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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 23.03.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-03-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191903232
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19190323
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19190323
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Bemerkung
- Fehlende Seiten in der Vorlage.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1919
-
Monat
1919-03
- Tag 1919-03-23
-
Monat
1919-03
-
Jahr
1919
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 23.03.1919
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Ser SttWW-rM. Ter unglaubliche Beschlus; radikaler Hambur ger Seeleute, die Ausfuhr der Lebeusmittelschisfe zu verhindern und die Hungergefahr für das deutsche Volk zu vergrößern, zieht seine Kreise. AnSfahrtbereße Schiffe baben ihre Ausreise be reits ausschieben müssen. Im Anschluß an die am Mittwoch abge- haltcne Versammlung des Deutschen Seemanns bundes fand auf dem „Imperator" eine Zusam mcnkunft der für die Tchis'e der Hamburg Ame rika-Linie angcmusterten und aus diesen bereits Dienst,, tuenden Seeleute statt, in der beschlossen wurde, nach Möglichkeit geschlossen an der vom Seemannsbund für Freitag einberusenen Ver- fammlung, zu der auch Vertreter der Regierung geladen worden sind, teilzunehmen. Tie Dampfer „Cleveland" und „Patricia", deren Ausreise bereits in Aussicht genommen war, konnten nicht nuslansen, da die Heizer und Trimmer der Dampfer erst den Beschluß der Frei ag-Versammlung abwarten wollen. In einer Bekanntmachung wenden sich die sozialdemokratische Partei, das Gewerkschaftskar tell, die Kommandantur des Soldakenrates und der Kommandant von Groß-Hamburg an die Seeleute, sich der ungeheuren Verantwortung für die Ernährung des ganzen Volkes bewußt zu sein und die Schiffe herauszubringen. Alle SicherbeitSmannschasten und die Truppen Groß Hamburgs ständen zum Schuhe der dienftwill: gen Seeleute geschlossen bereit, wenn unverant wortliche Elemente die LebenSmittelschifie mit Gewalt am Auslaufen Verbindern wollten. Die Ausfahrt Schiffe gesichert. Am Freitag mittag land eine große Per sammlung der Seeleute im Zirkus Busch iu Hamburg statt. Jahncke, der Vertreter des radi kalen „SeemannsbundeS", dielt eine längere An sprache, in der er erwähnte, daß, wenn die En lenke die Schi'fc nicht znrückaebe, und das sei sebr wahrscheinlich, die deutschen Seeleute brot los würden. Man bäte ibnen freilich Verspre chungen gemacht, daß üe iir Tauwarenfabriken und ähnlichen Betrieben umergebracht werden sollten, daraus sei aber wenig zu geben. Re- gieruMsrat Dr Hevdecker ermabme die Seeleute und betonte, sie müßten die Schisse auslausen laßen. Deutschlands Zukunft bänge davon ab Zu einer sebr eindrucksvollen Rede nahm Sena- tor Tr. Petersen, Mitglied der Nationalversamm lung, das Wort, der eben'alls ausforderte, der AuSsabrt, die im Interesse der deutschen Nab- nmgsmittclvcrsorgung diingend enörderlich sei, keine Hindernisse in den Weg zu legen. Schließ lich wurde nach einer längeren Aussprache die Abstimmung