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nrbeiter-Rat statt, dessen Mitgliederzahl von der Mitshauptmannschaft mit de»l Bezirksausschuß auf 10 festgesetzt worden ist, und zwar 5 Land wirte und 5 Landarbeiter. Für jedes ordent liche Mitglied ist femer ein Stellvertreter zu wählen. Die Wahlen erfolgen in 5 Wahlbezir ken. Ter 3. Wahlbezirk umfaßt die Orte: Hohn- dorf, Meinsdorf, Oberlungwitz. Wahl- leiter ist Gutsbesitzer Paul Wagner in Ober lungwitz. Wahllokal: Gasthaus Drei Schwanen in Hohenstein-Ernstthal. Die Wahl wird durch Stimmführer der einzelnen Ortsbauern- und Landarbeiter-Räte vorgcnommen. -- Hohenstein-Ernstthal, 11 Okt Der Hallsbesitzerverein hielt gestern im „Deutschen Krug" eine Hauptversammlung ab, die vom Vorsitzenden, Herrn H. Kreher, mit Begrü ßung der Erschienenen, besonders des als Ver treter der Stadt anwesenden Herrn Stadtrat Grießbach, eingelcilet wurde. Dem Rechnungs- bericht der Düngerabfuhr für 1918, erstattet von Herrn Kassenführer R a » n e f e l d , war zu entnehmen, daß für Löhne 2396,04 Mk. ver ausgabt wurden, denen u. a. eine Einnahme von 2777,93 Mk. an Räumungsgebühren und 888 Mk. ail verkauften Fäkalien gegeniibersteht. Der Perllist beträgt 2112,35 Mk. und wird be kanntlich gemäß einem Beschluß der städtischen Kollegien von der Stadt getragen. Grund zu Befürchtungen für die Inhaber von Anteilschei nen liegt nicht vor, da Grundstück und Inventar sehr niedrig zu Buche stehen. Der bisherige Räumungspreis von 2,40 Mk. je Kubikmeter ist auf 3,60 Mk. erhöht 'worden, doch steht zu er warten, daß auch bei dem erhöhten Satze die Einnahmen die Ausgaben nicht decken werden. In Altenburg stieg der Räumungspreis von 3 Mark nach der Verstadtlichung der Abfuhr aus 8 Mk., Stuf Antrag des Rechnungsprüfers Herrn Schellenberger wurde die Rechnung rich tiggesprochen und dem Kasscnführer für seine Mühewaltung vom Vorstand gedankt. — Ein ausführliches Referat erstattete sodann der Vor sitzende über die Verhandlungen des Vereins mit dem Stadtrat, aus dem u. a. auch die Schwie rigkeiten hervorgingen, mit denen die Abfuhr seit ihrem bald 7jährigen Bestehen zu kämpfen hatte und die zu der Schuldenlast von etwa 20 000 Mk. führten. In der anschließenden leb haften Aussprache betonte u. a. Herr Webermei ster W e r n e r , daß die Kosten bei Ncbernahme der Abfuhr durch die Stadt für die Hausbesitzer entschieden höher werden dürften. Besser sei cs, die Stadt übernelßne die Gesamtkosten der Gru benräumung zu Lasten aller Steuerzahler. — Herr Stadtrat Grießbach glaubt, daß die Stadt ein 1919 gegebenenfalls vorhandenes De fizit gleichfalls übernehmen wird, ist aber im übrigen der Ansicht, daß bei liebernahme der Abfuhr durch die ^tadt durch bereits vorhandene Arbeitskräfte sowohl wie Anssichtsbeamte eine Verbilligung der Räumungsgcbührcn eintritt. Die Frage der Kommnnalisierupg werde natürlich erst eingehend zn prüfen sein, und an eine Ueber- uahmc in 3 Monaten sei kaum zu denken. Red ner verkannte nicht, daß cs jetzt schwer sei, Haus besitzer-Interessen zu vertreten, wo in manchen Fällen der Ertragswert eines.Hauses weit hinter den Ansgaben zurückbleibe. — Herr Ferdinand R adle r bezweifelt, daß es dein Stadtv. Ric- Hel crnß gewesen sei mit seinem Antrag aus Kommunalisierung der Abfuhr. Die Allgemein heit müsse in diesem Falle dann auch die Kosten tragen, wenn man wirklichen Kommunismus