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Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sony- und Festtage sür den o»oooooooooousoooo nächstfolgenden Tag. ooociOOoooooooooooo Bezugspreis r Durch Boten frei ins Kaus geliefert monatlich Mark 1.20. Durch die Post bezogen vierteljährlich Mark SW ausschließlich Bestellgeld. Einzelne Nummern 10 Pfennig. » zugleich Oberlungwitzer Tageblatt und Gersdorfer Tageblatt Anzeigenpreis: Orls-Anzeigen die «-gespaltene Korpuszeile 25 Pfennig, auswärtig« 35 Pfennig, die Reklamezeile 75 Pfennig. Gebühr für Nachweis und lagernde Briese 20 Pfennig besonders. Bej Wiederholungen tarifmäßiger Nachlaß. Anzeigenausgabe durch Fernsprecher schließ! jedes Beschwerderecht aus. Bei zwangsweiser Eintreibung der Anzeigengebühren durch Klage oder im Konkursfallt gelangt der volleBetrag unterWegsalljeden Nachlasses in Anrechnung. Sämtliche Anzeigen erscheinen ohne Ausschlag im „Oberlungwitzer Tageblatt" und im „Gersdorser Tageblatt". Kobenstein-Ernstthal, Oberlungwitz. Gersdorf. Kermsdors, RÜsdors, Bernsdorf, WLsk«brM^ Mittelbach.Grüna,Ursprung.Kirchberg,Erlbach,Meinsdorf.Langenberg,Falken,LangenchursdorfAf», Nk. 1K1. F-mip«ch-, N, Mittwoch, dt« 1«. 3»li 1S1S, Geschäftsstelle Bahnsttaße 3. 4K. 3ahkWg '2.>>»>! Bezirksverband. Nr.: 216. ö. VttsorgWg der LütldVirtsAst mit Betriebsstoff. Für die landwirtschaftlichen Erntearbeiten soll Benzoltrieböl ausgegeben werden, das aus 50"/, Benzol und 50°/<> Marinegasöl besteht. Damit alle Motorbesitzer und Motorführer mit der V.rwendung dieses Betriebsstoffes bekannt gemacht werden, werden in den verschiedenen Motor- sabriken des Landes durch Hofrat Dr. Strecker Lehrgänge über Benzoltrieböl-Verwendung ab- gehalten werden, wozu vom Landeskulturrat das Weitere veranlaßt wird. Ihren Bedarf an Betriebsstoffen haben 1. die Landwirte für k) Pflüge, dl Dreschmaschinen, o) landw. Kleinmaschinen, ä> Wasserpumpen sür landw. Betriebe, s) landw. Meliorationsarbeiten, 2. die landwirtschaftlichen Molkereien, ^3. die Gärtnereien, 4. die Stellmacher hier anzumelden und zwar spätestens bis zum 6. jeden Monats. Spätere Anmeldungen können nicht berücksichtigt werden. Ausgabe erfolgt durch Bezugsschein. Glauchau, am 14. Juli 1919. ' Amtshauptmann Frhr. v. Welck. PochtomrSse Sher KarloffeM^MWsWsiW)- Die Verpächter von Kartoffellohnsurchen, die die Namen der Pächter und die Fahl und Größe der verpachteten Furchen bei der Anbau- und Ernteflächenerhebung noch nicht angegeben baden, werden aufgefordert, dies sofort, spätestens bis Mittwoch, den 16. Juli d. I., noch in Zimmer Nr. 11 12 des Rathauses zu melden. Hohenstein-Ernstthal, am 14. Juli 1819. Der Stadtrat Haferflocken, jede Person 1 Pfund -- 62 Pfg 1—200: Lorenz, Hüttcngrund; 201—395: Heinze, Schützenstraße; 396—550: Müller, König Albertstroße; 551 — 715: Schuberth, Lichtensteiner Straße; 7I6—875: Vetter, Altmarkt; 876— 1030: Starke, Altmarkt; 1031—1210: Fichtner, Dresdner Straße; 1211—1505: Werner, Zillplatz; 1506 — 1700: Lässig, Herrmannstraße; 1701—1905: Eger land, Breite Straße; 1906—2075: Mugke, Landgraffstraße; 2076—2275: Straß, Karlstcaße; 2276 bis 2760: Winter, Karlstroße; 2761—2895: Stephan, Psarrhain; 2896—3065: Berger, Bahnstraße; 3066—3265: Erwin Wagner, Oststraße; 3266—3445: Türschmann, Aktienstraße; 3446—3700: Wagner, Centralstraße; 4001—5850 im Konsumverein. Schöpsenfleisch, 1 Pfund 4.50 