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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 07.11.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-11-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191911074
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19191107
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19191107
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1919
-
Monat
1919-11
- Tag 1919-11-07
-
Monat
1919-11
-
Jahr
1919
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 07.11.1919
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1 zu eurem guten .E:rde ge- Für ff»S^)-lag h»e N.'er- später Abendstunde hoffte jedenfalls» dt«.-.DKek Mm Mittwoch wurden wieder mehrere Werbezen- Holtzendorff im Großen Haupt- Nächste Sitzung: Donnerstag 10 Uhr. Wchtttglemt»«tiertlstrM trauensleute glaubten, einen definitiven Beschluß 9. November teilzunebmen. '.^2 r der technischen Unmöglichkeit, die einmal ausge fahrenen U-Boote zürückzurufen, stammten von der um im der Untersuchung war nicht da Angelegenheiten einer neu- zur Verhandlung standen. — Die amtlich mitgeteilt wird, sind seitens Regierung besondere Maßnahmen getroffen, jeden Versuch eine» politischen Generalstreiks Keime zu ersticken. Die 1917 Zahl Mit- von Admiral von quartier. Der Schluß öffentlich, tralen Macht daß ich den werde. Da mu,tzive erhobener Stimm« - von Bethmann Hollweg: Chancen des U-BootkriegeS waren anfangs natürlich viel höher als Mitte 1916. Die der Poote war beträchtlich gestiegen. Die teilungen in der Dezembernote an Wilson ' manu H 'M' 1917 d Stilen-vor, - krkg 'der K führt w«rd«u zeugung vox, Aussicht stellen zu km ... «n, in anderer Weise beenden — erklärte Bethmann mit - eine Entscheidung gefällt werden. Ich bin noch heute der Ansicht, daß ich recht handelte, wenn ich dem Kaiser nicht raten zu können glaubte, sich in Widerspruch mit dem Votum seiner militärischen Natgeber zu setzen. -.Ein.Gehen meiner Person würde daran nichts geändert.haben. - Auf den ^Hinweis von Minister David, daß, wenn 'der U-Bootkrieg nicht verhindert wer den konnte, er wenigstens hätte hinausgezogcn werden müssen, betonte von Bethmann Hollweg, daß eine Zwangslage nicht nur für ihn, son dern auch für die Oberste Heeresleitung bestand, die der Auffassung war, daß eine siegreiche Be- endigung der Krieges zu Hande ohne Hinzu- nähme des rücksichtslosen U-Bootkrieges unmög lich, war. Auch si« stand vor .einer schweren Ent scheidung. - Mbg. 'H eines fragt, was geschehen sei, um das äußerste Zwangsmittel so tauglich wie mög- lich zu machen. Ses» die ? Wie mitgeteilt wird, ist die Verhaftung d«8' Grafen von der Goltz, Hauptmanns d. R., eines Bruders des bekannten Generals von der Goltz, der einen verhaftete man sechs russische Soldaten» -di«, sich bei näherem Zusehen als Württemberger in ' russischen Uniformen entpuppten. Es gelang ».ferner, andere Depots mit Material, Wassen und Munition aufzüheben. Ferner wurden im Hotel Adlon zwei russische Offiziere verhaftet, die vor- - gahen, in diplomatischer Mission in Berlin zu :weßlen. Aus ihren Papieren geht jedoch hervor, Haß fit zwischen den Berliner Werbestellen und -Leid -baltischen Truppenteilen die Verbindung alruwecht erhalten. Mm 31. Oktober sind etwa 1000 deutsche Sol- diaftn' bei Tauroggen in Litauen einmarschiert. -Dif Versuche, die Truppen zur Rückkehr nach »Deutschland zu bewegen, sind bis jetzt erfolglos - gechesem - Im englischen Unterbaus« erklärte Churchill, daß nach zuverlässigen