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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 19.08.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-08-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191908196
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19190819
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19190819
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1919
-
Monat
1919-08
- Tag 1919-08-19
-
Monat
1919-08
-
Jahr
1919
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 19.08.1919
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auSgcgcbeii werden. Wir wollen uns durch Kvir- tmgcmlicnmg der neuen Noten Helsen. Verschleie rungen durch Fälschungen des Stempels sind so gnt wie gänzlich ausgeschlossen, da der für den Zweck eigens konstruierte Stempel nach der Mei nung von Fachleuten nicht nachgemacht werden kann, wenigstens nicht innerhalb zwei Monaten, welche Abstempelungszeit zunächst in Betracht kommt. Die Gesamtabstempclung wird sich über einen sehr langen Zeitraum, vermutlich über Iabre erstrecken, lieber die mit dem Auslande zu treffenden Verabredungen möchte ich keine Mitteilungen machen. Das Gesetz, welches auf Antrag Hampe (D.- N.) die Uebcrschrist „Gesetz gegen die K apitalfl u ch t" erhält, wird unter gerin gen Aendernngcn in der Ausschußfassung in zwei ter und dritter Lesung angenom m e n. Die Gesetze über eine außerordeut - liche Kriegsabgabc und eine Kriegs abgabe vom V e r m ö g c n s z u w a ch s werden in dritter Lesung angeno m m e n. Cs folgt die dritte Beratung des Grund- e r >v e r b s st e u c r g e s e tz. e s. Ein Antrag der Mehrheitsparteicn, Sozialdemokraten, Zen trum und Demokraten, einen Z 7a cinzusügen, wonach die Steuer nur zur Hälfte erhoben wird, wenn der steuerpflichtige Betrag bei bebauten Grundstücken 20 000 Mk., bei unbebauten 5000 Mark nicht übersteigt, wird nach unerheblicher Debatte angenommen. Daraus erfolgt die An nahme des ganzen Gesetzes. Tas Z ü n d w a r e n st c u e r g e s c tz rind das Z p i e l k a r t e n st e n e r g e s e h werden in dritter Lesung unverändert angenommen. * Zn dem Verzeichnis von Petitionen, welche vom Ausschuß als ungeeignet zur Erörterung im Plenum erachtet sind, richtet Abg. Thiele (Soz.), Vorsitzender der Petitionskommission, die Bitte an die Presse und an die gesamte Ocfscnt- lichkeit, mit allem Nachdruck darauf hinzuwirkcn, das; die Nationalversammlung nicht, wie bisher, mit Petitio n e n über s ch w c m in t wird, für welche sie unzuständig sei oder bei welchen der Instanzenweg nicht erschöpft sei oder wo das nötige Belriebsmaterial fehle. Eine Neide von Berichten des PelUinnsansschusses wird darauf ohne Erörterung gemäß den Kommissionsanträ gen erledigt. Nächste Sitzung: Montag. Eis LaMr-msM für Sachse». In Lachsen bestellen bekanntlich eine Laiides- preisprüsungsjielle, ein Kriegswucheramt, eine Vvllzugsabl^lmig des Kriegswncheramles und d>e Ersatznülletslelle, die sich sämtlich mit den Fragen geregelter Preise in Lebensmitteln und Nohslofsen beschailigen. Diese vier Dienststellen sind nach einer Verordnnng deS sächsischen Mi nisteriums zu einer selbständigen Behörde unter den, Namen „^andespreisawt" vereinigt worden. Tie'em Landespiciso.ml, das unter der Aussicht des Wirlichaslsminislerinms slel t, wird ein Bei rat zur Nw'ersÜitmng und Beratung in allen Fragen, die seinen Ausgabenkreis belressen, bei gegeben, der aus gesetzlichen Vertretungen und aus freien Verewigungen der beteiligten Kreise heruoraeben soll. lieber die Zusammensetzung des Beirates im einzelnen sagt die Verordnung nichts. Es ist aber schon heute notwendig, dar aus hinzuweisen, daß a n