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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 08.06.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-06-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191906081
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19190608
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19190608
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Bemerkung
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1919
-
Monat
1919-06
- Tag 1919-06-08
-
Monat
1919-06
-
Jahr
1919
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 08.06.1919
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hervor. Di, sächsischen Gesamtoerluste betrugen hiernach 110019 Tote, 293978 Verwundete und S44I3 Vermißte. «van-.-lnth. Lavde»sy,«»e. Nach Eintritt in die Tagesordnung der 15. Sitzung wurden 12 Synodalmitglieder als Ver treter für den Deutschen evangelischen Kirchentag gewählt, der vom 15 bis 18 Juli in Dresden stattfinden soll. Zum Schluß der Sitzung be schäftigte sich die Synode mit der Eingabe mehrerer Divistonspsarrer, in der eine Kundgebung gegen den Gewaltfrteden vorgeschlagen wird. Es wurde beschlossen, folgende Kundgebung zu erlassen: Die Synode legt aus das entschiedenste Verwahrung ein gegen den dem deutschen Volke drohenden Gewaltfrieden, der nicht nur jedem menschlichen Gefühle, sondern vor allem dem Geiste des Christentums widerspricht und darum die „christlichen Völker", die ihn den Besiegten aufzwingen, vor Gott und aller Welt richtet. Der Präsident des Landeskonsistoriums Dr. Böhme teilte darauf mit, daß das Kirchenregi ment bereit sei, dem vielfach geäußerten Wunsche auf Vertagung der Synode zu entsprechen. Wie»er««shedvng keS Bela,er«»gSz»stantzeS i» Braunschweig. Der Reichspräsident hat nach einem dem Rate der Dolksbeauftragten übersandten Tele gramm den durch Erlaß vom 19 April über das Gebiet des Freistaates Braunschweig ver hängten Belagerungszustand wieder aufgehoben. Bor dem polnischen Einmarsch. Der Berichterstatter des „Nieuwe Rotterd. Courant" berichtet aus Komno, daß alles auf den polnischen Vormarsch gegen Deutschland Hinweise. Unabhängig von der Unterzeichnung oder Nichtunterzeichnung des Friedensvertrages seien die Polen, die über 200000 Mann ver fügen, entschlossen, so viel deutsches Gebiet wie möglich zu besetzen. Der frühere militärische Attaches in Rom Skepticky steht mit 20000 Mann südöstlich von Wilna. Haller mit der Hauptmacht steht im Norden von Warschau und ist bereit, in der Richtung aus Danzig vorzugehen. Die Eisenbahn Thorn-Bromberg wird jetzt schon hin und wieder beschossen. — Die polnische Offensive in Oftgalizien ist eingestellt worden. Hsllavd tritt för Deutschlaud ei». Die holländischen Abgeordneten Saoornin, Lonan und Crome sandten eine Kundgebung an Wilson, Lloyd George, Orlando und Clemen ceau, worin sie sofortige Hilfe für das deutsche Volk verlangen, nämlich Rücksendung der Kriegs gefangenen, sofortige Lebensmittellieserungen und Wiederherstellung des freien Handelsverkehrs, so wie einen Frieden, der die Fortsetzung des Krie ges verhindert. Die Kundgebung, die 6000 Unterschriften trägt, sei durch die tiefe Not des deutschen Volkes veranlaßt. Nachspiel zur Hinrichtnug Levine-. In einer Vollversammlung der A- und S.