Meldungen etwa 35 000 deutsche Soldaten in den Ostseeprovinzen seien, vom denen 15 000 bereit seien, nach Deutschland . zurückzukehren. Die übrigen 20 000 hätten sich den» Streitkräften Bermondts angeschlossen und t seien von Judenitsch für vogelfrei erklärt worden. Aus Befehl des Oberbefehlshabers NoSke wurde der Erlaß zum Schutze lebenswichtiger Betriebe vom 17. Oktober für Groß-Berlin wie der in Kraft gesetzt. Zuwiderhandelnde setzen sich einer Bestrafung bis zu einem Jahr Ge fängnis und sofortiger Verhaftung au». Die geringe Streikest. Der „B., Z." zufolge «stimmen alle Berichte dahin überein, daß die Generalstreikparole des roten VollzugSrates nur geringe Gefolgschaft fin- "det. Di «Sozialdemokratie ist ge gen den General st reik. Auch die Ge werkschaftsausschüsse haben es gestern abgelehnt, dem .Generalstreik zuzustimmen. Die Zahl der Arbeitswilligen in den großen Etablissements der Metallindustrie nimmt zu. In den Sicm^rS- Werken arbeiten 6700 Mann. Auch die Ange stelltenverbände haben eS abgelehnt, sich am Streik zu beteiligen, und die Angestellten der Metall industrie aufgefordert, Unbedingt in den Betrie ben zu verbleiben. Generalstreik avaelehnt. In der gestrigen Sitzung der Gewerkschaften ist der Generalstreik mit 66 gegen 66 Stimmen bei einer Stimmenthaltung a b - gelehnt worden. Bis gestern abend 11 1l.hr war bei der Stra ßenbahn eine Entscheidung übU die Teilnahme an einem Sympathiestreik für die Metallarbeiter noch nicht gefallen. Sowohl für 9 als auch für 12 Uhr waren nach sämtlichen Bahnhöfen Be- ' triebsversammlungen einberufen worden. Di« Versammlungen um 0 Ubr sind zum Teil ge sprengt worden. Da bei einigen von ihnen durch hetzerische Reden zum Streik aufgefordert wurde, Vtt MMt" 9. Mmttk Die Mittwochnummer des „20. Jahrhundert" enthält einen hochpolitischen Rückblick des frühe ren Chefs der politischen Polizei, Polizeidirektor Dr. Henninger, auf'-den 9. November. Da der bekannte Verfasser durch seine Stellung im Ober kommando der Marken während der Kriegsjahre Gelegenheit-Hatte, intime Einsicht in die dama ligen Verhältüifse zu nehmen, so bietet seine Darstellung über den wirklichen Ursprung und den Verlauster Berliner Revolution die erste authentische. Grundlage für die Geschichte des 9. November 1918. Man entnimmt daraus, daß ausschließlich der frühere Chefredakteur des „Vor wärts" Ernst Däumig mit radikalen Genossen des MetallarbeiterverbandeS den Umschwung der Verhältnisse durch ein Nevolutionskomitce ange- .zettelt hatte, daß der jetzige Reichspräsident Ebert poch am Vorabend der Revolution den Umschwung zu bremsen versuchte und haß der letzte kaiserliche Reichskanzler durch seine .eigenmächtige Entthronung des Kaisers und des - Kronprinzen den Umschwung vollendete, der sonss faum zur Durchsührung gekommen wäre. Es steht sicher zu erwarten, daß in diesen Tagen, weiter „enthüllt" wird. . . Gegen etWsrge Pstfche. '- Bon maßgebender Seite wird uns mitgeteilt, daß» die militärischen Behörden über die Nach- richien von Putschversuchen, die angeblich in MWkvfchiW. ReichSregierrmg u. VerkehrSsperre. Die Reichsregierung erläßt einen Aufruf, in welchem es heißt: Die ungeheure Not in der Kohlenversorgung und die große Gefahr der Karwsfelnot in den Städten habe die Reichs- regierung gezwungen, den gesamten Pcrsoncnvcr- keht auf den- Eisenbahnen für vorläufig 11 Tage zu unterbinden und die Verkehrsmittel allein in den Dienst der Kohlen- und Kartoffelbeschasfung zu stellen. Aber diese Entschließung kann nur Erfolg haben, wenn