Suche löschen...
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 02.04.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-04-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191904028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19190402
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19190402
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1919
-
Monat
1919-04
- Tag 1919-04-02
-
Monat
1919-04
-
Jahr
1919
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 02.04.1919
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
rerschasl aus ihren Dringt,chkeitsantrag betreffend Wahlfühigkeitsprüfung voni 2. März, dem Herrn Minister überreicht am 6. März, bis zur festge- s-hten Frist (20. Märzs keine Antwort geschweige denn die geforderte klare Entscheidung erhalten hat, so ist eS .laut Beschlug der Versammlung vom 2. März Pflicht aller Junglehrer, sofort in passive Resistenz einzntreten. Der angezogene Dringlichkeitsantrag vom 2. März ersucht den Kultusminister Buck um eine sofortige Darlegung seiner Ansicht über die Ablegung der Wahlfähig- l'eitSprüfung. Die Junglehrer sollen ihren Vor- sihenden ermächtigen, alle Gesuche der Jung lehrer Sachseits zur Ablegung der Wahlfähig- kcitSpriifnng in diesem Jahre nunmehr zurückzu- ziehen. 'In Leinert reisen betrachtet man die pas sibe Resistenz als Vorstufe zum Streit. * - A m erilan i s ch e s F eti und Fleis ch , >vie es demnächst wieder zu uns kommen soll, wurde in den 70er Jahren in Deutschland ziemlich viel verkonsumiert. Später trat es zurück. Um den Geschmack des amerika nischen Schmalzes, zu verbessern, wurde es von den Frauen damals noch einmal mit einer Zwie- bel durckiaebraten. DaS Fleisch kam nochmals in den Schornstein. So werden beute alte Er innerungcn von neuem wach. * Hohenstcin-Nrnstthal, i April Die Lehrerschaft der Altstädter Schule versammelte sich gestern vormittag zu einer kurzen Feier. Diese galt Herrn Lehrer Fankhänel, der am 31. Mörz auf eine 25jährigc Tätigkeit im ständigen Amte zurtickblicken konnte. Ostern 1891 kam er zunächst als Hilfslehrer ins benachbarte Reichenbach, 1891 als ständiger Lehrer nach Oberlungwitz und 1902 trat er in den Menst unserer Stadl. Herr Direktor Galster begrüßte den Jubilar, indem er mit zu Herzen gehenden, anerkennenden Worten auf dessen Amtstätigkeit zuriickblickte, hinwies auf die Prüfungen, die der Krieg auch in des Genannten Familie hinein trug, und boffnunaösroh den kommenden Zeiten entgegenschautc. Anüsbrüderlicke Freundschaft spendete als Erinnerungsgabe ein sinniges Ge schenk, das der Gefeierte mit Worten herzlichen Dankes und der Versicherung treuer Mitarbeiter schaft entgegennabm. * — 1 prozcntige Ko m m u n a l kreditbriefe der K r e d i t a n st a l t Sächsis ch er Ge m eind e n zu Dresden werden in der Zeit von; 31. März 1919 bis 19. April 1919 im Wege öffentlicher Zeichnungen mm Kurse von 95 Prozent aufgelegt. Tiefes erstmalig erscheinende mündelsichere Jnhaberpapier wird, abgesehen von dem jetzt herrschenden starken Anlagebedürfnis, aller Voraussicht nach um des willen einen regen Zuspruch finden, weil seine Sicherheit ans der Grundlage der in der Anstalt zusammengeschlosfenen Gemeinden und Bezirks verbänden rubt. Für