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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 12.06.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-06-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191906123
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19190612
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19190612
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1919
-
Monat
1919-06
- Tag 1919-06-12
-
Monat
1919-06
-
Jahr
1919
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 12.06.1919
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n dem if st n h u Juin. In den Schrebcr gelandet, während drei Mann ertranken bürg Erlbacher Straße stürzte Ini Pulverlager Mül- Wackere a e n Daraus wird auf eine scn früher eingesetzt hat. tatsächliche Benachteiligung der da» zu erhalten sie Wohnungen haben Gelegenheit zum auch Feld pachtweise er- wurde auf einen daß die angeregte Bahn Hohenstein- errcichen ist, das; n r n r n Tein Geiueindcrat zu Lugau diesbczügt. Antrag mitgeteilt, Berstaat.ichung der elektrischen Ernstthal—OelSnitz nicht zu beim fache Luft, leicht e r n oder Zurücksetzung Vermutungen sind z. B. Berlin mit Mehles früher be- Der Transport, der n n 6 d c zer- das und Borna sind an dem Projekt beteiligt. * Leipzig, 11. Juni. Der Zentralrat deutschen sozialistischen Republik hat auf Protestschreiben des Großen Ardeiterrats * RumVurg i. v, 10. Juni. Im nahen Schönlinde geriet der 27 Jahre alte Magazin- arbeitet Eduard Michel beim Rangieren zwischen die Puffer zweier Wagen und wurde zerquetscht. Die Oeffnung der Leiche aber ergab, daß ihm Herz und Lunge zersprungen waren, er also schon vor dem Unglück angesichts des Todes vor Schreck gestorben war. bei Koblenz flogen aus unaufgeklärter Ul' mehrere Körbe mit Schießbedars in die sieben Arbeiter sind schwer, viele andere verletzt. Nur dem mutigen Eingreifen eines vinz Brandenburg mit l,70 Ml. Rohgewicht bezahlt, bei einem wicht von 20 Kilogramm also während eine gleichschwere Haut einem Preise von I,I0 Mk. das Marl kostete. Es verlautet, das; in der Hand, um die Gegenrevolution zu schlagen. Müller kommt dann eingehend auf Verhält«!» zu de« UuathSugige» zu sprechen, die im November nur unter t n Westfalen aus. Dort vom Werk zugewiesen, Viehhaltcn und können ballen. r. Gersdorf, II. gärienanlagen an der aber die Uebernahme der Bahn durch einen Ge meindeverband geprüft werden möchte. * — St raste narbeiten werden gegen- IväAig auf der Lungwchcr Straste vorgenommen. Die Straste bleibt deshalb von der Schubcrt- straste bis zur Logenstraßc von Montag ab für einige Tage gesperrt. r. Lugau, II. Juni. In unserem Orte, wo sich der Mohnungsmangcl ebenfalls recht emp findlich fühlbar macht, erwarben mehrere Ein wohner Baugelände zur Errichtung von Ein- samilienwohnhäusern -z. Langenchnrsdorf, II. Juni. Wegen Einbruchsdiebstahls wurde der Ichährigc Stricker R. von hier von der Zwickauer Strafkammer zu einem Monat Gefängnis verurteilt. R. halte mit seinem Stiefbruder, dein 17jährigen Arbeits burschen F. in Glauchau, in den Speicher der Kolouialwarengroßhaudlung von Richard Schramm in Glauchau einzulnechen versucht, beide waren aber verscheucht worden. F. balle bereits viermal dort r t t Vermischte-. * Grostfeuer in den Berliner D a i in ler - Werke n. Am Dienstag vor- mitmg brach in den Daimler-Werten Berlin Ma- rienfelde ein Feuer aus, das die umsangreichen Schuppenanlagen, die mir Reparalurmaterialien, Gummi, Kühlern ulw. angesiillt waren, vernich tete. Der angerichtete Schaden beträgt vier Mil lionen Mark. * Ein verunglückter Gesänge- n e n z u g. Ein von Dünkirchen kommender Zug mit