Volltext Seite (XML)
d«Wr -rikgL'Ststtgtin. An au« Pari» zurückgekehrter Holländer hat auf der Durchreise durch die besetzten Gebiete Gruppen wehrloser deutscher Kriegsgefangener gesehen, die unter Aufsicht von mit Peitschen ausgerüsteten französischen Soldaten arbeiten muhten. Die Franzosen schlugen dabei mit den Peitschen nach rechts und links aus die Ge fangenen ein. Einige amerikanische Pressevertreter, die in demselben Abteil reisten, äußerten ihre Empörung über diese Behandlung in schärfsten Worten. Tatsache ist, daß die Amerikaner ihrer seits den in ihren Händen befindlichen Gefangenen vielfach Erleichterungen haben zuteil werden lassen. Schentzliche Kriegs,esaugeneubehuudluug Durch Belgier Den deutschen Behörden sind erschütternde Nachrichten Über das Los deutscher Kriegs gefangenen in Belgien zugegangen. In Ranthen befindet sich ein Lager, in welchem die Kriegs gefangenen sich auf einem größtenteils mit tiefem Schlamm bedeckten Hofe aufhalten müssen. Mißhandlungen durch die Wachmannschaften sind überaus häufig. In Dixmuiden und Nieu- port Hausen die Kriegsgefangenen in Löchern zwischen Schmutz und Wasser. Sie erhalten nur 150 Gramm Brot, 2 Becher Kaffee und dünne Suppen. Vielfach haben sie weder Stiefel, Mäntel noch Mützen. Arrest wird in nassen Unterständen verbüßt. Ausreißer werden während der Arresttage täglich an einen Baum gebunden. In Toxheyde müssen entflohene Kriegsgefangene die erste Nacht nackt im Arrestlokal verbringen. Bezeichnend für die Gesinnung der belgischen Wachmannschaften ist die Erklärung, höchstens dir Hälfte der Gefangenen dürfe die Heimat Wiedersehen. Die deutsche Regierung hat bei der belgischen Regierung schärfftens protestiert und Abhilfe gefordert. Man hat sich bei uns nachgerade schon an die gröbsten Verletzungen des Völkerrechts gewöhnt. Diese unerhörte Behandlung unserer in Gefangen- schäft schmachtenden Brüder setzt aber der „Kultur" unserer Feinde die Krone da wagt man es, uns unmenschlichWMhandlung der Eingeborenen unserer Kolonien vorzuwerfen Christentum «nd Kirche. Die kevendige Kirche. Ob die Kirche bei der Trennung vvm Ltuuie inet verlieren wird'-' Sorgliche Gemüter möchten diese Frage ohne weiteres mit einem seufzenden Ja beantworten. Sie denken an den gern hin- genommenen Schutz des „weltlichen Armes", an die finanziellen Zuschüsse, an den staatlich ge währleistet gewesenen Religionsunterricht und überhaupt an das Jahrhunderte lang in so manchem gesegnete Band zwischen zwei Kullur- gebieten, die ja so viele persönliche und sachliche Berührungspunkte haben. Allein das Wesen der K irche als einer GIaubenögc m eili sch a f t hängt ilie und nimmer non ihrem recht lichen Verhältnis zum Staate ab. Die Glaubens- lirche hat im Grunde genommen nur danach zu fragen, ob in ihr ein lebendiges, warm herziges, aus Evangelinmsquellcn strömendes Lebe n seii Ist das der Fall, dann ist lind bleibt sie K i r ch e , wie auch die staatlichen Dinge lausen. Sie kann an äußerem Gut und Ansehen einbüßen, kann altes andere, nur keine Weltmacht darjtellen, ümn so obnmächtig aus sehen, daß sie manchen Leuten wie ein Sterben der erscheint und sie weiß sich doch als wirk liche, lebendige Kirche. Aber es muß nicht sein, daß die Kirche ein unbeachtetes oder gar verachtetes Winkeldasein führt. Leuchtet und wärmt in ihr jenes innerste, überzeitliche Glo.ubenSleben, dann drängt das auch nach praktischer Auswirkung. Ter Glaube der Kirche trägt