Suche löschen...
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 27.11.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-11-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191911271
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19191127
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19191127
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1919
-
Monat
1919-11
- Tag 1919-11-27
-
Monat
1919-11
-
Jahr
1919
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 27.11.1919
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Kasse durch Hinterziehungen v o n B e- trägen schädigen, mit Gefängnisstrafe nicht unter einem Monat bestraft werden sollen, fand gleichfalls Zustimmung. Etwa vier Stunden be schäftigte sich die Tagung dann mit dem Taris- entwurf zur Regelung der Gehalts- und Ent schädigungsverhältnisse für die Angestellten der Ortskrankenkassen. Vorsitzender Fräßdorf er klärte hierbei: Jetzt ungeheure Teuerungszulagen zu bewilligen, heiße auf die Zukunft leben und Raubbau im schlimmsten Sinne des Wortes trei ben. Was das Streikrecht betrifst, so stehe er auf dem Standpunkt, daß jeder Arbeiter das Recht der Arbeitseinstellung habe. Wer aber durch die Neichsversicherungsordnung besondere Rechte habe, begebe sich bei Einstellung der Arbeit die ser Rechte, und der Gemeinde- u n d Staatsbeamte, der zum Streit ii b e r g e h e, verliere den Anspruch auf Pension. Diesen Standpunkt habe auch der Hauptvorstand und der Beirat einge nommen. Ausgesprochen müsse auch werden, daß der Verbanh jetzt eine große Anzahl Angestellter mitschleppen müsse, weil er sie nicht los werden könne. Die A r b c i t s l st u n g s e ia u ß e r- ordentlich zurückgegangen. Es gäbe Beamte, die eigentlich nur Anwesenheitsgelder er hielten. Nach langer lebhafter Aussprache saud schließlich eine Entschließung Annahme, in der dein vorläufigen Tarisentwurf zugestimmt wird. MMlchn-Msemz. vsz. Dresden, 25. Nov. Am 25. und 26. November findet hier im Saale des Volkshauses die Landeskonferenz der Erwerbslosen Sachsens statt. Am ersten Tage erstattete der Vorsitzende G u b i s ch - C h e m - n i tz den Bericht des Landesrates und behau- ^delte in einem Referat die allgemeine Lage der Erwerbslosen Sachsens. Er nannte die Unte r- stützungssätze zu niedrig und griff die Regierung wegen des gegenwärtig herrschen den Wagenmangels an, der die Ursache de r Kohlennvt sei. Die Regierung habe hier mit nicht den Willen gezeigt, Arbeitsgelegenheit zu schaffen. Indem sie durch die Gewährung der Beschaffungsbeihilfe an die Be amten die gegenwärtige Notlage anerkannt habe, sei die Forderung um Besserung der Lage der Erwerbslosen erneuert worden, auf deren Erfüllung angesichts der Bewilligung der M i t - tel für die Hilfspolizei gerechnet wor den wäre. Statt dessen fei durch Reichsgesetz nur die W i n t e r b e i h i l f e gewährt'worden, die aber durchaus ungenügend sei. In der Schaffung von Arbeitsgelegen heit fühlten sich die Erwerbslosen getäuscht, be sonders die erwerbslosen Frauen hätten schwer unter den jetzigen Verhältnissen zu leiden. Zum Schluß betonte fr, daß die Lage der» Erwerbs losen heute noch genau so schlecht sei wie früher. DaS liege an der Haltung der Negierung. In der sich anschließenden Aussprache befaßte man sich u. a. mit der Winterbeihilfe, die ein mal für vollständig ungenügend erklärt wurde, zum anderen aber allen Erwerbslosen und ihren Angehörigen ohne Ausnahme ausgezahlt werden müsse. Weiter wurde die Erhöhung der Unter stützungen gefordert. Die Arbeitslosen des Be zirks Purgstädt beantragten, die Unter stützung für über 21 Jahre alte Frauen auf 6 