deutschen Gefangenen wurde bei St. Pierre (Frankreich) von zwei englischen Lokomotiven von hinten angefahren. Drei deutsche Gefangene, ein Soldat uzid ein englischer Sergeant wurden getötet, 25 deutsche Gefangene schwer verletzt. * S ch w e r c s S ch i f f s u n g l ü ck durch eine M ine. Einem Fischdampser war beim Fischen in der Nordsee nördlich von Helgoland eine Mine ins Netz geraten. Sie explodierte und schleuderte den Dampfer in die Luft. Acht Mann der Besatzung wurden von einem vorüberfahren- den Dampfer an Bord genommen und in Ham- Trümmerhaufen in einer Zeit tiefster nationaler Schmach. Man dürfe nicht eher ruhen, bis die zur Rechenschaft gezogen seien, die das Unglück des Krieges verschuldet hätten. Jin Augenblick freilich müstten die Gegensätze zurücktreten, da wir von einem Frieden bedroht seien, der der schlimmste Gewaltfriede wäre. Die Revolutions woche vom November wird immer einen Ehren platz in der Geschichte des deutschen Volkes be haupten. 22 Dynastien sind damals verschwun den, und ihr rühmloser Untergang ist der beste Beweis, das; eine Gegenrevolution von der Seile unmöglich ist. Es war kein Held unter ihnen, aber auch kein Märtyrer. Für alle Fälle haben die Arbeilermasseu die ökonomischen Machtmittel Lokomotivführers, eines Heizers, eines Regle- rungsrates und zweier amerikanischer Offiziere ist es zu verdanken, das; unabsehbares Unglück ver hütet wurde; sie drangen durch den Geschosthagel vor und holten einen innerhalb des Lagers stehenden, mit 18 000 schweren Granaten belade nen Eisenbahn,Zikg heraus. * Zu einer folgenschweren Re volte kam cs in der Gesangenenanstalt zu Ichtershausen, dem ZentralgcfängniS für die thüringischen Staaten. Dort überwältigten meh rere Gefangene einen Aufseher, setzten sich in den Besitz der Schlüssel und öffneten die meisten Zel len. Nachdem sie auch Schußwaffen gesunden hatten, überwanden sie den Widerstand des ge samten AufsichtSpcrsonals, worauf 89 Gefangene ausbrachcn und bewaffnet nach dem Thüringer- Wald zu entwichen, während ungefähr sechzig zu- rückblieben. Die Verwaltung des Gefängnisses rief das Garnisonkonimando Erfurt um Hilfe an, das in zwei Automobilen Militär entsandte, die aber zu spät eintrafen. * Das glückliche Laasphe. Die Stadt Laaspbe in Westfalen kann trotz großer Mehrausgaben den Steuersatz um -10 v. H. bcr- absetzen und hofft ihn im nächsten Jahre logar noch weiter ermäßigen zu können. * Hochzeit in der Luft. Man sagt zwar, dast die Eben im Himmel geschlossen wer den: aber das ist nur eine schöne Redensart. Jetzt ist aber, natürlich in Amerika, zum ersten Male eine Ehe wenigstens zwischen Himmel und Erde geschlossen worden. Aus Ncwyork meldet der „Daily Erprest", das; die erste Hochzeit in der Luft in Houston, TeraS, gefeiert wurde, wo Leutnant Meade und Fräulein Marjorie Dumont in einem Handlev-Page-Flugzcug in 2000 Fust Höhe getraut wurden. Die Hochzeitsgäste im Flugzeug zählten einschließlich deS Priesters zwölf Personen. Eine große Volksmenge wohnte auf dem Erdboden der Feier bei auf dem Wasserwege die Elbe aufwärts erfolgte, dauerte länger als nach Berlin. Taher die spä tere Ausgabe. Auch innerhalb Sachsens kann die Ausgabe nicht immer in allen Kommunal- verbänden gleichzeitig vor sich gehen. Auch hier bei ist aus die ganz verschiedenartigen Verkehrs - Verbindungen der einzelnen Orte der wesentlichste Teil der Unterschiede zurückzuführcn. Es würde sicher in der Bevölkerung nicht verstanden wer den, wenn mau mit der Ausgabe der Lebens mittel an dcn Orten, denen sie nach Lage der Dinge am raschesten zugeführt werden können, noch wartete, bis auch an allen anderen Orten die Verteilung