in diesen Tagen zugleich alle Kräfte zur Erzeugung und Beförderung von Kohlen und Kartoffeln aufs Höchste angespannt * NlnchmerrM ort die mungen stattfinden. winkt s». Der mehrheitssozialdemokratische Parteivor- stand von Hamburg, Altona und Wandsbek-usw. fordert die. Arbeiterschaft mit Nachdruck aus, am 7. November in den Betrieben zu bleiben und sich an keinem DemonstrationSstreik zu beteiligen, dafür aber an den ErinnerungSfeierlichkeiten am was GigsnW «Mehrfacher Anz»igen erfolgt. ES wird ihm vörgswörlen, daß er in größerem Umfange Mässen und'Material für die Eiserne Division geliefert habt. In seinem Besitze fand man den Briefwechsel 'einiger Beamten des Auswärtigen Amtes, der" für dir letzteren so belastend ist, daß noch' weitere Verhaftungen erfolgen dürsten. . ßMmlungen fortzusstzen. Im allgemeinen w ver- liefen die Versammlungen ruhig Md- «P hastig den Anschein, als pb die Mehrzahl derStraßen-, bahner gegen die Teilnahme qm WrMM., 'f/M hieWU^«»: .Zu ManL^Mriy AMri ^i» Md MW K«rh ^>^jtlug der EtärischG ^ärM Hie PeyanWchMch ^. d^r rUckfichtsloseuM'BW^ jheep zuständigen Dahyhöfen, qm i Ei« Aufruf der VeichMMW. Die Reichs- und preußische RegiWMg^rhssW,, folgenden Aufruf: Volksgenossen-!,,Mch,n ttzz; n.ichten der Streik soll gegen Euch gc- führt werden. — Wir hatten dem .Hande - das schwere Opfer der zeitweiligen EinstfMig- des gesamten Personenverkehrs auferlegen müssen- Ml. im letzten Augenblick Kartoffeln und Kohles. die Städte zu bringen. Die für zehntaqjsHdß, von einzelnen Existenzen außerordentlich s,schqrfe Anordnung mußte getroffen werden, Gespenst der Hungers, der Kälte und ÄrhÄtS- losigkeit fernzzchalten. Das konnte nur zum Kr- folg führen, wenn alle Kräfte angespannt den, um die freiwerdenden Transportmittel bis> zum letzten auszunutzen. Um diesen Erfolg.-soll das deutsche Volk betrogen werden. Gerade jetzt wird zum politischen Generalstreik aufgesordzrt. Ein Anschlag auf Leben und Gesundheit-.Wirtz damit geschmiedet, in seinen Folgen s-wheri hängnisvoll, daß die g « s a m t«' B ^vö-l,k,«- rung in einheitlicher Front den e n^ßchßk.^ densten Wide r st and entgegensetzen» muß. Der Kampf der Metallarbeiter ist, soweit M^in wirtschaftlicher Kampf war, so gut wie gegen standslos geworden. Trotzdem soll er weiter gp- führt werden. So diktiert die zum äußersten,Kst- reite Minderheit. An ihrer Spitze die vMch§n Radikalen beherrschte Fünf-Atzch- ner-Kommission und der unabhängige kommunistische Rumpfvollzugsrat. Sic »/sprechen offen von dem politisch gewordenen Kämpf,. Das deutsche Volk will Ruh«, Fr red e n und Brot. ES weiß, daß die Arbeit -User Tage keinen Aufschub duldet und eS wirb, sich in seiner überwiegenden Mehrheit gegen- Ele mente wehren, die eS noch tieser i,yS .Unglück stürzen wollen. Wir sind verantwortlich für Leben und Gesundheit von 60 Millionen Menschen. Wir werden sie mit Aufbietung aller. Kräfte schützen. Volksgenossen! Stellt uns in diesem schweren Kampf zur, Seite! Es -geht um-Euch,, um Eur« Frauen und Kinder! k - >; '-M. .L a' Lie «treikla-e i» E-e««itz war Gegenstand einer eingehenden Besprechung der Vertrauensleute des Metallarbeiterverbandts, die gestern Mittwoch abend im Volkzhäuse ftwt- fand. ES wurde beschlossen, die endgültigen Entscheidungen den Arbeitern selbst zu überiah-'s sen, die in Mitgliederversammlungen übet den ? Stand der Dinar unterrichtet werden und dann » in geheimen ?lbstimmungen in den Betrieben-! entscheiden, sollen, was zu erfolgen hat.""Die-Ver- 1 tion, den Straßenbahlwerkehr, wenn "tralen im Südwesten Berlin» auSgehoben. In Schwierigkeiten, heut« durchführen zu können. - , .. . - .' nächster Zeit beabsichtigt sein sollen, unterrichtet nicht fassen zu können, da eS ftch tüm eittSN 's sind. Alle hierdurch etwa erforderlich werdenden Gegenstand von weittragender Bedeutung handelt, ! Giammaßnallmrn sind vorbereitet. über den die Mitglieder selbst Entscheiden sollen.'