Marl', die der schulpflichtigen Kinder aus 1,50 Mark je Tag sofort zu erhöhen. Ein Antrag aus Nossen verlangte, daß jenen Erwerbs losen, die ledig, aber 25 Jahre 'alt sind und je Woche nur 21 Mk. und weniger Unterstützung erhalten, wenigstens 25 Mk. je Woche gezahlt wird.. Ein weiterer Antrag trat den Bestrebun gen verschiedener Behörden entgegen, über 65 Jahre alte Erwerbslose der Armenfürsorge zu überweisen. Die Abstimmung ergab die einstim mige Annahme sämtlicher Anträge. Hierauf refe rierte M üller - Zwickau über die Arbcitsver- mittelung in der Landwirtschaft. Mit schönen Reden sei die Regierung an die Arbeitslosen her angetreten, um sie für die Landwirtschaft zu ge winnen, die in der Arbeiterbewegung immer am weitesten zurückgestanden habe. Solange noch die Noskctr uppen keine produktive Arbeit lei steten, dürften keilte Arbeitslosen mehr in die Landwirtschaft geschickt werden. Die Losung der Erwerbslosen müsse sein: Kein Mann'mehr in die Landwirtschaft, wenn diese nicht sofort sozialisiert werde. Auch diesen» Referat folgte eine längere Aus sprache, in deren Verlauf eine Entschließung vor- gefchlagcu wurde, die von der Regierung die Schaffung eines Reich sarbeitsamtes forderte. Die Konferenz wird morgen fortgesetzt. Ne Ver-W«. Lebr beachtliche Vorschläge zur Begrü nung der Berghalden macht Oberför ster Heinicke-Freiberg in einer Abhandlung, die als Flugschrift des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz erschienen ist. Der Verfasser geht davon aus, daß cs durchaus nicht notwendig ist, jede Halde rundum zu bepflanzen und er weist bin auf das Muldental, wo die alten Halden abstürze im Laufe der Jahrhunderte einen fast monumentalen Charakter angenommen haben. Du modernen Halden dagegen besitzen keinerlei Schön- hcitswert, ihre Bepflanzung würde eine Wohltat sein, zumal sie ohne große Aufwendungen durch führbar ist. Neber die Pflanzen selbst, die dabei in Frage kommen, sagt Oberförster Heinicke fol gendes: „Als erste Bestockung des toten Haldcnbodens kommen naturgemäß nur die anspruchslosesten, lichtliebcnden Holzarten, Strauchgewächse und niedere Pflanzen in Frage. Besonders die Birke und die Kiefer, aber auch Lärche, Eberesche, Zitterpappel, Weide, Hasel, Weißdorn, Trauben holunder, wilde Rose, Bescnpfrieme und Brom beere erscheinen geeignet. Als ganz ungeeignet muß die Erle bezeichnet werden. Tie Schwarz erle insbesondere beansprucht sehr feuchten Bo den, den sie auf der Halde gewiß nicht findet. Auch die durch ihre Knöllchenbakterien als Stick- stofssammler ausgezeichnete Weißerle würde an den« toten Haldenboden nur ein recht' kümmer liches Dasein führen. Am Fuße der Halde, wo sich durch Anschwemmungen feinere Bodenteile befinden, läßt sich möglicherweise auch mal eine Unterbrechung durch die wilde Stachelbeere, wilde Johannisbeere, Rainweide, Heckenkirsche und Ha sel schaffen. Ob beini Anbau dieser oder jener Pflanzenart die billigere Saat oder die kostspie ligere Pflanzung zu wählen sind, ob zum Anbau nur eine Holzart einzeln, gruppen- oder horst- weise Verwendung fiirden soll, oder oh mehrere nach bestimmten! System oder in regellose«! Ge misch die Bestockung bilden sollen, verdient zwar höchste Beachtung, kann aber nur von Fall zu Fall entschieden werden." Oertliches und Sächsisches vsz. Unsere K a r t o f s e l v e r s o r- gung e r u st l i ch gefährdet. Wie uns vom Wirtschaftsminislerium mitgeteilt wird, las sen sich die Schwierigkeiten, die der frühzeitige Eintritt des Winterwetters auf die Kartoffelver sorgung ausüben wird, im vollen Umsange noch nicht bestimmen. Daß ein beträchtlicher Schaden ganz besonders auch für Sachsen in Frage kommt, damit muß. gerechnet werden. Die Kartosfel- anbaufläche Sachsens beträgt iin laufenden Jähre rund 89 000 Hektar. Ende November lagen davon noch e (wa 25000 Hektar Kartoffeln in der Erde. Inwieweit sie noch zur menschlichen Ernährung zu retten sind, ist fraglich. * — Neues Kleingeld. Uni den Um lauf des Notgeldes der Städte zu beseitigen, sind vom Staate größere Prägungen von 50-, 10- und 5-Pfg.