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-le «kWett In Mr. Nachk Hmn Sonntag faß in einem Gasthaus der Nürnberger Straße in Bertin der bei der Kommandantur angestellte Kriminalbe amte Förster und bemerkte, daß ein sehr elegant gekleideter Herr mit dem Wirt ein Geschäft ab- zuschlieben bemüht war. Der „fremde Herr" zog aus seiner Hosentasche sechs große Brillantringe, die offenbar aus einem Einbruch stammen, da sie noch die üblichen Auszeichnungen trugen, und die einen Wert von 24 800 Mk. darstellten. Diese Ringe bot der Unbekannte dem Wirt für 8000 Mark an, wobei er hinzusügte, daß er heute nacht wieder ein neues Ding drehen werde. Der Kriminalbeamte der Kommandantur rief nun telephonisch von der Wachtabteilung der Kom mandantur Hilfe heran. Da der Brillantenschie ber offenbar bewaffnet war, beschlossen die Kom mandanturbeamten, vorsichtig zu Werke zu gehen. Förster trat an den Tisch, an dem der Wirt und der Schieber saßen, warf seine Erkennungsmarke auf den Tisch und forderte mit vorgehaltenem Revolver beide auf, die Hände emporzuheben. Während der Wirt Folge leistete, stürzte sich der Schieber, der ebenfalls bewaffnet war, auf F. In diesem Augenblick warf sich der Komman danturbeamte Leppien aus den Verbrecher und rang ihn zu Böden. Inzwischen eilte der Wirt, der glaubte, daß er und der Schieber von an- deren Verbrechern überfallen worden' fei, ans Telephon und rief, da es inzwischen schon 1 Uhr nachts geworden war, das Stichwort „Ueberfall" ins Telephon. In kurzer Zeit erschienen nun von einem nahegelegenen Polizeirevier mehrere Beamte der blauen, alten, Polizei. Schieber und Wirt behaupteten, von „Verbrechern" überfallen zu sein, und verlangten deren Feststellung. Die beiden Kommandanturbcamten zeigten ihre Aus weise und veranlaßten, daß zunächst dem Bril lantenschieber die Wertsachen abgenommen wur den. Der Kommandantur^ieviervorsteher Leppien nahm die Edelsteine an sich , und folgte dann zur Klärung des Sachverhalts den blauen Polizei beamten aus dxren Wachtlokal. Die Komman danturleute verlangten die Aufnahme eines Pro tokolls und wollten den Verbrecher, der inzwi schen al» ein Kellner Wilhelm Schulz festgestellt wurde, der bereit» mehrere Jahre im Zuchthaus verbracht hat, mit sich nehmen. Daraufhin rief die blaue Polizei, da die rote Polizei (die Kommandanturpolizisten tragen rote Binden), auf ihrem festgenommenen Einbrecher bestand, die grüne Polizei zu Hilfe. Alsbald erschien diese .am Platz und entschied- daß der Einbre cher, um den die beiden anderen Behörden strit ten, ihr selbst auszuliefern sei. Die rote Polizei beugte sich der Uebermacht, wollte aber zur Si- cherheit die grüne Polizei begleiten, um den Einbrecher sicher abzuliefern. Vor dem Wacht lokal der grünen Polizei in der Marburger Straße kam es zwischen den Vertretern der ver schiedenen Behörden zu Meinungsverschiedenheiten, und daraufhin verhaftete kurz ent schlossen die grüne Polizei alle anderen. Erst- nachdem eine gründliche Aus sprache über den Vorfall ftattgefunden hatte, ent wirrte sich die Angelegenheit gegen Morgen. — Blaue, rote und grüne Polizei! In Berlin scheint man jetzt komplett verrückt zu sein. kiii «M S-lMttttrnreiler. Einen Schlagwetter-Anzeiger, der auf einem ganz neuen Prinzip beruht, hat Prof. Fleißner hergestellt, und in den „Naturwissenschaften" wer den nun nähere Angaben über das bedeutsame Verfahren gemacht. Der Anzeiger beruht auf der Erscheinung der „chemischen Harmonika" oder der „singenden Flammen". Wenn verschiedene Gasflammen in einem langen, engen Rohr bren nen, so. entstehen je nach der Gasart und den Abmessungen des Rohres Töne von verschiedener Stärke und Höhe. Der Ton läßt sich nun durch Vergrößern oder Verkleinern der Flamme ver stärken, sowie abschwächen, und bei einer be stimmten Größe der Flamme hört das Tönen auf. Führt man einer solchen nichttönenden Flamme am unteren