Mk Jede Person 105 Gramm, Kinder die Hälste. , Margarine, 1 Person 50 Gramm -- 24 Pfg 871—1350, 4001—4575: Schmidt, 1351 bis 2600, 4576-4980: Beyer, 2601—3340, 4981-5600: Lässig, 560l-5765: Horn. Dänischer Weichkäse, jede Person /< Pld 2,20 Mk. 1—1350, 4001—4575: Schmidt, 1351-2500, 4576—4980: Beyer,2601—3340, 4981—5600: Lässig, 3341-3700, 5601-5850 : Horn. Städtische Berkaufsstelle. Mittwoch amerikanische Vollmilch, 1 Dose 3.10 Mk. Bis 4 Personen 1 Dose, über 4 Personen 2 Dosen 8—9: 4001—4300, 9—10: 4301—4600. 10—12: gegen Brotkarte Zu- teiluug für Kinder bis 1 Jahr. Volksküche Hohenstein-Ernstthal. Morgen Mittwoch von 3—5 Uhr Markenausgabe. Grüne Karten Nr. 876—880 und 1-854 Bekanntmachung. Kakao für Kinder von 1—6 Jahren wird abgegeben bet Frau Helene Kempe Nr. 515. Jedes Kind erhält 200 Gramm für 4.80 Mk. Die Bszugskarten sind hierzu im Rathaus — Zimmer Nr. 2 — am Mittwoch, den 16. Juli, zu entnehmen. Die Brotbezugskarte ist vor- zulegen. Oberlungwitz, am 15 Juli 1919. Der Gemeindevorstand. Spark asse Gersdorf (Unter Garantie der Gemeinde.) Zinsfuß: 3V,°/„. TaxliÄr Verziufusg. Eeschaftszeit Jedru Werkaft 8—1 Uhr, Mittwsch- außerdem von 3—5 Uhr, im Rathause, Zimmer Nr. 3. (Haltestelle der Straßenbahn.) Uebcrtragungen von Guthaben bei anderen Kassen erfolgen kostenlos und ohne Zinsenver lust. Buchgebühren werden nicht erhoben. Strengste Geheimhaltung. MMo-PoliM M ihre Meu. Bon Richard Nordhausen. Da die Berliner Straßenbahner niit 500 bis 600 Mk. ManatSlobn nicht auskommen konnten, entschlossen sie sich kurzerhand dazu, wieder ein mal in den so beliebten Streik zu treten. Tie Hochbahnangestellten und für ein paar Tage auch die Staatsbahnbeamten schlossen sich ihnen ge wissenhaft an. Damit geriet der großstädtische Verkehr völlig nnd der Wirtschaftsbetrieb teil weise ins Stocken. In den Fahriken, Werkstätten nnd Bureaus blieben die Arbeiter und Ange stellten entweder ganz aus oder erschieucu doch mit stundcnlsugcr Verspätung; jeder mußte eben deu Weg zu Fuß zurücklegen. Gegen Vcrhand-, lnngen mit den Streikenden sträubte sich die Leitung der Straßenbahn, weil sic sie für ver- tragshrüchig hielt, und Regierung wie Berliner Magistrat schlossen sich dieser Auffassung an. War doch knrz vorher zwischen den Parteien verein bart worden, daß etwaige- Meinungsverschieden heiten durch ein Schiedsgericht erledigt werden, neue Streiks also ausgeschlossen sein sollten. Die Straßenbahnangestellten schoben jedoch den Spruch des Schiedsgerichts einfach- beiseite und setzten sich damit lächelnd über ein feierlich ge gebenes Wart hinweg. Ten am Dtrcikfiehcr Leidenden isi der Kamm ! geschwollen; sie glauben, jede Zumutung slellen I nnd jede Forderung durchdrücken zu können, f lieber die sclbsiversländliweu Folgen ilner .Ean> lunge-weise machen sic sich nicht die mindesten - Gedanken. Daß jeder Arbeiter genau so l au i deln darf wie sie, mithin ebcnsalls berechtigt ist, ' in jeder beliebigen Dtnnde seinen Platz zn ver- ' lassen, um neue Wüuschc zu äußern, das stellen sie gewiß nicht in Abrede. Was bei einer sol chen Taktik ans den noch vorhandenen armseligen Trümmern unseres WirtschaftsledenS werden soll, ist ihnen selbstven'tändlich auch gleicbgülug. Sie steheu da wahrscheinlich ganz aus dem Staudpnnkte des „Vorwärts", der ja heute als Regieruugsorgan gelte» darf, und der anläßlich des Straßenbahnerstreiks schlichtweg