-Stücken in die Wege geleitet. Es werden 50 Millionen Mark m 50-Pfg.-Stücken aus Aluminium, 10 Millionen Mark in 10-Pfg.- Stücken aus Zink und 3 Millionen Mark in 5- Pfg.-Stücken aus - Eisen ausgeprägt. Ferner ist die weitere Prägung von 7 Millionen Mark in 5-Pfg.-Stücken und die Herstellung von weiteren !0-Pfg.-Stücken angeordnct. vsz. Das L a n d e s p r e i s a m t gegen den V o l k s k a m m e r a b g e o r d n e t e u L c i t h o t d - T e t t a u. Bekanntlich hat das sächsische Landesprcisamt gegen den Voll Stam- merabgeordneten und Gutsbesitzer Leithold in Tet-au bei der Staatsanwaltschaft Zwickau An zeige erstellter, weil er in einer Versammlung des Bundes der Landwirte im Bezirk Glauchau die Landwirte zur Verweigerung der K a r t o s s e l a b g a b e aufgefor dert haben soll. Wie Abg. Leitpold in der gestrigen Sitzung der - Volkskammer erklärte, ist diese Aufforderung nicht von ihm,' sondern von einem Debatteredner gefallen und ihm durch die ungenaue Berichterstattung in den Mund ge legt worden. Eine solche Aufforderung könne er nicht ausgesprochen haben, das gehe schon dar- ans hervor, daß die Stadt Meerane nach dieser Zeit mit Kartoffeln überschwemmt worden wäre. (In dem Eigenbericht über die' betr. Versamm lung in Nr. 2-1-1 unseres Mattes ist eine solche Aeußerung des Abg. Leithold nicht erwähnt. Die Schriftltg.) , * — Befreiung Kriegsbeschä digter und Kriegshinterbliebe ner von d e r G r u u d e r w e r b s st e u e r. Kriegsbeschädigte und Kriegerwitwen, die mittels der Abfindungssumme, die ihnen nach dem Ka- pitalabsindungsgesetz an Stelle eines Teils ihrer Versorgungsgebührnisse gewährt wird, Grundstücke erwerben,-» haben hierfür die Grunderwerbssteuer, die sonst nach dein Grunderwerbsteuergesetz vom 12.- September 1919 bei Eigentumsübergang an inländischen Grundstücken erhoben wird, nicht zu zahlen. * — Die Verleihung' des D i e n st- a u s z e i ch n u n g s k r e u z e s, der Dienstaus zeichnungen (3., 2-, 1. Klasse) und der Land- wehr-Dienstauszeichnnngen (1. und 2. Klasse) Ivar während des Krieges ausgesetzt. Nunmehr wird die Verleihung dieser für alle Personen des Soldatenstanbcs vorgesehenen Auszeichnungen aber nachgcholt werden. Sie sind nicht Orden und Ehrenzeichen iin gewöhnlichen Sinne, son dern — an gewisse Voraussetzungen geknüpfte — Tienstaltersabzcichen für langjährige Militär dienste. Artikel 109 der neuen Reichsverfassung findet auf sie. keine Anwendung. *— Verbot öffentlicher^ Hyp- n o s e - V o r f ü h r u n g c n. Durch das Mini- terium des Innern ist angeordnet worden, daß alle öffentlichen Vorstellungen, in denen mit Hypnose, Suggestion, Magnetismus und ähn lichen Methoden auf Menschen eingewirkt wird, zu verbieten sind. Dabei ist gleichgültig, ob die Veranstalter solcher Vorführungen behaupten, daß* ich ihre Versuchspersonen im Wachzustände He mden, oder ob es sich um mitgesührte bezahlte Personen handelt. Die Maßnahme ist getroffen worden, weil in mehreren Fällen geistige Er krankungen der Versuchspersonen als Folgeerschei nungen der vorgenommcnen Experimente festge« tellt worden sind. Natürlich haben nunmehr auch alle Ankündigungen derartiger Veranstaltun gen zu unterbleiben. Diese sind