die Kreditbriefe haften ne ben dem AnsialiSvcrmögen mebr als 300 fach fische Städte und Landgemeinden sowie die 28 amtsbauptmannschastlichen BeziAsverbände nach Mahga'e der Anslaltssatzung unbeschränkl und gesamtschuldnerisch. Zeichnungen nimmt die bie ügc Sparkasie und Girolasse entgegen * — Wcaen d e S C i n b r », ch s in den, K i n d e r g e n e s u n g s b e i m Belble - b e m st i f t im Hüitengnind in der Nacht zum 2. Dezember v. Js., bei dem Betten. Wäsche. Decken, Tücher usw. im Werte von mebr als MD Mt. gesloblen wurden, wurden der 26 Jabre alte Bergarbeiter .Mar Emil Zenner aus Mül seu St. Mickreln und der .39 Jabre alle Hanb- arbeiier LouiS Hugo Bleyer daselbst vom Ge richt in Zwickau zli je 10 Monaten Gefängnis und 3 Jabren Ehrverlust verurteilt. Die 31 Jabre alte NadelmacherSfrau Bänger in Hohenstein Ernsttbal erhielt wegen Begünstigung 1 Woche und die 2k>iäbriae Bergarbeitersfrau Zenner in Mül len St Mickeln 2 Wochen Gefängnis. Dir Beraarbeiterssiau Grob in Müllen St Miebeln wurde sre igesprocben. ):( Oberlungwit,. I. April. Eim nur rnäßig besuchte öffei,llick>e Textilarbeiter und Ar beiterinnen Versammlung fand gestern abend im Gastbof ,.Zum Hirsch" chatt. Airslellc des am Erscheinen verhinderten Henn S a ch s e au? Ebemnitz, des GauleiierS im Tertilarbeilerver band, hatte Herr Laubsch aus Chemnitz das Referat übernommen. Er sprach zunächst über Tarisabschlüsse im allgemeinen und kritisierte dann das Vergalten der beiden hiesigen Tritm tagenfabrnen und einer Bernsdorfer Firma, die den am Freitag zwischen den Teriiwrbeitern und den Arbeitgebern der sächsischen Tenilindusnie abgeschlossenen Lobmarp nicht anerkennen. So lei von einer Seite angeführt worden, die Sätze der für den hiesigen Bezirk geltenden Lohnllaise 2 seien noch zu hoch, die Differenzierung zwi scheu dem Tarif in Klasse I und 2 noch zu ge ring. Der Redner mischilügte diesen Standpunkt, denn die Lebenshaltung der Arbeiter aus dem Lande und in deV Kleimladl seien nur unwesent lich billiger als in der Großstadt, besonders bei den Lebensmiitelvreisen bestehe rein Unterschied. Redner könne es deshalb nicht verstehen, wie hier noch von einem zu poven Lohn gegenüber den in Taris 1 gezahUen gesprochen werden lann. Die andere Firma sei in einer Betriebs Versammlung einer klaren Antwort, ob sie den Td.rif anerkennen null oder nicht, ausgewichen. Diesen Firmen müsse er ein Verständnis für die Lage der Arbeiter absvrcchen. Der Redner legte daun dar, in welchem Maße die Preise flir Be darfsartikel gestiegen seien und in welch unzu reichendem Maße die Lohne der Textilarbeiter. Bis vor kurzer Zeit feien im Chemnitzer Bezirk in Textilfabriken Löhne gezw'lt worden, die sieh noch aus dem Friebensstand bewegten. Es sei zu bedauern, daß die Mehrzahl der Textilfabri kanten nicht anerkenne, daß die Löhne der Tex. tilarbeiter aufbesscrungsbedürstig seien. Sie such ten die Einhaltung des Tarises dadurch zu um geben, daß sie erklären, dem Verband der Ar beitgeber in der Textilindustrie nicht anzugehöreu. Er geißelte das Verhalten einer hiesigen Firma, die noch bis vor kurzem Arbeiterinnen einen Stundeulohu von 25 Pfg. gezahlt habe und jetzt einen solchen von 27 —29 Pfg. zahle. Es sei für die Arbeitet