Volltext Seite (XML)
WWM-CrlWlerAlWr Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn- und Feillage skr den nächstfolgenden Tag. c>c>c>c>c>c>cioi,or>Ocioc»2» Bezugspreis: Burch Bolen srei ins Kaus geliefert monatlich Mark 1.2S. Durch die Post bezogen vierteljährlich Mark ».«0 ausschließlich Bestellgeld. Einzelne Nummern 10 Pfennig. zugleich Oberlungwitzer Tageblatt und Gersdorser Tageblatt Anzeigenpreis: Orts-Anzeigen die 6-gespallene Korpuszeile 25 Pfennig, auswärtige 35 Pfennig, die Neklamezeile 75 Pfennig. Gebühr für Nachweis und lagernde Briese 20 Pfennig besonders. Bei Wiederholungen tarifmäßiger Nachlaß. Anzeigenausgabe durch Fernsprecher schließt jedes Beschwerderecht aus. Bei zwangsweiser Eintreibung der Anzeigengebühren durch Klage oder im Konkurssalle gelangt der volle Betrag unter Wegfall jeden Nachlasses in Anrechnung. Sämtliche Anzeigen erscheinen ohne Ausschlag im „Oberlungwiher Tageblatt" und im „Gersdorser Tageblatt". lfür Kobenstein-Ernstthal. Oberlungwitz, Gersdorf, Kermsdors, Büsdorf, Bernsbors, WüstWwWM, Mittelbach,Grüna,Ursprung,Kirchberg, Erlbach,Meinsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursbo^MK, .' „r ---- — . " " - bl i'. 182» Fernsprecher Nr. 151. SMtStUd, teil s. AtlW 1SU Geschäftsstelle Bahnstraße 3. 48. 3«hrgMg Bezirksverband. L Nr.: 1060. LI. Amerikanisches Weizenmehl. Es kann ein 11. und 12. Pfund amerikanisches Weizenmehl aus den Kops der ver« s gungsberechtigten Bevölkerung abgegeben werden. Preis sür Pfund 42 Psg. Als Ausweis dienen zwecks Kontrolle die Abschnitte 11 und 12 der Mehlmarken (,Au»- ! ldisches Mehl"), die den Behörden noch zugehen. Die Marken sind bet der Abrechnung ein« z reichen. K-L. Nr.: 322. Getr. a. II. Berfütterung von Gerke. Da auch die Gerste der Ernte 1919 in volem Umfange beschlagnahmt ist, dürfen Unter« »ehmer landwirtschaftlicher Betriebe aus selbsterbauter Gerste nur verbrauchen: Die zur Bestellung i. c zum Betriebe gehörigen Grundstücke benötigten Saatgutmengen, sowie die zur Ernährung der Selbstversorger und zur Fütterung des im Betriebe gehaltenen Viehes zulässigen Mengen, die durch »ine demnächst ergehende Verordnung de» Reichsernährungsministeriums festgesetzt werden, eine Der- n cndung »on Gerste zu Fütterungszwecken wird aber voraussichtlich mit Rücksicht auf die Frei- - ab» des Hafers nur in sehr beschränktem Umfange zugelassen werden. Bis zum Erlaß dieser Verordnung ist jede Versütterung von Gerste »erbaten und strafbar. Glauchau, den 6. August 1819. Frhr. ». Melck, Amtshauptmann. « Es sind vom Reichsgesetzblatt die Nummern 138—138 und 141—I4S esngegangen. Diese Gesetzblätter liegen 14 Tage lang im Ralhause, Zimmer 9, aus. Ein Inhaltsverzeichnis hängt rm Hausflur des Rathauses. „ Hahenstein-Ernstthal, am 7 August 1019 Der Gtadtrat. Keks, 4 Päckchen ----- I Pfund — 1,56 Mk. für Kinder bis 4 Jahre auf Lebensmittel karte k Nr. 1 — 180 bet Elster, Dresdner Str, Nr. 181—360 bei Lange, Schubert« und Bahnstr, Nr. 2081-2400 im Konsumverein. Es ist abzuschneiden Maike C von der roten und Marke 3 non der grauen Karte. Der noch nachzuliefernde Zwieback ist bis heute noch nicht eingegangen. Dieser kommt voraussichtlich Anfang der nächsten Woche zur Ausgabe. Hohenstein-Ernstthal, am 8. August 1919 Das städtische Lebensmittelamt. Auslands-Margarine, I Person /, Psd. -- 3.80 Mk. 1351—2600, 4576—4880: Beyer, 2681—3340, 4981—5600: Lässig, 3341-3700, »601—5850: Horn. Ausländische Hülsenfrüchte. Jede Person V. Pfd. 63 Psg. 1—200: Lorenz, Hütten grund, 201—715: Floß, Wcmkellerstr, 718—1215: Schneider, Altmarkt, 1216 — 1580: Engler, Logenstr., 1581—2135: Koitzsch, Waiscnhausstr, 2136-3080: Winter, Karlstr., 3081-3355: Rein« hold, Bahnstr., 3358 —3700: Krübel, Oststr, 4001- 5850 : in den Geschäftsstellen des Konsum-Vereins. Neumärker: Sonnabend Pferdefleisch, 1 Person 125 Gramm. Marke ?. Nr. 1677—1776: 8-9, 1777—1876: 9-18, 1877-1876: 10-11, 1877 bis 2076: 11—12, 2077—2176: 12—1, 2177—2293: 1—2. „Neue Name". Im letzter Zeit hat inan sehr häufig von einer Wertmuweruizg der deutschen Beamten schaft gesprochen. Ja, man ist z. T. sogar so weit gegangen, den Beamten seit der Revolution dir,Oe Jnteresseulosigkeit vorzuwerfen. Gewiß mögen Ausnahmefälle vorgekouunen sein, aber di« sind auch früher fcstzustellen gewesen, weit vor der Revolution, lind derartige Fälle wird man auch iu künftigen Zeiten noch seststelteu können. Ausnahmen, die es stets geben wird. Bei der anerkannten Bedeutung eines im Kern gesunden Beamtentums für die Allgemeinheit sei hier auf eine der Ursachen hingewiesen: die falsche Wertung des Wortes: „Freie Babn den. Tüchtigen." Mit diesem Wort wird leider heute viel zu Unrecht gekrebst. Die wirklich Tüchtigen berauschen sich nicht an diesem Zaubertranl; sie wissen, wie schwerer, ernstester Arbeit e4 bedars, Kenntnisse und Erfahrungen zu sammel» uud dienstlich auS- zuuützcn. Aber wer ans der großen Masse der TurchschnittSbeamtcu hält sich nicht anch sür tüchtig? Ganze Bcamtenklassen gründen auf die Tüchtigkeit eiuzelucr aus ihrer Mitte hohe For derungen-, sind mißmutig, das; diese bisher un erfüllt blieben, und werden bei dem leichtsinni gen Spiel mit Schlagworten immer verbitterter, weil ihre unberechtigten Wünsche nie befriedigt werden können. Man erklärt die Stellung eines nächsthöheren Beamten für nicht eben bedentend, möchte aber den Platz auf Grund eigener Tüch tigkeit einnehmen; kein Wunder, daß jede Bc- amtengruppe sich nach unten wehrt und ein un gesunder Geist in die Beamtenschaft getragen wird, der jedes soziale Empfinden erstickt. Alle Einsichtigen unterstreichen das Wort „Fr»ie Bahn dem Tüchtigen", aber sie setzen eine j Binsenwahrheit daneben: von allem unnötigen Ballast befreite, gerechte F a ch P r ü f u n - g e n sollen die Tüchtigkeit erweisen. Nehmen wir als Beispiel die große Reichs- Post- und Telegraphen-Venvaltung! Die Stellen der Rechtsbeislände, der Bauräte, der Ingenieure werden immer Studium voraussetzeu, also sür den Aufstieg des Postboten nicht in Frage kom men. Die übrigen höheren Beamten sind bisher allein durch die höhere Verwaltungsprüsung iu ihre Stellungen gelangt. Hat ein wahrhaft tüch tiger mittlerer oder unterer Beamter durch Selbst studium tatsächlich die Fähigkeit erworben, eine nächsthöhere Dienststelle auszufüllen, so wird er die Oberschaffner-, Assistenten- oder Sekreiärprü- fuug und letzten Endes auch die höhere Verwal- tuugsprüfung nicht scheuen. Auf die notwendige Beschränkung gewisser Fachprüfungen für werk tätige Beamte auf deren ureigensten Wirkungs kreis eiuzugehen, erübrigt sich hier. Eine besondere Würdigung ver dienen die jungen mittleren Be amte n. Sie müssen trotz ihrer Jugend allen Anforderungen gewachsen sein; sie liefern die schnell auswechselbaren Räder des großen Getrie bes, die bald hier, bald dort eingesetzt werden müssen. Tie untere und die mittlere Beamten schaft erfordert Jugend, allo werd unter der eiu- tretcnden Jugend eine Auölcje statifiudeu müssen, diese ergibt sich naturnotwendig aus der Schul bildung. Wie schon dargetan, soll auch den tüchtigen unteren Beamten freie Bahn bleiben. Wird das Wort „Freie Bahn dem Tüchtigen" regierungsseitig in diesem Sinne offen gedeutet, werden die Beamten ausreichend besoldet und einigermaßen gleichmäßig angcstcllt und beför dert, werden ihre Grundrechte der lebensläng lichen Anstellung, des NuhcgehaltSanspruchS, der Witwen- und Waisenvcrsvrgung und alle mora- lischen Errungenschaften gewährleistet, so schwin den trügerische, unberechtigte Hoffnungen, die gesunden alten werden gefestigt, und die