- Räte Groß-Berlins wurde mit allen gegen 3 Stimmen der Beschluß gefaßt, in einen ein- tägigen Sympathiestreik zum Protest gegen die Hinrichtung Levines einzutreten. Der Streik begann gestern mittag 1 Uhr und endet Sonn abend abend 6 Uhr. Ausgenommen sind nur die Lebensmittelbetriebe sowie die Gas- und Wasserwerke. Die Zeitungen erscheinen nicht. Die Straßenbahn verkehrt nicht, wohl aber die Hoch-, Untergrund-, Stadt- und Ringbahn. Von den militärischen Sicherhcitsmaßregeln ist nichts zu bemerken. Landestrauer in Tirol. In der Tiroler Landesversammlung ist folgender Antrag gestellt worden: Als Protest kundgebung gegen den Gewaltfrieden wird eine mehrtägige Landestrauer angeordnet. Während derselben wird in den Städten und allen großen Orten Tirols schwarz geflaggt. In den Schulen werden Trauerkundgebungen veranstaltet, ferner Trauergeläut der Ktrchenglocken. Alle Geschäfte haben während einiger Stunden des Tages zu schließen. Während der Landestrauer sind - sämtliche Theater, Kinos und Varietees geschlossen Das Grab Andreas Hofers in der Innsbrucker Hoskirche, sowie das Denkmal Hofers auf dem Iselberge werden verhüllt. Diese Verhüllung ist als eine dauernde gedacht, und zwar so lange, bis Deutsch-Südtirol wieder mit dem Mutter- lande vereint ist. MeiMcher M SoziilifierW -er Lmwirischast. Unserem Dresdner Vertreter wird von einem führenden Mitglieds der Fraktion der Teutsch nationalen Volkspartei über Bodenwucher rind Sozialisierung der Landwirtschaft folgendes mil- geteilt: Die Deutschnotionale Voltspartei ifl Gegner des Badenwuchers und steht aus dem Stand punkte, daß dieser Bodenwucher bekämpft werden muß. Jedoch besteht ein gewisser Unterschied zwischen dem Landbesitz und dem städtischen Grundbesitze. Die Gefabr, daß der Bodenwucher in der Stadt teure und ungesunde Wohnungen schaffe, ist nicht von der Hand zu weisen. Die Gefahr aber, daß ein landwirtschaftlicher Grund besitz zu teuer gelaust und dann zum Schaden der Allgemeinheit bewirtlchastei wird, ist nicht io groß. Denn auch ein teuer gelauster landwirt schaftlicher Grundbesitz wird leine größere Reute erzielen als ein änderet. Tie Temichnationale Volkspartei wendet sich gegen den Anlaus von landwirtschaftlichen Besitzungen durch Nichijock verständige. Sie sieht darin eine große Gefabr für die Allgemeinheit, daß beule Besitzei non Landwirtschaften entstehen, die von eine, grund lichen Nutzung dieses Besitzes keine Atnuing ha den, und sie fleht ans dem Standpunkte, daß m dieser Beziehung eingegriffen und dem Staate uahegelegt werden muß, gerade diese Verhält nisse durch Gesetz zu regeln. Anderseits erkennt die Deutfchnationale Voltspartei au, daß es notwendig ist, daß im Sinne der Bodenreformer eine vermehrte Grundstücksspekulation aus der Welt geschasst wird. Sie wehrt sich aber da gegen, daß das gesunde Streben eines jeden Privatmannes nach Grundbesitz damit vollständig beseitigt wird. Es liegt nun einmal in der menschlichen Natur, daß jeder das Bestreben hat, eiu Stückchen Erde sein eigen zu nennen, und dieses gesunde Streben dürfen wir unter keinen Umständen durch falsche Gesetzesmaßnahmcn er töten lassen. — Auch die Gemeinde muß danach streben, verhältnismäßig großen Besitz in ibre Hand zu bekommen, um dadurch auch ihrerseits ein festes Fundament zu haben. Ter Umwandlung der intensiveren Großbe triebe in sozialisierte Unternehmungen kann die Deutschnationale Volkspartei nickt zusiimmen. Sie siebt eine große Gefahr darin, wenn landwirt schaftliche Betriebe, die durch ihre Besitzer jetzt in intensivstem Maße bewirtschaftet worden sind, iil Unternehmungen verwandelt werden, die nach her nickt mehr rentabel arbeiten lind für die All gemeinheit nicht den ersprießlichen Nutzen briu gen. Wir wollen aus landwirtschaftlichem Ge biete gerade eine individuelle Betätigung, damit die Fortschritte und Errungenschaften der Land wirtschaft aufs beste ausgenutzl werden. Die Teutschnationale Vollspartei kann deshalb auck nickt die Meinung vertrelen, daß der kleinere und mittlere Grundbesitz aus genossenschaftlichem Wege zu sozialisieren sei. Was uns bisher in, Kriege