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3304 Börsenblatt s. d. Dtschn, Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 61. 16. März 1910. Gebrüder Paciel in Berlin. 3316 3 .4!; xeb. 4 ^ Friedrich Emil Perthes in Gotha. 3330 Georg Reimer in Berlin. 3319 «arl Meißner in Dresden. 3316 *1olrnnv8sn: Die tVilönis. 5 ; Aeb. 6 .8. Theodor Riedels Buchhandlung in München. 3314, 27 Olt. 1 80 ^ Moritz Ruht in Leipzig. 3321 2. LuS. 2 SO <ft g«b. 3 ^ ^ 2 l'iKUtSn-l'aisln. 1 50 rnkel^ 75 ^ ^ nssnovnL sv. I lAursu Joses Dinger in Dtratzburg i. E. 3318 L. StaaNmann in Leipzig. 3325 "Henning: Friedrich Spielhagen. 3 50 geb. 4 ^i! 50 -j. Königl. UniversitätSdrnlterci tz. Dtiirtz A.-G. 3327 ln Wiirzburg. HensnItisblLiier. Iltzkt 5. Lobottenlobse: Oie Ilntvielielullg äsr Lenicn-Berlag in Leipzig. 3327 Verbotene Druckschriften. Durch rechtskräftiges Urteil der hiesigen Strafkammer vom 15. Februar 1910 ist auf die Einziehung der drei Ansichts-Post- karten, darstellend eine Badefzene und bezeichnet mit der Nr. Paris Erfurt, 8. März 1910. (gez.) Der Erste Staatsanwalt. (Deutsches Fahndungsblatt Stück 3340 vom 14. März 1910.) Nichtamtlicher Teil Eine technische Zentralbibliothek für das rheinisch-westfälische Industriegebiet. Von Tony Kellen (Bredency/Ruhr). In den Kreisen der Bibliothekare wird seit einiger Zeit der Plan erwogen, für das rheinisch - westfälische Industrie gebiet eine technische Zentralbibliothek zu begründen. Diese Idee hat auf den ersten Blick etwas sehr Bestechendes, und wenn sie zur Ausführung käme, so wäre Essen der ge gebene Ort für eine solche Bibliothek, da diese Stadt im Mittelpunkt des Jndustriercviers liegt und Düsseldorf dafür auf keinen Fall in Betracht kommen könnte. Ich glaube aber nicht, daß der Plan sich verwirklichen läßt, und zwar weil die bedeutenden Mittel, die dafür er forderlich wären, fehlen. Wenn manche der Ansicht sind, es ließe sich durch Vereinigung der jetzt bestehenden technischen Bibliotheken eine große Zsntralbibliothek schaffen, so gehen sie dabei von ganz falschen Voraussetzungen aus. Den Anstoß zu dem Plane hat offenbar der Beschluß des Vereins deutscher Eissnhüttenleute gegeben, seine in Düssel dorf befindliche Fachbibliothek, die etwa 18 000 Bände und 270 inländische und ausländische Fachzeitschriften enthält, der Allgemeinheit zugänglich zu machen. Dieser Beschluß ist zwar sehr erfreulich, aber der Verein deutscher Eisen hüttenleute wird seine Bibliothek selbstverständlich nach wie vor in erster Linie für seine Geschäftsstelle und die Redaktion der Zeitschrift -Stahl und Eisen» benutzen. Er wird aber ganz sicher nicht bereit sein, sie etwa in den Räumen einer großen öffentlichen Bibliothek in Düsseldorf auf stellen zu lassen, geschweige denn sie etwa in Essen oder einer anderen Stadt des Jndustriereviers unter zubringen. Das gleiche gilt von den bestehenden technischen Bibliotheken in Essen und in Dortmund. In dem neuesten Heft 16 des Dortmnndischen Magazins tritt Herr Bibliothekar Hugo Otto Zimmer (Dortmund) für den Zusammenschluß der technischen Bibliotheken des Jndustriercviers ein. Ec weist darauf hin. daß in Essen folgende Bibliotheken bestehen: 1. die Kruppsche Bücherhalle (64 863 Bände). 2. die Kruppsche Technische Bibliothek mit rund 60 000 Bänden, 3. die Stadtbibliothek (rund 13 500 Bände). 4. die Bibliothek des Vereins für die bergbaulichen Interessen im Oberbergamtsbezirk Dortmund (rund 22 000 Bände), deren mustergültiger Katalog in diesem Zusammenhang besonders erwähnt sei. Zimmer bemerkt dazu: »Es läge durchaus im Interesse dieser Bibliotheken, wenn sie vereinheitlicht würden. Dabei ist noch ganz außer acht gelassen, was sonst noch an Bücher beständen an den verschiedenen Stellen vorhanden ist.» Sehen wir uns die erwähnten Bibliotheken an. so finden wir Folgendes: Die Kruppsche Bücherhalle enthält Werke aus allen Ge bieten des Wissens, und zwar aus der schönen Literatur wie aus den verschiedensten Zweigen der theoretischen und der praktischen Wissenschaften. Eine Vermehrung der technischen Literatur lag außerhalb des Programms der Bücherhalle, ist auch ausgegeben worden, seitdem das Direktorium der Firma Krupp die Genehmigung dazu erteilt hat. daß die Benutzer der Bücherhalle auch Werke aus der eigentlichen Fabrik bibliothek. der Technischen Bibliothek erhalten können. In letzterer sollen die technischen Werke, einschließlich der um fangreichen volkswirtschaftlichen Literatur, für die Zukunft aufbewahrt werden. Sie sollen zwar in erster Linie dem Bedürfnis der Gegenwart dienen und stehen deshalb den Beamten, die sie gebrauchen können, zur Verfügung. Sie sollen aber nicht wie die Bände der Bücherhalle durch masscnhaste Benutzung abgebraucht werden. Wollte man die Technische Bibliothek der Gußstahlfabrik der Allgemeinheit freigeben, so würde sie erheblich größere Mittel beanspruchen als jetzt. Es ist auch vollständig ausgeschlossen, daß die Firma Krupp die von ihr mit erheblichem Aufwand im Laufe langer Jahre geschaffene Technische Bibliothek etwa einer neuen öffentlichen Bibliothek in Essen zur Verfügung stellte, eben weil dadurch die Benutzung seitens ihrer eigenen Beamten zu sehr erschwert würde. Das Gleiche gilt von der Bibliothek des Bergbaulichen Vereins. Da diese einen großen Teil derselben Werke ent hält wie die Kruppsche Technische Bibliothek und auch wie die Bibliothek des Oberbergamts in Dortmund, so ließe sich allerdings durch eine Vereinigung derselben eine Ersparnis in den Anschaffungen erzielen; aber diese Ersparnis würde