vielfach auch unter anderen Titeln (als Zaubervorstellungen, Fakirlünste, spiritistische und antispiritistische, tele pathische, Phänomene) angckündigt worden; das ist ebenso unzulässig wie jede andere auf Täu schung des Publikums berechnete unwahre An kündigung. . .... ... * Hohenstein-Ernstthal, Z6. Nov. Nichc umsonst auf das Mitleid der Leute — »im nicht einen anderen Ausdruck zu gebrauchen — speku liert hat ein Betrüger, der Mitte des Monats hier eine Gastrolle gegeben hat. Er lernte eine hiesige Haudelssrau kennen, der er. vorschwiu- deltc, er sei aus französischer Gesangenschast ge- kommen und, da er als vermißt gemeldet und später für tot erklärt worden sei, habe sich seine Frau wieder verheiratet. Er sei darüber sehr unglücklich und es widerstände seinem Herzens- gcfühl, wieder zu feiner Frau zu ziehen. Außer- dem wollte er natürlich zufällig auch init dein Sohn der Frau, der sich noch' in Gefangenschaft befindet, zusammen gewesen sein. Dieses gewiß traurige Schicksal eines»Kriegsgefangenen ries das Mitleid im Herzen der Handelsfrau wach und sie gewährte ihm bereitwilligst Wohnung. Für diese große Güte wollte sich der Gast gern er kenntlich zeigen und so erbot er sich, die Frau im Hausieren zu unterstützen. Er erhielt dazu Seife iin Werte von 220 Mk., mit der er sich auf den Weg machte, um niemals wiederzukom- mcn! Es ist festgestellt, daß es sich um den Maurer Artur Mehlhorn aus Meerane han delt, der zwar nicht in Gefangenschaft, aber be reits im Zuchthaus gewesen ist, wes halb seine Frau auch getrennt von ihn: lebt. Da es nicht ausgeschlossen ist, daß der Betrüger auch anderwärts sein Heil versucht, so sei vor ihm gewarnt! * Oberlungwitz, 26. Nov. Vom Vor sitzenden der hiesigen Ortsgruppe des Neichsbun- des der Kriegsbeschädigten und -Hinterbliebenen, Herrn Graupne r, geht uns mit der Bitte um Veröffentlichung ein Schreiben zu, in dem die Ortsgruppe den Gesang- und Turnvereinen für die Bereitwilligkeit, ihre Kräfte der guten Sache zur Verfügung gestellt und dadurch den Abend mit verschönert zu haben, den/herzlichsten Tank ausspricht. Gleichzeitig wird auch den Einwohnern gedankt,, die durch ihr zahlreiches Erscheinen zeigten', daß sie ein osfenes Herz und eine offene Hand für die Kriegsbeschädigten und -Hinterbliebenen haben. s. Gersdorf, 26. Nov. Nach einer neuer lich erlassenen gesetzlichen Bestimmung können .künftig die Zinsscheine und Dividendenscheinc von Wertpapieren, also insbesondere voll Reichs-, Staats-, Gemeinde-, Kommunalanleihen, von Pfandbriefen, Aktien, Obligationen und dergl. nicht mehr an einer beliebigen Stelle eingelöst werden, sondern nur bei einer Hinterlegungsstelle,, der die Wertpapiere nebst Zinsscheine« oder Di- vide«de«schemen zur dauernde« Verwahrung übergebe« sind. Neben den Banken und Kredit- genossenschaften sind auch die Sparkassen solche Hüllerlegungsstellen. Unler der gesetzliche« Haftung der Gemeinde nimmt auch die hiesige Sparkasse, die diesen Geschäftszweig schon bisher pflegte, Wertpapiere ieder Art nebst -ihren Zins- scheinen zur kostenlosen Verwahrung und Ver waltung entgegen. Zu betonen ist, daß mit der Einlieferung der Wertpapiere alsbald zu begin nen ist; denn da die gesetzliche Bestünmung schon am 1. Dezember d. I. in Kratt tritt, werden bereits die Anfang . Januar fälligen Zinsscheine nicht mehr in bisheriger Weise, also bei einer beliebige« Stelle eingelöst werden können, son dern nur, Ivie bemerkt, durch die Stelle, bei der die Wertpapiere hinterlegt sind. s. Gersdorf, 26. Nov. Aus englischer In ternierung in Australien kehrte dieser Tage Herr Emil M ülle r, Sohn des Herrn Otto Müller hier, in