erhebungs apparates vorgenommen, als ob diese neue Or ganisation schon in kurzer Zeit leistungsfähig sein würde! Bor diesem nenen Apparat Habeck tue, die cs angebt, nicht die geringste Furcht, Wohl aber wird dieser neue Apparat dem soge nannten ehrlichen Steuerzahler znsetzen, daß ihm die Angen übergehen. Ter Reichssinanz- ministcr hat eS nicht versäumt, dem Zuge der Zeit entsprechend von „sozialen Grundsätzen" sei nes Steverprogramms zu reden. Was er hier iiber das „E i g e n t n m" geredet hat, das wol len wir lieber mit Stillschweigen übergehen. Aber das möchten wir ihm sagen, daß er mit seinen? Steuerprogramm, wenn es dnrchgezwun- gen werden könnte, einen Teil der ar beitenden Bevölkerung in den Stäwcü unter allen Umständen u m -s,e i n e E x i sr c n z m ö g l i ch k e i t bringt. Das isi der Effekt dcS Erzbergerschen Steuerprogramms: die weitgehende Entziehung von Vermögen und Einkommen für den Staat verringert den Lebrns- Ipielraum für das deutsche Volk dermaßen, das; für Mafien von Arbeitern die Arbeitsgelegenheit verloren gehen muß. Für den verbleibenden Teil aber wird das Leben dermaßen verteuern, daß für sie nur der dürßigste Lebensunterhalt berausschauen würde. Es ist ja eine völlige Verkennung der Wirklichkeit, zu glauben, man könne das Vermögen nnd Einkommen der Be güterten willkürlick verkürzen, ohne daß davon die Lebenshaltung der Arbeiter getroffen wer den würde. Um eine bestimmte Anzahl von Ar- beilSkräflen existenzfähig zu erhalten, ist ein b e- ßimmtes Vermögen notig, dessen Kürzung weit weniger die begüterten Schichten als die in Frage kommenden Arbeiter trifft. Alle die schönen sozialen Grundsätze, von denen der Reichssinanznnnister spricht, verblassen gegenüber der verhängnisvollen Wirkung seines Steuerpro- grammS auf die soziale Lage der Ge sa m t a r b e i t c r s ch a f t. Zweifellos erfor dert die wirtschaftliche und finanzielle Situation Deutschlands eine Steuerprlüik, die aus den, Volke daS Menschenmögliche herauspreßt. Aber einmal dars die Steuerpolitik nicht dieWirt- schaft dabei tot schlafen, zweitens aber darf sie erst recht nicht mit schönen Redens arien das Elend beschönigen, das über daS deutsche Volk heraufbeschworen wird, von einen; Sozialstaat der Zukunft reden, der die Vcrwabrlosttng der gewerblichen Arbeiterschaft zum Inhalt hat. —— Dit deMe StMMahm hinsichtlich der Noten Cicmenceaus ist nöch^nicht endgültig sestgelegt. Ueber die gestrige Setzung deS Ausschusses der Nationalversammlung für auswärtige Angelegenheiten verlautet: Die Sitzung, der der Reichskanzler, Außenminister Müller und Geheimrat von Simson beiwohnien, ergab nabezu v o l l e U e b c r e i n st i m m u n g stoischen den Ansichten der Regierung und denen der Parlamentarier. Die Stellungnahme der deutschen Regierung in der Frage der Abliefe rung von 400 000 Tonnen Werfimalerials wurde gutgehcißen. Der Vorschlag, eine Fachkom mission unter Leitung von Ge he i m r a t von Simson nach P ar i s z ri senden, um der Entente an Hand eines genauen Verzeichnisses über das in unseren; Be sitz befindliche Material dis Unmöglichkeit der- arti er Forderungen darzustellen, wurde ange - n o mm e n. Im „Vorwärts" wird hervorgehoben, daß die E n t s ch e i d u n g f u r ch t b a r e r n st und schwer sei. Es müsse ein Versuch unternom men werden, die Starrheit der Gegner-Hu über winden. Die verlangte wortlose Unterschrift un ter das Protokoll kann die Regierung nicht leisten, wenn sie nicht das deutsche Polt der un berechenbaren Rachegier siegestrunkener Kapita- listen ausliefern will. Antwort in acht Tsgen. Ein Havaskommentar zu der Nole an Dcntschlcmd. besagt, daß die Alliierten die Unter zeichnung des Zusatzprotokolls zum Versailler Vertrag