vorgenonunen, die das folgende Ergebnis hatte: 1780 Stimmen entschieden sich für die Aussabrt, 801 Stimmen dagegen. Eine übergroße Mehrzabl enthielt sich der Stimmen abgabe. Damit ist der Beschluß gefaßt, daß die ciVe Sta'fel der LebcnSmittelscküsfe am heutigen Sonnabend die Ausfahrt antritt. Breme» und Bremerhaven söge» sich de« Beschlüsse-- «tchi. Wie weßer aus Hamburg gemeldet wird, ent hielt sich in der Versammlung der Seeleute im Zirkus Busch bei der geheimen Abstimmung faß die Hälfte der in der Versammlung anwesenden Seeleute der Stimmenabgabe. Das Ergebnis ist also, daß die Schiße nunmebr die Aussabrt an treten werden. Der in der Versammlnng an wesende Vertreter der Seeleute von Bremen und Bremcrbaven erklärte, daß seine .Kameraden sich dem Be'chluß nicht fügen würden, da sie nach wie vor auf dem Standpun': heben, daß vor erst den Seeleuten die Garantie gegeben werden müsse, an Bord der Schiffe zu bleiben Mk KWtM EM!W. Keine H«fi»ungk« lieber die Gestaltung der Versorgung Deutsch. landS nach der Realisierung des Brüsseler Ab kommens werden von amorumiver Seite noch folgende Mitteilungen gemacht: Im günstigsten Falle werben wu eme andere Ausmahlung und dadurch eine Steigerung de.- Nährgebaltes des Brotes erreichen Die übet die garantierte Menac bmansgehenden Zufuhren weiden uns allenfalls in den Stand setum, einige MeAzugaben zu gewähren. Man darf niebt vergessen, daß unsere iiüäu- di'che Gctreidemenge spätestens Ende Mai am gebraucht gewesen wäre. ElwaS günstiger heben un'ere Vorräte gegen trübere Iabre in Nähr- miueln. ES' sind ziemlich erhebliche Mengen an Hoferflocken, Grieß u w. vor andeu, so daß Wit in den nächsten Monaten in der Laue fein wer den, in diesen Produkten envas mebr als sonst zu »erteilen. Aebnlich wie in der Brotver'oraung liegen die Dinge bei der Fettabgabe. Die Fettliew- riuwen, die uns die Entente garantiert bat, we' den im großen und ganzen dazu ansreichen, den Anstalt an Butter wieder wettzumachen, der Mo nat sür Monat in immer höherem Maße fesl- - '-eßen ist und der auch weiterhin anbalten w - Daz Viebsutter ist immer schlechter und komm' -ewmden und auch die Riudvicbbehändc sind Tm"'« um Woche weiter zurückgeaangen, was n-'-" 'n Bullerproduttiou fortgesetzt beruntcrg^ n m do, Es muß dereck uct werden, daß der Nückaang der M-'-'- d ö-v terprodußion in der nächsten Zeit einen 'n - m-s behen Grad er reichen wird. Eine als - M e ung der Fett veAormma ist- höchstem?. - -- Uv, wenn er uns aekiuat, in den n .T ' . - do'N Beziehung noch andere i - '. als sie das Brüsseler Abkommen -- d ' " Aussichten dafür sind zwar schwach, m-a sind vorhanden Eine SWsaksrW für dis eiglisltzr Wklttiich. Die englische Oesfentlichkeit steht völlig unter ein Eindruck der Gefahr des drohenden Gcne- rolstreils. Alle anderen Fragen haben in der - glilchen Presse an Interesse verloren. Selbst nie Pariser Friedenskonferenz ist im Augenblick Mr England zu einer Angelegenheit zweiten A mgcs geworden. Allgemein wird daraus lün- a wiesen, daß es sich bei den Streiks um eine I rage sür Großbritannien bandelt, die an Be litung dem Weltkriege keineswegs nachsleht. äu der an Kämpfen