beginnen kann. Niemand hätte einen Vorteil davon Es wird alles getan, um die Zuleitung zu beschleunigen. * — Die Schn h n o t. Seitens der Deutsch- nationalen Partei ist in der Nationalversamm lung folgende Anfrage gestellt worden: Die Kuh haut wurde bis zum 1 Mai 1919 in der Pra das Kilogramm Durchschnittsge- mit 3-1 Mark, 'm Frieden bei Kilogramm 28 bei der Reichs Oertlich-S mid LLchfifch.» * — Aus der sächsischen Volks- k a m m c r. Der Wahlprüfungsausfchutz der säch- sllchen Volkskammer hat bei dieser Anträge ein- gebracht, wonach die Kammer ersucht wird, die Wahlen der Abgeordneten im ersten und zweiten Wahlkreis (Dresden und Chemnitz) für gültig zu erklären. * — Ei n s P r u ch gege n Freiga b e des Hafers. Der Vorstand des Deutschen Städtelages bat an den EniährungSminister und die Reichsgetr-.'ideslelle den dringenden Antrag gerichtet, von einer Aushebung der öffentlichen Bewirtschaftung des Hafers abzusehen. Eine solche Aenderung betrachtet er als einen weiteren verhängnisvollen Schritt zum Abbau des bis herigen WirtsthaftSsystcms in einem Zeitpunkt, in dem die außerordentlich großen Uebergangs- schwicrigkeiten das Festhalten an dem Systeni falt noch dringlicher machen als zur KricgSzeit selbst. Der Vorstand des Deutschen Städtelages ist der Neberzeugung, dast nach der Freigabe des Hafers dasselbe geschehen wird wie nach der Freigabe der Eier, d. h. ein sofortiges Empor schnellen der Preise aus die Höhe der Schleich- handelsprcisc und noch darüber hinaus. Wie verlautet, stehl die Gesamtheit der im Deutschen Städtetag vertretenen Städte hinter dieser Auf fassung deS Vorstandes. * — Keine Benachteiligung S a ch s e n s. In der Bevölkerung wird beklagt, daß Zeitungsnachrichten zufolge in einzelnen norddeutschen Städten die Ausgabe ausländischer Lebensmittel gegenüber der Verteilung in Sach- VeMWe» ns nsere Mung irvvden jederzeit cnlsiegengenommen eingebrochen und dabei etwa 4 Zentner Zucker gestohlen. Er wurde zu sechs Monaten Gefäng nis verurteilt. <, * Limbach. 11 Juni. Am 2 Pfingstseiertage ertrank in einem Teiche hinter dem Bahndamm der im 8. Lebensjahre stehende Herbert Schreiber von hier. * Erst»«, 11. Juni. Auf Anregung des Gemeinderates haben sich 114 Mitglieder des Hausbesitzervereins und sämtliche Mitglieder des Landwirtschaftlichen Vereins freiwillig zur Unter stützung des Nachtpolizeidienstes bereit erklärt. * Schönau, 11. Juni. Gestern vormittag V.8 Uhr wurde der Arbeiter Max Zimmermann aus Stelzendorf von einem von Hohenstein- Ernstthal kommenden Personenzug am Bahn übergang der Stelzendorfer Straße ange fahren. Der Unvorsichtige hatte die bereits ge schloffene Bahnschranke wieder hochgehoben und wollte noch vor dem anfahrenden Zuge über die Gleise. Der schwerverletzte Mann wurde vom Zugspersonal im Zuge, der nach der Unfallstelle wieder zurückgefahren war, mit nach Chemnitz genommen. * Ehemaitz, 10. Juni. In der letzten Sitzung des Arbeiterrates des Induftriebezirks Chemnitz wurde beschlossen, von einer Neuwahl abzusehen und die Legislaturperiode vom S. Juni bis zum 9. September zu verlängern. Weiter wurde mit geteilt, daß vom Kontroll-Ueberwachungsausschuß bis zum 31. Mai 708 Haussuchungen vorgenom men worden seien, davon waren 346 mit uiid 362 ohne Erfolg. Zum Schluß entspann sich noch eine rege Aussprache über das Wohnungs wesen. Bittere Klage wurde darüber geführt, daß infolge des Kohlenmangels keine Ziegel zum Bauen hergestellt werden könnten. Die Allge meine Baugenossenschaft wolle einen neuen Häu serblock im Werte von mehreren Millionen Mk. er richten, könne aber wegen Mangels an Ziegeln nicht bauen. Die Bergarbeiter in den Kohlen schächten