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Hermsdorf, Rüsdorf. Bernsdort, Wüstenbrand, VL UH MMetbach.Grüna,Ursprung. Kirchberg. Erlbach. Meinsdorf. Langenberg, Fm Ken. LaniMwursdoEw. Rr. iz?. F«n,p--ch« R>.ZvMtrsthg. »es rZ 3««i 1M D. 3MD» « I! iM'lSMWWSWWWWk Die diesjährigen Sffe»tliche» J»pfuuge« finden in nachfolgender Ordnung statt: Zur Impfung zu bringen sind die Erstimpflivge u) aus dem Ortsteile Altstadt in der Altstädter Gch«lt«r»halle, Schulstc. ' Msstag, den 16 J«»i v»n 5—6 Uhr «achmitta-S, soweit der Familienname mit öl anfängt; Die»S1ag. -e« 17. J«»i vo« 5—6 Uhr Nachmittag-, soweit der Familienname mit 2 anfängt; b) sämtliche Kinder aus dem Ortsteile Neustadt in der Neustädter Schulturnhnlle Mlttwach, de» 18 Juul v»« 4-5 Uhr »achmitta«» Die Impfung der Erstimpflsuge des Ortsteiles HStteugruud, sowie des früheren Kuhschnappeler Anteils von Hüttengrund wird D»»»erStag, »e« 12. J»»i v»« 4—'/,5 Uhr »schmittagS in der Hiistengruudschule vorgenommen. Die geimpften Kinder sind am 8. Tage nach der Impfung dem Impfarzi zur Nachschau im Impslokale wieder vorzustellen und zwar die Kinder der Altstadt von 5—'/,6, die der Neustadt von 4—V,5 Uhr, und die des Hüttengrundes von 4—V.5 Uhr. Zurückstellungen sind bis zum 1. Oktober ISIS in Zimmer 11 12 des Rathauses nach- zuweisen. Aus einem Hause, in welchem ansteckende Krankheiten herrschen, dürfen Kinder zum allge- meinen Impftermine nicht gebracht werden. Zu beachten ist auch, daß die Kinder mit reingewaschenem Körper und in reinen Kleidern zur Impfung zu bringen sind. Hinterziehung der Impfung wird mit Geldstrafe bis zu 150 Mk. oder entsprechender Hast bestraft. Gtadtrot HoheNstein-Ernstthal, am 10. Juni 1919. Die Lungwiher Straßo von der Schubertstrasie bis zur Logenstraße bleibt von Mon tag, den 16. Juni, ab für einige Tage wegen Vornahme einer Straßenwalzung für den Verkehr mit Fuhrwerken gesperrt Hohe»stei»-Ee»ftthal, am 11. Juni 1919. Der Stadtrat Kunftbonig. Jede Person '/, Pfund -- 40 Pfg. 1—173: Lorenz, Hüttengrund, 251 bis 450: Engler, Logenstr., 451—851: Heinze, Schützenstr., 852—1275: Reuter, Bismarckstr., 1276 bis 1641: Thams L Garfs, Weinkellerstr , 1642—2055: Kaisers Kaffeegeschäft, Dresdner Str., 2056 dis 2762. Egerland, Breite Str, 2763-3187: Hitschold, Bahnstr., 3188-3654: Steinert, Oststr., 4001—5815: in den Geschäftsstellen des Konsum-Vereins. «-Sardinen, V« Pfd. 85 Pfg. Bis 2 Personen Pfd., über 2 Personen '/, Pfd. 1—525: Schneider, Altmarkt: 526—975: Fechner, Dresdner Straße; 976—1420: Heinze, Schiitzen straße; 1421—1880: Kretzschmar, Centralstraße. Geräu«bert,e Mppfifck, Pfd. 1 Mk. 1 Person Pfd 1751—227HHos- mann, Schubertstr, 2271—3070 G. Hofmann, Lungwitzer Str. Margarine, 1 Person 50 x -- 24 Pfg. 1—940, 4321—4557: Schmidt; Bez. Nl: Beyer; Bez IV: 2701—3340, 5001-5582 Läfsig: 3341-3654, 5583-5817: Horn 941—1307 und 4001—4320 werden morgen beliefert. Futtermitk elverkauf im Schützenhaus Donnerstag von 8—12 Uhr. Barzahlung hat sofort zu erfolgen. Die MmWen ZMSiWe. Ein Sonderoerichl des „Verdens Gang" uns London teill mit, daß die Gerüchte, Lloyd Ge orge sei zu bedeutenden Zugeständnissen bereit, von der Iingopreße mit Bestürzung aufgenom- nien ivurden. Man schenke seiner Ableugnung in« lluterbaus, das; die Arbeiterführer keinen Truck uns ibn ausübten, keinen Glauben. Dagegen seien die Arbeiterpresse nnd die liberalen Zeitungen über die Wendung der Dinge begeistert. „Tailu News" überschreibt den Leitartikel „Bessere Nach richten". Das Blatt bezeichnet besonders die Ge rächte, daß Deutschland das Mandat