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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 27.03.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-03-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191903279
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19190327
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19190327
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1919
-
Monat
1919-03
- Tag 1919-03-27
-
Monat
1919-03
-
Jahr
1919
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 27.03.1919
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Hohenstem-Ernstlhak erhalle öre Kohlen billrgcr als andere Städte. Er begründete dies aussühr- lich und wies z. B. auf Chemnitz hin, das den- selben Kohlenpreis zahlen müsse, obwobl dre Heranschassung der Kohlen nach dieser Stadt viel umständlicher und kostspieliger sei als bei uns. — Herr Stadtv. S tützner Velour, daß der Gasausschuß nicht leichtfertiger,veise an die Er höhung der Gaspreise herangegangen sei. Er legte hierbei dar, in welchem Umfange die Preise für Kohlen in den lechen Jahren gestiegen seien. Nickt nur die Kommunisten, auch seine Partei habe ein Herz für die ärmere Bevölkerung. Un sere Stadt habe aber nur zwei Institute, die als Einnahmegueüe gelten könnten, die Sparkasse und die Gasanstalt. Vollständig ohne Reingewinn könnten diese Verwaltungen nicht arbeiten, zu mal dock auch ein Reservefonds für besondere Zwecke, z. B. bei der Gasanstalt für Unglllcks- fälle, wie Explosion, vorhanden sein müsse. Wenn sich Herr Richter auf Leipzig stütze, so habe diese Stadt schließlich doch auch einen größeren Umsatz und könne logischerweise auch billiger liefern. Man sei mir aus zwingenden Gründen zu der Erhöhung des Gaspreises geschritten. — Herr Stadtrat Lauritz weist darauf hin, daß die letzte KohlenPreiseAwhung der Gasanstalt eine Mehrausgabe von -12 WO Mk. verursache. Die Erhöhung des Gaspreises umfasse nur die Er höhung der Kohlenpreise. Nachdem zu diesem Punkt nochmals die Herren Stadlrat Lauritz und Stadtv. Nicki e r und S t ü tz n e r ge sprochen hatten, wurde die Ratsvorlagc gegen die Stimmen der Kommunisten angenommen A«»äe»»sg v>» SS«e» für die SrwerdSlose» Fürssrge Veil der sozialdemokratischen Ortsgruppe mar ein Antrag eingegangen, in dem der Rat ersucht wurde, der Erhöhung der Sätze für die Erwerbs- losen-Fürsorge näher zu treten. Der Rat hatte daraufhin beschlossen, für die Stadt die Sätze deS Bezirks in Anwendung zu bringen, die eine nickt unwesentliche Verbesserung für die zu unter stützenden Personen bedeutete. — Herr Stadw. Arthur M eier erklärt auch die neuen Säue für nickt ausreichend und tritt dafür ein, daß erst einmal der mtslivliäse Tagelgtzn erhöbt wird. In scharfer Weise kritisiert er auch die Tatsache, daß voll beschäftigte Arbeiter noch die Erwerbs- losemUntersüitmna beziehen müßen. Er bean tragt, daß auch die Mietbeünlic wie bei dein vorigen Erwerbslosen.Fünorgegesetz gezahlt Nrerde, außerdem soll der Rat Schritte unterneh men, daß Hohenstein-Ernstthal in die Lohnklasse ausgenommen wird, in die es nach den bicr ge forderten LebenSmiitelpreisen gehöre. - Herr Stadtv. Wolf bezeichnet die Sähe ebenfalls- als