so reichen Geschichte der englischen Arbeiterbewegung haben sich bisher nine Ereignisse von einer derart folgenschweren Edeutung abgespielt. Bisher war eS noch nicht d r Fall, daß sich die Arbeiter dreier sür das " irtschaltsleben wichtiger Berufszweige, wie die Bergleute, die Transportarbeiter und die Eisen- d hner, zu einheitlichem Vorgehen zusammenge hoffen haben. Die Entscheidung über den Ge n ralhreik liegt augenblicklich bei den Eiscnbah : ein, die die Konzessionen der Eisenbahngesell ' nastcn und der Regierung ans ungenügend ver n >rfen haben und aus der Nationalisierung der Eüenbahn bestehen. Ein großer Teil der Presse > biebt die Schuld an der Zuspitzung der Krise c r schwankenden Haltung der Regierung zu. Insbesondere die „Daily Mail" richtet einen bef ugen Angriff gegen das Ministerium und fordert e auf, so schnell als möglich zu einer Einigung mit den Arbeitern zu kommen. Es gäbe keinen ruderen Ausweg, als die Sozialisierung. Tie Forderungen der Arbeiterschaft seien durchaus b weislich. Man könne eS namentlich den Berg - . .beilern nachfül len, wcnn sie nicht gewillt seien, u r Leben auks Spiet zu setzen, nm den Aklio- " ren der Berawenc möglichst große Dividenden m verschaffen. Dem „Daily Ebroniele" zufolge wurde das Angebot des ausführeirden Ausschußes der Eisen bahner nach längerer Beratung verworfen. Der Achtstundentag und die Gleichstellung der Ar b itsbedingungen aus allen Eisenbahnen wurden » willigt, aber die Lo'm- und Ueberßnndensra- g n sind noch unerledigt. Die Lage ist ernst, ' doch nicht hoffnungslos, da die Verhandlungen n'ch fortdauern. 3m LW Krise Urbersturjung »er Soziaiifieruvg t» Sachse». Die „Dresdner Volksztg." meldet. Im ä itzungssaale der ehemaligen Ersten Kammer solid eine von der Regierung einderujcne Kon- lweuz über die Sozialijierungssragc flatc. Haupt redner ivaren Tr. Neurath, Tr. Schumann, .v einrich Eunow, Berlin, rtird Otto Hue, Essen. An der Aussprache beteiligten sich ferner Ar- beilsminisier Schwarz, Abg. Fleißner und Ober- bürgermeistcr Blüher. Ministerpräsident Tr. Gradnauer, der die Verhandlungen leiten', stellte oin Schlüsse fest, daß die Aussprache sebr nütz lich gewesen sei und ltärend gewirkt habe, zumal -Me Redner von den sachlichen Bestrebungen ge leiser gewesen seien, der Sozialisierung zu die nen, aber sie nicht durch Neberslürzung und Planlosigkeit zu gefährden. Das Vermögen d»S Kaiser-. lieber das Vermögen Kai er Wilhelms wud von zuständiger Seite mügetcilt, daß dem Kaiser- kurz vor der Beschlagnahme seines Privatvcr- mögens durch die jetzige Regierung von lwUäm dischcn Banken eilt Betrag von 000 OttO Marl üderwiesen tvorden ist. Als der Kaiser dann weuerlün den Wunsch äußerle, ihm aus seinem Archiv Geldmittel zu überweisen zum Ankauj eines holländischen Besitzes, wnrde ihm von der Regiernng eine Miktion zur Verfügung gestellt, äun übrigen werden die gesamten Rechtsfragen über die zukünftige Behandtung der kaiserlichen Besitztümer durch eine Kommission vorbereitet, der die Vertreter der Regierung, des Kaisers sowie ein deutscher Privatgelehrter angehören. Es wird als sicher bezeichnet, daß das eigen! liche Ptivawermögen