innen unmöglich, mit solchen Lohnen auskommeu zu können. Des weiteren verurteilte er das in diesem Betriebe eingcführte Prämicuspstem, das eine Benachteiligung für die Arbeiter bringe, die schlechtes Material zu ver arbeiten Halen. Wenn von der Firma die Frage aufgeworfen worden sei, wann denn nun ein mal ein Abban der Löhne ersolge, so müsse er erwidern, daß so lange nicht an einen Abbau gedacht werden könne,. so lange die Preise der Lebens- und Bedarfsartikel nicht sinken. Der Arbeiterschaft'sei es unmöglich, mit den jetzigen Löhnen die vom Auslande bezogenen Lebensmit tel zu kaufen Der Redner kritisierte weiter Vie Entlassungen von Arbeiterausschußmitgliedern, die angeblich wegen Maiigel an Beschönigung erfolgt seien. In diesem Falle, wie auch bei der Firma in Bernsdorf, fehle man sich einfach über das Koalitionsrecht der Arbeiter hinweg. Er gebe zu, daß der Jnduflne nicht viel Rohstoffe zur Verarbeitung zur Verfügung sränden, aber diese Entlassungen erweckten den Anschein, daß man sie nur vorgenommmen habe, weil die betr. Arbeiter für die L^ganisation wirkten. Zum Schluß rief der Redner die Arbeiterschaft zum Zusammenschluß auf. Herr Bennewitz als Leiter der Versammlung unterstrich die Ausfüh rungen des Redners. Man brauche sich nicht zu wundern, wenn durch ein solches Verhallen der Arbeitgeber dann Zustände eintreten, die wir uns alle nicht wünschten. Nachdem Herr Laubsch be reits da-e Schlußwort gesprochen hatte, kam Herr Fischer von der mit in Frage kommenden Firma Fischer, Maas und Kappaus aus eine von Henn Bennewitz mit angeführte Notiz in der „Vostsstimme" zu sprechen, die er als irreführend bezeichnete, denn die Löbne wären doppelt so hoch, als die in der Notiz angeführten. TeS weiteren teilte er mit, vaß seine Finna den Ta ris nicht abgelehm habe, sondern sie wolle, da sie dem Verbände der Arbeitgeber nicht angehöre, nach Klärnng aus den Tarif zurücklommen. Er trat für eine Verständigung der Arbeitgeber und Arbeitnehmer ein, in der Versammlung seien aN-r stets die Gegensätze herausgesorderl worden. ' Nachdem zu diesen Ausführungen Herr B e n n e- m i tz erwidert hatte, wobei er die Notiz in der „Boltssiimme" a!S richtig bezeichnete, >gnd die Versammlung lO'y Ubr ihr Ende A Oberlungwitz, l. April. Große LUeteu bat der Weltkrieg in die Reihen der hiesigen Vereine gerissen. Die meisten Opfer halten der Turnverein „Saronia" und der Turnverein t zu beklagen, die tl bezw. 36 Mitglieder verloren. Dann folgen der Militärverein .,Albertbund" und der Sparverein „Einigkeit", die je 10 Mitglieder verloren, ferner der -Turnverein „Germania" und der Mnndharmonßatlttb „Echo" mit je 9, der Verein „Concordia", der Mannergesangverein „Eiche" und der Müitäwcrein I mit je 7 und d r Tier und Gcslügclzüchterverein „Carola" mit 5 Mitgliedern. Auch die Mitgliederbestände ver schiedener anderer Vereine wurden durch den Krieg mehr oder weniger klart gelichtet. ) ( WMenKravd, 1. April Unter dem Pferde bestände dec- Wirtscßastsbesitzers Otto Hösel wurde die Räude amtlich festgestellt. * Lngau. I. April. An Stelle von Zigaretten erhielt ein diesiger Kaufmann ans seine Bestellung aus Dresden 2 Pakete mit altem Papier Die Nachnaßmesumme in Höhe von 1040 Mark lfr zunächst postseitig zuriichbeßolten und Untersuchung eingeleitet morden * Stallber«. 