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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 11.11.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-11-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191911111
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19191111
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19191111
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1919
-
Monat
1919-11
- Tag 1919-11-11
-
Monat
1919-11
-
Jahr
1919
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 11.11.1919
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Der Kl«ingeldmang«lhat sich in letzter Zeit wiederum recht störend bemerkbar gemacht. Auch bei den, Lohnauszahlungen in der Industrie empfindet man diesen Mißstand sehr unangenehm. Es ist deshalb bereits die Wiedereinführung von Jnduftrienotgeld erwogen worden. Die Erfahrungen, die man damit gc- macht hat, sind aber nicht so, das; man die Wie dereinführung dieses Behelfsmittels wünschen möchte. Der Verband Sächsischer Industrieller hat deshalb an die Reichsbank eine Eingabe ge richtet und um eine stärkere Ausprä gung von Scheidemünzen gebeten, da mit endlich diesem Uebel gesteuert wird. *— An die Herren Vereinsvor stehe r richten wir hierdurch die Bitte, uns über ihre Veranstaltungen eine»^ kurzen Bericht zugshen zu lassen, wenn dies seitens des Vcr- eins gewünscht tvird und ein gewisses öffentliches' Interesse dazu Veranlassung gibt. Der Schrift leitung ist es nicht immer möglich, diese Ver anstaltungen selbst zu besuchen, da an einem Abend mitunter mehrere derartige Veranstaltungen stattfinden. — Hohenstein-Ernstthal, 10 Nov Sein 29. Stiftungsfest — verbunden mit nachträg licher Feier des 26jährigen Bestehens — beging Sonnabend in den vollbesetzten Räumen des Gewerbehauses der Männergesangverein „Arlo n". In seiner Begrüßungsansprache gedachte der Vor steher, Herr Drogist Johannes Fichtner, u. a. der gefallenen Mitglieder und der noch in Ge fangenschaft befindlichen Sangesbrüder. Weiter gab er bekannt, daß zur Erinnerung an den langjährigen Liedermcister Gerhard Neumann eine Stiftung errichtet wurde. Herr Stadtrat Lohse bot einen längeren Rückblick auf die Vereinsarbeit und die Entstehungsgeschichte, die bis Weihnachten 1889 zurückreicht. Der erste Di rigent (auch heute wieder) war Herr Kantor Merker. Er sowohl, wie die Herren Lehrer Haußmann und Ernst Eidner sowie Gerhard Neumann, dirigierten den Verein in den ver flossenen Jähren siegreich durch mancherlei Fähr nisse hindurch. Der verstorbene Herr Julius Gündel stiftete ihm neben einem eigenen Banner 2000 Mk. — Der Vorsteher nahm sodann eine Ehrung langjähriger Mitglieder vor, wobei Herr- Iulius Kiesow zum Ehrenvorsitzenden und Herr- Rich.' Beck für 29jährige Mitgliedschaft zum Ehrenmitglied unter Ueberreichung entsprechender Urkunden ernannt wurden. Ferner wurden zu Ehrenmitgliedern, die Herren Stadtrat Lohse, Hermann Müller, Herm. Kluge, Moritz Barth, Lbeodor Haugk, Paul Ritter und Hernr. Löbel ernannt, die Ueberreichung von Urkunden er folgt später. Jin weiteren Verlauf des Abends bot Herr Eduard Vogel einen beifällig auf genommenen Vortrag über