des Kaisers volltommen unangetastet bleiben wird W nie Deutschland da» Fct-derl-anaebot ablehni Der „Demps" beschönigt sich bereits mit den Maßnahmen, die ergriffen werden müßten, wenn die deunche Regicrnng mit der Verweigerung der Friedensuulcrschri't droA'. Der „Tempö" ver langt, daß dann die Alliierten in jedem Gebiete Deutschlands Ortsbehörden cinsetzcn müßten, >nit denen provisorische Ablommen zu treffen wären. K ine on deS lti-kn »lie «vfe S Tie „Times" melde! ans Paris, Frankreich deute nicht daran, das linke Rheinnfer zu an- ne t-eren und scheine auch ans die Errichtung eines unabhängigen Staates verzichtet zu haben. E- verlangt jetzt die Besetzung der Meinbrücken durch die Truppen der Aku erten aus unbestimmte Zeit. Der Sondervertreter der „Times" fügt binzn, es werde wo'l sebr schwierig sein, diese Maßregel durchzuführen, ohne ans den linken RheimNer wenigstens sür die Tauer der Be fetzung einen unabhängigen Slaat zu schassen. Die A> lh'bnng des «d ls Bayern macht den Anfang mit der Aushebung des Adels in Teulfchland. Tein baverischen Landtage ist ein die-'bezügiicheS Gesetz zngegan- gen. Ter Entwurf lautet: H l. Der bayerische Adel Wird aufgehoben. Den bayerischen Staats angehörigen ist es verboten, die Verleihung deS AdAs eines anderen Staates anznuchmen. 2. Dießs Ge'-ey tritt mit dem Tage seiner Ver kündigung in Kraft. — Ob andere dentsche Frei- ßaaicu die'em Beikyiel trügen werden, ist ab- zutvartev Kei»««rm»r»»»- des «e»<r»l« Gtx» Zu der Meldung französischer Blätter, wonach der frühere Führer der ü. Armee, General Sixt von Armin, in Asch i. B. ermordet ist, stellt die „Magdeburgische Zeitung" fest, daß General von Armin sich seit seiner Verabschiedung in Magdeburg aufhält und sich der besten Gesund heit erfreut. 08 Milliarden KMaSschndeu t» Belsie« Der offizielle Bericht der belgischen Unter snchungSkommission im besetzt gewesenen belgi schen Gebiet ist nach einer Meldung der „Taitv Mail" der Pariser Konferenz zugegangcn. Die durch die Deutschen angerichleten Schäden wur den mir 68 Milliarden Endsumme angegeben OerMcheS und »SchfischeS. * — Ein V e r s a s s u n g S a u s s ch u ß s ii r die s ä ch s i s ch e L o. n d e s i i r ch e ist soeben in einer gemeinsamen Sitzung des säch sischen Landeslonsistoriums mit dein ständigen Synodalausschuß, einem Wunsche des freien Kirchentages entsprechend, gebildet worden. Er wird gemeinsam mit dem Konfistorinm und un ter dessen Leitring die Fragen der Trennung von Kirche und Staat zn bearbeiten und den künftigen Neubau der Verfassung vorzubcreßcn haben. Zu seinen Mitgliedern, die sämtlich den Teilnehmern des Kirchentages entnommen sind, geboren nach Angabe dec sächfiseben Aufklärungs- skelle die sechs Mitglieder des ständigen Syno- dalauSschusseS, vier bereits am 2b. November >918 hinzugcwählie Svuodale nnd sechs weitere Mitglieder des Kirchentages. * — D e u R ü ckgaug der sächsi s ch e n T e r t i l i n d n st r i e kennzeichnen sol gende ßansiischen Zablen: Ain l. Mai 1911 be. fchäsiigten 6721 Fabriken 2ö3 99ä Arbeiter, am 1. Mai I9lü ivaren nur l 101 Fabriken in Be leieb, die bloß 190 700 Ardener beschäftigten, nnd am I. Mai 19U> waren gar nnr FWä Be triele offen, nnd der Arbeüerstand war weinr znrückgegangcn, und zivar aus I HZ 082 Arbeiter. Natürlich, ist auch der Bestand an männlichen Arbeitern bedeutend znrückgegangen. Er betrug l9l l U-7!U I, l!