1. April. Wegen Verbrechens nach S l74 dec- Reichsfirasgesetzbuches gelangte der Bergarbeiter M von hier zur Anzeige. Aus dem verbrecherischen Verhältnis mit seiner Pflegetochter sind im Lause von 13 Jahren nicht weniger als 4 Kinder entsprossen * «l«»chav, 3l. März. Durch die Streik- wirren ist der Stadl infolge Verlust an Lebens mitteln ei i Schaden von 20000 Mk. entstanden. So sind 92 Zentner Fische, die für Glauchau bestimmt »rwren, in Cöthcn verzehrt worden. - In der letzten Stadtverordneten-Versammlung gab der Stadtverordnete Heinrich der herrschenden Empörung über die schlechte Beschaffenheit der hier ausgeqebenen Marmelade Ausdruck Es sei fcstgestellt, daß die angebliche Auslandsmar- melade aus einer Glauchauer Fabrik stammte. Jin Anschluß hieran erwähnte Redner einen Fall, wo in der Marmelade ein halber Kinder- silzschuh gesunden wurde (Bewegung - " Mülsen St Mickeln, 31. März Schwere Schädigung erlitten die Viehbestände eines hiesigen Gutes durch eiue „bösartige katarrhalische Schleimhautentzündung", in deren Folgen drei wertvolle Kühe in kurzer Zeit abgeschlachlel werden mußten. Auch in Niedermülsen hat diese unheilbar? Krankheit unter den Rindern Opfer gefordert " Dresvea, 31 März Wegen Raubmord- Versuchs hatte sich die Fabrikarbeiterin Gertrud Alma Haink aus Eckertsberg bei Zittau vor dem Schwurgerichr zn verantworten. Sic hakte erfahren, daß eine ihr bekannte Arsenalarbeiterin m Besitze von Wäsche war, die sie sich arteignen wollte. Sie nahm ein Bell mit und wollte die Arscnulorbciterin besuchen, doch Iras sie dieselbe nicht an. weshalb sic die daneben wohnende Witwe Lühring bat, sic über Nacht bei sich zu behalten Hierbei bcmerkle sie, daß dic Witwe ebenfalls gute Wäsche im Besitz hatte, weshalb ic beschloß, sich diese anzueignen Sie stand in )er Nacht auf und versetzte der Frau drei Schläge mit dem Veil Die Fkau sprang aus dem Bett md rief um Hilfe, worauf die Haink versuchte, ie zu erwürgen. Die Bedauernswerte hatte )ret schmerzhafte Wunden erhalten. , Die Haink vurde eine Stunde darauf auf Veranlassung der Zausbewohner verhaftet. In der Verhandlung gab sie an, daß sie hauptsächlich sich Wäsche . habe beschaffen wollen, da sie sich demnächst zu verheiraten hoffte. Das Urteil lautete auf 4 Jahre Zuchthaus, 6 Jahre Ehrrnrechtsverlust und Stellung unter Polizeiaufsicht. I .* DreSbe», 81. März Das hiesige Schwur gericht verurteilte den schon mehrfach mit Ge fängnis und Zuchthaus vorbestraften 26 Jahre alten Metallarbelier Alfred Schüßler, der um 17. November v. I in Dresden die Straßen- bahnbeamtensivitwe Döge ermordete und beraubte, zum Tode und dauernden Verlust der bürger lichen Ehrenrechte Nach seiner Flucht hat er in Leipzig einen Wachtposten erschoßen und wird deshalb abermtils vor dav Schwurgericht kommen. " Eoschlltz. 