^ " ' — kS werden demgemäß in Kürze VttiMsabstim- 1- werden. Darum: Bergleute! Steigert wei ter die Kohlenförderung! Landwirte! Lie fert Kartoffeln ab! Arbeiter und Unter nehmer des VerkehrSgewerbe»! Sorgt für rascheste Abfuhr! Eisenbahn « r in Betrie ben und Werkstätten! Verwendet all« Kraft «uf höchste Leistungsfähigkeit der Eisenbahn! Das Neueste VerßauVSultt»atu«. Da» Kabinett wird sich mit d«r neuesten Note EkmenceauS heute beschäftigen. Jedenfalls kenn zeichnet sich die Note als eine brutale Neuaus lage der Friedensbedingungen. Die Aufstellung unserer angeblichen. Unterlassungssünden kann nur aus Unkundige Eindruck machen. In Wirk lichkeit hatten wir z. B. statt der geforderten 5000 Lokomotiven und 150 000 Wagen 10 000 Lokomotiven und 250 000 Wagen zur Abnahme vorgestellt. Frankreich hat sogar für Elsaß-Loth- ringen rund 12 000 Wagen zuviel übernommen, deren Rückgabe langsam erfolgt. Was die Rärr- mung des Baltikums anbelangt, so ist ja da» rücksichtslose Einschreiten der Regierung gegen die baltischen Truppen bekannt. Ebenso steht es mit anderen Punkten. Die kurze Bemessung der Ab lieferungsfrist fkir die Kreuzer usw. trägt Wiede» den Charakter eines Ultimatums. Natürlich wer den gerade die besten uns verbliebenen Kreuzer gefordert. Was schließlich die Einladung an die deutsche Regierung' anbelangt, bis zum 10. No vember bevollmächtigte Vertret^ der notwendigen Uebcrgangsbestimmungen zu entsenden, so wird sich das kaum bis zu diesem Tage bewerkstelligen lassen, weil es sich um eine sehr große Zahl von Vertretern aus allen Teilen des Reiches l>an- dein dürfte und die gegenwärtige Verkehrsunter brechung störend dazwischen kommt. Der sikchfische Luftverkehr geuehmigt. Wie - wir hören, hat das Ministerium de» Innern der Sächsischen Luftreederei zunächst für die Zeit der Einstellung des Personenverkehrs die Errichtung eines Luftverkehrs zwischen Dres den—Chemnitz—Plauen und zwischen Dresden— Bautzen—Zittau genehmigt. Die letztgenannte Linie soll über Görlitz nach -BreSlau verlängert werden. Es wird erwogen, zwei weitere Linien zu errichten und die Fahrten nach festem Fahr plan oder auf Bestellung auszuführen. Den Be triebsstoff stellt das Wirtschaftsministerium, so weit möglich, zur Verfügung. Gestern fanden auch Verhandlungen mit der Post statt über die Errichtung von Luftpostlinien als Ersatz für den ausfallenden Sonntagsverkehr. Europa vor de» Ruiu. Die vom Reiche zur Bekämpfung der Hun gersnot gebildete internationale Wirtschaftskonfe renz beriet über die wirtschaftliche und Finanz lage Europas. Ter Holländer Dr. Wenckebach, der bei Ausbruch des Krieges ein Wiener Spi tal leitete, gab ein furchtbares Bild von den Verheerungen, die der Hunger und die Krank- heilen in dieser Stadt angerichtet haben. Pro fessor Brentano-Deutschland erklärte, eS sei zweck los, sorgfältige internationale Vorkehrungen für die Erhöhung dcS Lebensstandard in der ganzen Welt zu treffen, solange der Standard der gro ßen Massen Zcntraleuropas fest auf dem asiati schen Niveau siebe. George Paish, der die Ver hältnisse in Deutschland untersucht hat, erklärte, Europa