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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 29.06.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-06-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191906292
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19190629
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19190629
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Bemerkung
- Fehlende Seiten in der Vorlage.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1919
-
Monat
1919-06
- Tag 1919-06-29
-
Monat
1919-06
-
Jahr
1919
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 29.06.1919
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so daß die kommunistischen Verstärkungen aus Dresden, Leipzig, Bremen usw. z. T. zu spät kamen. Der Vormarsch der Regierungötruppen erfolgte, weil mit der Durchführung der gestell- ten Bedingungen doch nicht zu rechnen war. Auch war die Freilassung der gesangengenommenen Bahrenfelder Truppen nicht bedingungslos er. folgt, wie verlangt wurde. Freitag vormittag trafen 8 Torpedoboote der Eisernen Marinedivision aus Kiel ein. Die Boote wurden auf die verschiedenen Häsen zur Ueberwachung der Lebensmittelschiffe verteilt. Der Aufstand in Hamburg mußte schnell und energisch niedergeschlagen werden, weil die Le- benSmittelversorgung ganz Deutschlands, die in der Hauptsache über Hamburg geschieht, bedroht war. Um 12 Uhr mittags fielen die ersten Schüsse auf dem Steindamm. Sie sollten die sich dort ansammelnden Menschen warnen. Bald darauf erfolgte die Besetzung des Hauptbahnhofcs durch die Reichstruppen, womit die Truppen in das Weichbild der inneren Stadt eingetreien waren. Die Straßenkämpfe am Mittwoch und Don nerstag haben ganz beträchtliche Opfer gefordert. Es sind jetzt im ganzen einwandfrei festgestellt worden -12 Tote und 116 Schwer- und Leichtverwundete. Unter den Ge fallenen ist die Zabk der Angreifer und Verteidi ger annähernd gleich. — An den beiden Lagen wurden in Hamburg 120 Geschäfte geplündert und ein Schaden von über IO Millionen Mark verursacht. Die Regterungstruppen zurückgezogen. Die Reichswehrtrnppen wurden Freitag nach mittag 2 Nhr aus Grund voraufgegangener Ver- Handlungen zwischen der Zwölfeickommission der Betriebsräte und dem Führer der Truppen auf ihre Ausgangsstellungen in Wandsbek aus dem Hamburger Gebiet zurückgezogen. Die Zwölfcr- kommission hat den Truppenführer davon zu überzeugen verstanden, daß Unruhen in Ham burg zurzeit nicht mehr beständen, und daß die organisierte Arbeiterschaft nicht die Absicht habe, bewaffneten Widerstand zu leisten. Der von Generalleutnant Mengelbier verhängte Belagerungszustand bleibt einstweilen bestehen. Rach dem „Hamburger Echo" haben in der Nacht zum Donnerstag Einbrecher und Plün derer an vielen Stellen wertvolle Beute gemacht. Angriffe auf die Fuhlsbütteler Strafanstalt und Korrektionsanstalt blieben ohne Erfolg. Eine be waffnete Bande überfiel daö Rathaus in Stcllin- gen-Langenseldc, wo sie Geld und ungefähr 18 Zentner Fleisch erpreßte. Auch in G a r b u r g kam es infolge Diffe renzen über die Kartosfelpreisc zu Ausschreitun gen, bei denen eine ganze Reihe von Lebens mittelgeschäften geplündert wurden. Uever Frankfurt a O. mutzte gleichfalls der Belagerungszustand ver hängt werden. Als die Regiernngstruppen das Rathaus besetzt hatten, fammeltc sich ungeachtet des Belagerungszustandes und entgegen den wie derholten Aufforderungen des Militärs eine große Menschenmenge auf dem Markte an. Ilm den Platz zu räumen, waren die Regierungstruppen nach wiederholten Schreckschüssen gezwungen, scharf zu schießen. Es gab fünf Tote u n d 2 4 