die Heimat zurück. l . Lichtenstein, 26. Nov. Tie städtischen Kollegien beschlossen die Einführung einer Wert zuwachs- und Lustbarkeitssteuer. Letztere enthält u. a. eine Besteuerung der Eintrittskarten. * Mülsen St. Niclas, 26. Nov. Ter Gemeinderat beschloß, alle vom Bezirksverband überwiesenen Kartoffeln für den Preis von 10 Mark für den Zentner au die Bevölkerung ab. zugeben und den Fehlbetrag aus der Gemeinde- tässe zu decken. * Chemnitz, 26. Nov. 7700 Einwohner sind nach neuerlicher Feststellung im Weltkrieg gefallen bezw. infolge Verwundung usw. gestor ben. — Nachdem die Volks- und Fortbildungs- schulen bis 2- Dezember wegen Heizschwierigkei'- ten geschlossen bleiben, wird die Wiederaufnahme des geregelten Schnlnillerrnhls nur dadurchmög lich sei«, daß die «leisten Schulen zusammeuge- legt werden. — Aus einem Fabrikgrundstück wurden 26 Pakete Tramseidc (etwa 111 Kilo- gramml und 32 Pakete Kunstseide (.etwa 128 Kilogramm) gestohlen. Die Ware ist noch in rohem Zustande; sie hat einen Wert von mehr als 100 000 MO * Deuben, 26. Nov. Der dreijährige Hans Klöckner steckte dem fiinf Monate alten Oswin Helmut Kaltofen einen Zulp in den Mund, an dein der Knabe erstickte. * Leipzig, 26. Nov. Der Streik auf den Döhlitzer Kohlenwerken ist am Montag durch Wiederaufnahme der Arbeit vorläufig zu Ende gegangen. Am Mittwoch sollen die Verhand lungen beginnen. Sollten bei diesen die Berg arbeiterforderungen nicht bewilligt werden, so ist allerdings niit einen: Wiederbeginn des Streiks zu rechnen. — In einer Versammlung der NeichSvereinigung ehemaliger deutscher Kriegsge fangener, Ortsgruppe Leipzig, wurde eine Ent schließung eingcbracht, die durch Funkspruch an alle Völker der Erde übermittelt werden soll. Darin protestieren die ehemalige« Kriegsgefan genen vor aller Welt auf das energischste gegen die aller Menschlichkeit hohnsprechende Zurückhab nng unserer Stammesbrüder durch die französi- chc Regierung. — Als die Ehefrau eines Woh- nungsinhabcrs in Leutzich hrimkehrte, sand sie die Wohnung gewaltsam geöffnet und hell er leuchtet vor. Drei fremde Männer Packten aller lei Wirtschafts- und Wertgegenstände zusammen,' einer von ihnen übersiel die verängstigte Frau,, esselte sie mit Niemen und knebelte sie. Der Wert der mitgenommenen Sachen beziffert sich auf nahezu -1000 Mk. * Werdau, 26. Nov. Die Stadtverard- j neteü beschlossen, die Beschasfungsbeihilfe nach den staatlichen Grundsätzen für die städtischen Beamten, Angestellten und Arbeiter und Lehre» zu bewilligen. Die Kesten in Höhe von 321 1-10 Mark sollen durch einen weiteren Steuertermin (25 Prozent der diesjährigen Steuer) im Fe bruar 1920 aufgebracht werden und hierzu alle Personen herangezogen werden, 'die mehr als 5 8 0 0 Mk. in diesem Jahre v e r st e U- ert haben. Tic Stadtverordneten genehmigten, daß die Stadt 10 000 Mk. Sparprämienanleihe zeichnet. * Falkenstein, 26. Nov. In einer ge meinschaftlichen Sitzung der beiden städtischen Kollegien lehnten die Stadtverordneten abermals die Beschasfungsbeihilfe für die städtischen Be amten, Hilfsarbeiter und Arbeiter, mit 15 gegen 2 Stimmen ab, während die Ratsmitglieder mit 1 gegen 3 Stimmen für dieselbe waren. * Planen, 26. Nov. Die Elster führt Hochwasser. In der Schleizer Gegend sind die Wiese« in breiter Ausdebnupg überschwemmt. * Klingenthal, 26. Nov. Bei den Stadt- verordnetenwahlen sind auf die verbündeten bür gerlichen Vorschläge zehn Sitze entfallen, aus die MchrheitSsozialdemokraten siebe« Sitze und auf die Nnabhängigen ein Sitz. Bei den Wahlen zur Nationalversammlung hatten die Sozialdemo kraten die Mehrheit, und zwar 1705 Stimmen, und die