stelle vor einer unermeßlichen Katastrophe. Wenn der alte europäische Kredit nicht wieder hergestellt werde, so werde eine gewaltige köl sche w i st i s ch e E r h e b u n g die Folge sein. Pros. Staring, der an der Regierungskommission narb Deutschland teilgenommen hatte, erklärte, Deutschland stelle am Rande des Verhungerns. Millionen würden dort den Winter über sterben. Vtrese«a«u über den VSlkervnnd. Dr. Stresemann hielt in Magdeburg «ine Rede, in der er sich mit der deutschen Politik vor, nach und während des Krieges beschäftigte. Er führte u. a. aus, daß der Völkerbund nichts anderes als ein ins Politische übersetzter MW « nicht leidrn mochte. Sein Ierhängnis. Roms« v»n Gottfried Brncku«. Sie haben mich begriffen?" „Ich hatte immer bett Eindruck, daß sie mich Dir empfinde, und daß ich alles tun würde, was in meiner Kraft steht, um Dir zu helfen." ' „Der Kampf, der noch vor mir liegt, ist auch o schtver-genug." -. - „Wie meinst Du da», Hugo?" „Gr wäre leicht genug, wenn ich nur einen Mann, einen Nebenbuhler zum Gegner hätte, aber zwei Frauen außerdem noch bekämpfen zu müssen, läßtznuch am Siege fast verzweifeln. Denn ich fürchte wohl nicht mit Unrecht, daß Frau von - FMster EacilienS Heirat mit dem jungen Grafen ebenso dringend wünscht, wie dessen Mutter." l - „Allerdings. Aber tro-dziu scheint mir Deine -"Aussicht auf Erfolg nicht zu nntorschätzen, da da» tr-Mädcheu selbst durchaus auf Deiner Seite ist." '' ^Mer auf tausend kaum wahrnehmbare , Weise vermögen jene Zwang auf sie ansznüben, ivovon ein Mann nicht» ahnt, und wogegen m»- zukämpfen er völlig außer stand« ist," antwortete -Hugverbittert. mein Junge. Der - Preis, der Deiner wartet, ist des Kampfes wert." „Selbst, wenn ich von diesem schrecklichen Ver dacht gereinigt wäre, würde ich doch einem reichen Grasen gegenüber wenig Aussicht auf Erfolg ha- " den." ... ? ' „Von Cäcilie darfst Du so etwas nicht den- . k«n." „DaS tue ich auch nicht, ich denke nur an ihre "Tante." „Ja," antwortete der Diener voll brennend« Neugier, welcher Sach« dieser Kriminalkommissar, der im ftande war, für seine Hülfe so große Bs- lohnungcn aufznwcnden, wohlnachspifte» möchte. „Go,.nun bringen Sie eine Lampe, und kaffen Sie uns die Arbeit beginnen," ries Gillwaldt un- . geduldig. „Wo?" ^)n dem Aiunner des Herrn Stöß«," ' LZ. Kapitel. Eine Anlündiznng Tr. Exzellenz. Eines Margens im Anfang des März arbei tete Martwald in ft'mem Atelier an einein Ge mälde, welches er a«f die KmistemAftellung zu schicken gedachte, «l» flch z 'tztich Vie Lür öffnete, und eitle wohlbekemride Süaune ihm znri«f: „Hollo, Hug», m«m lieber Jme««, wie «Ht «tt Dir?" Der Künstler wandte sich «srent um, legt« die Palette fort und begrüßte seinen Bestich mit H«K» sichern Händedrnck und den Worten: Mein lieb« Onkel, wie geht e»Dir? Glücklich zurück von Dei ner italienischen Reis«? Herzlich Willkommen! Di» sikhst ja ganz strahlend und glücklich «u». Du hist ja fast ein halbe» Jahr fortgewesen." „Mir geht e» ganz ausgezeichnet, lieber Junge, aber ich fürchte, van Dir kann ich nicht dasselbe sagen." „O, mir geht «» schor» ganz gut," meinte Mark- a»ald, sich kur, abwendend. . „Run, darauf kann ich Dir ruit biltivorten, daß Lu nicht so au»st«hst." „Daran kam» ich d.ch »licht« Dnd«n.* „Höre, Hugo, Du läßt Dich von dies« bw bWuerlichm Geschichte gar zu sehr nießirßrüffm-. „Da» tut mir leid, Onkel. Ich habe mich bi»- her noch niemandem gegerrüber so rückhaltlos an-« gesprochen, von dem, was ich denk »der empfinde, Süßere ich anderen gegenüber nie Such nur ein.. Dort. Aber ich hab« Dich so lauge nicht gesehen, « und Du fragtest mich danach, "so daß di« Zünd» mit mir durchging, und ich Dir Ding« sagt«, vts j , vielleicht h«fs«r ungesprochen geblieben wären.