Verwundete, von denen noch zwei gestorben sind. Später übernahmen organisierte Arbeiter den Schlitz der inneren Stadt. Die Re gierungstruppen wurden in die Kasernen zurück gezogen. Seitdem berrscht Ruhe. Es kommt immer mehr zutage, daß die Unruhen von aus wärtigen Agenten hcrvorgerusen worden sind. Neue Tumulte iu Landsberg a. W. Nachdem den Plünderungen im Proviantamt durch Einschreiten einer Abteilung des Feld artillerie-Regiments bl ei» Ende gemacht worden war, datierte die Erregung im Laufe des Tages an. Es wurde eine Einwobncrwchr gebildet, an der sich die.organisierte Arbeiterschaft, Mehrheits- sozialisten und Unabhängige beteiligen. Im Laufe des Abends entstanden Tumulte ans dem Marktplatz, die in Schießereien ansartcten. Eilt Mitglied der Volkswehr wurde er schossen, andere verletzt. Später wurde ein großes Konfektionsgeschäft vollständig ausgeplün- dert und die Ladeneinrichtung zerstört. Zusammenstöße in Bochum. Vor dem Rathause kam es gestern abend zu' bedrohlichen Zusammenstößen. Dann ^rang die Menge in die benachbarten Straßen ein, zcr schlug die Schaufenster der Lebensmittelgeschäfte Und begann zu plündern. Tie Sicherheilswehr giitg mit Maschinengewehren und Handgranaten vor und säuberte die Straßen) Von den Tu- multuantep wurden, soweit bekannt, drei getötet. Der Eiseubahnerstreik. Wie der Berliner Eisenbalmdircktionspräsident Wulf mitteilie, stockt der Betrieb auf allen Bahn höfen imd allen Strecken Berlins. Der Güter verkehr und der Ring- und Vororts-, sowie der Fernverkehr sind größtenteils stillgelegt, bis auf den Potsdamer Bahnhof, Anhalter und Lehrter Bahnhof, wo der Verkebr zum Teil noch auf rechterhalten wird. Ter Streit der Eisenbahn' arbeiter kann als allgemein gelten, während die Eisenbahnbcamten zum grüßten Teil ihren Dienst versehen rind nur ein kleinerer Teil die Arbeit ebenfalls nicdergelegt hat. Die Zahl der streiken- den Arbeiter kann lüs 20 OtkO angenommen werden. Die am Freitag nachmittag fortgesetzten Ver handlungen zwischen der Regierung und den Streikenden scheinen einen versöhnlichen Verlaus zu nehmen. Es hat den Anschein, als wenn die Haltung der Organisationen in versöhnlichen! Sinne beeinflußt werde. Jedenfalls beßebl die Geneigtheit, dem Streik ein Ende zu machen, denn es wurde eine Einigung dahin erziel,, daß die Organisationen mit Rücksicht auf die von der Negierung für die nächsten drei Monate zuge- standene Senkung der Lebensmittel- ^preise auf den sofortigen Abbruch des Eisen bahnerstreiks hinwirken werden. Bombenattentat auf das Arbettsmtnisterlum. Auf das Gebäude des Ministeriums der öffent lichen Arbeiten, Ecke Doß- und Wilhelmstraße, wo seit gestern nachmittag bis in die späte Nacht hinein Einigungsverhandlungen zwischen der Ne gierung und den Eisenbahnern stattfanden, wurde gegen 2s^ Uhr nachts ein Attentat begangen. Nachdem vier Gewehrschüsse abgefeuert worden waren, warfen unbekannte Täter eine Bombe gegen das Gebäude, wodurch in dem Ministe rium und in den angrenzenden Gebäuden etwa 200 Fensterscheiben in Trümmer gingen. Das Ende des Streiks scheint gekommen zu sein. Eine uns heule von Breslau zugshcnde Nachricht besagt, daß auf Grund der Zugeständnisse — die u. a. darin be stehen, daß eine Senkung der Lebe n s- mitteIpreise durch B c r e i t ft e l l u n g von 1 Milliarden Mark und Herauf setzung der Nationen erfolgen soll — die A r - beit wieder a u f g e n o m m e n werden soll. Die Lohnforderungen sind nicht erfüllt. Die Züge verkehren in Schle sien wieder. Es ist anzunehmcn, daß sich auch Berlin fügen wird. Die oben nütgcteilten Zu geständnisse bedeuten große wirtschaftliche Er leichterungen, die dem ganzen