>l.ö nur noch 69 602 und balle l916 einen Tiefstand von 01 660 erreicht. Aber auch an weiblichen Ardenern sind in den beiden ersten Kriegsiemren weniger beschäslial worden als vor dem Kriege. Während 19l<! 1->6 ö8 1 und 19l5> immer noch >29 071 Arheiterinncu beschäftigt waren, konnte die Tenßindustrie 1916 nur lOl -122 Arbeiterinnen Beschäflignng geben. * Die Ein- und Dur ch s n b r aller Wa-eu aus dem lschecho-flowakifchen Slaaie nach >ind durch Deutschland unterliegt neuerdings mit wenigen Ausnahmen der Genehmigung des Reichölommiüars sür Aus- und Einsuhröcwilii- aung in Berlin, Lühowwer 8. llm unnötigen Au'cnrhalt der Güler an der Grenze und damit verbundene N»Zuträglichkeiten zu vermeiden, Ivird den Interessenten emp'oblen, reckgzeilig bei ge nannter Stelle die notwendigen Bewilligungen zu erwirkeu. * (V.S.Z.) Vom a n d e s l e b c n s mittelamt. Unserem Vertreter wird vom Landeslcben-smittelani! mitgeuilt, daß für die Verscrgungsperjode vom 16. April bis lä. Mai an Lebensmitteln das volle Tnanlum von 2 Psd. auf den Kopf verlein werden soll. Für den Fisch-ang sind in Brügel Erleichterungen zugestanden worden. In der nächsten Zeit stenen uns Muscheln in größerem Umiange zur Ver- sügung. Es darf darauf hingewiesen werden, daß die Mutchcln sehr eiweißhalug und darum ein gutes 'Nährmittel find. Ter Nährwert und Eiweißgebalt der Muscheln ist ungefähr halb so groß wie der des Rindfleisches. Bisher hat c' sich nnr nm holländische Mulcheln gehandelt Jetzt sichen unS anch deutsche Muscheln zur Pee sügung. Tiefe sind grös;er, besser lind sauberer als die holländischen Mnscheln. Im übrigen ist auch die Transporldauer eine kürzere. Hollän disches Weißkraut wird demnächst in Deutschland crwanct; wenn es gut ankommt, wird das Pfnnd etwa zu 20 Pig. abgegeben werden k-m- nen. Dnrch den Streit in Müteldeuuchlaud ist aber eine starte Stockung eingetrnen. T>r Vor ial an ^Nöliren iß noch volUommen genügend Die Karko seleingänge haben pW neuerdings tvie- der etwas gebessert. Am lä. Tczcmbcr sollten 7ö Prozent der Liefcrungsauslage von 6,7 Mi! lionen Zenlneni geliefert scin. Bisber sind aber insgesamt nur OH Millionen Zentner geliefert worden. TaS liegt ;. T. an der veispäietcn Ernie, zum Teil an den zablreieben Grippc- erkrankiu.gen im Herbst und an den Transport schwieriglcitcn. Ta wir inzwischen Posen als LiescrnngSbezirl verloren haben, iß eine nene Umlage für Sachsen erfolgt. Hierbei babcn wir, wie die Landeskartofselsleklc tiiiltcilt, gme Be zirke erhalten. Tie Hanpikieferzeit sür den Ssten sind die Monate April nnd Mai, da dort der Frost nicht vor Mitie April mw dem Boden heransaebt. Ter Zuckerrübenanbau ist in Teniieh land außerordentlich stark znrückgegangen, so daß die Sorae berechtigt Ivar, ob nur wo»! unsere Zuckerration aufrecht erhalten können. In Bei lin linden znrzeit Verhandlungen hat!, durch welche Maßnahmen sür die Hebung des Zucker rübenbaues