Bürgerliche« nur 1126 Stimmen; bei den Volkskammerwahlen erzielten die Sozialdemo kraten ebenfalls die Mehrheit, und zwar 1529 Stimmen, während die Bürgerlichen sich mit 999 Stimmen begnügen mußten. Gestern zeigte sich also ein deutlicher Ruck nach rechts. * Altenburg, 26. Nov. Zur schnellen Aberntnng oer Rüben-, Gemüse- und Kartossel felder werden auf Verfügung des Ministeriums in "Altenburg die oberen 3 Jahrgänge der Volks- schnle sowie die Fortbildungsschüler vom Schul besuche befreit. Für die letzteren werden die Fe rien auch auf die Dauer der noch rückständigen Beltellarbeiteu ausgedehnt. — In einem Schirm geschäft wurden durch Einbruch für 50 000 Mk. Halsketten, Broschen, Schirm- und Stockgrisfe und Stosse entwendet. Letzte Nachrichten. Berlin. Zur sozialdemokratischen EinigungS- krage wild mitgeteilt, daß die Zentralstelle für Einigung an die Vorstände der sozialdemokrati schen Parteien das Ersuchen gerichtet hat, einer von der Zentralstelle gebildeten Komm Psion eine Unterredung zu gewähren zur Herbeifüh rung einer gemeinsamen Front geaen die reaktionären Treibereien. Die Nnab- hänaigeu Hütten geantwortet, daß sie diese Kör perschaft als nicht geeignet betrachteten. Vertreter des Vorstandes der Sozialdemokratischen Partei erklärten, daß der Vorstand der Sozialdemokra tischen Partei jederzeit bereit sei, unter Vorcm- stelluua der prinzipiellen Gesichtspunkte mit der Parteileitung der Unabhängigen zu Nnterband- lmwen zusammenzutreten, welche zur Bildung einer alle Sozialisten umfassenden Arbeit?- and Kamrckgemeinschaft gegen die Reaktion sübren könnten. Die Frakrion der Unabhängigen wäbue gestern abend Eren Vorstand neu: Geyer und Henke zu Vorsitzenden, Luise Zietz und Dümll zu Schriftführern und Brühl zum Kassierer. Berlin. Die Verwaltung der Provinz Ist- Preußen bat an alle Neühsbcbörd^n dringende Telegramme gerichtet, in denen um Schutz vor den aus dem Baltikum zurückflutenden Truppen gebeten wird. Kassel. Die Wahl Scheidemann? zum Ober bürgermeister der Stadt nt gesichert, da außer den Sozialdemokraten auch bürgerliche Stadtverordnete für ibn sind. Büchertisch In jeder Nummer der Meggendorfer Blätter sind genug zündende Witze und hu morvolle Bilder, um stets sogleich ein lustiges Feuer zu- entlocken und die Bebaglickkeit ihrer fröhlichen Geschichten und Gedickte sorgt dgsür, daß dieses die ganze Woche über auch nickt mehr ansgcckt. Nnd wenn neben deS Winters Stür men der 'scharte Wind des öffentlichen Lebens ptcitend um die Mauern jagt, dann tut es dop pelt wobl, netten glimmenden Sckeiten und war men Kackeln sich den durch Gemüt und Humor gemilderten und verschönten Abglanz der Zeit ereignisse und Stimmungen vor Augen balteg zu können. DaS Abonnement auf die Meggcn- dorter Blätter kann jederzeit begonnen werden. Der Abonnckmentspreis beträgt vierteljährlich nur 5 Mk. (ohne Porto), die einzelne Nummer kostet 50 Ptg. (ohne Porto). MM »er PerfmMe auf Station Hohenstein-Ernstthal. Gültig ab 17. November 1919. Richtung Chemnitz—Dresden: Vorm 4,4811 5,26 5,551V* 6.051V* 7,00* 7,41*. Nachm. 1,051V* 1,l8* 3,40*1V -vor i? 3,54 4,451V* 8,16* 8,23* 10,27*. Richtung Glauchau—Reichenbach i. V.: Borm. 5,02* 7,11. Rachm. 2,14*1V vor S', 3,40 5,30* 7,14 10,31 Ab Chemnitz-Hptbhf. nach Hohenstein-Er. Vorm. 4,19 5,401V 6,32. Rachm. 12,09 1,22 (füllt IV vor ? aus), 1,31 (ab Nicolai, nur 1V vor 1,32 (nur IV vor ?), 2,55 4,28 (ab Nicolai, nur ^V, jedoch nicht 1V vor 4,281V 4,45 6,23 6,33 9,48. 1V Werktags, k-' --- Sonn- und Festtags, v ---- zuschlagpflichtiger Schnellzug, * --- nur bis Chemnitz bezw Glauchau.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)