seien dafür verantwortlich zu machen. Um die Kohlenförderung zu heben, müßte die Akkordarbeit wieder eingeführt worden. * Oebera», 10 Juni. In diesem Jahre sollen hier anstatt 200 v H. nur 180 v. H. der Staatssteuer als städtische Steuern erhoben werden. Der Steuerbedarf beträgt in diesem Jahre 429000 Mark. 959 Einwohner, deren Einkommen 1100 Mark nicht übersteigt, sind steuerfrei — Die hiesige Baugenossenschaft hat 180000 Quadrat meter Gelände für eine geplante Gartenstadt von der Stadt Oederan käuflich erworben und den Quadratmeter zum Selbstkostenpreis von 55 Pfennig erhalten. * Döbel«, 10. Juni Die Wohnungsnot ist hier außerordentlich empfindlich geworden. Durch eine Bekanntmachung wird unter Strafandrohung untersagt, ohne vorherige Zustimmung des Rates gekündigte oder freistehende Wohnungen zu ver mieten oder überhaupt einen neuen Mieter in einer Wohnung aufzunehmen. — Beim Fenster- putzen stürzte das Dienstmädchen Nagel auf da» Steinpflaster herab und zog sich einen so schwe ren Schädelbruch zu, daß es verstarb. vsr. LeiSvig, 11. Juni. Hier sind Verhand lungen eingeleitet worden, die darauf hinaus gehen, das hiesige Garnisonlazarett in ein Kreis krankenhaus umzuwandeln. Die Amtshaupt- Mannschaften Döbeln, Oschatz, Grimma, Rochlitz gas aus 55 Psg. sür das Kubikmeter, für Kraft- gas aus 45 Psg. — Mit Beginn des Steuerjahre» 1919 werden die hiesigen Gemeindesteuern nach dem jeweils geltenden Staatssteuertarif erhoben. Die Steuerpflichtigen nach Klaffe 1» und 1 bleiben steuerfrei und von den Steuerpflichtigen der Klaffe 2 und 3 werden nur die ledigen Personen besteuert vsr Falteustei», 11. Juni. Die Regierung ist bereit, die durch den Krieg unterbrochenen Erörterungen über den Bau einer elektrischen Straßenbahn zwischen Falkenstein und Rodewisch wieder aufzunehmen, vorausgesetzt, daß alle be teiligten Gemeinden eine bindende Erklärung über Art und Höhe ihrer Beteiligung abgeben. — Auf Grund des Belagerungszustandes wurde für den Amtsgerichtsbezirk Falkenstein ein Kriegsgericht eingesetzt. Nach einer Erklärung der Fabrik- leitung ist die Chemische Fabrik Dorfstadt völlig stillgelegt und zwar bis zur vollständigen Klärung der gegen deren Direktor Schnell ausgesprochenen Verleumdungen in verschiedenen sozialdemo kratischen Blättern. * OelSuiS i B, 10. Juni. Nach langer Aussprache beschlossen die Stadtverordneten mit geringer Mehrheit (12 :11 Stimmen), den Stadt rat zu beauftragen, an die Regierung eine Ein gabe zu richten wegen alsbaldiger Aufhebung des Belagerungszustandes. — Der Gaspreis wird einheitlich aus 65 Psg (Automatengas 67 Psg.) für das Kubikmeter festgesetzt, ebenso wurde einer Strompreiserhöhung beim städtischenElektrizitäts- werk zugestimmt. Leipzig, anläßlich besten Auslösung durch General major Maercker, erwidert, er stehe auf dem Standpunkt, daß es unter keinen Umständen zugelasten werden könne, daß ein Arbeiterrat willkürlich von Militär- oder sonstigen Instanzen aufgelöst wird. Ries«, 11. Juni. Die Kaserne der 1. Ab- teilung Feldart.-Regts. 68 wird für militärische Zwecke nicht mehr benötigt und steht der Stadt zur anderweiten Verfügung. Die Stadtverordneten beschlossen, ein Gutachten von Sachverständigen darüber einzuholen, in welcher Weise die Kaserne zur Beschaffung von Kleinwohnungen Verwen- düng finden kann * Pücha» bei Wurzen, 10. Juni. Dieser Tage kochten Leipziger Ausflügler, nach Art der Wander vögel gekleidet, im Forstrevier Leulitz des Grafen Hohenthal-Püchau ab, legten das Feuer aber so ungeschickt an, daß es sich bei dem herrschenden Winde bald ausbreitete. Die Ausflügler, meist erwachsene Personen, ergriffen die Flucht, anstatt den