geschaf'en werden sollen. Von der ersten Lebens'uißellieseruvg der Entente kommen nach Sachsen >600 Tonnen Fleisch und Speck, mit deren baldiaem Eintrefsen zn rechnen iß. An? dieser Liesenmg soll eine Sonderznweisung von 1OO Gramm Schweinefleisch und Speck er folgen. An Milch bekommen wir 20 000 Kisten kyndenfierke Milch, nnd -war teils Vollmilch, leik-5 Sahne. Ueber die Prelle ist noch nichts bekannt. Das Kilo Fleisch dürste sich aus etwa 0,70 bis -1,— Ml. stellen. Im übrigen wird hanmsächlich Weizen zur Einfuhr gelangen * — L e b e n s in i t t e l p r ä m i e n > iir Bergleute. Es ist beabsichtigt, aus genös sen aus Grund des LebenSmßtelabkommens ein geführten Lebensmitteln, namentlich Keti und Speck, Reserven anzulegen, um denjenigen Schwerarbeitern, besonders im Bergbau, die ihre Arbeitsleistung von Monat zu Monat steigern. Prämien in Lebensmitteln gewähren zu können. *— (V.S.Z.) Verkauf, von Zucht k ü h e ii. Der Vorstand des Viehhandelsver- bandes in Leipzig schreibt uns: Es werden tu nächsler Zeit an den Viehhandelsverband einige wenige Holländer Zuchlkühe gelieferi. Der Preis wird sich auf 2700 bis 0000 Mk. das Stück be mnfeu. Bc'ßeUlmgen nimmt der Sächsische Vieb ''andelSverband, Leipzig, Georgiring 9, entgegen. * Tie S t a d l k i n d e r u n t e r b r i n gung aus dem Lande war im Jahrc 1918 trotz den mißlichen, auch ans dem Lande fühlbaren Ernährungsverhältnisfen noch von Er folg gekrönt. Mehr als 2 ! 000 Stadtkinder fau den dank der Opfersreudigkeit der Landleule und ber Stacßvcrwallungen den sehnsüchtig gewünsch len Landaufenthalt und damit geistige nnd kör verliehe Kräsiignng. In Einzelpficgestellen waren in Sachlen mehr als Ü000 Kinder, allein in der Kreis cmplmmmfchaft Bautzen 3000, über 7000 Kmder bci Landleuten außerhalb Sachsens >2 000 Kinder wurden in Kolonien verpslegt. In diesem Jahre ist die Entsendung nnserci Großstadtjugcnd auf das Land nöliger als je Nach den einwandfreien Mitteilungen des Reichs gesundheitSamtes leidet die größte Zahl de» vroßfladttinder schwer inner der mangelhaften Ernährung. Tie Tuberkulose umer den Kindern bat zugenommen, nervöse Leiden haben sich ver- menrt, die Widerstandsfänigleit des jungen Kor perS gegen ansteckende Krankheiten ist vermin den. Hier kann nur eine gesündere Lebens- wei'e, Ivie sie das Land mit seiner besseren Luß und gesünderen Ernähnmg bieiel, dnrchgrei'euc Helsen. Deshalb tritt der Landesausschuß Stad! liuder auf'S Laud wieder mit der dringend».. Bitte au alle Landbewohner heran: Heist den darbenden Siadtlindern! Nehmt einige der zar len, blassen Jungen nnd Mädck I ans! Sag! nicht nein! Denkt an die armen Eltern in der Stadt, die es mil Herzeleid seben müssen, wie ihre Lieblinge immer schwächer werden, ohne ihnen helken zu können. Dentt an das Vater land, das eine lräfnge, arbeitstüchtige Jugend s : ölig braucht, um alle Schäden zn heilen. GeA zum P'arrcr, hcrutet Euch mu dem Lehrer des Srt-.s' Sie werden Euch über alles Auskun'i geben, auch was Emschödigung in Geld und Lebensmißelmarlcu anlangt. Beredet Euch unter- einander nnd dann meidet Euch zur Ausnahme zarter — nicht kranker - - Kinder aus bedürfti