das deutsche Lied, fein Wesen und Wirken, die echte Pflege vater ländischen Geistes inr deutschen Männergesang, der init einem Rückblick auf die begeisternden deutschen Sängerfcste schloß. — Die sehr um- fangreiche Darbietungsfolgc des Abends (etwas weniger des Guten erschien angebracht) erledigte der unter straffer Leitung stehende Chor zur voll sten Zufriedenheit. Besonders hervorgehoben zu werden verdienen Wohlgemuts „Wix'S daheim Ivar" und Kantor Merkers Männerchor „In tief ster Not", der eigentlich etwas mehr für einen Mafsenchor bestimmt sein dürfte. Recht anspre- chend war die Wiedergabe der Lieblingsgesänge verstorbener Vereinsmitglieder, wobei ein Quar tett sehr beachtliche Leistungen bot. Zwei Zi° lhervorträge fanden gleichfalls dankbare Auf nahme. An das wohlgelungene Konzert, das von reger Vereinsarbeit Zeugnis ablegte, schloß sich ein Ball. * — Einen schnellen Tod erlitt Herr- Kaufmann LouiS Pfefferkorn, seit 43 Jahren bei der Firma Robert Pfefferkorn tätig. Er wurde beim gestrigen Vormittagsgottesdicnst in der TrinitatiSkirche von einem Gehirnfchlag ge troffen, dem er, in seine Wohnung gebracht, nachmittags erlag. Ter so plötzlich Verstorbene hat ein Alter von 67 Jahren erreicht und er freute sich in weiten Kreisen der Einwohnerschaft großer Beliebtheit. * — Heimgekehrt sind in den letzten Tagen Werner, Oskar Richard, Dresdner Straße 107, und Friedrich, Oskar Emil, Eentralstraße 20, beide aus englischer Gefangen schaft. * — Grete Wallenburg, die am Mittwoch abend im Schützenhaus eine Reihe künstlerischer Tänze bieten wird, geht ein guter Ruf voraus. Uebcr die Darbietungen der jun gen Künstlerin schreibt u. a. das „Leipz. Tgbl.": Grete Wallenburg ist eine der wenigen wirklichen Tänzerinnen aus der ständig anwachsenden Schar. Die Künstlerin unterscheidet sich schon dadurch vorteilhaft von anderen Tänzerinnen, daß fie ihren Kostümen keinen übertriebenen Wert bei legt, weder durch raffinierte „gedichtete", noch gesuchte Kleidung auffallcn will. Dieser technisch durchgeschulte Körper besitzt eine musikalische Aus druckskraft, die sich vor allem in ben Walzern von Grieg und Chopin offenbarte. Das war wirklich verkörperte in wunderbar weiche Bewe gungen gebrachte Musik. Voll Ursprünglichkeit, keuscher Lebenslust und holder Jugendmädelgra zie war Mendelssohns „Frühlingslied"." Hassent- lich ist der Künstlerin auch in unserer Stadt ein volles Haus beschieden. —8. Der Mundharmonikaklub „Harm-nie" hielt am Sonnabend im „Lo genhaus" seinen diesjährigen Stiftungsball ab, dem außer den Mitgliedern eine sehr große Aw zahl Gäste beiwohnten. Den letzteren boten die aktiven Mitglieder mit einigen stoben ihres Köm nens viel Freude und Genuß sowie den Beweis, daß die Musik auf dem kleinen Instrument Jm niakeit und Milde, Kraft und Begeisterung wohl auszulöseu vermag. Beifällig ausgenommen wur den auch die begrüßenden Worte des 1. Vor sitzenden Herrn M. Frenzel, dessen Wunsch nach einem fröhlichen Abend bei den Teilneh mern, u. a. waren Brudervereine aus Griina und Neustadt erschienen, in Ersüllung gegangen sein dürste. i. AuS' d e-m Lextilarbeiterver- b a n d. In hiesigen organisierten