einigermaßen in den Stand gesetzt bat, die schweren Zeiten zu überstehen, das sind die lebenskräftigen Erislenzen auf dem Lande, die aus eigener Ueberzeuguug auch für die Erzeugung von Lebensmitteln gesorgt haben. Wir müssen eine gesunde bäuerliche Bevölkerung auch sür die Zukunft als notwendig erachten und können da nicht die Einariife der Sozialisierung gutheißen. OertlicheS und GSchstscheS Menfchhett. Tureb den Krieg ist der Meuschdeitsgedanke unterbrochen worden, und jetzt nach dem Kriege wird er von den Weltsiegern vollends zertreten. Er ist wie ein Samenkorn, das in die Erde ge worfen wird, das dort verlorengebt, um später Frucht zu bringen.' Tie Unmöglichkeit, auf Grund von Haß und Eigennutz einen wahrhaft len Frieden berzusiclleu, liegl offener vor allen Augen als jemals zuvor. Wie unendlich ver zankt wird nun die Menschheit sein! Ueberall bleiben unerfüllte Wünsche und gefährliche An klagen. Ein unübersehbarer Prozeß schließt mit einem schlechten Nichtcrspruch. Es iil nicht etwa so, daß nur an uns Deutschen ein Justizmord vollzogen wird. Wir zwar leiden am schwersten, aber viele andere leiden mit uns. Daraus muß eiu gemeinschaftlicher Gegensatz gegen den Unter- drückcrbund entstehen. Deutschland übernimmt ganz von selbst ans Not die wichtigste Stelle unter den Enterbten der Menschheit. Aus uns werden diejenigen Hinblicken, die nach Freiheit begebren. Darum ist es unsere Pflicht, den Ge danlen freier Menschhcilsorganisalion rein und groß auszudenkcn, damit in ihm unsere neue Kraft erwächst. Tas Recht der Völler wird unser Programm. In aller Bedrücklheil brauchen wir diesen neuen Idealismus, um eiu Ziel des öffentlichen Lebens zu haben. Wir verkündigen den Sozialismus der Nationen, wir weissagen uns und anderen den Sturz der Ausbeutung und Despotie. Tas bedeutet für viele unserer Volksgenossen eine schwere Umdeutung, aber eS bedeutet in anderem Sinne auch eine Keimkehr. Wir setzen uns wieder zu deu Füßen unserer einstigen großen Propheten und lernen von ihnen: Menschheit! «Naumann in der „Hilfe".s * — Schrille z u r Wied e r z u l o s -- s u ng dcsf r e i e n H a ndeI s. In deu näch sten Tagen wird im Landeslcbcusmittelamt eine Besprechung mit Vertretern des Groß und Klein handels statlfinden, in welcher über die Form der Verteilung der . Lebensmittel druck die zentralen Ein und Vcrkaufsorganisationen des Handels verhandelt werden soll. Es werden damit die ersten Schritte zur Wiedereinftbaltnng des Kan dels getan. * - Er h ö h ung d e r lausende n K r i c g s b e i h i l f c n für verlor- g u n g s b c r e ch I i g t e ehe m a Iigc H ee - r e s angehöri g e. Tas Ministerium für Militärwesen teilt uns mit: Tie laufenden Kriegs- beihftsen für veriorgungsberechtigle ehemalige Keeresangehörige lOsfizicre, Beamte, Mannschaft ten) und Hinterbliebene sind erhöbt w o r- d e n. Tie Nachprüfung der früher eingereichten Anträge und die Zahlbarmachung der mit Rück Wirkung vom l. Januar NN9 ab zuständigen erhöhten Beträge wird tunlichst beschleunigt wer den. Insoweit Anträge bisher nicht gestellt wor den sind, Bedürftigkeit jedock vorliegt, können solche eingereichl werden, und zwar für Offiziere, Beamte und deren Hinterbliebene an das Mini fterium für Militärwesen, Versorgungsabieilung in Dresden A., Elbläserue, für Unteroffiziere, Mannschaften und deren Hinterbliebene an das für die Unterftützungsangelegcnbeften des Antrag stellers zuständige Versorgungsamt. ff Oberlungwitz, 7. Juni Festgeuommen wurde von der Polizei iu Meerane der 20 Fahre alte Fleischergeselle Johannes G. von hier. Ter selbe hatte einen Fleischermeifler in Meerane nm 000 Mk betrogen. Mit dem Gelde batte er auf einem dortigen sanzsaal ein