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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 01.10.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-10-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191910016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19191001
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19191001
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1919
-
Monat
1919-10
- Tag 1919-10-01
-
Monat
1919-10
-
Jahr
1919
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 01.10.1919
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EMg.-W.1LndttsW-e. Dresden, 29. Sept. Die Synode trat in die Beratung über den Entwurf eines Kirchengesetzes zur »vetteren Abänderung der Kirchenvorstands- und Synodalordnung ein. Ter Berichterstatter des Verfassungsaus schusses Staatsmiuister a. D. Dr. Schroeder ging ausfichrlich auf die Vorlage des Kirchcn- reginients ein, deren Kern darin bestehe, das; der Einslns; des Laientums ausgedehnt werden solle. Zwar würde die Zahl der Sitze der Laien in der Synode nicht vermehrt, aber neben den Geistlichen sollte in Zukunft allen weltlichen Mit gliedern des Kirchenvorstandes das Wahlrecht zu erkannt werden, es sollten also nicht mehr nur soviele weltliche Wahlmänner zur Wahlhandlung berufen werden, als der Zahl der Geistlichen entspreche. Pfarrer H erz , Leipzig-Gohlis, begründete den Antrag der Minderheit. Die Vorlage des Kirchenregiments habe weiten Kreisen eine Ent täuschung bereitet. Es sei eine Ausdehnung der Wahlberechtigten nicht nur aus alle Kirchenvor standsmitglieder,' sondern auf alle konfirmierten männlichen und weiblichen Mitglieder der Kirch gemeinden des Wahlbezirkes, die volljährig und in die Wählerlisten der Kirchgemeinden ausge nommen sind, in hohem Grade wünschenswert. Tas Laienelement sollte schon bei der Schaffung der kirchlichen Verfassung herangezogen werden, nicht erst nach der Fertigstellung. Wenn die Sy node sich nicht zur Annahme des Mindechcits- antrageS entschließen könne, sei cs besser, die Vorlage des Kirchenrcgimcnts überhaupt abzu- tehnen. Schlechter als das neue Verfahren sei das alte bisherige auch nicht. Tie Aussprache wurde vom Geh. Kirchenrat Professor D. Rendtorff, Leipzig, eingelei tet. Tie Vorlage sei kein Ideal, bilde aber eine brauchbare Basis für die neue Synode. — Pfar rer Lie. Dr. K ii h u , Dresden, trat für den 'Antrag der Minderheit ein. Die Wahlen für die f Synode müßten auf die breiteste Grundlage ge- j stellt werden. Ginge die Synode nicht diesen Weg, so würde ihr der Vorwnrf der Nückstän- digkeit und llnvolkstümlichkeit gemacht werden, s — Pfarrer Schmid, Thallwitz, befürwortete ' die Annahme des Mehrheitsantrages. Durch den Vorschlag der Minderheit würden Wahlkämpfe in die Gemeinden getragen. — Pfarrer Iagfch, Ctaßchen, trat für den Minderheitsantrag ein, während Professor Siegert, Chemnitz, die Annahme des Mehrheitsantrages befürwortete. — Dberpfarrcr Dr. Kühn, Kirchberg, bekannte sich als Gegner der llrwahlen. Trotzdem stimme er nicht dein Mehrheitsantrage zu, da das vor geschlagene Verfahren keine Verbesserung bedeute. Der Präsident des LandeSkonsistorinms Dr. Böhme führte aus, daß die heutige Entscheidung der Synode von weittragender Bedeutung sein würde für die kommende Entwickelung der Lan deskirche. Würde man dazu kommen, sich grund sätzlich dafür anszusprechen, daß das Wablrecht zur Synode allen wahlberechtigten Gemeindemit- gliedcrn cingeräumt würde, so dürfte das ein Schritt sein, der nicht wieder