Textilarbeiter- Preisen geht man mit der Absicht um, für die hiesige Textilarbeiterverbandsfiliale, vielleicht vcr> buttden mit den Orten Wüstenbrand und Ober- -lungwitz, einen ständigen Geschäftsführer anzu stellen. Alle d^ei Orte zusammen würden dann ungefähr 2Ü00 Verbandsmitglieder zählen. In dieser Angelegenheit werden in nächster Zeit Be sprechungen stattfinden. . ... *— Roheiten. In vergangener Nacht in der 3. Stunde hat ein Unbekannter auf dem Wege von der Breiten Straße über Central-, Chemnitzer, Ost- und Wilhelmstraße vier große Schaufenster und 13 Fenster von im Erdgeschoß iegenden Wohnungen mit einem Spazierstock teils eingeschlagen, teils durchstoßen. Der Ge- 'amtschadcn dürfte annähernd 1000 Mk. betra- ;en. Der Täter war von mittlerer, schmächtiger Statur, mit langem, dunklem Ueberzieher beklei det und hinkte auf einem Bein. Die Polizei ist dem Täter auf der Spur; sie führt nach Wüsten- rand. Der Rohling ist von verschiedenen Per- »nen auf den, Ncumarkt bei seiner Tätigkeit bc- >dachtet worden, doch hat niemand den Mut be sessen, den Burschen zu verfolgen oder die Neu- slädtcr Wache zu benachrichtigen, in deren näch- ster Nähe die Untaten "verübt wurden. Es wäre utter den heutigen Zuständen nicht mehr ver wunderlich, wenn die Dreistigkeit gewisser Ele mente überhand nehmen würde. Der sogenannte ruhige Biirger fühlt sich oft genug in keiner Weise «eranlaßt, bei derartigen Vorkommnissen auch nur soweit einzuschreiten, daß solche Burschen - ei ihrer Tätigkeit verscheucht pder gar verhaftet werden könnten. Ein mancher Einbruch wäre so ttelleicht auch schon aufgeklärt worden. Es mag nicht jedermanns Sache sein, sich nachts solchen Personen ''entgegcnzustellen, aber in diesem Falle wäre es gewiß ein leichtes gewesen, die Polizei wache zu verständigen, zumal der Täter Hon Geschädigten selbst gesehen worden ist. Es ist > m niemand ein Heldenherz zu verlangen, dem es die Natur nicht verliehen hat, aber wenn je der bei derartigen Vorkommnissen nur zitternd «der gleichgültig die Decke über den Kopf zieht nd nichts sehen oder hören will, dann haben olche Elemente noch lange gute Tage. Heute itt man zu einem gewissen Teil auf das Prin zip der Selbsthilfe angewiesen, und die besteht auch darin, daß der eine für den andern «in- tritt, in jedem Falle ^iber möglichst die Polizei zu verständigen sucht. Dadurch trägt inan zur allgemeinen Sicherheit bei, die dattn je- ^cm zugute kommt. i. Auch ein Iubiläu in. Ein im Gc- 'ellschaftslcbcn unserer Stadt gewiß' seltenes Ju- biläumsfest feiern zu können, war gestern dem' aus 16 Mitgliedern bestehenden „Wendisch-Spiel- lub" vergönnt. Derselbe — gewissermaßen noch ein Ueberbleibsel aus besserer alter Zeit konnte lein 40jähriges Bestehen feiern und tat dies in 'chlichter Weise im Restaurant Poppitz, seinem Vereinslokal. Noch einziger Gründer des Klubs ist Herr Schneidermeister August Goldammer. Mit ihm konnten die Herren Paul Fötsch, Emil Schubert und Theodor Horn ' auf eine 30-^35- ährige Mitgliedschaft zurückblicken. Erwähnens wert ist noch, daß dieser Spielklub auch gegen 40 Jahre im genannten Lokal seinen Sitz hat. (*) Oberlungwitz, 10. Nov. Die