erklärt, die Rechthaberei der von Vcrtragsbrnch Sprechenden sei verkehrt, man solle den Ausständigen mit einmaligen Zahlungen Helten. Diese mögen eben'akls ans öffentlichen Mitteln, wenigstens teilweise, gezapft werden. So pleite, so plcüe ist die Losung. Unser Geld hat ja doch bloß eingebildeten Wert; na, dann drucken wir eben noch ein Paar Kilometer Scheine mebr .... Wir wissen natürlich, fährt der „Vorwärts" fort, „das; das eine Desperado-Politik i st , die uns vollends in den Snnwf führt, ans dem cs kein Seranskommen mehr gibt: aber wir glauben kanm noch, daß gegen diese bemrbendc Gcistesrüßtnng etwas zn machen ist". Was die Minister zn diesem Geständnis des Regierungsblattes gesagt haben mögen, steht dabin. Jedenfalls hat noch keine Partei und wobl auch noch lein Ministerium seiuen völligen Bankerott in so unverblümter Form angckündigl. Wenn doch alles verloren isl, wenn wir ans dem Sumpfe, in den nns die Desperado Politik hin eingeführt hat, nicht mehr herauskommen, — wozu branchen wir dann eine Nationalver sammlung, wozn den ganzen umfangreichen und losispieligen VerwaltungSapparat? Gewiß, man kann es dem „Vorwärts", der übrigens feine Leute am beste« kcnucu muß, nicht übel nch- men, wenn er verzagt. Seit dem 9. November gibt es in Deutschland keine eigentliche Regie rung mehr. Die Arbeitslosigkeit isl von Tag zu Tag gewachsen, die Leb c n s - mittclpreise sind gestiegen, »nd immer frecher machen sich schamlose Schiebe- r e i und W u ck> e r breit Unsere Maßgeben den kümmern sich nicht darum. Nicht das Min deste isl geschehen, um die unhaltbaren Zustände pi ändern. Man beschränkt sich daraus, in Wei- nun Reden zu ballen und neue Verfafsungs- paragrapben zu fabrizieren. Und mittlerweile vcrbungert da- Volk, gebt feine Wirtschaft am Koblenmangcl und an Verkebrsschwierigkeiten zugrunde. Ec- scheint, als seien wir außerstande, uns aus eigener Kraft wieder aufznrappeln. Der Münchbausen, der daS Kunststück fertig bringt, sich an seinem eigenen Zopse aus dem Sunipf berancpißebcn, isl uns noch nicht erstanden. >?ältcn nur eine entschlossene Regierung, so würtzc wobl manchem Strciknnfug rasch ein Ende gemacht werden können; nicht jeder Streik ist zu verwerfen. Berechtigte Forderungen können — wenn alle Mittel verfügen — schließlich durch einen Streik ihre Erfüllung erfahren. Unfere Gegner im besetzten Gebiet verfahren anders. Durch den Friedcnsschluß bekommen wir den ioaen. WiedergutmachungsauSfchuß ins Land. Der Feind wird künftig bestimmen, wieviel Mil liarden wir in kurzer Zeit abliefern können und müßen, nnd er wird uns dann zur Arbeit zwin gen. <Ngcn seine eisernen Befehle gibt es kei nen Widerstand. Mit ihm läßt sich nicht so spielen, wie mit der Weimarer Regierung. Er krieal es fertig und stellt einfach die Leute, die ;nm Streik aufsordern, au die Wand. Kein Zweitel, daß ein paar französifche oder eng lische Divisionen in Deutschland die Freude an der Arbeit sehr bald wieder hervorzaubern könn ten. Von Paris nnd London aus wird man die deutsche Regierung veranlassen, in allen Streik- und Lobnfragen sehr energisch zuzugreifcn. So bald unsere Arbeiterschaß durch ihr Verhalten den Gegner zwingt, sich in die deutschen wirt- schanliehen Angelegenheiten einzumischen, ist fo- w-M der Achtstundentag wie der jetzt gezahlte lnck'e Lobn ein Traum der Vergangenheit. Man braucht es nickn einmal 'mit dem