rückgängig gemacht werden könne. Aach 3)4 stündiger Beratung wurde die Rede zeit auf fünf Minuten festgesetzt. Prokurist B a u- m a n n , Schöneck, sprach gegen den Minder- beitoantrag. — Landgerichtsdirektor Dr. W a g - n e r , Dresden, wies darauf hin, daß der Mehr heitsantrag doch immerhin einen Fortschritt be deute. — Gewerkschastssekretär Giertz, Chem nitz, äußerte, daß cs nicht richtig sei, jetzt schon den Weg der Minderheit zu gehen, da man nickt wisse, wie sich die kirchlichen Verhältnisse entwickelten. — Professor H i ck m ann , Leip zig-Connewitz, hielt die Annahme des Mindcr- heitsantragcs für notwendig. — Gemcindcvor- : stand Baldauf / Mittelsaida, stellte fest, daß : ihm gegenüber niemals der Wunsch nach Ur- ! - Wahlen geäußert worden sei. — Superintendent s Dinter, Flöha, bezeichnete die Annahme des ' MchrbeitSantrageS in theoretischer und praktischer ' Hinsicht, sowie aus geschichtlichen Gründen als empfehlenswert. — Hofrat Dr. Löbner, Leip zig: Jeder habe das Beste der Kirche im Auge. Aber es sei ein Mißtrauen gegen die Wähler, ihnen das Wahlrecht vorzuenthalten. — Amtsgc- richtsrat Z i m m e r , Sayda, nannte den Min derheitsantrag einen Sprung ins Dunkle. — Schuldirektor, Pfeifer, Gersdorf, wies auf die Leere der Tribünen hin, woraus die Teil nahmslosigkeit der Großstadt an der behandelten Frage zu erkennen sei. Er trat für den Mehr heitsantrag ein, desgleichen Geh. Kirchenrat Pro fessor D. Ihmels, Leipzig. Nach den Schlußworten der beiden Bericht erstatter wurde zur Abstimmung geschritten. Der Minderhcitsantrag wurde mit großer Mehrheit abgelehut und daraus der Mehrheitsantrag ange nommen. Es folgte dann die Abstimmung über den Antrag des Verfassungsansschusses auf Er laß eines Kirchengesetzes über die Einberufung der 11. Landcssynode. Der Antrag des Verfas sungsausschusses wurde einstimmig angenommen. Die Petitionen wurden sür erledigt erklärt. Oertttches und Gächstsches * — Ge w ä h r ung von Zulage n zur Invaliden r e n t c. Zu der darauf bezüglichen Verordnung der Neichsregierung vom 21. August sind AusführnngSbestimmungen er gangen, die mit dem 1. Oktober in Kraft trc- >.en. Danach wird die Zulage von 20 Mk. mo- natlich (statt bisher 8 Mk.) Empfängern einer reichsgesetzlichcn Invaliden-, Kranken- oder Al tersrente, die Zulage von 10 Mk. monatlich (statt bisher 4 Mk.) Empfängern einer rcichs- gesetzlichen Witwen- (Witwer-) oder Witwenkran kenrente vom 1. Oktober ab gewährt. Die Zu lage wird monatlich. voranSbczahlt, und zwar von der Postanstalt, bei der der Rentenempfän ger bisher seine Rente abholt. * — E r w e r b S l o s c n f ü r sorg e. Wie bekannt geworden Ivar, hatten die AmtShaupt- mannschaslen Glauchau und einige Städte des Bezirks auch für erkrankte Pollarbeiter Arbeits losenunterstützung gewährt. Auf verschiedene Be schwerden hin hat, wie uns von zuständiger Stelle mitgeteilt wird, das Arbeitsministerium diese Anordnung aufgehoben, weil sie gegen das Ge setz über die Erwerbslosenfürsorge verstößt. An spruch auf Erwerbslosemmtcrstützung bat eben nur derjenige, der erwerbsfähig, aber ohne eige nes Verschulden ohne Erwerb und Einkommen ist. t.— II n t c r st ützung der Krie g s - gefa n g e ncn - Fr a u c n. Der demokratische 'Abgeordnete Oberpfarrer Ende-Lichtenstein hat einen Antrag bei der Nationalversammlung cin- aebracht, wonach die Regierung ersucht wird, un mittelbar oder durch entsprechenden Druck aus die Liesernngsverbände den Frauen der Kriegsge fangenen eine außerordentliche Hilfeleistung zn gewähren, gegebenenfalls in Form einer allge meinen, nach Befinden abzustusenden Entschul- dnngszulage. s.