Koh- lennot beginnt auch in unserer Gegend weitere Kreise zu ziehen. Das Elektrizitätswerk sieht sich gezwungen, die Stromabgabe von nachts ^12 bis früh 5 Uhr von morgen Mittwoch ab ein zustellen. — Es berührt eigenartig, wenn einer seits ein Werk, das nahezu 70 Ortschaften mit elektrischer Energie versorgt, zur Stromeinschrän kung gezwungen ist, während anderseits der Be schluß von Bergarbeitern, allmonatlich eine Sonn tagsschicht zu verfahren, um mehr Kohlen zu fördern, wieder rückgängig gemacht werden muß (siehe unter Gersdorf), weil cS an der Gestellung der nötigen Eisenbahnwagen mangelt, uni die Kohlen abzubefördern! Warum gestatten die zu- ständigen Stellen nicht nne vermehrte Landab fuhr, wenn Kohlen genügend zur Verfügung stehen? Der Wag'enmang«l selbst.scheint akut zu sein. Wie ein Bericht aus Dresden meldet, konnten nicht einmal die von der Tschecho-Slo- wakei uns zur Verfügung gestellten Kohlen ab gefahren werden, weil der Wagenmangel so außer ordentlich groß sei. Im Lugau-Oelsnitzer Re- vier ist eine Förderung von 1^ Tagen aufge stapelt. ):( Oberlungwitz, 10. Nov. Ein staat licher Kraft-Omnibus, der auch Personenbeförde rung mit übernommen hatte, passierte heute vor mittag unseren^ Ort. Der Kraftwagen kam von Zwickau und fuhr Uber Chemnitz nach Dresden. Für gewöhnliche Sterbliche war die Benutzung dieses Wagens aber wohl kaum möglich, denn die Fahrt von Chemnitz bis Zwickau kostete allein 30 Ml. ):( Oberlungwitz, 10. Nov. Am morgi- gen 11. November vollenden sich 15 Jahre, daß unser 1904 von dem verstorbenen Baumeister Ernst Schüßler hier im Stile deutscher Früh- renaissance erbautes Rathaus geweiht wurde. Die, Weihe wurde im Sommer vorher durch die Kin- der beider Schulen festlich begangen. i. Oberlungwitz, 10. Nov. Die Coulier- Handschuhwirker (Heimarbeiter) beschlossen, in eine Lohnbewegung einzutreten und einen neuen Lcbi.ttarif einzureichen. In Betracht kommen die Orte Oberlungwitz, Mittelbach, Griina, Reichen brand, Reichenbach und Callenberg b. W. o Oberlungwitz. 10: Nov. Im vollbe- setzten Saale des Gasthofes „Goldener Löwe" feierte am Sonnabend abend der hiesige 1912 gegründete Arbeitergesangverein sein erstes Stif tungsfest. Es war hierzu «in abwechselungsrei ch«A Programm aufgesteIt. Nenn der Verein die Kriegsnöte auch noch nicht völlig überstanden hat, so tritt er doch schon wieder mit einer statt- lichen Zahl ausübender Sänger auf, die in den meisten Stimmen gut und ausgeglichen besetzt sind.' Dies trat bei den Vorträgen günstig in die Erscheinung. Der Verein hat sich einen tüchtigen Dirigenten in Herrn Lehrer Wolf ausgelvählt, der sichtlich bestrebt ist, seinen Chor aus die Höhe gesanglicher Leistungen zu führen. Di« Vortragsfolge enthielt Chör» von Krieger, Ada Negri, Wohlgemuth (mit dem immer wie der gern gehörten „Wie's daheim war"), Weffe- ker, Uthmann. Zwei Sopransoli, und besonders beifällig aufgenommene Vorträge der Herren Lehrer Welf (Violine) und Merker (Kla-, vier), sowie gute Orchestervorträge des Orchester- b,indes Gersdorf-Lugau (Herr Musiklebver Jan- dcisek) bildeten den anderen Teil der VortragS- solge. Ein frohbelebter Ball beschloß die Feier. ( *) Gersdorf, 