treiben wolle. — Herr Malermeister Nudelt warnt davor, daß der Verein die Abfuhr aus den Händen gibt, ein erhebliches Steigen der Preise sei dann unvermeidlich. — Für Abschaf fung der Ausnahmen in der Räumungsfrage trat Herr A n g e r m a n n ein, der das Unterneh men dann als leistungsfähiger ansieht. — Herr K reher hält die strenge Durchführung des Verbots der privaten Räumung für erforderlich. An der weiteren AnSsprache beteiligten sich noch die Herren Schriftführer Werner, Bach, Ramie- feld, Kreher und Stadtrat Grießbach. — Die Versammlung beschloß, den Vorstand zu cr- mächligen, die Abfuhr bis zum 15. November d. I. mifrechtzucrhalte», unter der Voraus setzung, daß die Stadt ein entstehendes Desizit deckt und in der Räumungsfrage eine wunsch gemäße Lösung herbcisührt, die der Unkosten frage Rechnung trägt. Den Schluß der dreistün digen Sitzung bildeten Mitteilungen über Woh- nungsangelegenhciten und das Mietcinigungs- amt, wobei der Vorsitzende betonte, daß man trotz der schwierigen Lage eine gerechte Würdi gung der Mieter- und Vermieterwiinsche herbei führen müsse. t. Sächsischer Gemeindebea m - tcnbund , Bezirk Glaucha u. Ter Sächsische Gcmeindebeamtenbund iß durch Um wandlung des früheren Sächsischen Gcmcindc- beamtcnvcreins in eine Gewerkschaft entstanden und zählt zurzeit etwa 20 000 Mitglieder. Ter BeziU Glauchau hielt am Sonntag nachmittag im hiesigen Gcwerbehaus seine 1. Bezirksver- sammlung nach der Umwandlung und nach den neuen Satzungen unter Leitung des Stadtrech nungsrats Keil-Glauchau ab. Der Vercinsbczirk ist wesentlich verändert worden; die Stadt Crim mitschau, , die lange Jahre zum Vereinsbczirk Glauchau zählte, ist ausgeschicden und hat mit der neugcgründetcn Amtshauptmannschaft Wer dau einen neuen Vereinsbezirk gebildet. Zu Glauchau sind gekommen die bisher zum Vcck- einsbczirk Chemnitz gehörigen Ortsgruppen Ho- benstein-Ernstthal, Oberlungwitz-Gersdorf, Ocls- »iü, Lngau, Mülsengrund. Ferner gehören noch von früher znm Vereinsbczirk die Städte Glau chau, Meerane, Lichtenstein-C. und Waldenburg. Anwesend waren in der BezOksvcrsammlnng 110 Personen; der Veremsbczü-k hat über 400 Mitglieder. In der Bezirksversammlung wurde zunächst über die Hauptversammlung, die Ende August in Chemnitz stattfand, berichtet, auf den dort gehaltenen Vortrag des Geheimrat Dr. Apelt Uber das Beamten recht besonders hinge- wiesen, die Bundcssatzungen und die bisher ge faßten Beschlüsse des Bundesvorstands durchge sprochen und hierzu verschiedene Wünsche vqrg« bracht. Hiernach wurde der Bezirksvorstand au drei Jahre gewählt, der sich aus dem Bezirks vorsitzenden und 14 Mitgliedern zusammcnsetzt. Als Bezirksvorsitzender wurde einstimmig Stadt rechnungsrat Keil-Glauchau wiedergewählt, als dessen Stellvertreter wurde Sekretär Keller-Mee- Mnc gewählt. Von den 14 Beisitzern sind 10 Bureaubeamte, 3 technische und Wirtschaftsbe amte, 1 Polizeibeamter. Die Bezirkssteuer wurde auf 2 Mk. jährlich festgesetzt. Die nächste Be zirksversammlung soll in Glauckxm stattfinden, voraussichtlich im Januar 1920. *— Der Wochen verteilungsplan des städtischen Lebensmittelamtes lautet wie folgt: Dienstag: 50 Gramm Butter. Mittwoch: Schweinefleisch und Hammelfleisch, Erbsen und Kartoffelwalzmehl. Donnerstag: 7 Pfund Kar toffeln, eine kleine Menge Kaffee, Pfund Marmelade. Ferner die vom Bezirksverband be reits bekannt