— D c r W inte r f a hrplan dc r S ä ch fischen S t a a t s e i s e n b a h n e n , gültig ab 5. Oktober, ist jetzt in Taschenformat erschienen und zum bisherigen Preise von 50 Psg. bei den Stationen nnd im Buchhandel zu haben. . » f.— S ä ch sischer Nadfahrer - Bu n d. Ter bisherige Vorsitzende, Kunstanstaltsbesitzer Max Bergmann, ist von seinem seit 14 Jahren verwalteten Amte zurückgetreten. Die Bundcs- Hanptoersammlnng hat dafür Direktor Arthur Klarner, Leipzig, einstimmig zum Vorsitzenden gewählt. Die Geschäfts- und Kassenstelle befin det sich in Leipzig, Tbomaskirchhof 14, Fern ruf Nr. 7913. n.— S ä ch s i s ch cs Bundcs - Tbea - t c r. Herr Tirektor Alfred Friedrichs ist im Einvernehmen mit der BnndcSkeilnng aus dem Bühnenverband des Sächsischen VundeStheaterS ausgesckieden. ):( Oberlungwitz, 30. Sept. Herr Gen- ! darmeric-JnsPektvr H a b e r m a n n , der I9l3 ? als Gendarmerie-Oberwachtmeister von Hainichen ! nach hier versetzt und am 1. Jnli 1919 zum s Gcndarmeric-Jnspekwr befördert wurde, tritt am j morgigen Tage nach lüjähriger Dienstzeit in den Ruhestand. An seine Stelle tritt Herr Gendar- ! mcrie-ObcNvachtmcister Leh m a n n aus Burk- > hardtsdorf. * Hohenstein-Ernstthal, 30. Sept. Der j Wochcnvcrtci'nngsplan des städtischen Lebens- mittelamtcs lautet wie folgt: Dienstag: 50 Gramm Schweineschmalz, ein Teil Landbutter, i Mittwoch: Pfund amerikanische weiße Boh ¬ nen. Donnerstag: Pfund Kunsthonig, Fteisch- konserven (FIcischsülze, Zunge, Hainmclbohncm fleisch, in vorzüglicher Güte), Pfund ameri kanisches Weizenmehl. Freitag: Pfund Kar- to'felwalzmehl. Außerdem Zuteilung für Kinder nnd werdende und stillende Mütter. Amerikani sches markenfreies Roggenmehl bei Reuter, Bis- marckswaßc. Hauttehler!! j wie Flechten, Ausschlag, Pickeln, Mitesser, Sommersprossen usw. beseitigt durch Telbstbehandlung Un Amer s. H-kMI «i. M4A Erhältlich in Chemnitz: Kkri- Jnstitut, Theaterstr 4S, H Albert Böttcher, Gartenstr. 19. Engros-Derk: iw? ZweiggeschäftdesLedawerks, Chemnitz, Theaterstr. 48, II. Bettnässen, s Befreiung sofort. 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(bisher 8,10) mit Ankunft in Limbach 8,31 (bisher 9,19), so wie ab Limbach 6,18 vorm (bisher 6,18) mit Ankunft in Wüstenbrand 6,68 vorm. (bisher 7,00). a . Grlbach-Kirchberg, 30. Sept. Die im Jahre 1914 in Schuldscheinen über 100—1000 Mark ausgegebene Bezirksanleihe ist vom Be zirksverband gekündigt worden. Die Schuldbe träge können am 91. Dezember 1919 gegen Rückgabe der Schuldscheine bei der amtshaupt mannschaftlichen Kasse in Stollberg in Empfang genommen werden. Auf Punkt 4 der auf den Schuldscheinen ersichtlichen Bestimmungen wird besonders hingewiesen. * Lugau, 30. Sept. Der Grmeinderat kaufte von Schlegels Erben zum Ausbau für Wohnungen das.Jägerhaus" einschließlich Turnhalle,Scheune, altem Jägerhaus und der Baustellen und Wiesen links und rechts der „Gottes Segen"- Zechenbahn sowie der Baustelle am Eingang zur Flockenstraße zusammen für 100 000 Mark ohne Inventar. Die Grundstücke umfassen zu sammen eine Arealfläche von etwa 12 300 gm. Für die Uebertragung der Real-Schankgerechtig- keit auf ein anderes Grundstück liegt ein An gebot von 26 000 Mark vor. * Lichtenstein-C., 30. Sept. In Callnberg fand am Sonntag eine Einwohnerversammlung statt, die sich mit der Städtevereinigung beschäf tigte. Es sprachen mehrere Gegner und Freunde der Vereinigung. Schließlich wurde von der