10. Rov. Wenn dem Verein „Volkshochschule" in seinen weiteren Veranstal- tungen der gleiche Besuch beschieden ist, wie gestern zu seiner Eröffnungsfeier im „Grünen Tal", so kann er die Gewißheit haben, daß seine guten Bestrebungen einmal nicht wegen mangeln dem Interesse der Einwohnerschaft wirkungslos gemacht werden. Nus allen Kreisen der Ein« mohnerschost war man erschienen, um der Feier beizuw»hnen. Im Mittelpunkte de» Abends stand eineAnsprache des Herrn Schuldirektor, Hohlfeld, der als Leite, d», Vereins di» Zuhörer mit der Volkshochschulbewegung mit gewinnenden Wor ten vertraut machte. Aus dem Tiefstand, in den Deutschland geraten ist, müsse wieder ein Weg gesunden werde» zu höherem Glück und stiller Lebensfreude. Die Wege hierzu liegen in dem Vertrauen zu unserem Volk und in dem Ver trauen zu unserer Kraft. Einen zweiten Weg bieten die Worte eine, Johann Gottlieb Fichte, der vor nunmehr über 10» Jahren in Berlin, zu einer gleichen Heit französischer Knechtung, es wagte, kernige Worte an die deutsche Nation zu richte«. Ser Glaube an die Seele und an di» Menschheit müsse auch heut« wieder Boden gewinn»«, um auf die geistige Höhe zu gelange». Der Redner legt« dann klar, daß die Volkshochschule ein« staatliche Notwendigkeit sei und zergliedert« .im einzelnen di« Bedeu tung des Wortes Volkshochschule, dabei auch die für den heimischen Kreis gedacht« Einrich tung schildernd. Am Schlüsse seiner Ausführun gen betonte Redner, daß dir Bewegung für ihn Kei« Schwitrmertum bedeut», sondern daß «s ihm mit diesen Bestrebungen ernst sei. Um ge diegene Ausfüllung de» anderen Teil, der Bor- tragsfolg» wetteiferten i» friedlichem Kampfe die heimischen Verein« Turnverein l und „Germania", Gesangvereine „Arion", „Liederkranz" und Arbeitergesongverein sowie Zitherverein. Am Klavier saß Herr Kirchschullehr«r Helbig. An auswärtigen Kräften, die ebenfalls die Genugtuung haben können, den Abend zu einem wohlge lungenen mit gestaltet zu haben, waren Fräulein Lotte Leist (Gesang) und Herr Lehrer Götz« (Lieder zur Laute) aus Hohenstein-Ernstthal, sowie Herr Oberlehrer Hähner aus Chemnitz gewonnen worden. Herr Hähner wartete mit Rezitationen ernsten und heiteren Inhalts auf. Somit erhielt die Feier auch einen künstlerischen Einschlag. Es würde zu weit führen, wollen wir auf die einzelnen Spenden des reichhaltigen Programms eingehen; der reiche Beifall, der jeder Darbietung zuteil wurde, sprach für sich selbst. Auch durch die Art, wie die Bortragsfolge zusammengestrllt war, gewannen die Worte des Herrn Schuldirektors Hohlfeld, daß es ihm mit der Bolkshochschulbewegigig ernst sei, eine besondere Bedeutung. Hirz und Gemüt — beide sollen auf ihre Rechnung Kom men; der gestrige Abend erfüllte diese Erwartung. Mit herzlichen Worten des Danke« an die Ausführenden schloß der Leiter dir wohlgelungene Veranstaltung ( :) Gersdorf, 10. N,v. Die Belegschaften der „Kaisergruoe" und Grube „Konkordia" hatten sich bereit erklärt, allmonatlich eine Sonn- tagsschicht zu verfahren. Vieser Beschluß kommt, wie der Betriebsrat durch Anschlag bekannt gibt, nicht zur Ausfühmng, weil es an Eisenbahn wagen zur Abbeförderung