ch die P e rbrau - ch e r n n t e r a lleu ll m st ä n d e n m i t h i n » g e z o g e n iv e r d e n m ü s s e n. Des neuen Landespreisamtes wartet eine Fülle teben/wnbliger Au'gabe». Wenn es nicht nur eine bureaukra ßche Einrichtung des Staa tes werden soll, dann ist als OKmndbedingnng erforderlich, das; es mit eine'r alle Zweige des Handels umfassenden Tätigkeit eine elastische Be we lichten verbindet, die es in die Lage ver sehr, der milnnler sich täglich verändernden Marktlage gerecht zu werden. So ist es z. B. ein Unding, wenn der Verbraucher erst auf dem weiten Umwege der Instanzen eine Preisver- äuderung mehrere Tage später erfährt, als sie tatsächlich eintrilt. ES ist deshalb eine e n g e F ü l> l n n g n a h in e m i t der P resse als öffentliches Organ unbedingt notwendig. Nach der Verordnung des Ministeriums bat das Landespreisamt folgende Aufgaben: a) Un beschadet der Tätigkeit der örtlichen Polizeibe hörden im ganze» Lande die Preistreiberei, den Schleichhandel und die Schleichverforgung zu be kämpfen; b) die den örtlichen Polizeibehörden nach wie vor obliegende Bekämpfung der Preis treiberei, des Schleichhandels und der Schleich- Versorgung durch Auweisuugen und Entsendung von Villsbeawten oder Sachverständigen zu för dern und einheitlich zu gestalten; c) die Ver waltungsbehörden und Staatsanwaltschaften bei Bekämpfung der Preistreiberei, des.Schleichhan dels und der Schleichversorgung zu unterstützen. Wir hätten gewünscht, daß die Aufgaben des Landespreisamtes noch genauer umschrieben und seine Grenzen bedeutend weiter gezogen würden. Angesichts der unbeständigen Wirtschaftslage und der großen Schwankungen, denen die Preisbil dung in dieser und der nächsten -Zeit unterliegt, genügt es nicht, nur den Schleichhandel und Wucher zu bekämpfen. Das Vertrauen des Ver brauchers in eine ordentliche Preiswirtschaft kann nur durch die regelmäßige Bekannt- g a bc vo n H ö ch st - odc r w cnig st e n S M arktprcisen wieder errungen werden. Einen wirtlichen Fortschritt wird das Preisamt aber erst dann bedeuten, wenn die Preisbildung über unser engeres Vaterland hinaus unter Ueberschreilimg Politischer Grenzen geregelt wird. VertlicheS «nd LächstscheS. * — Die Verlustliste Nr. 615 der sächsischen Armee, die Liste 8 der aus Gefangen schaft zurückgclehrteii sächsischen Herresangchöri- gen, sowie Nachträge zu deu Vermißtenlisten der Neserve-Jnsanterie-Regimenter 100, 101 und 248 sind eingegangen und liegen zu jedermanns Einsicht in unserer Geschäftsstelle aus. —vsz. S o n d c r z u w e i s u n g von D e i g w a r e n. In der Presse wurde berich- et, daß der Einwohnerschaft von Chemnitz eine Sonderlieserung von einem Pfund Teigwaren -.«gesagt wurde. Tas Sächsische Wirtschaftsnüni- üerinm weist darauf hin, daß diese Sonderzu- age nicht nur an Chemnitz, sondern an alle lommunalverbünde Sachsens zngcteilt wird, da gundsätzlich die Bevölkerung aller Kommunal- oerbände gleich behandelt werden muß. — Schade, daß sich das Wirtschaftsministeriuni bei dieser Gelegenheit nicht auch über die Kar - toffclfrage ausläßt, denn es war glcich- -,citig von Chemnitz behauptet worden, daß dort IO Psnnd Kartoffeln verausgabt wer den. — Aus Dresden wird hierzu berichtet: N cun Pfund Kartoffeln werden in Dresden in der nächsten Woche auf die Wochcn- ckartosfel-Knrten verteilt. Davon gelten als Nach- ieferung für die Woche vom 17. bis 28. August 2 Pfund. Der Preis für ein Pfund Kartoffeln beträgt 18 P f g- In H o h e n st e i n - E r n ft thal und Umgebung gelangen die Kartoffeln bekanntlich zum Preise iou 2 2 P s g. je Pfund zum Verkauf. Eine Aufklärung über den Preisunterschied erscheint geboten. * — Keine