etwa 300 Personen umfassenden Versammlung gegen 13 Stimmen eine Entschließung ange nommen, die eine Vereinigung gutheißt. * Chemnitz, 30. Sept. Der Rat stimmte einem Antrag zu, Bestandserhebungen in den Keller« vornehmen zu lassen, um festzustellen, wer mehr Feuerungsmaterial angesammelt hat, als zulässig ist. * Döbeln, 30. Sept Stadtrat Boigt, der sein Amt niederlegte, überwies unserer Stadt eine Stiftung von 10000 Mark. Die Zinsen sollen alljährlich an bedürftige städtische Beamte verteilt werden. * Leisnig, 30. Sept. In der Nacht zum Sonnabend sind zwei der hiesigen Garnison an sehörige Reichswehrjäger, Winkler aus Leipzig- Gohlis und Richard Kecke aus Klosterbuch, im Militärbad ermordet aufgefunden worden. Da seit einiger Zeit im Militärbad nachts mehrfach Unfug verübt worden ist, hatte die Reichswehr ein Kommando in das Badehaus gelegt. Zwei Jäger hatten täglich von Mittag zu Mittag Badedienst Sie hatten sich am Tage im Bade baus oder in dessen unmittelbarer Nähe aufzu halten und schliefen die Nacht, während der sie Dienst hatten, dort Es handelt sich also um keine Wachtposten. Man vermutet, daß dem Mord, der mit den eigenen Waffen der Jäger ausgesührt wurde, politische Motive zugrunde liegen * Dresden, 3S. Sept. Die hiesigen Kom munisten erlassen eine Erklärung, wonach sie von den angeblich Vorgefundenen Instruktionen (zur Durchführung des politischen Mordes) nichts zu Gesicht bekommen hätten. Sie fordern die sächsische Regierung auf, das betr. Material zu veröffentlichen und den Namen des sparlalristischcn Agitators bekannt zu geben, bei dem das Ma terial gefunden worden sei. * Leipzig, 30. Sept. Infolge Kohlenman gels will die hiesige Schulleitung im Winter fünf Schulen in je ein Gebäude zusammenlegen. Das würde für die Kinder ein Höchstmaß von acht Schulstunden wöchentlich bedeuten und der hiesige Lehreroerein hat deshalb gegen die Ab sicht der Schulleitung Einspruch erhoben * Meerane, 38. Sept. Nach 45 jähriger Dienstzeit treten die am hiesigen Bahnhof tätigen Beamten, Oberbahnhossvorsteher Strauß und Pförtner Georg Müller in den Ruhestand. — Die Stadt hat in der Kohlenfrage das sogen. Kundensystem zur Einführung gebracht. * Plauen, 30. Sept. Von morgen ab haben wir in unserer Stadt die vierte Gaspreiserhöhung in diesem Jahre und zwar von 50 aus 60 Psg: je Kubikmeter. Den Anlaß geben die erheblich gestiegenen Unkosten bei den Gaswerken. Der Antrag, für dir Gaspreise eine Staffelung nach dem Einkommen der Abnehmer einzuführen, wie dies in der letzten Stadtverordneten-Sitzung an geregt worden war, erwies sich praktisch -als undurchführbar. Vermischtes. * G e st ä ii d ii i s L i n d n e r s. Der Münckcuer Landtagsinörder Aloys Lindner hat ein Geständnis abgelegt. Ta nach Eisners Er- mordiing am 21. Februar im Bureau des revo lutionären Arbcitcrratcs gesagt wurde, Auer habe bei Eisners Ermordung die Hand im Spiele ge habt und er habe in der Revolutiousnacht mit 500 königstreuen Soldaten die Führer der Re volution und vor allem Eisner verhaften lassen, haßte er Auer, und dieser Haß habe ihm auch die Pistole in die Hand gedrückt. Nach seinem Attentat auf Auer im Landtage habe der Gene ralmajor Jareis nach seinem Revolver gesucht; er, Lindner, sei ihm zuvorgekommen und habe ibn niedergeschossen. Der Zentrumsabgcordnete Osel muß durch einen Schuß von der Tribüne getötet worden sein. Nach dem Sturz der Negierung hat sich Lindner, der nach Ungarn geflüchtet mar, nach Wien begeben. Da in Oesterreich die Todesstrafe abgeschafft ist, darf