über Osl- asrika erbrüten nnd daß der Schadenersatz end gültig auf 90 Milliarden festgelegt werde, als die hoffnungsvollsten Nachrichten, welche seit der Ver öffentlichung der Fricdensbediugungen erschienen 'eien. Wir müssen aufraumen mit den Plünde rungsneignngen nnd zurück zu den ursprünglichen Grundsäpen, fügt das Blatt hinzu. Die „Times" ist selbstverständlich außer sich, was als gutes Zeichen nicht unterschätzt werden darf. „Daily Mail" sagt offen, daß das, was in England nur ein schmerzlicher Verdacht, in Paris bereits ein offenes Geheimnis sei. Die nationalistischen französischen Blätter be stätigen in den Zeilen, welche die Zensur ihnen ließ, niit Erbitterung, daß die Verbündeten im Viererrat beschlossen haben, in gewissen Punkten den deutschen Forderungen nachzugeben. Ten Grund zu dieser Aufregung bildet das Bestreben der Engländer und Amerikaner, den Vertrag aus führbar zu machen durch Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund, Festsetzung einer bestimmten Schadenei satzsumme, Milderung nnd Aendenmg der unbeschränkten Machtvollkommenheit der Schadenersatzkommissiou und vielleicht auch eine Volksabstimmung in Oberschlesien. Gegen alle diese Pläne wendet sich die bürgerliche und na tionalistische Franzosenpresse mit größter Heftig keit, scheint aber nicht mehr dieselbe Nnterßütznng am Quai d'Orsay zu finden wie bisher. Hier beginnt man wohl unter dein Drucke der Ver bündeten und. der inneren Lage einzusehen, daß die entschieden ablehnende Haltung der deutschen Negierung und Delegation, sowie des ganzen denrschen Voltes eine gewisse Gefahr birgt. Man ist sich auch — aas gebt ans anderen PrcssestiM nien hervor — daniber klar, daß eine dauernde Besetzung Deutschlands bei der starken wzialisti üben Propaganda nnd "dein Heimweh der f>an- zösischen Truppen ans die Dauer unaussübrbar und eine ständige Gefahr für Frankreichs innere Nube wäre, zumal auch Amerikaner und Eng länder wieder erklären, nicht "für eine dauernde Besetzung zu sein nnd nicht daran teilnehmen zu wollen. Londoner Informationen zufolge setzt die - englische Friedenslommission ihre Arbeit, eim - Revision des Friedensvcrtcages herbeizuführen, eifrig fort und bat dem Viererrat wieder weiter, Vorschläge über wichtige Konzessionen an Deutsch land gemacht. Es verlautet, daß die wichtigste dieser Konzessionen vorschlägt, die Besetznng des linken Nheinusers gegenüber den bisherigen For derunggn der Alliierten erheblich einzuschränkcn Die englischen Blinker sind der Ansicht, daß Prä sident Wilson für diese Fordernng zu haben sein werde. Dagegen 'sei die Haltung Elemen eeanS noch nicht bekannt. Demgegenüber be hauptet freilich wieher „Newyork World", die an gekündigten Aenderungen würden nicht von Be i lang sein. Dafür werde aber Deutschland unter j der Voraussetzung, daß es seine Heeresstärke her- absetze nnd alle seine sonstigen Verpflichtungen getreulich erfülle, in den Völkerbund ausgenom men werden. — Eine Gnade, die in der rmt geradezu rührend ist. .... Die Ausna.nne in den Völkerbund wird hier- nach von gewissen Voraussetzungen abhängig ge macht, nnd zwar sollen es Elemeneeau, Lord Robert Eeeil und Oberst House gewesen sein, die unter diesen Umständen die Ausnahme emp fehlen. '.Echo de Paris" und „Malin", die sich über die Ausnahme Deutschlands in den Völker bund lebr besorgt fühlen, änßern die Hoffnung, daß der Rat der Vier diesen Beschluß nicht sank tionieren werde, solange man keine einsie Ge währ für die Aendenmg des deutschen Geistes habe. Die Nachricht, daß die Antwort der Alliier- teu am 13. Jimi