gen, würdigen Familien. Aus Dankbarkeit neb- men sie anch gern keichle Arbeit in Haus, Hol und Garten ab. Gegen Unsall sind sie, gegen Hattpflicht, die Euch durch den Anient''ait de» Kinder eiwächß, seid Ihr kostenlos versichert Eroßgnmdbc-sitzei, Wirlschasisvesitzer rind Häus ler, einzeln helie jeder nach seinen Kraßen! Es gür unserer Jugend, eS gellt um des Vaterkan oes ZuOmsl. Wer möchte da zurückslehen! — Loui s N i e o c i ch Der vogliän ciföic Heimardichker Hosrat Louis Riedel iß am Freiing srüh im städtischen Kennlennan'c zli Plauen i V. nach längerem Kranlsein g c st o r b e n. Riedel, der am 29. April >8-l7 als Sohn armer Fabnlar-c ilersleme in Geienau ge Horen wnrde, hat seinen zahlreichen Verehrern und Freunden seu i88l jährlich ein Bändchen ßiner gemüt nnd humorvollen Dialelidichlungen gejchciut. In unserer Gegend waren besonders seine Diehiungen „In der Hntzenjnmi" nnd „A> der lilenbank" belannt. iRiedcl lebie seit i910 in Plaiien iin Ruhestand. * — Tie I l l n sl r i e r l c S o n n l a g s heil a g e können wir leider der heutigen Num mer nicht beißigen, da sie infolge der VerkehrS- schwicrigkeilcn nickn cingcirossen ijl. Sosort nach Eingang werden wir sie unseren gesch. Lesern zusteklen. ' ' Hohcnstein-Ernsttl,a 1, 22 März. Tie Stadtverordneten Iverden am Tienstag ivieder zu einer öffentlichen Sitzung zusamment-eeten. Neben einer Reibe weniger wichtigen Anaelegenheiten werden sie sich u a. mil der Bewilligung weü- -srer Kosten sür den Arbeiter- und Soldatenrat, >nil der Erhöbrmg des Gaspreise? nnd mit der Aenderung von Sätzen für die Erwerbslosen-Für >orge beschäsiigen. Tödlich v e r n n g l ii ck i ist am Donner-.-lag früh alii dem Vertranensschacht in Lngau der 2l Jahre alte Pslegesobn deS Herrn GaßwirtS Klitsch vier, der Bergarbeiter ArGm. E b e r t. Der Bedauernswerte nuirde mit dem Bergarbeßer Wolf ans Würschnitz dnrch Znsam- menbrechen eines Äohlenorles vcrschütict. Wäh rend Wolf mit einer lluterschenkelverletzung da- vonkcim, konnte Ebert leider nnr als Leiche Zu lage gefördert werden. Er batte, nachdem er vier Iabre an den Kämpfen im Westen teilge- nommcn batte, erst vor knr-em anf dem Schacht Arbeit genommen. * - Ein seltener Fund Daß Stöcke, ?. Winne und schließlich auch noch andere Gegen ßände als gefunden gemeldet werden, ist schon Eß langem Eine Seltenheit mehr, daß aber ein P > erd „gesunden" wird, dürfie noch nicht da- oeweken sein. Am Donnerstag abend wurde auf dem Neuinorkt ein fo-ches Tier herrenlos ange- troffen. Obwohl mm bereits zwei Tage ver gönnen sind, Hai sich der Eigentümer noch nicht gemeldet. Das Tier wurde einstweilen in einem Stall untergebracht. * — Von der Chemnitzer Volks- v o ch s ch u l e. Das neue Vorlesungsverzeichnis ßir April—Mai iß erschienen nnd enthält 36 Vmlesungen aus allen Gebieten des täglichen Lebens, dcr Wissenschaft und Kunst Die Vor lesungen finden teils in der Zeit von f^7 bis 8 Nbr, Wils in der Zeit von >^9 bi-S s^lO NHr ßatt Ein Verzeichnis liegt zur Einsichtnabmc auch in unserer Geschäftsstelle ans. Vielleicht ge lingt es bald, einen entsprechenden Betrag sicher
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