Weiugelage verau stallet Bei der Festnahme hatte er noch lall Atari bei sick, die ihm abgenommen und dem Betrogenen wieder ausgehändigl wurden G in dem dortigen Amtsgericht zugesührt worden. * Hohenstein-Ernstthal, 7. Juni Zum ersten Male seit Ausbruch des Krieges findet am 1. Pfingstseiertag von 11 — 12 Ubr auf dem Alt markt wieder P latzmufik statt. Es werden gespielt: l. Unter der Friedenssonuc, Marsch von Blon. 2. Ouvertüre „Die weiße Dame" von Boildieu. -3. Zwei Szenen aus dem Nibelungen- riug, und zwar Siegmunds Liebeslied aus „Wal küre" uud Siegsried und der. Waldvogel aus „Siegfried". I. Weiu, Weib und Gesang", Wal zer von I. Strauß. 5. Phantasie a. d. Op „Das Glöckchen des Eremiten" von Mailart. ti. Mussinan, Marsch von Carl. Bei ungünstiger Witterung wird die Platzmusik auf den 2. Feier- tag verlegt. * — Das st ä d t i s ck e L e b e n s m i t - telaml fchreibt uns: Ost kommt es vor, daß für das städtische LebeuSmfttelamt bestimmte Sendungen mit erheblichen Verspätungen eintref fen, wodurch den Einwohnern mitunter Lebens mittel verspätet zugeteilt werden. Es bat bei einem großen Teil der Bevölkerung deshalb Un willen erregt, umsomehr, wenn bekannt geworden ist, daß anderwärts die Lebensmittel früher ver teilt werden. So war es mit der Verteilung von Pfund Graupen, die kurz vor Ostern d. I. den Einwohnern zugeteilt werden sollten. Tie Graupen blieben aus und tonnten zum Verdruß der Bevölkerung erst später verteilt werden. Wie schon des öfteren erwähnt worden ist, so soll auch erneut an dieser Stelle betont werden, daß dem slädtzfchcn Lebensmittelamt keinerlei Schuld au einer verzögerten Herausgabe von Lebens mitteln trifft. E s w ird all e s u n r m ö g l i ch e g e ran, u m L e b e n s mittel z u e r balle n und di e s e a u ck s o s orl d e r B e v ö l l e r ri u g z u z uleile n. Mi! wel chen Schwierigkeiten aber zu recknen ist, hat sich aut Nachforschungen über den Verbleib der er wähnten Graupen ergeben. Tic Gcneratdirektion der Sächsischen Sioatseisenbabnen schreibt unterm .30. Mai 1919 folgendes: „Turck außergewöhnlich starken Eingang an Slückgutwagen in Glauchau konnte der Wagen, in dem die Sendung nach Kobenslein-Ernfttbal verladen Ivar, ersi am 20. April UN 9 dafelbsr zur Entladung bereitgeftelü werden, wodurch die Sendung bedauerlicherweiie die Verzögerung in der Weiterbeförderung rrtit len bm. Tie beteiligten Tienstslellen sind ange wiesen worden, für schnelle Beförderung der Le beusmittelsendungen unbedingt zu sorgen." * - - W jede r g e fuud e n e P s e r d e. Tie dem Koblenbändler E r u ft an der Feld strafte in der Nacht zum Freilag gestohlenen Pferde haben ibm wieder zugestellt werden tön neu. In der vergangenen Nacht gegen I Ubr bat ein Unbekannter einen Kohlenhändler in E r l b a eli um Einstellung seiner zwei Pierde, die er bei dem Regenweiter nicht weiter mit nehmen wolle. Am Morgen wolle er sie wieder abholen. Ter Unbekannte bat sich aber vorsick- ligerweise nickt wieder blicken Iahen: dem Koh lenhändler Ivar die Sache jedoch verdächtig vor gekommen und auf Grund der von der Zeitung gemachten Beschreibung der beiden gestohlenen Tiere kam er zu dom Schluß, daß es nur die hier verschwundenen Pserde sein konnten. Kerr E r u st , der benachrichtigt worden war, erkannte sie denn auch als die seinigen wieder. Von dem Unbekannten, der wahrscheinlich die Beute nickt zeitig genug an den Mann bringen konnte, fehlt jede Spur. —1 Falko», 7. Juni. Tie von den Herren Kirckenvorslebern durchgesührtcn Haussommluu gen sür den Glockencrneuernngsfonds der Kirch- fabrt Langenckursdors mit Falken haben einen bockersrenlicken Ersolg gehabt. In Lougenckurs- dors wurden sür die zu erneuernde .3. Bronze