31 März Bewaffnete Einbrecher drangen nachts in dic Kafsenräume der hiesigen Ortskrankenkasse ein Sie wurde»» bei ihrem Vorhaben von einem Hilfsschutzmann überrascht, auf den sic mchrerc Revolverschüsse abfeuerten, ohnc zu treffen. Es gelang ihnen, zu entkommen, doch ließen sie vor dem Hause eine Karre stehen, mit der sie vermutlich den Kaßenschrank haben sonbringen »vollen. * Leipzig, 31. März Ain Freitag früh ist im Bimitzwalde unweit Gundors der Leichnam eines 14jährtgcn Mädchens aufgefunden worden. Die Tote ist die Konfirmandin Welsch aus Döl zig Allem Anschein nach liegt cin Sittlichkeits- Verbrechen vor Das Mädchen lag vollständig nackt aus dem Boden, der Körper zeigte mehrere Stichwunden unterhalb des Kehlkopfes * Leipzig, 31 März Einen beispiellosen Roheitvakt verllbte cin 84 Jahre aller Schncidsr, der sich von einer Familie, die seine Kinder, während er im Felde war, in Pflege hatte, be stöhlen glaubte Er drang in deren Wohnung und eignele sich einen Wäschekorb an Ms die Wohnungsinhaberin, deren Schwiegertochter und Bruder ihn daran hindern wollten, schsug er mit einem Hammer wlc ein Wütender um sich und verletzte Vic Schwiegertochter und den Bruder der Wohnungsitthabttin so schwer, daß beide blutüberström» in das Krankenhaus gebracht werden »nutzten Die Wohnungsinhaberin kam mit leichtere»» Verletzungen davon. * Oickay, 31 März Bon seiten vieler Frauen wurde geklagt, datz sie in der Oschatzer Molkerei zu wenig Milch bekämen. Es wurde nur» eine Durchsuchung in der genannten Molkerei vom hiesigen Arbeiterrat vorgenommeu und hierbei 70 Liter bester Sahne, 30 Pfund Quark, 8 Pfund Käse gefunden Auch Un Butterfaß wurde beschlagnahmt. Die Sahne ist offenbar durch rechtswidrige Entrahmung der Bollmilch gewonnen worden. Das Vorhandensein eines Butterfaßes scheint darauf zu beuten, daß in der Molkerei gebuttert wurde Es hat sich hier wohl eine Quelle offenbart, aus welcher der Schleichhandel reichlich gespeist »vurde. * Meera»», 31. März Hier wnrde eine Frau ermittelt, die zinnUch ein Haiden Jahr eine doppelte Brotkarte im Besitz hatte und während dieser Zelt für sich und ihre Familie- fast alle Lebensmittel doppelt bezöge« hat — Aus dies? Weise läßt sich allerdigs gut durchhasten * Crimmitschau, 3! März Weil ec »ich von den bei ihm eingeiagcrlen Lebensmitteln des hiesigen Cmährungsamts verschiedenes an eigneke, wurde tm Dezember v I der Spediteur Theodo: Günther verhaftet Vom hiesigen Schöffengericht wurde er jetzt wegen Unterschlagung in 9 Fülle,, -u 8100 Mark Geldstrafe, im Unvermögenssalle zu 540 Tagen Gefängnis ver »Neill. Die Mitangeklagte Buchhalterin Günthers wurde wegen Hehlerei zu drei Tagen Gelängni- nerurttilt * Zwlcka», 31. März Lie städtischen Kol legien wählten in ihrer heute nachmittag ab- gehaltcnen Sitzung den 1 Beigeordneten Holz in Elberfeld zum Oberbürgermeister der Stadt Zwickau. Das hiesige Schöffengericht verurteilte einen hiesigen Kaufmann, der russische« Kriegs gefangenen gegen Bezahlung zur Flucht verhonen hat, zu einem Monat 2 Woche»! Gefängnis * St,»», 3l. März Dem Gattcn rasch in den Tod nachgesolgt ist Frau Wilhelmine Sei seit hier. Mährend sie neben der ausgebahrten Leiche ihres Ehemannes saß, verschied sie. Die beiden nunmehr auch im Tode vereinten Ehe leute hatten ein Hohrs Alter erreicht * Plane», 3l. März Beim Etndluch in die Kaserne wurden hier ein Unteroffizier und ein Kraflwagensührer durch eine Patrouille der Polizei verhaftet, als sie mit vollgepacklen Säcken nachts daherkamen Die beiden gehörten frühe, der Flakbatterir an; sie mußten daher mit den Verhältnissen