gegebenen, aber bis jetzt noch nicht eingegaugenen Nährmittel: je 100 Gramm Reis, Nudeln und Sago. Freitag: Kakaopulver für Kinder bis 4 Jahre. Außerdem amerikanisches markenfreies Roggeumehl bei Reuter, Bismarck straße. * — H e i m g e k c h r t. A"s englischer Ge fangenschaft trafen erneut ein: Schnabel, Panl Mar, Talstraße 130, Herziger, Alfred, Chemnitzer Straße 17. Damit hat sich die Zahl der Zurückgekehrten auf 67 erhöht. *— Kein Theater. Die für morgen Mittwoch abend angesetzte Vorstellung des Säch sischen Bundestheaters muß abermals wegen zn geringen Vorverkaufs ausfallen. * — F e st g c u o m m e n wurde in Glan- chan ein von mehreren Gerichtsbehörden wegen Betrügereien steckbrieflich verfolgter Expedient L. von hier. ): ( Oberlungwitz, II. Okt. Von den ans unserem Orte stammenden etwas über 100 zäh lenden Kriegsgefangenen sind bisher 29 zurück gekehrt. Tie Namen sind folgende: Seifert, Ju lius, Nr. 283, Ernst, Oswald, Nr. 447B, Hof- manu, Paul, Nr. 282, Medicke, Max, Nr. 149B, Lchmiedel, Richard, Nr. 128, Soff, Arno, Nr. 478, Marti», Paul, Nr. 476, Wagner, Johan nes, Nr. 522, Gruner, Walter, Nr. 209, Röß ner, Artur, Nr. 561, Scheffler, Johannes, Nr 116, Landgraf, Erich, Nr. 420, Hösel, Mar, Nr. 230, Ahner, Johannes, Nr. 541, Wilhelm, Arno, Nr. 626, Spindler, Ernst, Nr. - -W6, Schneider, Karl, Nr. 318, Bandclmann, Kurt, Nr. 350F, Fickenwirth, Mar, Nr. 418, Korb, Otto, Nr. 543, Kaden, Fritz, Nr. 74, Müller, Kurt, Nr. I84E, Heinig, Patil, Nr. 230, Tetz ner, Bruno, Nr. 268, Rudloff, Albert, dir. 19B, Vieweger, Paul, Nr. 94, Müller, Albert, Nr. 94, Scheibner, Alwin, Nr. 19F, Tippmer, Karl, Nr. 427. — Wir heißen die Heimgekehrtcn herz lich willkommen! (: ) Gersdorf, 14. Okt. In einer am 3. November hier staltjindenden Volksversammlung wird Wirtschaftsministcr S ch warz sprechen. r. Gersdorf, 11. Okt. Der Verkehr am gestrigen zweiten Kirmesfeicrtag stand dem vom ersten Tage um nichts nach. Der Zuzug von auswärts war wieder stark. Auch die Gastwirt schaften dürften mit dem Besuch zufrieden ge wesen sein. Am Sonntag wurden in einem Ver- gnügungslokal allein über 3000 Eintrittskarten auSgcgeben. r. Gersdorf, 14. Okt. Ain ersten Kirmes- feiertag ereignete sich auf einem hiesigen Saale ein bedauerlicher Unfall. Ein junges Mädchen namens Müller aus dein Hofgraben kam wäh rend des Tanzes so unglücklich zu Fall, daß es einen doppelten Beinbruch davontrug. f. Langenberg, 14. Okt. Nach der Hei mat kehrten aus englischer Kriegsgefangenschaft zurück: Mosig, Willp, und Vogel, Brnno (Schwie gersohn des Herrn Wagner, Fichtigstal). —s. Wüstenbrand, 14. Okt. Der hiesige Turnverein hielt ani Sonntag sein Sommer-Ab- turneu in Ferm eines Vereinswcttnrnens ab, das im Laute des Vormittags durchgesührt wurde. Zu de» unvorbereiteten Freiübungen traten 32 Mairn an, zum Siebenkampf für Zög linge 17, Zilin Zwölfkampf für Mitglieder in 2 Gruppen 15 Turner. Mit dein Eichenkranz als Siegespreis wurden bexm abendlichen Kränzchen im Gasthof „Zum Kronprinz" geschmückt in Gruppe A (14—15jährig) 1. Reinhold Sieber, 2. Alfred Härtig; Gruppe B (15—16jährigc) 1- Fritz Dikert, 2. Willi) König; Gruppe C (16- bis 17jährige) 1. Hellmuth Sonntag, 2. Alfred Schönfeld, 3. Robert Bohne; Gruppe D (17- bis 18jährigc) 1. Paul Schraps, 2. Georg Här tig, 3. Hails Steinbach; Gruppe E (Mitglieder, leichte Stufe) 1. Walter Otto, 2. Kurt Günzel, 