Lindner auch in Bayern nicht zum Tode verurteilt werden. Un ter dieser Bedingung ist er ausgeliefcrt worden. * Ein falscher Intendantur- r a t. Durch einen Gaunerstreich zweier Berliner wurde ein Geschäft in Magdeburg um 150 000 Mark betrogen. Das Geschäft hatte bei der In tendantur des 4. Armeekorps einen Freigabc- schcin für eine, große Menge Sprit beantragt. Bald darauf erschien bei ihm ein Mann, der sich als „Jntendanturrat Schütze" umstellte und er suchte, einen Vertreter mit dem Betrage für den Lprit, 150 000 Mk., zu einer bestimmten Zeit nach dem Dienstgcbäude des Korps zu schicken. Der Vertreter wurde beim Eintritt von Schütze, dcr ihm ohne Kopfbedeckung wie zufällig begeg nete, empfangen und in ein Zimmer geführt. Hier wurde noch kurz verhandelt, und der „Jn- teudauturrat" nahm dann die Summe entgegen nnd bat den Vertreter, sich einen Augenblick zu gedulden, weil er den Zahlmeister auffuchcn müsse, um noch einige Förmlichkeiten zu erledi gen. Der Vertreter wartete aber vergeblich auf die Rückkehr des Schütze, bis er zu der Ueber- zeugung kam, daß er einem Schwindler in die Hände gefallen war. Ter „Jntendanturrat" war nirgends mehr zu finden, der Zahlmeister wußte von nichts. Tie Berliner Kriminalpolizei er mittelte in dem Gauner einen Kaufmann Hein rich Bensch, der eine zcitlang in untergeordneter Stellung bei der Intendantur des 4. Armeekorps tätig gewesen war und so Kenntnis von dem Antrag des Geschäfts erhalten hatte. Bensch wurde festgeuommeii, mit ihm auch ein früherer Elektrotechniker und jetziger Kaufmann Otto Cze- linski aus Charlottenburg, der ihm bei der Vor bereitung und Durchführung des Streiches ge holfen hatte. Letzte N-»ck»richters. Weimar. Der preußische Minister Heine, hat sich bezüglich des Anschlusses der Thüringischen Staaten an Preußen dahin ausgesprochen, daß ein solcher in Frage kommen könnte, wenn ihn sämtliche thüringischen Staaten vollzögen. Der Minister erklärte ausdrücklich, daß er die Schaffung eines großthüringischen Staates unter Einbeziehung des Stadt- und Landkreises Erfurt sür den zweckmäßigsten halte. Sein Bestreben werde es sein, die in den preußischen Gebieten herrschenden Widerstände zu beseitigen, um den Zusammenschluß zu ermöglichen. München. Gestern nachmittag haben die in der Regierung vertretenen Fraktionen, nämlich die bayrische Volkspartei, die Demokraten und die Sozialdemokraten eine Sitzung abgehalten, um zu der Frage der Neubildung der Regierung Stellung zu nehmen. Die Lage ist noch nicht geklärt, doch steht fest, daß die Sozialdemokraten den ihnen auf ihrem Nürnberger Parteitag am 28 September gegebenen Auftrag, eine den Stimmenziffern entsprechende Regierung zu for- dern, nicht absehen werden. Verantwortlich für die Schriftleitung: Dagobert lkulp, für OcitlicheS u Anzeigen' Bruno Preiß. Verlag nnd Druck: Gustav Hohenstein, Hohenstein-Ernftlbel I". Reinwollene Kstidtt-nOuskuW', MM, HeMMrSknte, Mtttstoffe empfiehlt 12SK Thekla Hirsch, Hoh.-Er., Altmarkt 4. Kein Laden. HerreEM zum Waschen und Plätten wird angenommen. 42s l Emma Meyer, Hoh.-Er , Breite Str. 10, 2 Tr. ZI, IlsiitM Quantitäten, dauernd lieferbar. Probemust. 60 Stück 60 Mark versend, geg Nachn.Osk. Groß, Gießen (Hess), Bahnhosstr. 43. Nachtrag., Neueinrichtungen, Monatsabschlttsse, Umarbeit., Ueberwachen, Bilanzen usw., Henry Oertel, Bücherrevisor, Glauchau, Gchießstr. 6. :: Komme auswärts. :: » guter Schriftsteller in rei- ;; cher Auswahl am Lager r: A und empfiehlt SS f! 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