mangelt. * Zwickau, 10. No». Da sich die Stadt- virordneten und der Rat über die Gewährung einer einmaligen Beschaffungsbethilfe an die städtisch«« Beamten, Lehrir u»d Arbeiter noch nicht schlüssig werden konnten, beschloßen sie vorbehaltlich späterer Verrechnung auf etwaige Gehalts- und Teuerungszulagen, asten Beamten, Lehrern und Arbeitern bis zu einem Einkommen von »öOO Mk. einen einmaligen Vorschuß in Höhe von 300 Mk. für Verheiratete und von 200 Mk. für Unverheiratete auszahlen zu laßen. Die Gesamtausgabe hierfür beträgt rund 400000 Mk — Eine Vereinigung von Berg- «heitern hier plant die Errichtung eines Berg arbeiterheimes und will die Mitt. l durch Samm lungen und dergl. aufbringen. — Aus ein Gesuch der hiesigen Schutzmannschaft hin wurde be schloßen, ihr die Dienstgradbezeichnungen beizu- lege», wie sie bei der sächsischen Gendarmerie und den Poltzeibeamten der Stadt Dresden eingesührt sind. Es führen künftig die Schutz leute die Amtsbezeichnung Wachtmeister u»d die bisherigen Wachtmeister werden mit Ober- «achtmeister, die bisherigen Oberwachtmeister mit Inspektor und der bisherige Inspektor als Oberinspektor bezeichnet. * «ochlttz, 1s. No». Die Stadt»erordneten bemtstigstH- in ihrer letzte» Sitzung ei« Dcrech- nungsgu» »on LOS 000 Mark für den Einkauf »»n iLeo«»»mittel« für die hiesig« Bewohner- schaff Me Stadtratswahlen werde« im Dezem- ber Ärgenommen »erde« u«d zwar soll die Zahl del Ratsmitglied«r von fünf auf sieben er höht werden. Als Aufwandsentschädigung s»lle« erhalten die unbesoldeten Rat,Mitglieder und der Stadt»erord»eten»orstrher jährlich je S40 Wark, die Stadt»er»rd»et«» j« 200 Mark jährlich. * Grooda«, 1S No». Rach vorg,fuode«en Spuren sind in der Dresdner Heide in der letzten Zeit gegen dreißig Hirsche durch Wilddiebe ab- geschoßen worden Bet einer größeren Streik« gelang es, zwei jüngere verheiratete und in Dresden-Neustadt wohnrndcArbeiter sestzunehmen, die im Besitze »on Schußwußm waren Bei einer Haussuchung in der Wghnung des einen Arbeiter» wurden nicht wenig», als »ier Hirsch- selle vorgefunde«. Die beiden Wilddiebe wurden .der Staatsanwaltschaft übergeben. * Leipzig, 10. Noo. Sonnabend wurden hier acht Personen in Untersuchungshaft ringe« liefert, die an umfangreichen Verschiebungen von Heere«ausrüstu»gsstücken beteiligt sind. Auch Dresdner und Chemnitzer Schieber sollen in dir Sache »erwickelt sein. * Neustadt i. S., 10. Nov. Der Kutscher Kahlich aus Langburkersdorf hatte, als er auf einem Schlitten Papierballen forlschaffre, seinen siebenjährige» Sohn mit aus den Schlitten ge nommen. Unterwegs scheuten die Pferde, der Schlitten stürzte um und der Knabe »erunglückle tödlich. * Klingenthal, 1». No». Im Hotel „zum bcaunen Hirsch" hier war »or einige« Tagen der Hauptmann Claus mit seiner Ehefrau aus Chemnitz abgestiegen. Das Ehepaar soll hierher gekommen sein, um einen großen Betrag unge stempelter Kronen in Graalttz gegen gestempelte Kronennoten auszutauschen. Hierbei wurde das Paar »on tschecho-slowakischen Kriminalbeamten unauffällig nach einem Grenzlokal in Schwader bach gelockt und dort verhaftet. Während der Ehemann wieder steigelaßen wurde, hat man