zu niedrig, jedo-ck müsse sich die Stadt an die Bezirkssätze halten. Er trete aber dafür ein, daß z. B. bei einem Unterstützung de,zielenden Ehe paar drei Mart wöchentlich für Miete zurüctge- baßen Werder,, um den Leuten die Zahlung des Mietzinses zu erleichtern. Er fordere weiter eine bessere Regelung des Arbeitslöhne-:' und die bal dige Einführung der neuen Uniersttitzungssäz-e. — Herr Bürgermeister Dr. P a tz weist darauf hiit, das; städlisäterseßs nicht aus die Lobm-il- düng eingewillt werden könnte. Bei dem gan zen NntecftlitzunMvesen müsse auch m Berüctsich ligung gezogen werden, das; das Reich dem Be zirk bereits über neun Millionen Mark schulde. Zu den, Bezirk gehöre nun auch jeder Bezirks- eit,gesessene, und die Schulden des Bezirks seien auch die Schulden jedes Einzelnen. Nach wei teren Ausführungen der Herren Sradw. B o r n- schlegl, Wolf, Arthur Meier, sowie der Herren Bürgermeister Dr. P a tz und Stadt rate G r i e ß b a ch und Ebersbach weist .Herr Vorsteher Eichler Herm Stadtv. Bor n> s ch l c g l, der mehrere Male bereits k>as Wmk ergrisfen batte, darauf bin, daß nach der Ge schäftsordnung ein Redner zu einem Punkt nicht mehr wie dreimal sprecixm darf. Herr Stadtv. Bornschlegl nennt dies eine .Anlegung von fesseln", worauf Heia- Vorsteher Eichler er widert, daß er die Geschäftsordnung in jeder Weise zu wahren verstehen werde. Als sich so die Ausiprache immer mehr zulpitzte, stellte Herr Stadtv S l ü tz n e r den Antrag auf Schlich der Debatte, der gegen die Stimmen der Kommu nisten angenommen wird. Die Ratsvorlagc wird schließlich gegen die Stimmen der Herren. Stadtv Artbur Meier und Richier, sowie von Fran G l ö ck n e r angenommen. Herr Vorsteber Eichler wollte damit d,c öffentliche Sitzung schließen, als Herr Stadtv. Richter beantragt, anch die für die geheime Beratung vorgesehenen Punkte in öffentliche? Sitzung zu beraten. - Herr Stadtv. Stütz- ner wies daraus hin, das; es sich um rein persönliche Angelegenheiten bandele, die in ge heimer Beratung zu erledigen wobt als selbst verständliches Recktsaesübl gelte. Es sprechen hierzu weiter die Herren Stadtv. Born- schlegl , Stützn e r , Allhur Meie r und Freitag. Herr stadtv. Riedel bemerkt, daß, wenn die Angelegenheiten trotzdem in ge heimer Beratung erledigt werden sollen, seine Fraktion zu a u ß e r o r d c n t l i ch e n M a ß - nah m c n greifen würde. — Es sprechen zu diesem Punkt weiter die Herren Stadlräte Gric ß b a ch und Z Wingen b e r gcr , so wie Stadw. Arthur M eier und Wenzel, die fachlicke Mssührungcn zu den für die ge heime Beratung vorgesehenen Punkten macken. — Herr Bürgcrmeisler Dr. P a tz betont, daß das, Ivas in den geheimen Sitzungen beraten werde, nicht das Lickt der Öffentlichkeit zu scheuen brauche, aber er slebc auf dem. Stand punkl, daß Pcrsonalsragen nicht in die öffent liche Sitzung gehören. Er müsse in dieser Be zießung seine Beamten in Schutz nehmen und für ihr Reckt eintreten — Nachdem Herr sotadkv. Fank h ä n e l ebenfalls den Standpunkt ver trat, daß Persönliche Angelegenheiten nicht vor das Forum der Oeffentlickkeß gehören, verliest Herr Vorsteher Eichler den dorr. Paragraphen der Geschäftsordnung, nach dem nur