3. Walter Hermann, 4. Georg Schraps, 5. Ar- hur Ludwig, 6. Alfred Hösel, 7. (Nwrg Lei ert; Gruppe F (schwere Stufe) 1. Max Richter md Willi) Gottlebe, 2. Walter Kluge, 3. Kurt Lohse, 4. Emil Petermann, 5. Bruno Vogel. Am Nachmittag folgte zuerst ein Kranz-Wettspiel in Faustball zwischen Wüstenbrand und Tbd. Hohenstein-Ernstthal, das mit 134 : 122 . zug»»- teu des Turnerbundes endete, im Spiel Wüsten sand mit Tv. von 1856 Hobenstein-Ernstthal gewann ersterer. Das die Spiele schließende Ge- ellschaftsspiel (ebenfalls im Faustball) Wüsten- Kand 2. Mannschaft und Tbd. 2. Mannschaft ah letztere als Sieger. Beim weiteren Verlauf )er Tanzsestlichkeit erfolgte die Ernennung des Herrn Bruno Helbig i»fvlg«^25jäl)rigct treuer Mitgliedschaft zum Ehrcnmügliede. g. Ursprung, 14. Okt. In unserem Orte hat sich ein bürgerlicher Ortsverci» gebildet,, der dem Bürgerrat für Stadt und Bezirk Stollberg und dem Landesbürgerrat Sachsen sowie dein Neichsbürgerrat bcigctreten ist. a . Erlbach, 14. Okt. Las Kirchweihfest wird in unserer Gemeinde am 2. und 3. No vember gefeiert, während es in unserem Nach barort Kirchberg bereits acht Tage früher be gangen wird. g . Erlbach-Kirchberg, 14. Okt. Für die llrwahlen zur Handelskammer Chemnitz sind u. a. die Urwähler der Orte Oelsnitz, Lugau, Kirchberg, Erlbach, Ursprung der Stimmabgabe stelle Oelsnitz zugewiesciL worden. Die Wahl findet am 23. Oktober nachmittags 2—4 Uhr im Gasthaus Waldschlößchen Höhlteich in Neuöls nitz statt. * Niederlungwttz, 14 Okt Tin Einbruch wurde beim Gutsbesitzer List ausgeftthrt. Es wurden ein Schwein von ca. 120 Pfund und zwei Gänse gestohlen. Von dem Dieb fehlt noch jede Spur. * Niederwürschnitz, 14. Okt. Durch die Gendarmerie wurde bei dem Bergarbeiter Karl Weber eine Haussuchung vorgenommen, bei welcher eine Menge gestohlener Gegenstände, u. a. auch Militäreffekten und Munition, gefunden wurde. * Ehemnitz, 14. Okt. Der Beschluß, die Ortskrankenkassen der Amtshauptmannschaft Themnitz zu einer Kaste zu verschmelzen, kann wegen technischer Schwierigkeiten und weil ein großer Teil der Versicherten und Arbeitgeber da gegen ist, nicht zur Ausführung kommen. Der Vorstand des Ortskrankenkassenverbandes hat nun im Einvernehmen mit dem Versicherungs- amt den Kassen den Vorschlag gemacht, für den Chemnitzer Bezirk 8 Ortskrankenkasten zu er richten. (Bisher waren es 86) Als Vitz dieser Kasten sind die Orte Oberfrohna, Wittgensdors, Siegmar, Grüna, Neukirchen, Einsiedel, Nieder- Heimersdorf und Burkhardtsdorf in Aussicht genommen. * Freiberg, 14. Okt. Der Verband Säch sischer Mittlerer Eisenbahnbeamten nahm auf seinem hier abgehaltenen Derbandstag Stellung zu den wichtigsten Standes- und Berufssragen, so zum bevorstehenden Uebergang der sächsischen Eisenbahnen auf das Reich und zu den Ein- reihungsforderungen der Volksschullehrer. In einer Entschließung zur ersten Frage wird ver langt, beim Uebergang der Bahnen auf das Reich die Benachteiligung der mittleren Eisen bahnbeamten, insbesondere der Assistenten, Bor steher und Sekretäre, zu verhüten. In der Ent- schließung zum zweiten Gegenstand wird scharf gegen die Forderung der Dolksschullehrer Stel lung genommen, sie vor die mittleren Beamten zu stellen. v.