die Ehefrau festgenomme» und an das Bezirks gericht in Eger elngeliefert, weil si» 115000 ungestempelte Kronen auf dem Leib» getragen hat. Tschecho-slowakische Soldaten begaben sich nach der Verhaftung nach Klingenthal und wollten hßr im Hotel „zum braunen Hirsch" die Koffer d:r Verhafteten beschlagnahmen. Ferner ver langten sie di« Auslieferung des Gepäck«. Der Wirt wie auch die Kellnerin ließen sich aber nicht eiuschüchtern und verweigerten die Heraus gabe, weil tschechoslowakische Soldaten nicht be rechtigt sind, in einem sächsischen Hotel Sachen der Gäste zu beschlagnahmen, wenn nicht ein Polizeibeamter der Stadt oder de» Staates dabei ist. Von dem Vorfall ist seitens der Polizei dein Stadttat »in Protokoll übergeben worden, der weiter nach Dresden berichtet hat. * Bantzen, 10. Rov. Obwohl der Winter auch in der Oberlallsitz unerwartet und mit strenger Kält« gekommen ist, ist der Schaden, den er «ngerichtet hat, doch nicht so bedeut»»d wie man zverst vermutete. Wohl ist ein großer Teil der Kartoffeln noch nicht geerntet, aber fi« werde» durch die Schneedecke, die eine beträcht liche Höhe erreicht hat, geschützt. Nur di« Futter rüben haben gelitten Bedeutender ist der Scha- dn an den unterwegs befindlichen Kartoffeln. Sieben für die Stadt Löbau bestimmte Waggons Kartoffeln sind erfroren, zehn für den Kommunal- verband Löbau bestimmte Waggons Saatkar- toffeln sind angefror«n. " Gablonz i. B, 10 Nov. Der graue«,oll« Mord an dem Landwirt Joses Heidrich und dessen Schwester dürste bald sein» Sühne finden. Unter dem Verdacht, den Raubmord und die Brandlegung »rrübt zu habe» (di« Mörder hatten bekanntlich das Haus Heidrichs nach vollbrachter Tat angezündet), sind »irr Männer verhastet worden, »on denen, wie sestgeftellt wurde, zwei den Mord »eröbten, während die beide» anderen Schmiere standen. D«n Mördern fiel al« Beute außer Wertsachen noch ein Geldbetrag »on nahezu 43000 Kr»n«n in die Hände. MrchentrMchrichtEN vöerttuigwttz. TM,«och a»«»« '/,> «d« «ck«mwlch»1tn,chm. Von«»»!« «b«d» '/,» »ih? Vws«nmknq der kirchl Smcknfch^st. G«ktt«rf. Mttw.ch, de» 1» -dm»« » vhr «delfimch, tm Iük,r-n«»o««tn»t'»m« -«c Ltawer Di« »kte,»u»chrlßatz»i.>«>U««r find dei dem «affiner Nr. 1»Se adzudolm. L«mgm»ch«r»ö»rf «lt K»Ar». Lie für Di«n»ta«, den 1l Ne-emver, angeklndtgte BelsammlU'-« de» Junzfrouenoerei«- fäll« au«. Mittwech, den 12 N«°««ber, aknide 8 Uhr Jungfrauen, ve-ein. Ttuglingepfleytkmsue. FrSulck» Busch-Alm chiu. Donneret«», den 1» Nooemd r, « Um Kuch r«n«inLea»«d. r»mna: „Ist die Lehre der A 1»n«tion«- len Vereinigung mnster A.belsorscher schrtstge-ntiß»" WSste»d»m»ö DimSteg «»end» 2 Uhr Bmsmn«tw,s de« e» Aln?. ltng«,«etns Vertrag de» Herr» A-e-ndPsta«« Ka^le »aus Hart»»« Sd« „Lie chrtKliche» AewuNchaft staa n«. Mtckwech Mmb« '/,« Um VnsMnmlusg »« «. Hang- sraaen»««in» tm Psarrdauss. «»nnEM« adend« Uhr der kandeS- kirchl. «cmetnschaft Bestellungen ans Nsere Zeitung werden jederzeit entqettencletlommlm Verantwortlich für dte Schriftliitun,: Dagobert «ulp. für OEchM«. «neigen: Brun« Pret». «miag und Druck: Gustav Hohenstein, Hohrnsteiu-Amstthas,
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