dem Stadt- verordneten-Vorslehcr das Recht zusleht, über die öffentliche oder nichtöffentliche Verl)andlung ein zelner Punkte zu entscheiden. Ein Antrag seilens der Stadtverordneten kann nur gestellt werden auf geheime Beratung, nicht aus öffentliche. Der 'intrag der Kommuniflen wurde hierauf a b Iele h n t. Herr Stadtv. M ü k l e r fragt an, ob der Eingang von Buller, Milch und Quarl in letz- er Zeil zuAiggegangcn sei. — Herr Sladiral Lohse mußte diese Frage leider bejahen. Daniil war der ösienlliche Teil der Sitzung erledig! und es solche m die geheime Beratiing iuaeirelen werden. Herr Stadtv. Riedel er- laite, daß seine Fratlion nach der Ablehnung ihres Antrages aus öffentliä-c Behandlung d.r 'ür die geheime Beratung vorgesehenen Punkte nn der geheime n S i tz u ng nicht ' c i l n e b m e. Die Ao m vi u n i st e u v e c- ließen hierauf den Sitzungssa al und mit ibnen das anwesende Publikum. Herr Bürgermeister Dr. P a tz machte darauf einige Ausführungen, die aber in dem durch die Rau mmg entstandenen Lärm verloren gingen Nack eingetretencr Ruhe entspann sich cwc meßere Debatte über den mangelhaften Eingang mn landwirtschaftlichen Erzeugnissen, an der fick tze Herren Bürgermeister Dr. P a tz , Stadträte L ohse und Grießbach. Tladlv.-Vorsteher E i ck ! e r und Stadtv. Wenzel und Mül- c r beteiligten und die den Beschluß ergab, bei 'cn Landwirten nochmals aus vermehrte Ablie crung einzuwirken. Schluß der öifenttick«n Sitzung II U5r An -cklicßend folgte die geheime Beratung Orrtlches und GttHstfcheS * - Die Räude ist nach amtlicher Meldung unter den Pferdebeftänden nachstehender Personen ausgebrochen: Georg Grobe in Bernsdorf, Emil Götze in Gersdorf, de Temple, Frieda verw. Riedel, Gustav Müller, Ad. Nobis, Ld Grünert, August Wendler, Br. Bürger, Otto Schulze, Otto Jungnickel und Emst Sonntag in Ober- lungwitz * -Die I ! l u st l i e l : e So n n I a g s- ) cila g e , die tvir der vorigen Sonntagsnum mer nickt oeileaen tonnten, liegt der heungen Ausga'-« bei» * D i e W c r i c r v e r l e i h u n g von E i i e r I-. c n K l c u z e n findet nach einer Mi:- ciümg dcs neuesten Anneeverordnungsblmt.s antt) s^rur flan, und zwar werden Ztriegsver- i.niie ivie bisher durch die Verleihung dieses reu .iüactts auf Grund d.-r -Asbenaen Beiti.n "wngen belohnt. D e u l j m « W o a ttahr! » o » m ! m arte n Das Reicvspostininrslcrium ha: vc» iü i, daß vorerst 1 Million Frcimar>e,i zu Pj Hannig und iE. Millionen zu i'> Pß-imig mit o.m sck>val,eu Aufdrilc'. ^5 Pfennig für Kriegs. vEckädigtc" bergetteht »oerdcn Tirs, Marken .r-erdon lväbrend dev- Monats Mai mit einem Au'saüag von 5 P'enuig für düs Stück. also am Einzeipreße von 15 und 20 Pfennig obne Bes.trünkrmg ihrer Gültig-ciisdaucr bei den Pos: mmack n des Reicksposmebieie-: zmn Verkauf g- ö'n.en. Der Ertrag des Aufschlages wird dem R.-icksaus''chu,; der Kriegsbeschädigten - Fürsorge überwiesen werden. Deutschland bat im Gegen- 'a:> zu den meimn oerbündc.'ei:, neruralcn und ieindlickcn Staaten und i'ren Kolonien pisbc-r . ie Ausgar-c von Wo En-nsmancn ubgclem!. Hlese Taliackc iß mit Riie!sicht am die slarle .'ßachfrngc nach derartigen Mar.