Volk zugute kommen. SWsche BMrtWmr. D r e S d e n , 27. Juni. Vor Eintritt in die Tagesordnung gibt Kriegsminister K irchhof nochmals eine be richtigende Erklärung über den ihm in der gcstri- gen Sitzung vom Abg. Schäfer (Unabh.) ge machten Vorwurf ab, daß er sich unter Miß brauch seiner Dicnsigewalt Lebensmittel aus Truppenbeständen verschafft hätte. In Wirklich keit babc er nur dasselbe getan, was wohl die meisten getan hätten. Er habe Lebensmittel in einem Rucksack, die er von einem Freund erhal ten hätte, nach Dresden gebracht aus Rücksicht aus feine kranke Frau. Es sei unwahr, daß er Lebensmittel aus Militärbeständcn für sich re quiriert hätte. (Zunif des Abg. Schäfer (lln- abh): „Das wird ja das geordnete Verfahren erweisen. Es gibt auch große Rucksäcke!") Präsident Fräßdorf verkündet, daß in der kommenden Woche anAallen sechs Tagen Voll sitzungen statlfinden sEU, um das gesamte, der Volkskammer noch vorliegende Material aufarbei len zu können. Am 5. Juli »volle sich die K a m- m er bis zu m H e r b st vertage n. Die Kammer ist damit einverstanden und tritt in die Tagesordnung ein, auf der zunächst ver schiedene Etatkapitel stehen. Bei dem Kapitel Rücklage werden 40 5,00 585, MH bewilligt, bei dein Kapitel Staatseiscnbahnen 6 5,00 000 Mark und bei dem Kapitel deS Ergäuzuugsuachkrags- ctatS Rücklage 8 5,00 000 Mk. Danach stimmt die Kammer dem Beschluß des Gesamtministeriums über die Ergänzung und Abänderung der Porschristen, betreffend die Ge währung von laufenden Teuerungszu lagen an Beamte, Diätarier, G e i st l i ch e und Lehre r, zu. Dieser Be schluß lautet u. a.: Jeder Beamte, dessen Tiensl- einkommcn an Gehalt, Wohnungsgeldzuschuß und Tcuerungs- einschl. Kinderzulage in der ersten Ortsklasse den Betrag von 6000 Mk. und in der 2. und 3- Ortsklasse den Betrag von 5,700 Mk. nicht erreicht, erhält bis auf Widerruf einen mo natlichcn Zuschlag zur Teuerungszulage in Höhe von 100 Mk.; insoweit durch diesen Zuschlag der Betrag von 6000 Mk. bezw. 5700 Mk. über schritten wird, ist der Zuschlag entsprechend zu kürzen. Ledige Beamte unter 20 Jahren erhal ten 80 Prozent des Zuschlags. Ledige Diätarier erhalten Teuerungszulagen nach einer besonderen Staffel. Alle verheirateten Diätarier werden den Beamten gleüb behandelt. Ebenso sollen diese Bestimmungen auch auf Geistliche und Lehrer entsprechende Anwendung finden. Dann bewilligt die Kammer 5 000 000 Mark für das staatliche Braunkohlenwert Hirschselde und I7f^ Millionen Mark für den Aufschluß eines staatlichen BraunkohlenfcldeS in der Ge gend von Böhlen. Hierauf genehmigt die Kam mer als ersten Teilbetrag 18 Millionen Mark für die Erweiterung des Elektrizitätswerkes Hirsch- feldc und für den Bau der für die Elektrizitäts versorgung des Landes notwendigen Uebertra- gungsanlagcn; ferner 4 600 425 Mk. für den Er- werb von Aktien sächsischer Elektrizitätsunterueh. men der Schuckert-Gruppe und 4 075 000 Mark für den Erwerb von Aktien der Landkraßwerke Leipzig A G. in Kulkwitz. Danach wird der ganze Gesetzentwurf über den Nachtragsetat de? staatlichen Elektrizitäts- Unternehmens ans die Jahre 1018 und UNO ein stimmig angenommen und die Aufnahme einer Anleihe für dieses Unternehmen beschlossen. Abg. N i tz s eh k e - Leutzsch (Lem.) begründet und befürwortet eine Petition des Ausschusses ür Erbauung einer Ouerbahn Borna—Bad Lau- ick—Großbothen, die dalün geht, die Regierung zu ersuchen, zu den Arealerwcrbskosten 200 000 Mark beizutragen. Gebeimrat E 1 " ' ch hat Bedenken gegen diese Bewilligung. Wenn die Anlieger anderer Bahnen das Areal umsonst zur Verfügung gc gellt hätten, so könnten das die Anlieger der iier gewünschten