«r. Leipzig, 14. Okt. Ungefähr 8000 Arbeitslose in Leipzig nahmen in mehreren Ver sammlungen eine Entschließung an, in der sie eine einmalige Beihilfe zur Beschaffung von Kohlen und Winterkartoffeln forderten. Nach Schluß der Versammlungen zogen die Arbeits losen vor das Rathaus und unterbreiteten ihre Forderungen dem Ratskollegium. Die Ver sammlung verlief ohne Störung der öffentlichen Ruhe. Am Nachmittag beschloß der Rat der Stadt Leipzig, ähnlich dem Vorgehen anderer Städte, z B. Dresden, den Arbeitslosen eine einmalige Unterstützung in Höhe einer Wochen unterstützung zu bewilligen. ' * Dresden, 14. Okt. Eine tzier avgehailenc anßervrdcutliche Verfmnmlung dcs Sächsische» Bmucrvimdcs, dic glcichzeüig mit cincr PrvtcsO vcrsnmintung dcs Brauerei- und Mühlenarbeiier- vcrvaudeS tagte, beschäftigte sich mit der Lage im Braugewerbe. Es wurde festgestellt, das; die sächsjscheu Brauereien unmittelbar von gänzlicher Stillegung bedroht sind. Tie volkswirtschaftliche Bedeutung dieses Schlages liege auf der Hand, würde er doch die Zahl der Arbeitslosen um viele tausend vermehren. Als Ursache der drohen den Katastrophe wurde das gänzliche V e rsa - gen der G e r st c z u t e i l u n g bezeichnet und festgestellt, daß den sächsischen Brauereien in diesem Jahre überbaupt noch keine Braugerste überwiese» worden ist. Lebhafte Klage wurde darüber geführt, daß In der Zuführung von Ge- nuhmitteln völlige Planlosigkeit zu beobachten sei. Während auf der einen Seite für ungezählte Millionen Bohnenkaffee und portugiesischer Rot wein eingcführt und sich böhmische Biere die Grenzen geöffnet würden, macht man de» deut schen und sächsischen Brauereien die Ausrecht erhaltung ihrer Betriebe unmöglich. Tic betei ligten Arbeiterorganisationen haben sich gegen diese Praxis mit einem scharfen Protest an die Neichsreaierung gewandt. * Zwickau, 14. Okt. Ins Krankenslift cingeliesert wurden in den letzten Tagen ver schiedene Personen von außerhalb, die bei Un fällen zu Schaden gekommen waren. Tas un vorsichtige Umgehen mit Schußwaffen führte am Sonntag in Kirchberg zu einem Unglückssall. Der 16jährige Mar Chemnitzer hantierte dort mit einem geladene» Revolver, dieser evtlud sich und dic Kugel drang dem junge» Manne in den Unterleib. — Tie ungenügende Beleuchtung der Hausflur hat in Crimmitschau am Montag einen 1 schweren Unfall im Gefolge gehabt. Tort kant I eine -Hausbesitzerin bei einem Bestcllgange in folge mangelhafter Beleuchtung der Hausflur zum Stürzen, wobei sie sich einen schtvcren Bruch einer Kniescheibe zuzag. — In der Zwickauer Metallindustrie ist ein neuer Lolmtaris abge schlossen worden,- der u. a. auch die Wiederein führung der Akkordarbeit varsieht. — Die Maler gehilfen sind in den Streik getreten. Sie ver langen einen Stundenlohn van 2,30 Mk. für Gcüilseu unter und 2,50 Mt. für Gelülsen über 20 Iabrc. Der bisherige Stundenlabu beträgt 1,68 Mk. Die Arbeitgeber woben nur einen Teuerungszuschlag von 25 Prozent gewähren. * Falkenstein, 14. Okt Die Stadtverord neten erhöhten die Unterstützungssätze sür ein er- werbsloses Ehepaar von 51 auf 54 Mark je Woche und zwar zunächst bis 1. Dezember. — Für erwerbslose Zeichner wurde die Errichtung eines Ieichenkurses beschlosten. V s/ Plauen i. B., 11. Okt. Die Ehefrauen von Kriegsgefangenen, die am 30. September noch Anspruch auf volle Familienunterstützung halten, erhalten 90 Mk. einmalige Mietsbeihilfe. V 82. Adorf, 14. Okt. Im benachbarten Frei berg gelang es, einen gemeingefährlichen Ur kundenfälscher, den Wirtschastsgehilfen