gut Bescheid, waren in den Lebens- mittelraum der Batterie eingedrungen und hatten u. a. 30 Pfd. Butter, 20 Pfd. Erbsen, iO Pfd Mehl, 40 Pfd. Zucker, Nudeln, Reis usw. gestohlen. * Ba» cklfur, 81. März In einer unter dem Borsitz des Ministerialdirektors Geheimrats Heink aus Dresden abgehaltenen Sitzung, an der Vertreter des Wirtschaftsministeriums, der Amtshauptmannschast, des Arbeiter- llndSoldoten- rates usw. teilnahmen, wurde beschloßen, daß in diesem Jahre nur solche Pelsonen als Kurgäste in Bad Elster ausgenommen werden können, dic durch das Zeugnis eines beamteten Arztes Nachweise»», daß ihr Gesundheitszustand den Gebrauch der Heilquellen vor» Bad Elster er wünscht erscheinen läßt. Alle anderen Personen müssen in» Besitz von Lebensmitteln oder Lebens- mittelharten sein und sich innerhalb 24 Stunden anmelden. Es soll darüber gewacht werden, datz nicht Bcrsonen nach Aad Elster kommen, um lediglich eine bessere Kost als anderswo zu finden. * R»»oeburg, 31 März Der Kommunal- verband Ronneburg hat in einer anfangs März in Götznitz abgehalteneu Ausschutzsitzring die Der Wendung von Runkclrübenmehl zur Brotstcrckung abgelehnt mit der Begründung: 4 V, Pfund gu tes Roggenbrot ist besser, als 5 Pfund Brot nist Rüben gestreckt. * 31. März. Au den blutigere Vorgängen in Tangermünde ist ln der Vollsitzung de» Magdeburger A.- und S -Rates sestgestellt worden, daß für 5 Millionen Mark Lebens mittel von den geplünderten Schleppzügm gestohlen worden find Außerdem sind für L'/r Million Nahrungsmittel verwüstet worden. Ungeheure Mengen Grieß Zucker, Mehl, Haser- fiocken sind umhergestreut und ln de,» Schmutz getreten worden In sinnloser Wut Haden die Plünderer gehaust Das geht auch daraus her vor, datz es schon beim Plündern Tote gegeben hat. Durch herabsallende Kisten und andere Behälter wurden einige Teilnehmer an dem wüsten Treiben erschlagen Insgesamt gab »» l2 Tote Depeschen »»« l. April Dresden. Etwa MH in Mkum-Bureaus beschäftigte Personen versuchten wegen Verwei gerung töne, LKmerymwng den Kriegs Minister adzuschen Ter Anschlag wurde unölmig ver- eilest Bertin. P , ivui Le ! cg » « m j Heute soll im Rumrevier der von der Delegier ten-Konferenz der revolutionären Bergarbeiter- schaß beschlossene Generalstreik einfeden An ein zelnen Stellen iu Berkin lügen bis zur Sumde keim genauen Mitteilungen vor, wie der Beschluß an' die suanrckünsch gesmrm Bergarbenerschasi gewiru bat. Es wird nach dein bisher vorlie genden Istuanonsherichl aus den, Industriegebiet Regierungsstelle eingenommen, daß es nicht zum Generachrei! kommen wird und daß die Stellungnahme der die, Bergarbeilerverbande, die sich gegen den Generalstreik ausgesprochen haben, von der überwiegenden Arbeiterschaft gebilligt werden wird Berlin -jum Ruhrstreik »chntbl der. „Vor- wänSD Nachdem die vor» den Unabhängigen und Sparcaklsten unlecnmnmenen Wühlereien zur Herbeiführung gewaltsamer Aufstände und Gene ralstreiks sich als verfehlt erwiesen hatten, haben sie nunmehr inst allen Mitteln daraus bingewirkl, die Bergarbeiter soNgesetzl zu immer unerfüll bareren Forderungen anszubchen, die bei den un aufgeklärten Elementen willigen Anklang finden. Echaüungeweitc befindet sich jehl der drille Teil der Belegschaften