-7» 8 »Gage da» nicht, Du weißt, mi« sehr ich mit - Du hast Dich gewiß darum «bgesorgt und abg«. grämt." . „Biellricht, Onkel. Ich kann doch nicht anders . aks di« Lage, in die ich ohne mein Verschulden ge bracht bin, bitter und schmerzlich empfinden. So lange der Mörder nicht entdeckt ist, bleibe iH in dieser entsetzlichen Laae." „Ader hat Grllwaldt denn gar nicht» entdeckt?" „Ja, er fand die Spur deS Mörders von» Bahn hof Friedrichstraße bis zu dem BereinShause in ' der Oranicnsttabe und von dort weiter bis »ach dem Oranienplatz, wo er sie dann wieder gänzlich -: verlor. Seitdem hat er freilich noch eine neneSpur-- gefunden, von der er mir aber nichts Nähere» mit« ' teilen wist. Satt PveiMoncüeiihabeich nun nichtß. von ihm gehSrt »nd gesehen. Während ich so un- . geduldig aas Nachrichten harre, ist mir allmählich alle Hoffnlmg entschwunden. Denn je länger es dauert, daß drr Mörder unentdeckt bleibt,- desto größer werden seine Chancen de» Entkomm«»?.' Ich kalt» nur sagen, daß j«der Tag mich der ver» zweistnng näher bringt." - .-nuri.- „Sage da» nicht, Hugo. Jeder.Mörder »vird ^ schließlich doch entdeckt." : : , „Ja, aber wann? Ärnn dieser Schurke «üblich gefaßt wird, hab« ich inzwischen vielleichi schon alle», wa» mir da» Leben überhaupt wert macht,t u verloren, und waS nützt mir dann seine Bestta- sung?" - ft- „Mein lieber Junge, «S schm«zt Mich lief, Dich so reden zu hören." „So darfstHü nicht von ihr sprechen," «nter- brach ihn der MWäl-qorwnrfSvM „Du weißt gar nicht, was sM-eine achtungswerte, reizende Und liebenswürdige Dame sie ist." „Vielleicht nicht." „Ihr beide habt einander nie recht verstanden, und da» tut mir aufrichtig leid." „Weil sie nun doch einmal ihr Herz darauf gesetzt hatte, daß ihr Neffe Karl Cäcilie heiraten ' sollte." „Aber jetzt steht «r doch nicht mehr zwischen uns. Weshalb ist sie da noch immer so gegen mich? Graf vouber Pforten ist jetzt an die Stelle des Toten getreten." „Gr ist der Soh»» ihrer besten Jugendfreundin, dabei ein reicher und vornehmer Mann." „Du bist also auch auf ihrer Seite?" „Nein, ich möchte nur, daß Dl» die Sache um» beide» Seiten vorurteilsfrei betrachtest, damit Du Frau von Foerster etimrs nachsichtiger und frcmw- licher beurteilst. Ja, ich wünsche sogar, daß Dv ste in Zukunft gern hast." „Ich sehe nicht recht, wie das möglich sein köimte." „Eben im Hinblick darauf habe ich Dir etwas mitznteilen, Hugo." „Hinsichtlich der Frau von Foerster?" „lind meiner selbst." Hugo starrte ihn eine Sekunde verwnndert an, - sah dann sei» befriedigtes Lächeln llud rief: „Meinst Du das wirklich im Ernst, lieber Onkel?" Der General antwortete nur mit einen» Kopf nicken. „Mein teurer Onkel, dann hoffe ich, daß Dl» in jeder Hinsicht mit ihr so glücklich wirst, wie Dl» e» verdienst." „Ich danke Dir, mein lieber Jnnge. Also der Gedanke cm meine Heirat berührt Dich nicht un angenehm, bereitet Dir keine Enttänschnug ?" „Weshalb, Onkel ? Ich verstehe Dich nicht." „Nnn, weißt Du, ich bin so lange ein Jnngge- selle geblieben, daß Dn, zumal »vir uns persönlich uahegetreteu waren, Dich natttrgcmäß als meinen einstige»» Erben betrachte»» mußtest, und Du weißt ja, daß ich mich in recht behaglichen Vermögens- umställdei» tzekiude," 238,IS
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