überreicht werden soll, scheint sich zu bestätigen. Angeblich sollen uns .» Tage Zeit zur Erörterung gegeben werden. Stauer Wechsel der Lage 1» Paris. Widerspruchsvolle Nachrichten über das Wesen der gemachten Zugeständnisse füllen die spalten der Pariser Blätter. Nach dem „Journal" tollen sich die Zugeständnisse der Entente an' daS be reits Gesagte beschränken. Während die „Taibi Mail" die Frage einer festen Schadenvergütungs summe verneint, bejaht der Pariser „Herald" diese Frage mit dein Bemerken, Lloyd George bestehe daraus, Elemeueeau sei nickt abgeneigt. Die Franzosen hätten einen Betrag vorgeschlagen ohne Einrechnung der Schiffe mit > vom Lum dert Zinsen von den aufgesckobenen Zahlungen Die Amerikaner hätten *inen anderen Betrag vor geschlagen ohne Zinsen, wobei die Briten mit ihnen einig seien. 'Rach der „Ehieago Tribune" werden die Alli unten sieh das Neckt Vorbehalten, die Zabt der von Deutschland zu unterhaltenden Ententetrup Pen in« besetzten Gebiete auf eigene Kosten zu erböben. Auch die Trage der Ablehnung bettv. des NicklnnterschreibenS wird weiter besprochen Mehrsack erwähnen die Blätter, nickt Rantzau oder die jetzige Regierung, sondern Erzberge« oder eine andere Regiernng werde unterzeichnen. Anscheinend will der Viererrat die Erledigung alle« anderen fragen zurückstellen bis nack der Erledignug des Vertrages mit Deutschland. Einen scharfen Artikel veröffentlich! „Li bertee". Sie erklärt darin, Frankreich habe be reits nngehenere Zugeständnisse gemacht und könne nicht tveitergeben. Es sei notwendig, daß Ele meneeau seinen ganzen Willen und seine ganze Energie zeige. Frankreich sei berechtigt, eine lanie Sprache zu führen, nnd wenn wider Frankreich; Willen Deutschland doch in den P ö l- kerbund aufgeno m m e u w erde, d a n u m üsse Frankrci ch a n S tret e u. „Tcmps" protestiert in einem Leitartikel gegen die französische Zensur, welche die Besprechungen der französischen Blätter über diese Punkte so unerbittlich zusammenstreiche. In allen anderen Ländern könne die Presse sagen, was sie wolle, nur Frankreick werde natürlich wieder in Un gewißheit gehalten. Dr. Dovid über die Nichtuvterzeichnung Der Berliner Berichterstatter des „TempS" wurde von Tr. David empfangen, der ibm er klärte: ES gebe innerhalb des dentlchcn Kabi netts keinerlei Mcinungsunterschiede über die Frage der Nichtunterzeichnnng der gegenwärtigen F-riedensbedingnngen. David sagte: Wir alle versieben, was die Versailler Friedensbedingun gen für uns bedeuten Wir wissen, daß wir uns den militärischen Maßnahmen der Entente nickt widersetzen können. Aber anderseits wissen wir auch, daß man das deut'che Volk nicht vernick ten kann nnd daß die Entente unter den augen blicklichen Umständen ihre Bedingungen nicht ge waltsam anfzwingen kann. Wenn wir unter zeichnen, verurteile«« wir uns und unsere Nach kommen zu längerer Sklaverei. Wenn «vir nick' unterzeichnen, dann werden die Blockade nnd andere Maßnahmen der Entente unfehlbar Uu ruhen herbeifuhren, die das Ende der europäi schen Zivilisation bedeuten könnten. Zum Schluß erklärte David, daß die deutschen Gegenvorschläge bis an die äußerste Grenze dessen gingen, was Deutschland ertragen nnd erfüllen könne. Ge-e» »te Attre»«»»g Oberschlestens v»» De«lschl«n» Wie die „Neue Züricher Ztg." berichtet, mel det „Seeolo" ans London, daß sämtliche Berichte ! der Vertrcier engliicber Blätter, welche Schlesien - bereiste««, übereinstimmend zugunsten der Deut- ! scheu laute««. Sie schildern die ständige Beun- j rubigung und Uebergritte der Polen und erklä- j reu die Intervention des Pierverbandes bei der ! endgültigen Regelung als absolut notwendig, um i einen Bürgerkrieg zu Verbindern. Die a»«e»ehmen Milliartr». > Was die Ieslsetznng der von Deutschland zu : zablenden Beträge anbelangt, so erklärt die i „Daily Mail", daß die Eineilte von dem deut- j scheu Vorschlag der Zahlung von !00 Milliarden j ange n e !