erhöhte Brotration für I m mobi l-c. Das Ministerium sür Milüärwesen gibt bekannt, daß es davon Nb- iand nehmen muß, die vorgesehene Erhöhung der täglichen Brotportion für Immobile von 500 Gramm ans 600 Gramm einzuführen, da die versorgungsberechtigte Bevölkerung wöchenl- ich nur 5 Pfund Brot erhält und Brotzulagen nur noch an Kohlcnbergarbeiter, schwerstarbei- ende Binnenschi'fer, sowie Lokomotivführer und Heizer auf Dampflokomotiven gegeben werden. Eine Erhöbnng der Brotration für Immobile würde daher angesichts der üblen Gesamtver- vflegungslage Sachsens notgedrungen zu einer chweren Mißstimmung unter der gesamten übri gen Bevölkerung führen, die im Interesse des ülgcmeinen sozialen Friedens unter allen Um ständen vermieden werden muß. * — Freigabe der H e r b st g e in ü s e. Der Reichsernährungsminister hat sich damit ein- lerslanden erklärt, daß auch das Herbßgemüse nm jeder Zwangsbewirtschastung freibleibe. * — S ch u h >v erl ohne Bez u g s - s ch e i n. In den nächsten Tagen wird die Be- äarfsfcheinpfticht sür Schuhwaren sortsatlen. tleber die Wirkung dieser Freigabe macht die Nenhsstelle für Schuhversorgung folgende Mittei lungen: Es konnten bisher zwar jährlich nur I2 Miktionen Paar bezugsscheinpflichtige Schube 'ergestellt werden, d. h. nur etwa jeder sinüte omüe ein Paar Schuhe im Jahre erhallen; da für betrug der Preis aber auch zwischen IO und 50 Mk., war also noch erschwinglich. Es stellt iber fest, das; der Preis für in- und ausläiibj- ühes Leder sich in Zukunft auf 0 und l6 Mk. >er Ouadralsnß stellen wird, d. h. der Schuh- uiackier Ivird sür das Leder allein etwa IMMk. ür ein Paar Schuhe zu zahlen haben. Rechnet mau deu Arbeitslohn hinzu, so kommt man zu dem Ergebnis, daß in Kürze jedermann ein Paar Schuhe sich kaufen kann, wenn er imstande st, dafür — I75 bis 200 Mk. zu zahlen! — Die Negierung ivird deshalb eine Versorgung der minderbemittelten Bevölkerung mit Schuh- waren (z. T. aus Heeresbeständen) vornehmen. * — M a ßlos e E r h ö h u n g d e r S ü ß- sl o s s p r e i s e. Ter demokratische Abgeordnete AEumann-Hofer fragt in der Nationalversamm lung an, ob der Neichsregierung bekannt sei, daß die Neichsznckerstelle angeblich wegen der erhöhteu Geslehungskosien die Preise sür Süßstoff' oerdoppelt habe, so von Saccharin von 200 aus tOO sür das Kilo, obwohl die Herstellungskosten, »übt IO v. H. dieser Summe betrüge». — Kein Wunder, daß bei derartigen Erhöhungen der Schleichhandel blüht. * — T i e B a r f r e i m a ch u ng vo n P o st s e ii düng e n wird, wie verlautet, im Neickspostgebict demnächst eingesührr werden, linier Barsreimachung versteht man die Entrichtmig der 'Postgebühr in Geld, statt des Aufilebens der Postmarke. Bereits vor dem Kriege war dieses Verfahren bei verschiedenen Postämtern sür Massenscndungen eingesührt. Die Auflieferer von Mafsensendungen an Briefen, Drucksachen usw. gaben bei deu betreffende» Postämter» die Seiidimge» unfrankiert ab und entrichteten den Betrag, worauf ein entsprechen der Stempel die Sendung als. „sreigemacht" be zeichnete. Tie jetzt für das ganze Reichspostge-- biet angeküudigte Barfreimachung dürfte cbcn- mlls mir für Massenscndungen zur Anwendung kommen. " Hohenstein-Ernstthal, 18. Aug. Aus einem Hausflur der Weinkellerstraße ist am Sonnabend abend ei» Kinderwagen verdachtloZ gestohlen worden. Sachdienliche Mitteilungen wolle man der Polizei mittcilen. a. Langenberg", 18. Aug. Eine uuver- hoffte Freude wurde deu hier wohnenden Ange hörige» des seit über drei Jahren in Nußland vermißten Soldaten Zwingenberger dadurch zu teil, daß sic dieser Tage von dem Vermißte» eine Karte erhielte», durch die er seinen Ange- . hörigen