wieder im Ausstand Ein Ge samtüberblick ist „„möglich, weil die Gruben arbeite» bettle streiken „nd morgen »nieder ankah- ren Unabhängige und Spartakisten arbeiten in der Essigen Beloegung eng zusammen. Zu blu ligen Zusammenstößen kam es in Castros es gab einige Tote und Schloerverwundete. Von Stuttgart abgeseben, ist. wie der „Lokalanzciger" berichtet, die Etrcikcmstord.runa rn den Indu striestädten Württembergs erfolglos gewesen', außer in Göppingen und Eßlmgen Tas Ministerium erließ ein- Wmnrntg, sich an dem Generalstreik zu beteiligen. Wer an sinn tei'.nehnu, bade zu gewanigen, das, ,r keiner' G-balr oder Lob,, kür die Zeit empfange F-runksiift a Bl Bet der Verballung eine, Glück-sjpielerin kam e-s gestern nachmittag .n,r den, Börneplax Zusammenstößen zwi schen Polizei und eiwr Volksmenge, die für die Frau Partei nadm. Tie Menge stürmte das nah« g l.gene Polizeirevier, verbrannte ans der 2traße du Alten und enrwassneie die Polizei- beansten terlweiß Als Matrosen zu Hilfe eil- teil, wurden auck diese entwaffnet Ter Volks- lunG zog hieraus nach dein Uniersuckungsgesäng- rüs in der Hammelgast'e, entwaffnete nun die hier uim Schube des Gedaudee ausgestellten Sol baten, drang in das Gebäude ein und befreite iämtlicku GKauaene. darmster zahlreiche Schwer- -, rbrechcr Frankfurt a. M. Im Verlaute der gestrr mn Unruben wurde sowohl das neue wie das alte Gcrichtsgebäud« gestürmt und die Akten und Einrtchtungsgegenstände mit dic Straße gewor- stn und verhrannt. Tie Führer der Unahhän gigen und Kommunisten. Dißmann und Witt- mann, hielten Ansprachen, in welchen Ire zur Rube mabnltttt sic konnten jedoch den Sturm auf die GerichtSgebäilde nicht verhindern. In der M'radt wurden zahlreiche Ladengeschäfte ge plündert. Bei der Plünderung des Dchevelcr kchen oHtchästs wurden dre, Lent, erschossen Im aanzen sind 2ä Personen verletzt worden Tie Leiter der sozialdemotraiijchen Parteien, der Kommimisienpait.i „nd dm Aibeiterrates traten in de. Nackt zu einer Sihung im Poltzeipräsi- dinrn zusammen und einigten sich aut einen Aus itck. in welchem sie zum Ausdruck bringen, daß bie Arbeiterschaft c'me Unterschied der polst, Oben Gennmmg die Gewalttätigkeiten und Pliin b-.-rungen ranntest; und branbmarkt. Tie zur Hungersnot ausgewachsen. Lebensmittelknappbest dürre nicht Verbreclvn rechtfertigen, welche nur dazu angetan seien, dis Verwstnmg. die Ar- hsitskosiakri! »mb das Elend noch zu steinern Csst«. In Hörb» bat der Streit damit be- a-.'Nnen, daß sämtlich Hochöfen von den Spar- m'iücn stillgeleat wurden, Tie Streitlust ist im Lause des gestrigen Tage? wieder gestiegen Zn Ansschr-'stunaen ist es nickt aekonnnen Mrcheunachrichte« tttrch,e»tt»tz« G1. rri»11«U» »» H,He»ß« »^r Donnerstag abend« 8 Uhr Passion,andacht in der «kch« K1rch«e«et»»e St.LhriA»ph,ri»» Donn-rstar, ben 8 Aptth abend« « ttbr Pafpov». andacht Im Waisenhau«. und Hatlrngrundbcksoal v»> vberl«»ßwltz Dstttwoch abend« > Uhr Jungstaue.,vrreln. v»> L««tze»ch»rr»»rf «U F»lke» Mi twoch, den 2 Np il, ab^nd« 8 Uhr Ki'chnme nde- akend mit Bibeibesprechmra über 2. Ko:., Kap 7 und 8 Do in«r.'aa, den 8 Lprtl. ab? ,b« ft Nhe Pasitan»- go, »«dienst mit Abend nabt«stt-c.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)