Versuch zu unternehW^ den Brand zu löschen, und weigerten sich auch, einem hinzuei lenden Forstbeamten gegenüber, der sie zu Lösch arbeiten aufforderte, Hilfe zu leisten, sondern lachten ihn aus. So brannten 18 da 5- bis 25jährige Fichten- und Kiefernkulturen ab, ein großer Schaden, der nicht nur den Besitzer, sondern auch die Allgemeinheit trifft. * Werb««, 10. Juni. Im Alter von 76 Jahren verschied hier der Stadtrichter Edmund Müller. Der Verblichene war wegen seines langjährigen, selbstlosen und gemeinnützigen Wirkens von der hiesigen Stadtgemeinde zum Ehrenbürger ernannt worden. * Glaucha«, 11. Juni. Dem Vernehmen nach soll unsere Stadt in nächster Zeit 6 Kom panien einer Grenzschutztruppe als Garnison er halten. — Im benachbarten Mülsen St. Micheln hat bei der Untersuchung des amerikanischen Schweinefleisches der Fleischbeschauer Flämig Trichinen gefunden. * Grießbach i Erzg, 10. Juni. Beim Auf- legen von Riemen ist in einer Papierfabrik in Willtschtal der Maschinengehilfe Arno Srks von hier tödlich verunglückt. * Marie»derp, 10. Juni. Die Stadtver ordneten wählten 2 Bürgerliche und 4 Sozial- demokraten zu unbesoldeten RatsmitgUedern * Zwönitz, 10. Juni Der Stadtgemeinderai beschloß die Erhöhung de» Preise» kür Leucht Sachsens geschlossen. Solche irrtümlich. Nichtig ist, daß der Verteilung ausländischen ginnen konnte als Tresden. ledergeselkschaft große Vorräte an Leddr bestehen, trotzdem sind Stiefel auf Bezugschein nur nach monatelangem Warten möglicherweise zu erhal ten. Hierbei kostete ein Paar Stiefel, welches im Frieden 16 Mk. gekostet hat, etwa 48 Mark. Anderseits werden ohne Bezugschein Stiefel zu Preisen verkauft, die das Dreifache des genann ten Betrages erreichen und noch übersteigen. Ist der Reichsregierung diese Tatsache bekannt und welche Schritte gedenkt sie zu tun, um die Ver wendung des vorhandenen Leders zur Herstellung von Schubwert in genügenden Mengen in die Wege zu leiten und einen angemessenen Preis ausgleich herbcizuführcn? *— L ä n d e s > o t t e r i e. Tie I. Klasse 175. Sächsischer LandeSlotterie wird am 18. und 19. Juni gezogen. * — Gebt Aufträge an H a n d w e r- k e r. Allerwärts waltet jetzt das Bestreben, un nötige Ausgaben zu vermeiden. Nicht allein, daß man in den jetzigen Zeiten allseitiger Teue rung von jeglicher Neuanschaffung absieht, läßt man auch notwendige Reparaturen unausgeführt. Es ist aber leider ein Irrtum, zu glauben, das; ein Abbau der teueren Zeilen sicherlich in Kürze kommen wird. Notwendige Reparaturen werden also auch späterhin naturgemäß zu noch höheren Preisen als jetzt ausgeführt werden müssen, wo bei noch die Gefahr besteht, daß inzwischen grö ßerer Schaden durch Unterlassung der Instand setzung eintritt. — Im Laufe des Weltkrieges ist kaum ein Stand mehr geschädigt worden, als das Handwerk. Zwei Drittel seines Bestandes kämpfte fürs Vaterland, arbeitete im Hilfsdienst, litt unter Arbeiter- und Materialmangel und steht heute zumeist vor den verschlossenen Türen seiner ehemaligen Kundschaft. Soll das Heer der Arbeitslosen ins Unendliche wachsen, weil der Meister seine Mitarbeiter nicht mehr beschäf tigen, sich selbst mit seiner Hände Arbeit nicht mehr durchbringen kann, wie es leider heute schon häufig der Fall ist? Wer sich mitverant wortlich für diese Dinge fiihlt, der halte mit seinen Aufträgen nicht länger mehr zurück. Nur durch Arbeit kommt der Wiederanstieg unseres Volkes zu alter Höhe und noch immer ist schnelle Hille die beste gewesen. * — Was i st e i n K u b i k in e t e r G a s? Um hierfür einen Anhalt zu geben, sei folgendes mitgeteilt: Mit einem Kubikmeter Leuchtgas leicht man durchschnittlich 