mitteilt, daß er sich auf der Fahrt in die Heimat befindet. a. Langenberg, 18. Aug. Mit gefähr lichen Kartoffcldicben lMtc es vor einigen Ta gen Herr Gutsbesitzer Fankhänel zu tun. Er überraschte nachts auf seinem Felde 4 Männer beim Stehlen von Kartoffeln. Die Täter ließen ich durch das Erscheinen des Besitzers nicht nur ücht stören, sondern traten ihm — jeder mit einem Revolver bewaffnet — ganz offen ent gegen. Herr Fankhänel war unter diesen Um ¬ ständen gezwungen, von einer Verfolgung der Diebe abzusehen, die jeder Eren Rucksack gefüllt hatten. In der Nacht zum Sonntag ist erneut bei Herrn Gutsbesitzer Harlig ein Kartoffeldieb- stahl verübt worden. S Ursprung, 18. Aug. In dem gestrigen Vormittagsgottesdienst erfolgte die Einweisung des Herrn Kirchschullehrers Grimm in sein kirch liches Amt. > * Glauchau, 18. Aug. Ein Gauner erschien in einer hiesigen Konditorei und bot dem In haber markenfreien, ausländischen Zucker fltr 7 Mk. das Pfund an. Die Menge sei — un gefähr sür 350 Mk. — sofort lieferbar. Eine halbe Stunde nach Kaufabschluß erschien ein Soldat mit dem „Markenfreien* und forderte den Betrag. Der Konditor, dem die schnelle Be lieferung doch etwas verdächtig schien, überzeugte sich von dem Inhalt. Richtig, der Papiersack enthielt Zucker — wenigstens oben drauf war eine kleine Schicht; denn der größte Teil war — Salz. Der Soldat wurde verhaftet, während , der „Zuckerreisende*, der an der Post sehnsüchtig den Betrag erwartete, die Flucht ergriff. — In Haintchen wurde ein ähnlicher Schwindel verübt, wobei der Käufer Sand statt Zucker erhielt. * Rothenbach, 18. Aug. Einem hiesigen Gartengulsbesitzer war im Februar von seinem Felde ein landwirtschaftlicher Wagen gestohlen worden. Jetzt ist der Wagen im Besitze eines Gutsbesitzers in St. Egidien gesunden worden, der ihn durch einen 13jährigen Schulknaben von dem Felde des Eigentümers heimlich hat weg- jähren lassen. * Limbach, 18. Aug. Im Grundstück Hohensteiner Straße 84 ist ein Fall von Pocken amilich festgestellt worden. Die Krankheit ist, wie einwandfrei feststeht, von Hohenstein-Ernstthal cingeschleppt. Der Erkrankte, sowie dessen Fa milie sind sofort im hiesigen Krankenhause unter gebracht woiden. Schutzimpfungen wurden vom "Stadtrat angeordiM. * Chemnitz, 18. Aug. Der Rat der Stadt beschloß, die Kosten der Beerdigung der bet den Slraßenkämpfen am 8. August getöteten Zivil personen auf die Stadtkasse zu übernehmen und den Hinterbliebenen der Getöteten, soweit sie den Ernährer verloren haben, bis zur Regelung ihrer Versorgungsansprüche nach den Sätzen der Er- werbslosenfttrsorge Unterstützung zu gewähren. — Nach den neuesten Feststellungen haben die Straßenkämpfe insgesamt 36 Opfer gefordert; 2 Offiziere, 19 Soldaten und 15 Zivilisten * Frankenberg, IS. Aug. Auf dem Bahn hofe geriet ein Mtlilttilastauto in Brand. Hier bei erlitt ein Soldat der Reichswehrtruppen schwere Brandwunden. * Dresden, 18. Aug Die Dresdner Licht spieltheater-Besitzer haben beschlossen, wegen der Gefahren, die der gesamten Kinematographie aus dem Spiel übererotischer Filme erwächst, eine eigene Zensur-Kommission zu bilden. Sämtliche Kinobefttzer haben sich verpflichtet, die von dieser Kommission abgelehnten Filme nicht zur Auf- sührung zu bringen. Der Nat hat zur Be schaffung geeigneter Arbeitskleidung und von dauerhaftem Schuh- und Strumpswerk zur kostenlosen leihweise» Ueberlassung an Erwerbs lose, denen eine Beschäftigung auf dem Lande vermittelt wird, 60000 Mk. bewilligt, desgleichen 10000 Mk. zur Verabreichung einer Mvrgen- suppe sür hungrige Schulkinder und 200000 Mk. zur Herstellung von Nvtbehelsswohnungen. * Borna, 18. Aug. In Fiößberg wurde Nüs 3 /.jähüge Töchterchen des Geschirrführers Füngier von einem Automobil tödlich überfahren. - * Rochlitz, 18. Aug. Im Gutsbesitzer Köhlerscheu Gehöft in Stöbnitz wurde durch Feuer ein Seitengebäude vernichtet, wobei größere Futterooiräte verbrannten, t Schweine sowie eine Anzahl Hühner sind dabei umgekommen. * Meerane, 18 Aug. Eine nette Sub- missionsblüte wird in folgendem glaubwürdig . mitgeteilt: Eine hiesige Unternehmergruppe, die die verzweifeltsten Anstrengungen macht, hierorts Arbeitsgelegenheit zu schaffen, will einen ihrer Betriebe mit elektrischem Licht versehen Von den hierzu eingeforderten Kostenanschlägen lautet einer aus 4950 Mark, der andere begnügt sich mit der Kleinigkeit von, 18 960 Mark — Wer hat da nicht rechnen können? * Dennheritz, 18. Aug Verunglückt ist in der Nähe des Gasthofs „Zum silbernen Pelikan" ein mit 100 Zentner Koks beladenes Lastauto nebst Anhängewagen Von Zwickau nach Crimmitschau fahrend, geriet es, infolge Versagens 1>es Steuers, in den Chausseegraben und über schlug sich Glücklicherweise sind der Chauffeur. und der Begleitmann ohne Schaden davon ge kommen. f * Zwickau, 18 Aug. Die fünfjährige Isolde Scheffler wurde in der Schneebeiger Straße von einem Straßenbahnwagen überfahren und auf der Stelle getötet. * Marienberg, 18 Aug. Der Bezirksaus schuß beschloß, den Brolpreis von 25 auf 27 Pfg. für das Pfund und den Preis sür das 75-Gramm-Weißbrot von 6 auf 7 Pfg. zu erhöhen. Die Vergnügungssteuerordnung für den Bezirk wurde genehmigt. * Annaberg, 18. Aug In der letzten Stadtverordnctensitzung stand eine Ratsvorlage auf Einführung einer Einwohnerwehr auf der Tagesordnung Nach längerer Aussprache wurde diese in namentlicher Abstimmung mit 14 gegen 13 Stimmen abgelehnt. * Oelsnitz i. V., 18- Aug. Einer Gasver- gistung erlag die „Wartburg'-Wirtin Frau Albine verw. Richter. Im Bierkeller war ein Gaslettnngshahn versehentlich offen gelaffen! worden; als die Frau, durch starken Gasgeruch I aufmerksam geworden, den Hahn schließen wollte, ist sie bewußtlos geworden und hat infolge plötz- j lich eingetretener Herzlähmung den Tod gefunden ' * Bautzen, 18. Aug. Tödlich verunglückt ist im nahen Pließkowitz die Wirtschaftsbesitzers. witwe Mühle. Beim Anspannrn gingen Kühe und Wagen über sie hinweg und brachten ihr tödliche innere Verletzungen bet. * Zittau, 18 Aug. Hier fanden zwei Ver sammlungen statt, in welchen der Oberbürger meister Dr. Külz Bericht erstattete über das Ergebnis der Verhandlungen zwischen der Ledensmittelkommisston, die die Demonstranten nach Dresden geschickt hatten, mit der sächsischen Regierung. Das Landeslebensmittelamt hat eine wesentliche Besserung in der Zuteilung der Lebens mittel an die städtische Bevölkerung zugesag', u. o. die Gewährung einer Ausgleichszuteilung von Haferflocken als Ersatz für die Kartoffeln, die Einstellung der Zuweisungen von Suppenmehl und Kartoffelwalzmehl, die beschleunigte Zu- Weisung von Einmachzucker, die möglichste Er haltung der wöchentlichen Kartoffelralion von 7 Pfund, die Befürwortung einer allgemeinen Erhöhung der Brotration durch das Reich und eine Herabsetzung der Ausmahlung des Getreides. Irr 6Mt am öaaatag. —s. Hohenstein-Ernstthal, 18. Aug. An den Wettkämpfe!! m» die Meisterschaft in der Gmigr»ppe Erzgebirge, die am gestrigen Sonn tag in Chemnitz ausgctragcn wurden, nahmen aus un'erer Stadt 6 Mitglieder des Turnerbun- des teil; sie waren seltsamerweise die Einzige», die den Niedercrzgcbirgs-Gau (39 Vereine) ver- träte». Die Kämpfe, die innerhalb der zehn Gaue geliefert wiirdeii, waren reich und spannend. Manch prächtige Gerütiibung wie auch stattliche Leistungen im volkstümlichen Turnen konnte die riesige Zuschauermeiige beobachten. Dreien von de» hiesigen Teilnehmern gelang es, Siege zn erringen. Es wurden die Herren W. Leipziger- Erster im Kugelstoßen (10,08 Meter), Zweiter im Schleuderbnll und Dritter im Hochsprung; P. Helbig Ziveiter im Barreiituriien sowie K. Richter Triller am Pferd. Die drei Sieger sind demnach Anwärter für die api 14. September ebenfalls in Chemnitz auszutragenden Endkämpfc mil die Meisterschaft. —w. Im Fußballspiel standen sich gestern auf dem Schützeiiplatze die 2. Manuschast des V. f. B.