dnrch Deutschland in angemessener Zeit verlangen. Als angemessene Frist erachten die Alliierten eine Zeitdauer von längstens acht Ta gen. — Die Pariser Blätter besprechen die sran- zösischen Noten als sehr bedeutende Zugeständ nisse, die dein Druck von Berlin folgend, ge macht worden seien. Glue neue Note nach Paris Heute oder spätestens morgen wird die deut sche Negierung eine Note nach Paris senden, in der vermutlich auch die Bereitwilligkeit ausge sprochen wird, eine Kommission zu delegieren, falls der Oberste Rat zu Besprechungen über die Hafenmaterialfrage vor der Ratifikation bereit sei. Es ist aber zweifelhaft geworden, ob Senator Petersen, der Vorsitzende der demokratischen Fraktion, sich einer Kommission anschließen wird. Die snauueymdare Schlntzbesttmmaug In der ersten Ententenote ist gleich zu An fang die Rede von einer Mitteilung, welche dec Vorsitzende der deutschen Friedensdelegation in Versailles am 1. Dezember dem Obersten Rat iw Namen der deutschen Regierung gemacht hat. Diese Mitteilung beruhte auf Instruktionen, wel che Herrn von Lersner vom Auswärtigen Amt gegeben wurden. Darin heißt cS u. a.: Die ausgesprochenen Zweifel an der Absickt Tentschtands, die Bestimmungen des Waffenstill standes und des Friedensvcnrages zu erfüllen, sind unbegründet. Tie deutsche Regierung ver- wabrt sich gegen den Borwllrf, für die Verzöge rung des Inkrafttretens deö FriedenSverlrages verantwortlich zu sein. Die Forderung, das mit oer 'Note vom 1. November mitgeteiltc Protokoll bedingungslos zu unterzeichnen, muß von uns abgele h n t werden; sie steht im Widerspruch mit den Erklärungen, welche Herr Dntasta und Herr Berthelot gegenüber Herrn Pon Simson abgegeben haben. Die S ch l u ß b e ft i m - m n ng i st nnannehmba r. Unserseits wässen wir die Aufnahme einer Bestimmung in das Protokoll verlangen, wonach die Heimschaf- stmg derjenigen Kriegsgefangenen, welche sich zu dieser Zeit noch in Frankreich befinden, an keine andere Bedingung als die in Artikel 221 bezeich nete geknüpft werden darf. Mmdscha». Die Nestralea für «nsere KriestSqeflMAev-n. Von neutraler Seite sowie von pazifistischen Vereinen aus aller Welt wurde beim Obersten Rot angeregt, die deutschen Kriegsge fangenen in Frankreich das W e i h- n a ch t s f e st in Freiheit b e g e h e n zu lassen und ihnen über die Feiertage jedö Art von Erleichicrungen zu gewähren. Die amerika nischen und italienischen Delegierten haben den neutralen Vorschlag befürwortet. Der UstersuchusgSauSschvtz der K«tevte. Tic „Times" melden aus Paris. Der Untcr- suckvngSausschuß Uber die deutschen Verbrechen im Kriege ist im Alliierlenrat gebildet worden. Dec Ausschuß wird auf 40 Mitglieder gebracht werden nnd sofort nach der Ratifikation des Friedens seine Tätigkeit beginnen. Die Koste« der Beso^unq. Nach einer Meldung der „Straßburger Neuen Zeitung" betragen die Kosten der Alliiertenbe- fatzung in Deutschland vom j. Januar bis 1. November 3^ Milliarden Mark'. Hauptmann Po« Kess l, der bekanntlich im Markoh-Prozeß eine mehr wie fragwürdige Stellung einnahm, ist verhaftet worden. Damit dürfte unsere Ansicht, daß der Prozeß noch ein Nachspiel haben wird, richtig gewesen sein. Im BetrikhSrSteovSschntz der Nationalversammlung wurde u. a. ein An trag des Zentrums und der Demokraten ein- stimmig angenommen, durch den für die Bildung der Betriebsräte eine Trennung zwischen Fabrik und Heimarbeitern berbei- geführl wird. Weiter wurde auf einen sozialisti schen Antrag hin eine Acnderung in den Bestim mungen über die Endzahl der Vctriebsrätemit- stieder getroffen, die die Höchstzahl auf 30 sestsetzt. Der G^erglpa-M. Ter Sleuerausschuß der Nationalversammlung erörterte den Antrag Trimborn, betreffend den