Ende des Rohres irgend ein brennbares Gas zu, so verbrennt dieses Zu- satzgaS in nächster Nähe der -Flamme, Wodurch diese größer wird und wieder zu tönen anfängt. § Wird kein Gas von außen zugeführt, so hört > das Tönen auf. Auf dieser Erscheinung beruht der neue Schlagwetteranzeiger, der auch zum Anzeige» ««der« »Mlofioer Gasgemische dient. Man braucht nur in einer geeigneten Borrichtung eine Flamm« so einzustellen, daß sie in gewöhn- licher Luft- nicht mehr oder nur schwach singt. Betritt man mit dieser Vorrichtung einen Raum, in dem sich explosive Gase befinden, fo wird die Flamme vergrößert, und es tritt ein Tönen oder ein Stärkerwerden des Tones ein. Die neue Vorrichtung ist in der Fonn einer Grubenlampe hcrgestellt, die aus einer regulierbaren, auf- und abwärts verschiebbaren Flamme besteht. Zum Gebrauch wird die Flamme zunächst so einge stellt, daß ein Ton erzeugt wird. Tann wird der Brenner gerade soweit verschoben) daß das Tönen aushört. Sobald nun explosive Gase in das Innere der Flamme gelangen, fo beginnt das Tönen von neuem, und die Vorrichtung be sitzt eine'so große Empfindlichkeit, daß man so gar quantitative Messungen vornehmen kann. Es werden sich nach diesem Prinzip Warnungsappa rate bauen lassen, die bei einem bestimmten Ge halt der Luft an brennbaren Gasen von selbst zu tönen, ansangen. Büchertisch. Der S ch e l l e n t rä g e r. Roman von Fridel Köhne. Verlag von Rich. Bong, Berlin. Das zweite Buch der jungen Hamburgerin, die so vielversprechend mit dem Kaufmannsroman „Das große Geschäft" begann. Dieses Werk ist trotz seiner bunten Handlung verinnerlichter und psychologisch seiner als das erste Buch. Der Schellenträger ist eine tragische Gestalt, eines jener klingelnden, blendenden Halbtalente, die im ewigen Kampf mit ihrem besseren Ich liegen. Wie ein Magnet zieht der junge Kaufmann, Ka barettist, Dichter und Komponist die Menschen, an. Er spornt sie zu erhöhtem Schaffen, er weckt schlummernde Sehnsüchte, er ist wie eine Sonne, die blühen läßt, aber selbst nicht blühen kann. Bis an die Grenze des Verbrechens treibt der Geltungstrieb den Schellenträger. Mit völ liger Klarheit über sich und sein Tun spielt er va banque mit dem Leben, mit der Kunst eines I anderen, mit der Liebe zweier Frauen. Es ist I absolut überzeugend geschildert, daß er beide Ue- ! ben muß, daß er wirklich Qualen leidet, als er di« «in« verlie«. Wie ein Gymbol de» lebens tanzen die Gestalten vorlsbex, die von der Me lodie des Schrllenträgexs aufgeweckt werden. Be sonders im letzten Teil des Buches haben die Mensche» Blut und Farbe. Eine warme Erotik durchglüht das Geschehen. Wissen vom Leben und Lieben schuf die Frauengestalten und die Männer . . . Der Preis des Buches b^rägt 6 Mark, gebd. 9 Mk. Sven Hedin. Abenteuer in Ti bet. (Vplks- und Jugendausgabe als Band 1 der Sammlung „Reisen und Abenteuer".) 160 Seiten Text mit 38 Abbildungen und .1 Karte. Leipzig, F. A. Brockhaus. Gebunden 5,— Mk. Unter den Forschern. und Entdeckungsreisen den aller Zeiten hat sich keiner gerade in Deutsch land eine so große und begeisterte Gemeinde ge worben wie Sven Hedin, und eine gekürzte Aus gabe feiner Werke, mit denen der Verlag F. A. Brockhaus seine neue Sammlung „Reisen und Abenteuer" vielversprechend eröffnet, ist zweifellos die Erfüllung eines Wunsches, der von alt und jung gehegt wurde. Wen der Reiz gefahrvoller Abenteuer fesselt, wer durch drama tische Erzählung von Kapitel zu Kapitel fortge rissen werden will, für den ist Hedin der rechte Manu. Eines" aber hebt den schwedischen Ent decker und Schriftsteller turmhoch über die Masse: Hinter seinen Erzählungen und Schilderungen steht die Persönlichkeit eines Mannes, der in ernster Wahrheitsliebe Großes aus seinem Ge biete geleistet hat und eine gesunde Lebensan schauung mit vornehmer Gesinnung verbindet. Mrche-MtrchVrchte«, St. rri»it«1iS K« Hntzr»Ket»^»vthal D»nn»r«tag abend« Uhr Misfienskränzchm im V meindehau«. «t. LHriflophort »» HoHr»3«i».