glocke 1106,70 Ml., in Falken für die geplanten 2 Bronzeglockcn ll'>2,00 Ml. aufgebracht. Tie Einzclzeicknungcn erbrachten Gaben von äO Psg. bis 000 Mk. Nur wenige Familien haben sich von dem Opfer für die Glocken ausgeschlossen. Ta in LaugenchurSdors noch I00<> Alk. zu decken sind, bietet sich Gelegenheit sür Freunde dcr Ortslirebe, noch größere Beträge zn stiften. Tie neuen Glocken sind auf Grund des guten Sam mclerfolgcS bei der Glockengießerei Franz Schil lingSöhne in Apolda bereits in Auftrag ge geben worden. s( rlbach-Kirchbcrtz, 7 Juni In der letzten Bezirksausschuß Sitzung der Amtsbaupt Mannschaft Stollberg wurde der ortsgesetzliche Beschluß der Gemeinde Kirchberg über die Oes fentlickkeil der Gemeindecatsjilmng bediugung? weise geuebmigt. Weiler wurden die bisher den Ehesraucu von Gefangenen, Verschleppten und Vermißten sowie den Kriegerwitwen, deren Hinterbliebenenrente noch nicht geregelt ist, ge währten Familicnunkerstützungen vom I. April 1919 ab wie folgt erhöht: für eine Ehefrau obne Kinder nm 30 Mk., mit einem Kind um 23 Mk., mit zwei Kindern nm 20 Ml., mit drei Kindern nm In Mk., mit vier und mebr Kindern um 10 Mk * 7. Juui. Eine Einbrecherbande, die es in der Hauptsache aus Bäckereien abge sehen bat, macht gegenwärtig Miseren Ort und seine Umgebung unsicher. In der Nackt zum Tonuerstag vciübtc dieselbe einen Ein brück bei dem Bäckermeister A. Limbecker, bicr, wo ibncn eine große Anzahl frische Brote, außer dem Brötchen, Zwieback und Zucker in die Hände sielen. * Etzemnitz. 7. Funi. Bei dem Vor haben, in einem hiesigen Easce eine größere An zahl Eintansendmarksebeine mit hobem Verdienst zu verlausen, wurden von der Kriminalpolizei ein 12 Fabre alter Fabrikant ans Härlensdorf und ein .37 Fabre alter Geschäftsführer ans Brand abgefaßl und festgeuommen. Hier ist eine Einwohnerwebr, sür die 2000 Mann angeworben werden sollen, gegründet worden. Zum Führer der Webr wurde Oberstleutnant Fiscker, der im i Felde das Regiment 35, l führte, ernannt. Fn I sämtlichen Brauereien der ^lodt und des ganzen , Ebemnitzer Bezirks ifl eiu Ausstand der Brauer auSgebrochen. — Das Verbot der kommunisti^ sehen Tageszeitung „Der Kämpfer" ist nach Voll ziehung einer geforderten Erklärung vom Gorni- sowKommando wieder aufgehoben worden. * Dresden, 6. Juni. Ter Vorstand der Dresdner Privatbank, Kurt vou Metzsch, wurde in seinem Bureau der Bank in der Grnnaer Straße durch zwei Messerstiche in die Brust ge tötet. Ob die Täter auch Beraubungen Dvrge- nommeu haben, ist zur Zeil noch nicht festge- stellt. — Ferner mietete gestern in den späten Abendstunden ein Unbekannter die vom Kutscher Hugo Richter gefüvrte Troschke zu einer Fahrt nach dem Großen Garten. In der 11 Stunde hörten die Angestellten der „Picardie" einen Schuft und fanden daun Richler tot auf dem Kutscher- bock. Er Ivar von hinten durch einen Schuft in den Kops getötet und daraus seiner Barschaft bcraubt worden. * brimmitscha«, 7. Juni. Tie Stodtver- ordnelensitzung -genehmigte die Erhöhung des GaSpreifts auf 60 Pfg. mit der Maßgabe, den Minderbemittelten niedrigere Preise ciuzuräumeu. Hierzu sollen die Haushaltungen in drei Klassen cingetcift werden nach der Höhe der Einkommen bis .3000 Aft., bis 6800 Mk. und über 6800 M^k. Nach längerer Debatte stimmte das Kolle gium weiter den Anträgen aus Erböhung der Luslbarkeitssteuer uud der Schankerlaubnissteuer zu, * Ank, 7. Juni Als Ueberteucrungsbeitrag sür die Kleinwohnungssiedcluug am Eichigt be willigten die Stadtverordneten als Bercchnungs- geld sür 67 Wohnhäuser 75 000 Mk. Auf das Reich entfallen 147 100 Mk, auf den Staat 735000 Mk. * Raschs«, 6. Juni. Auf der alten Straße in Waschleithc stürzte der aus einer