«n von den Sammlerkreilen auf das lebhafteste bebauen wor den Ck- ist deshalb anzunennen, daß insbeson dere die LammUriiaa'e der neuen Marenau:-- erabc levba'tes Jntereüe entgeaenbringen wcrden. D -r s Rcio r m alionsdant op ' cr der sacksijcken zl i r ch g e m e i n- d e n , bas aui Anregung de: Landeosimode knrMefühlk worden ist und zm Linderung und Bebebung von tircklicken 'Notständen in Sachsen <namentlich solcian, die durck d.n Krieg verrn- sackt sind) dienen soll, da: einschließlich der für -pater zugesagten Beiträge reichlich 050 000 Mk. ecgeben. lieber die Verwaltung der Spende iß. wie die Aufkkärungsstelle miueilr, in UeVerein- iliiinmmg mit dem ständigen Snnodalausschuß mmmebr vom LandesEnfisuniuni eine Ordnung aufgefteül worden, die auch künftig Freiwillige uwenduns.cn von Siirckgem-inden ode: anderer Seile vorsteyt, da der genannte Betrag, so er neulich er iß, bei den gegenwärtigen Zeit und Geldoerhöltnissen dringend einer Erhöhung bedarf. Hohenstein-Ernstthal, 26 März. Der durck den Bergarbeitcrurci! im Lugau-Oelsritzer üievicr eingetretene vorübergehende Kol lemnungA hatte die Wiitinafchinemab.it von Schuber! " Lalzer. -ßvcigwcrr nw Lieverinecht hie:, ge- n^ugg den Velrieb aul drei Tage Kuzusiellen. Sa die Arveirer den vollen Lolm für die an--- gEaliemm Arbeiletage sordeiien, die Firma dies jedoch adlelmte, läui -'s zu einem zweitägigen Sneil. ^ckließlich kam eine Einigung zustande, nach der die Tage mit .55 Prozent des ausge müeuen Lohnes in Anrechnung gebracht wur den, wahrend die zwei Skeiktag« nicht bezahl: wurden. Die Arbeit wurde hierauf wieder müaeiu-MMen. Obligatorische Forlbil d u n g s schul e. An: 25. Mörz, nachmittags fGl Uhr, fand die Entlassung der 6! abgeben den Schüler gatt. * — R c u st ä d t e r Volkssch u l e. Die Enttalsung dec Konfirnianden isi iüc Sonnabend, den 29. März, vormittags 10 Ubr, in Aussicht genommen. Die städtischen Behörden, die Eltern unserer Kinder und die Freunde unserer Schule sind höflichst cingeladen. s — In den A l t sl ä d t e r Schulen findet die feierliche Entlassung der abgehenden Schiller und Schülerinnen am Sonnabend vor mittags 9 Uhr in der Schultumballe ßuck ):( Oberluttgwitz, 26. März. Mm Jahre ooitenden sich jetzt, daß die Hochdruckwasserieilung u> unserem OUe in Betrieb ist. Sie wurde im Jahre k'RB erbaut, nachdem bereits 1905 die 'ogen. GenossenschastSleiruug vom Hir-schgiund nach dem unteren Orte gelcgi worden war. Mil der Jnberriebnabme der Wasserleilung verschwan doii die Brunnen und Plumpen, die bis dahin der Wasserversorgung gedient halten, immer mel'r. Auch aus dem Gebietc des Feuerschutzes waten durch die Hochdruckleitung umfassende Ver- , gerungen ein. Der Femrschutz konnte vollkom mener gelten als vorder. ::l GerÄdorf, 26. März. Tei Verlauf d.r EntlassungSanzüge und Mäntel sür vor dem 9. November 1918 entlassene bedürftige Unteroffi- Üere und Mannschaften erfolgt in unserem One nach Sen der Gemeinde von dc> Amtsbauptmann- lckaß bemnittgegebenen Bedingungen bei Herrn Anam'l Grabner, sowie im Konsumverein. ff LL»se«b,rg. 26. März In der Nacht zum Dienstag drangen Diebe durch ein Fenster In die Kellerräume ver Frau verw. Guksdesitzerin Gläser und stahlen verschiedene Lebensmittel. ' U'soruiff. 