Balm ebenfalls tun: denn es eien wohlhabende Leute. Abg. Fleißner (Unabh.) stellt ebenso uüe Abg. H o s m a u u (Deutschnat. Vp.) einen Widerspruch zivischeu dem Berichterstatter und dem Regierungsvertreter fest. Abg. Nitzschke-Leutzsch (Dem.) richtet einen scharfen Angriff gegen die Regierung und bemängelt nochmals in ziemlicher Erregung die Haltung derselben. Sie wisse in Eisenbahnpeti- tions-Angelegenheitcn nicht, was sie wolle. Hierauf wird die Petition gegen die Stim men der Demokraten rind der Deutschen Volks partei an den Ausschuß zurückverwiesen. Näöbste Sitzring: Montag, 30. Juni. OrrMcheS und TüBMchetz *— Eintritt von Demokralen in die sächsische Regierung. Zur Vervollständigring unserer gestrigen Notiz sei noch mitgetcilt, daß wahrscheinlich drei Minißerposteu in Frage kommen, und zwar in erster Linie das Finanz-, das Wirtschaft?- und das Kultusmini sterium. Wie wir schon früher mitgeteilt haben, betrachten die Demokraten den Fraktionsführcr Nitzschke-Leutzsch, den Ministerialdirektor im Ar beitsministerium Dr. Dehne und das Mitglied der Nationalversammlung Dr. Sepfert als geeig nete Anwärter für diese Regierungsämter. — Die Sozialdemokraten legen aber großen Wert darauf, gerade das Kultusministerium zu behal ten. Ob freilich die Stellung des jetzigen Kultus ministers Buck auf die Dauer zu halten ist, wird von verschiedenen Seiten angezweifelt. * — ll e b e r e i n e E r b v h u n g d e r Fettrate wird von zuständiger Seile ge meldet: Eine Erhöhung der Fettrate steht in nächster Zeit bevor. Der Reichsausschuß für Oele und Fette hat so beträchtliche Mengen Oele und Fette im Auslande angekaust und auch bereits hcreinbringen können, daß die M a r gari n e - produkti o n im nächsten Monat wieder ihren Friedens u m f a n g erreiche n w i r d. Vorausgesetzt, daß nicht durch TrauSportbehin- derungen die Zurollung der Nobstosfe erschwert wird, würde eine Erhöhung auf reichlieh daS Doppelte der bisherigen Fettrate cintreten kön nen. Tie Preise für diese rationierten Fette würden nur etwa den vierten Teil der bisherigen Swteühbandelsware betragen. * — A lS Flcis ch e r s a tz kommen, uüe aus der heutigen Bekanntmachung des Bezirks- verbandcs Glauchau zu ersehen ist, im Laufe der nächsten Woche wiederum szf Pfund Graupen für das in den letzten l Wochen weniger auSgegc- bene Fleiscki zur Verteilung. § o m m e r f a h r P l a n. Einige Zei lungen haben die Nachricht gebracht, daß der Sommersabrplan sür die sächsischen StaatSbab- nen voraussichtlich am l. Juli eingesührt wer den würde. Wie uns von zuständiger Stelle mit geteilt wird, ist diese Nachricht salsch. Die Ver sorgung der sächsischen Staatseiscnbabnverwal iung mit Koblen bat sieh seit den letzten Tagen infolge der Streiks in Schlesien und anderer Umstände sogar wiederum wesentlich verschlech tert. Auch bat sich der Bestand an belriebsfälü gen Lokomotiven bei der geringen Leistung der Reparaturwerkstätten nickü gebessert Unter die scn Umständen ist es völlig ausgeschlossen, die Betriebsleistungen der sächsischen StaatSeiienbaW nen zu erhöben. D ie Eins ü h r u ug de s § o m m e r f a b rPIa u e ? i st de s halb n i ch t m ö g I i cku * — P a k e l e u a ch B resl a u werden von den Postämtern wegen Stockung deS Eisen bahnverkehrs bis auf weiteres nicht angenommen. * Hohvttstciu-Grnsltßal, 28 Juni Das städtische LebenSiuittclamt bat einen geringen Posten L n Pine n m cbI gekauft, lieber dw Beschaffenheit dieses MehleS schreibt die amtliche chemische UntersnchungSanstalt von Dr. E. Koch in Glauchau folgendes: „Die chemische Unter suchung der Probe Lupinenmehl hat ergeben, daß dieselbe hinreichend embittert (entgiftet) ist, so daß seiner Verwendung als menschliches Nah rungsmittel keine Bedenken entgegen stehen. DaS Lupincnmebl Ivar rein und unvermischt, eine Abkochung schmeckte nicht mebr bitter, sondern normal, schwach fade. Lupinenmebl enthält kein Stärkemehl, macht daher Suppen nickü sämig und ikt nnvermischt zum Backen nicht geeignet, da eS keine Bindekraft besitzt. Da daS Lupinen mebl einen Eiweißgel'alt von etwa 18 Prozent besitzt, kommt ihm ein erheblicher Nährwert zu." DaS Mebl eignet sich, vermischt mit anderem Mehl, vorzüglich zum Backen. DaS Mehl wurde den hiesigen Geschäften Baumgärtel, Zillplatz, Fichtner, Dresdner Straße, F. W. Wagner, Een tralstraße, und dem Konsumverein zugeteilt. Tort kann das Mebl, soweit der Vorrat reicht, von allen hiesigen Einwohnern markenfrei bezogen werden. * — W ei 1 crzahInng n n d E i n sl e l- lung der K > i e g s u u t e r st ü tz u n g c n. Der Stadtrat macht in einer in vorliegender Nr. enthaltenen Bekanntmachung ans eine Verord nung des Reichsministeriums des Innern vom 10. Juni aufmerksam, nach der die KriegSnntcr- stützungen im allgemeinen mit dem 30. Juni einzustellen sind. Ausnahmen sind jedoch zuläs sig. DaS Nähere isl aus der Bekanntmachung ersichtlich. * — Die Pla tz m usik findet morgen Sonntag vorm. 11 — 12 Uhr auf*dem Neumarkt üatl. Es werden gespielt: 1. Reikcrlust, Marsch von Blankenburg. 2. Olympia, Ouvertüre von Helm. 3. Priestermarfch und Arie aus der Oper „Die Zauberflöte" von Mozart. 4. „Scheiden und Meiden", Walzer von Felras. 5. Phantasie a. d. Oper „Zar und Zimmermann" von Lortzing. 6. „Leuchtender Tag", Marsch von Kling. * K o n k u r S C r e d i t v e r e i n. In dem Konkursverfahren über daS Vermögen des EredttvereinS Hohenstein, e. G. in. b. , ist zur Prüfung der nachträglich angemeldeien For derungen Termin auf den 16. Jnli, vornnttags 10 Ubr, vor dem hiesigen Amtsgericht aube räumt worden. I. Gerödors. 28. Juni In einer ans- wäriigen Ziegelei verunglückte der Arbeiter P a tz e r von hier Er sand Aufnahme in einem Krankenhaus. . r. Gersdorf, 28. Juni. Durch ein vom Gerüst herabfallcndes Stück Holz erlitt der bei den» Försterschen Fabrikanban hier beschäftigte Robert Bachman n eine erhebliche Verletzung unter dem Auge. r. Gersdorf, 28. Juni. Bei dem Zusam menstoß eines Geschirrs des Herm Paul Haase mit der elektrischen Ueberlandbabn, von dem wir in Nr. 145 unseres Blattes berichteten, erlitt nicht der Kutscher, sondern der mit aus dem Wagen sitzende 13jährige Schulknabe K r a u ß e erhebliche Kopfverletzungen. * Glauchau, 28. Juni. Im benachbarten Ierisau ist in der Mulde das Auftreten der Bi samrette festgestellt worden. Die Weiterverbrei- tung ist daher wahrscheinlich. Jeder, der eine Bi'amratte fängt und erlegt, ist verpflichtet, es der Ortsbehörde anzuzeigen, die die Anzeige weiterzuleiten hat. * Meeraue, 27. Juni. In einer Ver- uminlung der Unabhängigen wnrde mit einem Streik der gesamten Arbeiterschaft gedroht, falls die Stadtverwaltung nicht den Arbeiter- bezw. Arbeitslosen-Nat anerkenne. Weiter nahm man entschieden gegen die Gründung einer Einwoh nerwehr Stellung. Die Stadtverwaltung will trotzdem die Wehr ins Leben rufen, zu der zahl reiche Anmeldungen vorliegen. * bhrmuitz, 27. Juni. Wegen Banknolen schiebung verurteilte das hiesige Lchösfengerichl den 42jährigen Handschuhsabrikanten Emil Seheibuer aus Burkersdorf zu drei Monaten Ge fängnis und wegen Beamteubestechung zu zwei Wochen Gefängnis. Wegen Beihilfe zu dem verbotenen Agiobandel erhielt der 35jährigc KaffeehausgeschäftSsührer Karl Steyer 6 Wochen Gefängnis zuerkannt. — Die Militärpolizei hielt bei dem im Wertheimerschcn Grundstück