Vaicrlande, man braucht eS nur mit sich selbst gut zu mei nen, um endlich ans eigener Kraft Ordnung zn schaßen und der Desperado-Politik den vertrag- brüchigen Dtreikenden sowie der immerwährenden Lobnscknanberei den Garaus zu machen. Die große Vermögensabgabe. Der Gesetzentwurf Uder die große Vcrmö genSabgabe wird nuumehr der Oeffentlichkeit be kannt gegeben: Der K 1 und Leitsatz des Gesetzentwurfes, der die Bezeichnung „E n t w urs eine s G c- setzes über das N e i eh s n o t o p f e r" trägt, lautet: „Der äußerstem Not des Reiches opsert der Besitz durch eine nach den Vorschriften dieses G'esetzeS zu bemessende große Abgabe vom Ver mögen lRcichsnotopfer)." Die Abgabepfltcht erstreckt sieb auf die Angehörigen des Deutschen Reiches, ans staatenlose Personen, wenn sie im Deutschen Reich einen Wohnsitz oder dauernden Aufenthalt haben, aus Ausländer, die sich im Deutschen Reich dauernd Erwerbs wegen anfhal- ten. Daneben sollen Aktiengesellschaften, Gesell schaften mit beschränkten Hastnng, Versicherungs gesellschaften auf Gegenseitigkeit, eingetragene Genossenschaften, Berggewerkschaftcn usw., aber auch alle sonstigen juristischen Personen, sowie nicht rechtsfähige Vereine nnd Stiftungen ohne ( juristische PeZönlichkeiten, wenn auch init Un terschied, der Abgabe unterworfen werden. Tic Unterschiede beziehen sieb zunächst dar auf, daß Aktiengesellschaften usw. mit dem Rcin- vermvgcn nach Abzug des Grundkapitals ab gabepflichtig sind. Dagegen sind alle anderen erwähnten Abgabepflichtigen mit Ausnahme der Ausländer mit dem ganzen Vermögen zum NeichSuotopfer heranzuziehen. Bei den Auslän dern, die sich im Deutschen Reiche dauernd des Erwerbes wegen aufhalten, hleibt das auslän dische Grund- und Betriebsvermögen abgabefrei. Ausländische Einzelpersonen und juristische Per sonen, sowie ausländische Vereine, Stiftungen, die im Inkonde Grund nnd Betriebsvermögen baden, werden mit diesem abgabepflichtig. Akgabesret sind die Gliedstaaten; die Gemeinden und son stigen Kommunalverbändc aller Art; die Kir chen sowie die kirchlichen und religiösen Gemein schaften: Auftakten, die mangels eigener Mittel vom Reiche, von den Gliedstaaten oder von son stigen öffentlich rechtlichen Körperschaften teil weise oder dauernd unterhalten werden; die Reichsbank: die Anstalten der reichSgcletzlichen Unfall-, Invaliden-, Krankenversicherung und Versicherung für Angestellte; die auf Gegenseitig keit gegründeten Witwen-, Waisen-, Sterbe-, Krankenkassen und Kassen äbnlicher Art; Stif tungen, Anstalten oder Vereine, die ahne Bc- schränknng ans einen bestimmten engeren Per- sonenkreis und obne Erwcrbsavsichten ausschließ lich einem oder mehreren der nachsolgend ge nannten Zwecke dienen: der Armenpflege, der Krankenpflege, der Wöchnerinnen-, -Säuglings-, Kleinkinder nnd Waiicnpslege fiir Minderbemit telte, der Fürsorge für KriegSteilnebmer oder .Lünterbliebencu von KriegSteiknebmern. Der Stichtag für die Ermittelung des Ver mögenswerte? ist der 31. Dezember 1919. Vermögen im Sinne des Gesetzentwurfes ist daS ge - s a m te bewegliche uud u n b cweg - sichc Vermögen nach Abzug der Schulden, wobei jedoch HanSbgltSschukdcn nnd Schulden und Lasten, die in wirtschaft licher Beziehung zu nicht abgabepflichtigen Vcr- niögenstcilcn stehen, unberücksichtigt bleiben. Zum steuerbaren Vermögen gehören unter anderem auch Edelsteine, Perlen oder Gegenstände aus