Hacken schmidt, festzunehmen, der in zahlreichen Fällen Viehankaufsbescheinigungen nachgeahmt hatte. Auf dem hiesigen Bahnhofe versuchte Hacken schmidt seinen Transporteuren zu entweichen und sich von einem heranfahrenden Zuge über fahren zu lasten Es gelang den Transporteuren, H noch zurückzureißen, doch kamen sie mit ihm auf dem Bahnsteige zu Falle. H. erlitt einen Schädelbruch, auch wurden ihm die Finger ab gefahren; ebenso trug der eine der Beamten ver schiedene Verletzungen davon. * Bautzen, 14. Okt. Ein schwerer Unglücks- fall ereignete sich in der Bautzener Waggon- und Maschinenfabrik. Dort geriet der verheiratete Arbeiter Holstein aus Doberschau beim Rangieren zwischen die Puffer zweier Wagen und erlitt schwere innere Verletzungen, die seinen Tod herbeifllhrten. * Zittau, 14 Okt Eine reiche Fundgrube sür unfreiwillige Witze haben auch bei der dies maligen Volkszählung hier die eingesammelten Listen ergeben. So behauptet Frau Anna R. in der Reichenberger Straße, daß ihre Mutter sprache „evangelisch" sei, während Helene B in der Baderskaße dem Zühler vormachen will, sie sei männlich. August Z in der Gabler Straße setzt hinter die Bemerkung, daß er verheiratet sei, ein Fragezeichen, und will damit zweifellos an deuten, daß bei seinem Verhetratetsein doch nicht alles so klappt, wie er sich das gedacht hat. Die Anna W in der Bahnhofstraße trägt in der Spalte, in der sie angeben soll, ob sie ver heiratet sei oder nicht, die Bemerkung ein, sie sei „vermiedet". Ein weit vorausschauender Mann ist Wilhelm S. Er verlegt sein Geburts jahr auf das Jahr 1985. Alles dies aber wird übertroffen durch die Zumutung, die beim Ein sammeln der Listen an einen Zähler gestellt wurde mit der Aufforderung, er möchte doch vorher erst schnell einmal — zur Hebamme gehen. Man sieht, daß das Geschäft eines Zählers sehr vielseitige Beschäftigung mit sich bringen kann. Letzte Nachrichten. Berlin. Der parlamentarische Unterausschuß für Ermittelung der Schuld am Kriege begann heute vormittag mit der Besprechung der Unter fragen des Unterausschusses. In den nächsten Tagen soll in einer öffentlichen Sitzung über die Schuld selbst verhandelt werden. Graf Bernstorff, Bethmann-Hollweg und Ludendorff sollen dabei verhört werden. Flensburg. Anläßlich einer Kundgebung der Jugend, bei der zum Schluß die Versam melten in einer Entschließung gelobten, dem Deutschen Reich die Treue zu halten, ereigneten sich unliebsame Zwischenfälle. Einige Dänen, die in der Menge waren, darunter der Korrespondent der „Politiken", reizten die Versammelten ' durch Zwischenrufe und dadurch, daß sie bei der Ent schließung nicht die Hand mit erhoben, so daß es zu Tätlichkeiten kam. Mit Stöcken drang man aus den Berichterstatter ein, der von einer nach Hunderten zählenden Iugendschar, die Fahnen mit sich führte, bedrängt wurde und auf der Polizeiwache des Rathauses Schutz suchen mußte. Genf. „Echo de Paris" meldet, daß die Abstimmung in den deutschen Ostgebieten nach einem Beschluß des Rates der Alliierten acht Monate nach Eintritt der Rechtsgülttgkeit des Friedens mit Deutschland stattstnden soll. Verantwortlich für die Schriftlettung: Dagobert Tulp, für OertlicheS u Anzeigen: Bruno Preiß, «erlag und Druck: Gustav Hohenstein, Hohenstrin-Ernsttbal. Alle Schirme repariert Ferd. Hacke, Hoh.-Er., Altmarkt 34. 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