26. März Gestern wurde hin der im 77. Lebensjahre stehende Veteran Anton Schmidt beerdigt. Er war Feldzugöteilnehmer von 1866 und 1870. Am 2. Dezember 1870 wurde er bei Brleg als Schütze durch Ober-- schenkelschuß verwundet. Lange Zett lag er aus dem Krankenlager Nun weist unser Ort nur noch 3 Veteranen aus — Der mehrere Jahre als Hilfslehrer hier tätige Herr Pau! Blumtritt folgt Ostern höherem Ruse nach Chemnitz Dort wird ihm eine ständige Stelle übertragen werden. Die Gemeinde verliert in ihm einen gewandten, tüchtigen Lehrer, der leider auch längere Zeit durch den Krieg aus seinem Amte heran?- gerissen war. * Oel »ttz t. E, 25. März Als neuer Lier- arzt ist Herr Dr. med. vet Mugler aus Luyau sür die hiesige Gemeinde gewählt morden. * Lichle»steta, 26. März Um 1000 Mark geschädigt war ein hiesiger Geschäftsmann durch eine Frauensperson morden, die sich als Tochter eines hiesigen Gemerbelreibeuden ausgegeden und Kleider erschwindelt hatte Der Kriminalpolizei in Zwickau ist es nunmehr gelungen, die Be trügerin dingfest zu machen Pl ißa, 26. März. In der Mach! zum Sonntag find hier an einer Stelle ein Schwein von etwa 140 Pftmd, an anderer Stelle 10 Zentner Kartoffeln. 4 Kaninchen, 6 Zemner Kohlen und wahrscheinlich zwecks Fortschaffen der reichen Beute ein saft neuer graugefttichener Handmagen gestohlen worden * EberSdork bei Chemnitz, 25. Mürz Stach dein Abzug der Franzosen und Engländer ist der Gesamtdesraud des Gesangeneniagers bedeu tend zurückgegangen. Die meisten Todesfälle waren im Lager der Ruffin zu verzeichnen. Aus unserem bedeutend ermeßenen Friedhöfe gibt es über 4->0 Russengräber Die Gesamtzahl der Gesangenengrüber beläuft sich auf annähernd 700 Französische Zivilgefangene wurden 20 Hit! beerdig! Die meisten Gefangenen starben an Lungenkrankheiten. Alle wurden in würdi ge! Weise bestattet * Sneaftadt, 26. März Einen Butter- Krawall hätte es beinahe hier am Montag nach' mittag gtgebtn, weil di« angckündigte Marga- linesendung noch nicht eingetroffeu mar. Es knm zu einer Den-vustralion aus dem Rathaus und vor und im Geschäft des Herrn Butter- händleks Berger Jedoch zerstreute sich sie An sammlung der erregten Menge, meist Frauen, nach von behöldstcher Seite erfolgter Aufklärmng " Haiuicht», 26 März Letzter Tag« wurde ein vierjähriger Knabe, der in zerrissenen Strümpfen bei O'.t«ndoi! weinend umherirrte, ausgefunden: er war von einer grausamen Mutter, die dem Kinde zuvor noch Vie Schuhe ausgezogen lMe, rücksichtslos ausgesetzt worden. * LreSAe». 26. Marz. Vcrljofm wurde hier der 20 Jahre alte Drenzschutzsoidat Fleischer aus Radeberg, der bei einer Sebnitzer Bank aus eine gefälschre Anweisung seiner Kompanie 6500 Mark abgehoben halte und damit flüchtete Tr hatte nur noch 3000 Mark bei sich * Leipzig, 25. März Das Reichsgericht verwarf die Revision der Arbeiter Franz Slimo- zynski und Wladislaus Bedarek, die am !2. August 1918 gemeinsam bei Wulkau dir Arbei terin Ousda ermordet lMen und deshalb am 14. Januar 1V19 oom Schwurgericht Stendal zum Tode verurteil: worden waren. * Zwickau, 25. März. Tödlich verunglückt ist am Sonnabend in einem hiesigeri Bergwerk der 32 Jahre alte Bergarbeiter Ernst Paul