-Glauchau »nd die 1. Mannschast der Fußballableilung des Sportvereins „San dow" gegenüber. Tas Spiel zeigte wiederum das gute Zusammenarbeiten „Sandows", das ihm auch mit 9 : 0 zum Sieg verhalf. -- I»- leressante Wettkämpfe werden die am 24. d. M. Vd iniiendeii Verbandsspiele im Gau Weslsachsen bringen, in denen „Sandow" in Klasse 2 spiel!. ):( Oberlungwitz, 18. Aug. Begünstigt, wm berrlichsten Welter tnett gestern nachmittag der Turnverein „Saronia" ei» Schauturnen ab und beging damit gteichzeüig die Feier seines lOiähiigc» Slistimgssejles. Ter Verein sammelte bierzu iii Häbgels Gasthaus, von wo der Ab- marfch mit Musik »ach dem Turnplätze erfolgte. Doit entwickelte sich inner den Augen vieler Zu schauer bald ei» bmiles turnerisches Leben. Nach mem Rnsmarsch und Freiübungen, zu denen 56 Turner antralen, folgten Geräteturnen mit Wechsel, sowie ein T»r»e» der Vorturner am Dprmigtüch. Als neue Erscheinung auf dem Durnplatze muß das Kinderturnen bezeichnet werden, das der Verein in großzügiger Weise in die Wege geleitet hat. Nicht weniger als 220 Kmder münne» narb einem Nusmarsch Ausstel lung zu Freiübmigen, deren gutes Gelingen IeugniS sein dürfte für sowohl planmäßige Vor- bereilung sür den Tiirmmlenicht wie auch eine» !.» en Erfolg der geleistete» Arbeit. Da die klei ne» Jünger Jatms nicht nur bei den Freiübim- ge», sonder» auch bei dem Geräteturnen ein großes Interesse mi de» Tag legten, darf der Verein amh ^ernerln» auf eine» Erfolg in dieser Richtung Hosse». Dem Ki»dertur»e» folgte» vier Fa»stballfpiete, die folgendes Ergebnis hatten: „Sarrmia" 1 gegen Allg. Tv. Wüstenbrand 1 107 : 100 für „Saxonia"; die 2. Mannschaft ver lor gegen Allg. Tv. Grüna ll mit 72 : 88; die I. Maimschast gewann gegen Allg. Tv. Grüna 1 mit 10 l : 75 und die 3. Mannschaft gegen Allg. Dv. Grüna III mit .52 : 41. Ten Schluß des Lumens bildete» Kürturnen und Spiele. -i- Fußballspiel. Tas gestern muh- miitag auf dem Platze des Sportvereins „Sim son" ausgctragcne Kraiizweltspiel zwischen „Sim son" I gegen „Ning"-Chrmnitz Ib gewannen die Hiesige» mit 1 : 0. Letzte Nachrichten. Köln. Der britische Premierminister Lloyd George, Minister Churchill und Asquith find am Sonntag ck Köln, wo sich das Große Haupt quartier der cnglischen Kontinental-Truppen befindet, eingetroffen Asquith mar bereits kürzlich in Köln. Ls ist der erste Fall, daß seit 5 Jahren ein aktiver Staatsmann dec Entente auf deutschem Boden weilt. Zur Feier der Anwesenheit finden morgen Dienptag große Truppenparaden statt. Luzern. Der Präsident der internationalen Sozialtstenkonserenz in Luzern, der englische Arbeiterführer Arthur Henderson, sagte zu einem schweizerischen Journalisten: Ich glaube an die Notwendigkeit einer Revision des Friedens von Versailles ebenso wie die ganze Sozialisten partei. Desgleichen erkenne ich die Forderung der sofortigen Zulassung Deutschlands, Oester reichs, Ungarns und Rußlands zur Liga der Nationen an. verantwortlich für die Schriftleitung: Dagobert Sulp, sür OertlicheS u. Anzeigen; Bruno Preiß, «erlag und Druck! Gustav Hohenstein, Hohenstein-Ernstthal.
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