Radtour begriffene 22jährige Klempner Anton Richter vom Rade. Er ist an den Folgen des Sturzes gestorben * Pirna, 6. Juni Die beiden an Pirna grenzenden und zu rascher Entwickelung gelangten Industrieorte Heidenau und Mügeln sollen jetzt mit einander verschmolzen werden. Verhandlungen hierüber sind bereits eingeleitet. * Meuselwitz, 6. Juni. In letzter Zeit wird versucht, Unruhe in die Vergarbeiterschast des Meuselwitz-Rositzer Reviers zu tragen. Man versucht mit allen Mitteln die Bergarbeiter in einen neuen Streik zu Hetzen, namentlich seitens der Unabhängigen Die eingesessene Bergarbeilcrschast steht wohl auch heute einem Streik ablehnend entgegen, aber mit der Demobilmachung sind in das hiesige Revier viel auswärtige Elemente gekommen, die einen Streik nur zu gern kommen sehen. In letzter Stunde wenden sich nunmehr die sozial demokratische Landtagssraktion Sachsen-Alten burgs und der Landesvorstand der Sozialdemo kratischen Partei mit einem Aufruf an die Berg arbeiter, in dem sie die Arbeiter eindringlich vor dem Eintritt in einen Streik warnen und aus die verderblichen Folgen eines solchen für das ganze Wirtschaftsleben Hinweisen. letzte N.schrichte Berlin. Tos Wcüwrc cfcheiucu bcc „Denk- scheu Zciftmg" in Berlin ift bis auf wciteres uuic-r!agt. Grund zu dcm Vcrboi Ivor dcr in der Fici agnummer zum Abdruck gebrockte A iftcl: Ter Worte find genug gewechselt, iu-:B sondere der letzte zum bewoffnelen Aufüond oft reizende Absotz dieses Artftels. Remscheid. Neber Renückeid ifl dec vec- fckärfte Beloaeruuaszuflond verhäng! worden. In der Frühe ersckienen Regienuuislruppen in Krost- wogen, verbofleien die Führer dcr Sporiokiften und Nnobhäugigcu und sübrteu sic mii fori. Gleich noch Belauntwccdcn des Ereignisses trat die Jnduftrie Aibeilerfthaft in den Aussloud. München. Tie Belohnung sür die Er greifung des Sparlakisteufübrers Levien ift vou >0 000 Mk. auf 3o 000 Mk. erhöbt worden. Ter ehemoftgc Polizeipräsident Koeberl, der on den H-Men Unruhen besonders beteiligt wor, ift ge stern in Neuöttingeu verhaftet worden. Ferner würbe in Rosenheim der ehemalige Bolmboss- kommandam Welsch festgeuommen. München. Unter der Arbeiterschaft Mün- chens herrscht große Erregung über die Erschie ftnug Levines. Akan rechnet damit, daß die Arbeiter dem BeftpicI der Berliner nud .Hombur ger Arbei'ersckoft folgen nud in einen Protest streik treten werden. VLülzburg. Gestern begonn bier vor dem Standgericht der Prozeß gegen die Kommunisten Laibel, Hogemeiner und Saner. Oie sind ange klagt, nach eitlem in München entworfenen Plan beabsichtigt zu bobeu, Anfang April die Regie ruug Kossmann gewaltsam zn stürzen und zu diesem Zwecke Uulerftanlen sür die Räterepublik reis zu macken. Es sind >>2 Zeugen geladen. (Kcnf. Tie Pariser Ausstände dauern noch fort. Tie Bauarbeiter und die Arbeiter der Wäschereien hoben sieb der Bewegung angcschlos sen. Tie Regierung beobsickligt, deu Pariser Lolomerlebr durch Militär aufrecht zu erhalten. Tos Organ Hervees, die „Victoire", meldet, daß sich in Tonlose rcvolulionäre Zwischenfälle er eignet bobeu. Einzelheiten über diese Vorfälle wei'oen vou dec Zensur unterdrückt. So erscheint die „Knmanftee", die einen längeren Bericht dar über veröffentlichen wollte, mit Weißen Spalten, die vou der Zensur bernibrcn. Dem „Journal" zufolge ist ein allgemeiner Eisenhahnerousstand zu beuirckleu. Tie Gewerkschaft wird über den Amckluj; au die Bewegung Beschluß fassen. Verantwortlich sür die Schriftleitnng: Dagobert Culp, für O-rlliches u Anzeigen: Bruno Preiß. Verlag und Druck: Gustav Hohenstein, Hohenstein-Ernstthal. Hierzu eine Beilage und das Jllufir. Tonnlagsblatt
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