Beam tenschaft wird wieder, was sie war, die festeste Stütze des Staates zum Segen der Allgemeinheit. Wer da; Elend in Polen veröffen.licht der „Vorwärts" folgende Einzelhei ten. Er schreibt u. a.: Die Not ist bei der un glaublichen Teuerung furchtbar. Der Huuge r- thphus wütet in erschreckendem M aße und rafft Tag für Tag Hunderte und tausende hin. Die Lotterwirtschaft der polnischen Negierung ist außerstande, dem Nebel zu steuern. Tie Ursachen sind Arbeitslosigkeit und Lebens mittelnot. Tas polnische Birmingham, die Stadt der Spinnereien nnd Webereien, Lodz,, z. B. hat bei einer Einwohnerziffer von 400 000 über l 10 000 Arbeitslose aufzuweisen, Kalisch bei un gefähr 40 000 Einwohnern 8000 Arbeitslose. Noch schlimmer sind die Verhältnisse in Galizien und in- den Randgebieten Polens. Dazu die un geheuere Lebensmittelnot, deren Folgen wieder um une>1chwingliche Preise sind. Zwar hat die Entente mehrmals versucht, durch große Lebens mitteltransporte dieser Not zu steuern. Aber ab gesehen von dem die Zufuhr weit übersteigenden Bedarf verhindert schon der korrumpierte Beam- tenapparat eiue gerechte Verteilung selbst dieser unzureichenden Lebensmittel. Wie kann der pol nische Arbeiter, der 3 Mk. täglich Arbeitslosen unterstützung erhält, sein Leben sristen, wenn er 3 bis 4 Mk. sür 400 Gramm Brot bezahlen muß! Von anderen Gebrauchsgegenständen ganz zu schweigen; kosten doch ein Paar Stiesel 650 bis 700 Mk., ein Hemd 70 bis 80 Mk. Am schlimmsten ist es aber mit dem Wohnungswu cher. Eine Zweizimmer-Wohnung in der Vor stadt ohne den in deutschen Städten gewohnten Komfort kostet z. B. 1800 bis 2200 Mk. das Jabr, möblierte Zimmer 140 bis 200 Mk. mo natlich. Wenig besser ist die Lage der Arbeiter, de nen es gelungen ist, irgendeine Beschäftigung zu erlangen. Eine soziale Fürsorge des Staates kennt m a n- i u P o l e n n i ch t. Alle Versuche der polnischen Arbeiter, sie durch zudrücken, werden von der reaktionären Polni schen Regierung, die im Stile des zaristischen Knutenregiments fortwursielt, mit allen Mitteln pvliwilicher Willkür unterdrückt. Belagerungszu stand, Maschinengewehre, Gendarmen — das sind die Mitlelchen, mit denen man den polnischen Arbeiter zur Raison zu bringe» versucht. Man denke aber nicht, daß dieser Zustand der Ent rechtung nur für das ehemalige russische Poleu Gel ung hat. Auch die neuen polnischen Macht haber in Posen, die Korfanty, Adamsky und Ryder haben es in den sieben Monaten ihres angeblich demokratischen RegimS zur Genüge be wiesen, von welchem Geiste diese Volksbeglücker beseelt nnd mit welchen Mitteln sie zu regieren gewillt sind. Während die Herren an der Spitze sich mit Ministcrgehältern bedacht haben, zwingt man die mittleren und unteren Beamten, die bei der herrschenden Arbeitslosigkeit keine andere Wahl batten, mit lächerlichen Friedensgehältern fürlieb zu nehmen. Ter B ii r g e r m e i st e r v on Pose n z. B., ohnehin ein vermögender Advokat, bezieht 24000 Mk. jährlich nebst Repräsentationsgeldern in unbekannter Höhe, der Polizeipräsident von Po sen, ein f r ü h e r e r H a u s d i e n e r von Wertheim in Berlin und Former von Beruf, ebensoviel. Natürlich haben die Herren je ein Auto zur Verfügung, Adjutanten, luxu riös eingerichtete Bureaus usw. Demgegenüber erhallen die Mitglieder der Bürgerwehr, meist verbciratete Leute mit 4 oder 5 Kindern, sage uud schreibe 200 Mk. monatlich, Stadtsekretäre, Assistenten und dergl. 