Ä»sttha1 Dmwer't«, den 6 Rsvember, abend« 8 Utz» »ibel- stur de im Maisanbau«, und Hdtt nsrunde, iaal. Verantwortlich für die Tchrtftleitung: Dagobert Lulp, für OertlicheS u Anzeigen: Bruno Preiß. ««lag und Druck: Vustav Hobenstein, tzobenstein-Ernitibvl. Stenographie. > Donnerstag, de« 1S. November, abend» 8 Uhr beginnt im Vereinslokal Gasthaus Schiefner, Dresdner Straße, ein HnfZngei'-kui'sus in Stenographie für Herren und Damen. Anmeldungen werde« «d t. November im Dereinslokal oder bei Unterrichtsbeginn entgegengenommen. 227 SttWW-eMtti« „MeMtM", Hohenstein-Ernstthal, z NnllMtz I. WtW! Stricker «nd Strickerinnen Freitag, den 7. Nov., abends I28 Uhr im „Goldenen Löwen" (Deutscher Kaiser) OeffenMche Versammlung Tagesordnung: 1. Tariffrage«, in der Strickereiindustrie. Ref Koll. Laubsch, Themnitz. 2. Freie Aussprache. Da der in der Strickerei bestehende Lohntarif von einem Teil unserer Fabrikanten, wenigstens in der Heimindustrie, nicht gezahlt wird, ist es Pflicht eines jedm Strickers oder Strickerin, ob Fabrik- oder Heimarbeiter, in dieser Versammlung zu erscheinen und erwartet einen Massenbesuch die . 450K^ Mele t« Deutsch» LeMMelter-NUnM. Svki'wlinvklsn 'NÄ«VMkWMalWm,K«stt^ wieder sosort preiswert lieferbar. iso, «nmd -lky. 8.1, Mokor» null für mechanisch stellt ei« 122 Robert Pfefferkorn, Hohenstein-Emftthal. Geübt» MWriim sucht bei hohem Lohn. iE Strumpffabrik PSeooor Günther, Oberlungwitz. 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November: MiMtMcsanmlW im Schützenhau». Zahlreiches Erscheinen der Mit glieder erwünscht der Vorstaxd. Fritz Gräbner. — Beginn 8 Uhr. — iMlttürvsrsin Odvrlungwltr. Nächsten Sonn abend, den 8 Nov, findet unser im Postrestauraut statt, wozu sich alle Kameraden mit ihren lieben Frauen und Jungfrauen zahlreich einfinden wollen. Auch möchten sich die heimgekehrte« Krieger an diesem Vergnügen, be teiligen. Gäste sind willkommen. Anfang 7 Uhr. Mit kameradschaftlichem Gruß! Der Vorsteher. TMMttill „Sermkill", Oberlungwitz. Infolge Einladung der Riege „Eichenkranz" zu ihrem 1. Stiftu«gsfest, Sonnabend, d. 8. Nooemver, bitte ich die wer ten Mitglieder, sich mit ihre« Angehörigen an diesem Abend zahlreich einzufinden. . Emil Schmidt, Vorsteher. Massiv goldeue "2« VrrklmP- und Vimrid stets auf Lager empfiehlt Paul Fiedler, Uhren und Goldwaren, Hoh.-Er, Meinkellerstr. 33. k?) HMe UM», vl / wieO-u X-Beine, gleicht elcg. aus,auch bei Damen, l/U D.ll 6-KI.52oS22 Pro- ^-^^ spektuDankschrelbenftei. Lvvl«Ii»a, Bosenstraße 6. Einem Teile der heutige« Rum- wer des Hohenstein-Ernstthaler Anzeigers ist eine Beilage des Kriminal-Bücher-Dertriebs Aue beigefiigt. um Neu eingetrosfen! TWA md VettMlM, gediegenste Muster, preiswerte Qualitäten. 6. Rlsmthil k Co., Hohenstein-Ernstthal. Verkaufe ab meinem Lager in der Fabrik vo» Gebr. Müller, - Hoh.-Er., Badstraße (Erdgeschoß), Donnerstag »on 8—4 Uhr solange der Vorrat reicht. Robert Winkler. kvLStrsrlnnsn uncl disksrinnen für dauernde Arbeit sofort gesucht. Mitteltmtsche DMtazeofMik RticheUkM 'S 81 Vie LeeräiAunx unserer teueren Lutscklakensu er- ka^t in Lrlbucb am 8. blovemder vuedw. 2 Mr. krümel,, I.ugau, Oslanttr, Svraäorf unä Asrösu, äen 5. November 1313. Für die uns anläßlich unserer Vermählung erwiesenen zahlreichen Aufmerksamkeiten sagen wir allen hierdurch unsern herzlichsten Dank. Hohenstetn-Ernstthal, 6. Nooember Hl-. Emil Melzer und Frau Ulara geb. Pfefferkorn. Dienstes necbmitt^x verschied nach iLvgeiew Veiäsn unsere liebe Llutter uuä Schwiegermutter frsu vorn. kmM MM DU!« iw 73. vedensMre. Vies reigev? Nakbetrilbt an Trost «einig unä krau lann^ xeb. ^Vilhelm Paul krüdüod auä krau ^lma geb. ^Vilkelw «ermann Sargalt uuä krau «sövig xev. ^Vilkslm «ugo Aildvim uuä krau «säwig geb. Barlin Kidart Ailkalm uuä krau Sos» xeb. bischer «artim Ailkalm.