> m ü b e r r a s ch t w a r. Ter Vor schlag wird als Grundlage verwandt und die ! Summe am etwa NB Milliarden erhöht werden. Die Höbe der Entschädigung schwankt ständig, ! endgüttige Beschlüge sind noch nicht gefaßt. Einige Monate nach de> ttnlei zeichnnna des Irie- z dens soll der genaue Betrag der Enttchäd'anngen festgesetzt werden. Reichspräsident Ebert sagte ui dein Berliner Korrespondenten des „Giornale d'Iialia", Deutschland werde nur einen realen I-rieden unterzeichnen Auch für Italien werde es keine Iriedensgaraulie geben, wenn Dentschland nicht unterzeichnet. Prinz Max na» Bade» fnbrt in einen« Artikel des „Berl. Tgbl ", dem ein pveücr folgen wird, im einzelnen aus, daß der Vertrag der i I Punkte seiner Gestalt und dem Buchstaben nach gebrochen ist. Er sagt Weiler, Dentschland kämpft beule sür mebr, als nir das Recht. Wenn wir weiter Misere Sache ebrlicb führen, und auch nicht den leisesten Ver such machen, zu unseren gnnslen von der verein- bmten Rschlsbasis etwas abzuhandeln, so führen wir die Sache der Menschheit. Wilson dementiert. Ans London wird gemeldet: .Daily News" verösfckntüchen eine Meldung ibre Konesponden- «en ans Paris, in der dieser erklärt, daß die von einigen Londoner Blättern ausdrücklich be tonte Meldnng des „Mann", Wilson babe die Zriedensbedingnugen als vollkommen überein stimmend mit seinen i! Punkten erklärt, falsch sei. Daß sie gerade jetzt im leinichen Augenblick der Uwände!nun der Bedingungen in die Welt ge'etzt wird, sei von wesentlich 'ataler Bedeutung. Znr Richtigstellung der Angelegenheit ist das Blatt zn dein Dementi ermächtigt, daß Wilson etwas Aebnliches nie in einem Privatgespräch erwähnt bat. M KtttMtMMg in den Ententeländern weist feit den Festtagen wieder eine Verschärfung ans Wie schon gestern nuter „Letzte Nachrichten" mügeteilr, bat der Streik besonders in Italien zngenonnnen. Die Lage scheint Plötzlich ernst geworden zn sein, und zwar tritt die Adriairage vor inneren Probleinen zurück. „Acimti" schreibt, unverhindert von der Zensur: Wer denkt bente noch an Fiume und an dir Adriasraae und dergleichen. Italien ist wie Frankreich und die übrigen Lander in Gärung. Die Arbeiter, die Beamten, das kleine Bürger tum wollen eine Besserung Erer Lebeusverhält- uine. Der .Eoeriere della Sera" drückt die Er wartung ans, daß Italien die Krise überwinden werde. DaS erste w i r k s a m st e Heilmit tel k i e g e f e d o ck zweifellos in dem sofortigen I r i e d e u s s ch l u ß. In Neapel, Stadt nnd Provinz, herrscht der Generalstreik in allen Kategorien. Die städtischen Arbeiter der Gas-, Elektrizität-;- und Wasserwerke üreiken ebensalls Die Menge griff Werkstätten und Iabriken an. Es kam zn blutigen Aus schreitungen. In Mailand und Biella hat sich die Streiksage gleichfalls verschärft. Dec Gene ralsekretär der italienischen osfi,zielten sozialisti schen Partei erläßt an die Parteimitglieder einen Ansruf, den internationalen Generalstreik vorzu- berriten, der in Mailand und Rom bei der Zu- ammenknnft der englischen und französischen Delegierten als Protest gegen die imperialistische Weltpolitik der Entente beschlossen wurde. Ter Annus bezeichnet die M e u t e r e i in der französischen schwarz- Meer-