1800 Mk. jährlich. Das im Taumel der Freude über die nationale Selb ständigkeit erst jubelnde polnische Volk hat bald genug erkannt, wohiu der Kurs geht, nament lich, als die ersten Steuerzettel ins Haus flo gen. Die Sozialdemokraten Posens und Polens haben gegen die Lotterwirtschaft protestiert und für Aufklärung im Volke gesorgt. Die Folge Ivar: genau wie in Kongreßpolcn, setzte in Po ¬ sen ein förmliches Kesseltreiben gegen die polni schen und deutschen Sozialdemokraten ein. Alle öffentlichen Versammlungen der Arbeiter wurden gewaltsam mit Hilfe der Polizei auseinander gejagt; die Teilnehmer, selbst Frauen, blutig geschlagen und die sozialdemokratischen Führer verhaftet. MfmMntMiWg sör Gemeindevektreltt. VSZ. Das Gesetz über die Wahlen sür die Gemeindeverwaltung vvm 17. Juni 1919 b»- j sümml, daß ehrenamtlichen M i t g l i *- I der» von Gemeindevertretungen sür die Teilnahme an Verhandlungen und Dienst- Verrichtungen außerhalb des Gemeindebezirts Tagegelder uud Reisekosten zu vergüten sind, und ftelit weiter den Gemeinden srei, solchen Personen für die Ausübung ihres Ehrenamtes eine angemessene Aufwandsentschädigung zu ge währen. Das Nähere wird^ in beiden Fällen ortsgesetzlicher Regelung überlassen. Damit wächst den Gemeinden ein neuer, nicht unbe trächtlicher Aufwand. Es darf aber nicht ver kannt werden, daß mit den Ausgaben-, die den Gemeinden danernd erneut zuwachsen, auch der Zeitaufwand für die Beratungen ihrer Körper- ühaflen erheblich gestiegen ist, und daß dadurch besonders für diejenigen Gemcindevertreter, die gegen Lobn beschäftigt und an feste Arbeitszei ten gebunden sind, Einbußen entstehen, die häu tig geeignete Persönlichkeiten aus diesen Kreisen abiyü.en werden, sich ehrenamtlich zu betätigen. Nachdem das Gesetz die Grenzen der Wählbar keit erweitert und damit auch den Minderbcmit- !ct eu in weiterem Umsauge als bisher den Zu gang zu deu Gemeindeämtern geössnet hat, müs sen ivlche Hindernisse nach Möglichkeit beseitigt werden. Indes; soll nach der ausdrücklichen Ab- ücht der Volkskammer «ine Bereicherung der Ge meindevertreter vermieden werden. In kleineren und miitleren Gemeinden wird die beste Form ür die AnswandsersMttnng darin gefunden wc»- den, daß man den Ausfall an Arbeitsverdienst ersetzt. Die genaue Erstattung des tätlichen Auf wandes wird hier nicht durchzuführen sein; man wird vielmehr zweckmäßig die Gewährung von LitznngSgeldcrn oder von Pauschbeträgen in run der Jahressumme zukommen, letzterenfalltz unter entsprechendem Abzug für versäumte Sitzungen-. Wird die Aufwandsentschädigung als Pausch- stlmme gewährt, dann ist weder die Beschrän kung auf Minderbemittelte, noch eine Abstu« stmg nach dem Einkommen zweckmäßig. Der Verzicht auf die Aufwandsentschädigung steht frei. SoriMftMMmnr. Die internationale Sozialistenkonferenz hat gestern in Luzern ihre zweite Plenarversamm lung abgebalten. Der Holländer Wiegen erstat tete zunächst den Bericht über die Tätigkeit der Organisation der Internationale. Danach bestehe die Absicht, die nächste Konferenz am 2. Fe bruar 1920 in Genf abzuhallen. Diese Konfe renz soll endgültig Beschluß über die Bcratungs- gcgeustände fassen. Es wurden folgende allge meinen Grundsätze vorgeschlagen: 1. Politische lind wirtschaftliche Organisation der Arbeiterklasse zwecks Abschaffung der kapitalistischen Gesell schaftsformen und Sicherung der völligen Be freiung der Menschheit durch die Eroberung der politischen Macht und durch die Sozialisierung der Produktions- und Austauschmittel, 2. Inter nationale Einheit und Aktion für die Organisa tion des wahren Völkerbundes, der der Wunsch aller Völker sein werde, die ihrer Geschicke Herr sein werden durch den Kampf gegen den Impe rialismus, und für die allgemeine und gleich zeitige Abschaffung des Imperialismus und der Regimes der Rüstungen, um den Weltfrieden zu sichern. 3. Die Internationale vertritt und ver teidigt die Interessen der unterdrückten Völker und Rassen. 4. Zur Erreichung dieser Ziele dienen der Arbeiterklasse drei Formen des Kamp fes: die politische, die genossenschaftliche und die gewerkschaftliche. Der Vorschlag der Kommis-