Her tel aus Wilkau. Er wurde von einen: mit Kohlen beladenen Hunt überfahren, * Zwtcka«, 25. März Zwei russische Kriegs gefangene, die aus dem hiesigen Gesangenenlager entwichen waren, stahlen in ihrer früheren Ar beitsstätte, der Gerberei von Scherffs in Lößnitz i. Erzgeb., sür mehrere Tausend Mark Leder. Nachdem sie das Diebesgut weit unter Preis an einen dortigen Schuhmacher und einen Eisen dreher verkauft hatten, wurden sie wiedrr ersaßt und in Gewahrsam genommen. * Werda», 26. März. Ein außergewöhn licher Wohnungsmaugel ist hier eingetreten. Die Stadtverwaltung hat deshalb die sofortige Her richtung aller unbenutzten Fabrik-, Lager-, Geschäfts- und sonstigen Räume zu Wohnungs zwecken beschlossen. Weiter wurden 100000 Mark sür Beihilfen zum Kleinwohnungsbau bewilligt. * SchueeLers, 25. März. Ein Schwindler treibt seit einigen Tagen in Schneeberg, Aue und Umgegend sein Wesen, der es in der Hauptsache ans Geschäftsleute abgesehen hat, denen er weißes Mehl, Schokolade, Kakao und dergl. zu äußerst vorteilhaften Preisen ans seinem Zwnkaner Lager ' anbtetet. Bedingung ist gewöhnlich Aushändigung einer Anzahlung sür die bestellten Waren, die natürlich nie geliefert werdrn * Plaue», 25. März Wegen Kohlenmangels muß unser städtisches Elektrizitätswerk wieder einmal auf 2 Tage den Betrieb einstellen Nm Ltchtskom kann von abends 6 Uhr ab geliefert werden. Der Straßenbahn betrieb muß einige Tage vollständig ruhen. — Die Festnahme der treiben Einbrecher, di« hier ein Golowarengefchäst und den Laden eines Uhrmachers hrimsuchten, rvar ein guter Fang, denn die Burfchen skeide sind erst 18 Jahre alr und fahnenflüchtige Sol daten) haben wahrend der letzter» Unruhen auch in Leipzig eine Anzahl Einbrüche ausgeführt. In den Schlupfwinkeln der Einbrecher wurden ganz« Klciderlager entdeckt, die sie bei ihren nächtlichen Raubzügen zusamnrengettagen haben. Die Burschen (sie heißen Oskar Bachmann und Walter Kohlbach) trugen bei ihrer lichtscheuen Tätigkeit schwarze Masken,, um unerkannt zu bleiben. Sie hatten sich In Hoj i B. festgesetzt. * P»k«e«, 25 März Gestern wurde auf Veranlassung des Ministeriums für Miiitärwesen dn hiesige Ganrison-Soldalenrat aufgehoben, well er in letzter Zei: den Anordnungen d« Regteruvg öfters keine Folge geleistet lM«. Das Gkenzb«Uaillon 1 rückte hier ein und übernahm die oom Pirnaer A.- und S.-Rat gestellten Wachen Eine Kompanie aktiver Unteroffizier«, di« aus Dresden ei Gras, hob die biZige Bahn- hofswache aus und beschlagnahmte das im hie sigen Pvlkshuuse uutergebrachtc Waffenlager Auch an der Copitzer Brücke sind Wacyen aus- grftcllk. Major v. Friesen, Führer bis GreNz- dataillous, ist Platzkommandant von Pirna Die öffentliche Gewalt lieg! von nun ab in seinen Händen * LkS»ttz, 25 März Mörders der Frau des Hvchduschduppenwlktes Heymann, d« noch nicht 18 Jahre alt« Blumcnarbeiter Kurt Walter Herlt aas Sebnitz, ist der Schußverletzung. die er sich bei seiner Verhaftung beibracht«, im Krankenhaus« erlegen. Depesche« «sm 2« MSrz. Vertin, llcrcc du. VencHuncz dcr uuslan- di cken Eebettcknick.l erfahrt d.r .Lokalanzeurer". daß die einzutübrenden Mengen nmächsl nur zur Ackr-ckt-Gattung unserer cisp«:iacn Ledensrnik- n