10 Stunden, sowohl bei Hänge als auch bei Stehgas. Wesentlich anders stellt sich die Ausnutzungsdauer des Ku bikmeters bei Kochgas. Hier braucht ein Eur- lochkocher stündlich 2 Zehntel Kubikmeter, ein Zweilochkocher fünf Zehntel und ein Dreiloch- kocher sechs Zehntel Kubikmeter pro Stunde. r. Gersdorf, 11. Juni. Die öffentlichen Impfungen finden hier am 16. und 18. Juni nachmittags von s^4—5 Ubr im „Grünen Tal" statt. r. Gersdorf, I I. Juni. Verschiedene Berg- arbeiterfamilicn wanderten kürzlich wieder nach am 2. Feiertag ein 12jähriges Mädchen an der Drahtseilbahn ab und zog sich eine Verstauchung des Beines zu. ):( Oberlungwitz, 11. Juni. Die zum 1. Juli freiwerdcnde Schuldirektorstelle wird vor aussichtlich nichl zur Besetzung ausgeschrieben, sondern für die obere und die untere Schule wird je ein Schulleiter aus Zeit gewählt werden. * Hohenstein-Ernstthal, 11 Juni. In selbstmörderischer Absicht warf sich heute früh bei einem zwischen hier und Wüstenbrand auf Ober lungwitzer Flur gelegenen Bahnübergang ein auf der Südstraßc wohnhafter 16jähriger Schrei berlehrling vor dem um 7 Ubr von hier nach Chemnitz fahrenden Personenzug. Ter junge Mann, den übertriebene Furcht vor Strafe wegen geringer Verfehlungen zu diesem' Schritt getrie ben baden dürfte, wurde von dem Schienenräu mer der Maschine zur Seite geschlendert. Er war sofolck tot. * — Zwecks G r ü n düng ei n e s S t ä d t e b u n d l b e a t e r s wird am Sonn abend abend im Gewerbehaus Herr Elektrizitäts direktor Bierma n n aus Crimmitschau einen Vortrag über Theaterfragen halten. Das Städtc- bundtheater beabsichtigt den Zusammenschluß säch sischer Klein- und Mittelstädte, um der wirklichen Kunst auf dcn Provinzbühnen eine bessere Pflege zuteil werden zu lassen. Hoffentlich finden sich auch in unserer Stadt weite Kreise, die dieses Unternehmen fördern helfen. * — Von der Uebcrl a n d b a h n. Drucke der-Feldgrauen zu einer gemeinsamen Ne gierung zu bewegen waren. Aber aus die Tauer war mit ihnen nicht zu arbeiten, weil sie keine geschlossene Partei sind. Es waren Elemente dar unter, die nur nach der Diktatur des Proleta riats strebten und Handgranaten in den Kampf der Geister warfen. Aus dcr Notwehr sind da mals die Freiwilligen-Regimenter entstanden, denn eine Negierung kann sich nur dann be haupten, wenn sie die genügende Macht hinter sich hat. Hätten die Volksbcauftragten anders gehandelt, wir hätten längst mexikanische Zu stände. Eine Einigung mit den Kommunisten lehnt Hermann Müller rundweg ab, weil sie von einer Demokratie nichts wissen wollen. Dagegen hält er ganz allgemein für alle drei sozialistischen Parteien die Erziehung zur Verantwortlichkeit für nützlich und notwendig. Diese Tugend habe man in den Jahren der Agitation stark vernachlässigt. Müller streift dann kurz die schwierige Lage Deutschlands und ruft dcn Arbeitern im Saar gebiet, in -der Nheinprovinz und im Osten das Wort Wilhelßi Tests zu: „Was da auch werde, stehe zu deinem Volke, eS ist dein angestammter Platz." Nack) den Eröffnungsfeierlichkeiten geht man zur Bildung des Bureaus über, das bereits vom Parteiausschus; vorbei beschlossen ist. Schulz- Berlin, der Vizepräsident der Nationalversamm- lang, und Löbe-Breslau, dcr Vorsitzende der sozialdemokratischen Fraktion, werden zu Vor sitzenden mit gleichen Rechten gewählt. Nicht ohne Vorbedacht malmt der Vorsitzende Schulz die Delegierten zur Selbstzucht und bittet sic, jedes Wort, bevor cs ausgesprochen wird, zwei- bis dreimal zu überlegen. Nach Feststellung der, Ge schäftsordnung zmd der Tagesordnung wird dar auf die Sitzung geschlossen.
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