Entwurf eines Gesetzes über Stcuernachsicht (Steuerpardon). Reichsfinanzminister Erzberger führte aus, daß er leine unüberwindlichen Be denken dagegen habe. § 1 des Entwurfes wurde darauf mit einigen Abänderungen angenommen, so daß der Steuerpslichtigc wie auch seine Erben straflos bleiben, wenn er auS eigenem Antrieb spätestens bei der nächsten Steuererklärung oder falls er eine solche nicht abzugeben bat, aus öffentliche Aufforderung sein Pennögen nnd sein ! Einkommen richtig angidt. Ter Vertreter der sächsischen. Negierung erllärte, daß di« jetzt beabsichtigte Wiederholung des Generalpar- dons den letzten Nest der Steuer moral beseitigen müsse. Auch müsse der erbittern den Wirkung aus diejenigen Leut« gedacht wer den, die bisher ehrlich ihre Steuern bezahlt hätten. Die englische» Gewerkschaften für Nationalisierung der Bergwerke. In London wurde ein Sonderkongreß der 'Gewerkschaften eröffnet, der über den durch Nicht erfüllung der politischen Forderungen der Arbeiter 'entstandenen Zustand beraten soll. Eine einstim- chng angenommene Entschließung spricht sich da für aus, eine Propaganda für die Nationalisie rung der Bergwerke zu eröffnen und im Februar einen besonderen Kongreß einzuberufen, der dar über Beschluß fassen soll, in welcher Weise die Regierung zu zwingen sei, die Forderung auf Nationalisierung anzunehmen. Der nordamertkantsche Bergarbeiterstreik beendet. Der „Nieuwe Courant" meldet aus Washing ton: Der Bcraarbeitcn'ckkt ist beendet. Der Bund der Bergarbeiter hat die Vorschläge Garfields, des KohlenkontrollenrS, angenommen. DaS Koh- lenausfuhrverbot soll aufgehoben werden. Daniil hat der gewaltige Streik nach ettva lOtägiger Dauer cm Ende gefunden. Die nord- amerikanische Regierung glaubte, den Streik bei Beginn dadurch lahmlegen zu können, daß sie c ie Führer der Bewegung verhaftete und die (Ntvertscljaftskasscn bescklagnahmte. Die Bewe gung wurde dadurch aber nicht aufgehalten, nicht einmal eingcdämmt, sie nahm im Gegenteil in v-rfchärkter Form ihren Fortgang. Schließlich griff die Regierung zu dem Mittel der Vermit telung und Schlichtung, in dem sie Arbeitgeber und Bergleute an den Verhandlungstisch brachte und ihrerseits sofortige Lohnerhöhung vorschlug. Wie einschneidend die Folgen der Streiks für das amerikanische Wirtschaftsleben waren, geht aus folgender Meldung hervor: Der amerikanische Brennsloiskontrolleur bat soeben eine Verfügung erlassen, die im ganzen Lande strenge Einschränkungen vorschreibt. Alle industriellen Nmcrnehnnmgen, mit Ausnahme der lebenswichtigen, dürfen nur noch drei Tage in der Woche arbesten. Tie Beleuchtung in den Ver gnügungsstätten wird init Ausnahme der Zeit von 7 bis 11 Uhr auSgeschaltet. Nm 4 Nbr nachmittags müssen in allen BureanS die Lichter gelöscht werden. Feuerkampf zwischen Polizei und Verbrechern In vergangener Nacht kam eS in der Gui- nca-Straße in Berlin zwischen Kriminalbeamten und den beiden Arbeitern Erich und Emil Vo gel, die im Verdarbt sieben, am 14. November zwei Wertsendungen von 138 000 Mk. auf dem Postamt 17 geraubt zu baben, zu einem hefti gen Fcuerkampf. Tie Beamten hatten den Auf trag, die Wohnung der Verdächtigen zu durch- suchen, wobei sic durch ein Schnellfeuer aus Pi- stolen und anderen Schußwaffen empfangen wur den. Drei Beamte wurden so schwer verletzt, daß sie sofort nach den; Kranken haus gebrockt werden mußten. Die Täler konn ten sich durch die Flucht retten. Ein zweites Feuergefecht spielte sich vor dem Postamt 11 in der Bahnhofstraße ab. Dort ver suchten drei maskierte, mit Revolvern bewaffnete Männer, Postbeamten einen Postsack mit Wert sendungen zu entreißen. In dem Kampf wurden zwei der Räuber schwer verletzt, darunter befand sich ein — Postfabrer.