lraliunen diemn Eire Abgatc von Waren an d>-n sreßn HandK aus diesen Lieferungen wird .ttck: ftatt'inVn, da du Lebensmittel gleich- : -ö> i-z an di. Bevölkcrunp verleit: uvrden sol- :«n Ja erster Latte werden du Industrie,z«n- ::en und «Äri'ßiiudr« delie'e.r, da in il-nen die Rar a:n «tröhttn vi: Od die in Au-ucht stehen den Mei', icn sv uruj sein v>erd«n, daß sie «inen, ^u'ckuß ick«: du jepcken Rattonen gestatten, 's-uun. von d-."u Ar.uang der Zuintnen ab I-e lw°ft man, daß di« GeckeibeUeielttnpen eine Vecbeiieiuna de, Brotes pettalt.n weiden Für di, Lie-crun' von Lec-ensint lekn an- "ottaud kor.imei: außer Karlofteln auch geirnck s !e K.rrtsft,In. Hulßnftüchke, kondensiert« Milch, seialttnes Schweim- und Hammelfteißb. sowie Buiur sckon in n-ickster Zei: in Fraae. Außer- den: weiden über Holland und über S«e Ledens tt'.it:«!. insbesondere Fet:« und Oel.-, zu beziek-«-» nin. Psrtmsa». In Witten kam es gestern vor dem Gebäude der Wittener Volkszeitung wegen «ims tn dem Blatt« «rfchtenenen Arllkels zu Krmdgtbtttigen von Arbeitem aus Witten und Annen, wobei 1 Polizeideamter durch eine aus der Menge geworfen« Haudgranate tödlich ver letz! wurde Es entstand daraufhin ein allge ineincs Ha-rdgrineng« Zahlceich« Personen wurden durch Schöffe und Handgranaten getötei oder verwundet — Nach neueren Meldungen beläuft sich die Zahl der bei den Unruhen Ge töteten aus ! I, dir der Verwundeten auf 32; da- oon gehören der Polizei an 1 Toter nnd 3 Ver- mundete. V)itten. Ickr-.i du Loo« rn Wtttcu wird Xi T. kl. ioigondcs aiiurceilt Seit geslcru srick i-.-ciEu a»ch^ den Arbeitern in Wittcu auch di, dc Aiuu-N.r Otu'.ptat'livcrtes und dcs großen Kcapckckcn StavlwcrkeS in Anne,!. Die Zabl der Streiteltden beläuft iict- aut 15 <»'> Mann. Dß al>.ikcnbcn ccrlangcn die Absetzung der Witte n-.-: Polizei und die Zunickziclnmg der Bochumer Si-Iserveitslvevr, du- zur Auircch:crbaltting der Ordnung dorll'in encsandt tvordcn »var. Seit -zc-ßern irachmittag 1 11 !u is! in aklcn Straßen !c!>!'aftes Gewehr- and Maschinengewcchrfcuer Hör bou Die Tiche-cheitstruppen ü-ck dabei, die Stra sic-n zu säubern Gletwitz Nach etnec neueren Meldung be trügt die Zahl der bei der Katastrophe ums Leben gekommenen und bis gestern früh in das städtische Krankenlxms cn,gelieferten .Kinder 72. !8 Kinder sind verletzt Die genaue Zahl wird erst im Lauf« des Tages sestzustellen sein. ' Basel. Die gesamt« Blockade der Alliierter gege»r Deutschland wird infolge starken aineri- kantschen Druckes in kurzer Zeit vollständig fallen. In der Schweiz liegen für mehr als eine Milliarde während des Krieges aufgestapelke Sendungen Ausfuhrwaren nach Deutschland. Ge»s. Aus Paris wird gemeldet: Es erhält ich hartnäckig das Gerücht, daß Clemenceau zurücktretcn werde, angeblich tnsolge seiner Ver wundung und zunehmenden Kräfteverfalls, der auf fest» hohes Alt«: zurückzuführen fei In Wirklichkeit würde jedoch der Rücktritt auf die nzwischen erfolgte Umwälzung ln Ungarn und die Spannung zwischen ihm und Wilson zurück zuführen sein. In den Wandelgängen der Kammer wird dem „Lorriere della Sero" zufolge Briand schon als Nachfolger genann«
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