seßhaften „Dresdner Verein für Rennsport und Pferde zücht", in dessen .Klubräumen fast täglich dem Htticks spiel (Bakkarat) gehuldigt wird, eine Durchsuchung ab, die jedoch ergebnislos blieb, da Spiel! tubs bekanntlich seil der Revolution gcdul det werden. — Durch Sturz aus dem Fenster nahm sich eine 61 Jahre alte Frau in Vorstadt Gablenz' das Leben. * Mittweida, 27. Juni. Aus dem 15. säehsjschen Wahlkreise (Mittweida Limbach) sollen auf Veranlassung des Abgeordneten Stücklen >00 Kinder auf 4 Worben zur Erholung nach Däne mark kommen. — Wegen des feindlichen Vor gehens der Polen gegen deutsche Gebiete ist den 15 Sludierenden polnischer Nationalität der wei tere Besurb deS Technikums untersagt worden. * Zwickau, 28. Juni. Der Mörder "des Bergarbeiters Grimm ist in der Person des am 31. Januar 1805 iu Friedrichsgrün geborenen Tißblergelülfen Walter Otto Bever ermittelt wor den. Er ist etwa 1,65 Meter groß, schlank, hat knorriges Gesicht, kleinen, dunkelbraunen, ver- sebnittruen Sehnurrbart und war zurzeit mit dun kelgrünem, n.'Achen Filchut und hellgrünem, drei ten Brand, braunem Jackettanzug, braunen Sckmbeu und venuntltzh braunem Ueberzieber bekleidet. * Marienberg, 28. Juni. Zur Bekäuw sung des Schleichhandels und der der allgemei nen Lebensmittelversorgung drohenden Gcsabren sind im Bezirke der Amisbanptmannschast berit teue HilfSgendannen eingestellt worden. * Lldarf, 28. Jnni. Ilm gegen die un zureichende Nabrnngsmutelvericilmig zu dcmon sil ieren, zogen etwa 2000 Personen vor das Nat hans. Eine Abordnung verhandelte mit dem Ernährunasausfchnß, woraus der Bürgermeister zuiagte, daß als Ersatz sür ausfallende Karto'- feln eine Zuteilung von 250 Gramm Graupen, 150 Gramm Grütze sowi- Gemüse neben den ge währten 2 Pfund Kartoffeln voraenommen wer den soll. * Bautzen, 28. Juni. Bei der Neuwahl von acht unbesoldeten NatSmitgliedern wurden drei Mitglieder der WirtühaTühen Vereinigung, zwei Demokraten und drei Sozialdemokraten ge wählt Die Arbeiter deS Lantawcrkcs im be nachbarten Schwarzkollm verlangen die Beseiti- gmw von Direktoren und Beamten, die Einfüh rung von einheitlichen- Küchen sowie bessere Le bensmittelversorgung. Durch gewaltsame Ein griffe wurden verschiedene Veamtenciwichluugen beseitigt. letzte Nachrichten. Berlin. Die Verhandlungen zwischen den Vertretern der Organisationen und dem prcußi seben Eisenbahuministerinm haben nicht jenes Ergebnis gebabt, das allgemein erwartet wurde. Das Ergebnis der Beratungen war, daß ein Be- selünß, die Arbeit wieder auszunehmen, nicht ge faßt wurde. Tatsächlich ist heute vormittag auf den- vom Streik betroffenen Strecken die Arbeit niebt wieder ausgenommen worden und der Ver kehr stockt heute wie gestern. Königsberg. Aus Grund eines Befehls der ReühSreaiernna haben die reichsdeutschen Truppen Libau geräumt. Sie bleiben aber lwr- läu'ia in der Nähe der Stadt, nm bei etwaigen kuüschenüsiische» Pnkschverfuchcn cingreifen zu können. Die deutsche Gesandtschaft ist narb Riga übergeüedelt. Nottortzaw. Der Pariler Korrespondent VeS Amsterdamer „Telegraas" erfährt von einer 'ran-ösifcheu Persönlichkeit, daß die Verhandlun gen mit dem Deutschen Kaiser nur auf morali scher Balis geführt und daß das Urteil nur ein moralisches sein soll. Von einer Todes- oder Gefängnisstrafe könne keine Rede sein. Es würde 'bm ein Wohnsitz angewiesen werden, den er nicht verlassen darf. Berantwortkich kür die Schristlcitung: Dagobert Culp, für Ö rtliches u Anzeigen: Bruno P r e i k Bering und Dlnck: k» n fi g n Hohe n II ein, Holiemrein-Ernstthat. hierzu eine Beilage und dnS Jlluftr. SonnlngSblntt.
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