die Hoffnung in sich, daß er in christlicher Rächsienliebe immer seine schönste Erfüllung, seinen glänzendsten Sieg haben werde, lind solch ein Glaube hat gemeinschaftbildende Kraft. Er siebt nicht aus die Massenbastigkeit als solche, aber er kennt, schätzt und will eine lebenstüchtige Gemeinsamkeit, die nun ihrerseits gesinuungschasfend wirkt, und die dadurch doch eine öffentliche Macht bedeutet. Dabei wird eine unermüdliche sichtbare Betätigung der lebendigen Kirche auch den Kreisen eine gewisse Achtung ab- nötigcn, die ibr sonst aus irgendeinem Grunde ferner stehen. Humanitäre Leistungen der Kirche, alles das, was sich mit der Arbeit der Inneren Mission berührt und was dann eben auch eine öffentliche Mission ist, wird vor einsichtigen und gerecht urteilenden Menschen niemals mit einem bloßen Spotlwort abgetan werden können. Es kommt jetzt alles daraus au, daß die Kirche im lebendigsten Linne eine weitberzige und doch ibreu neutestamentlichen Urgrund nicht verleug nende B olksli r ch e sei. Alles Trennende muß zurückgestcllt werden, das unmittelbar L e den sv olle muß als die Hauptsache gelten. Kirchliche Gemeiudearbeit, unter reger Mitwir kung der Laienkreise, muß immer mebr auSge- baut werden. Ta? Bewußtsein, einer bestimmten Kirchgemeinde auzugchören, muß sich in einem starken Verantwortungsgefühl bekunden, das zur kirchlichen Treue zwingt, in Bekenntnis, Sitte, Wort und Tat. Bewegt sich die Kirche aus die ser Linie, dann wird ihr die Trennung von Staat und Kirche keine Einbuße bringen. Im Gegenteil, es ist daun die Möglichkeit, daß sie sich in voller Selbständigkeit auf ihrem eigent- lichjlen Gebiete noch viel freier, gründlicher und großzügiger entfallen kann, als dies bisher ge sehehen konnte. Tr. A. Sch. Der »nstao-A-olf-Berel« a» Die Evangeltsche» in de» besetzte» Gre»zgebiete«. Ter Zentralvorstand des Gustav-Adols-Bereins oal beschlossen, den deutschen evangelischen Ge meinden in den von Feinden besetzten Grenzge bieten folgendes lundzugebeu: Mit brennendem Zorn und heißem Mitleid hören wir täglich neue Aachrichten von Unrecht und Gewalt, die um Eures deutschen Volkstum? und um Eures evangelischen Christentums wil len über Euch gekommen sind. Groß sind Eure Verluste au Hab und Gut, an Leib und Leben. So manche blühende Ställe deutscher Arbeit und evangelischer Hoffnung ist zerstört oder steht in Gefabr der Verwüstung. Viele Glieder Eurer Gemeinden, darunter zahlreiche Pastoren und Lelww, ßpen schuldlos im Gefängnis oder sind heimatlos geworden. In Eurer großen Rot reichen wir Euch jetzt, uüe früher ost in Röten, die jetzt klein erscheinen, die Bruderbund. Ob uns auch sür den Augenblick die Wege zu Euch versperrt sind — Ihr seid in der Heimat, im Mutterland der Reformation, nickst vergessen und werdet nicht ausgegeben. TuS evangelische Deutschland, wie es jich im Gußav Adolf-Verein zum Tunst an der Zerstreuung bereit gemacht bat, ist fest entschlossen, auch in der neuen schwe len Zeit, die über unser Volk gekommen ist, alle sKue aus der Bruderliebe quellenden Kräfte zu sammeln sür den Dienst an den Volks- und Glaubensgenossen in Not und Gcsahr. Darum haltet aus und habt Vertrauen. „Größer als der Heller ist die Rot ja nicht." Kircheunachrichteu. Kirchtzemei»tze St. Lrinitatts z« H«He»stei«-Er. Donnerstag abend 8 Uhr Pafstonlardacht Kir-ie«ei»de GtEhristoptzsri z» Hoheusteiustr. Passlon'anbachl Donnerstag, den 18 Mürz, abend» 8 Uhr im Waisenhaus- und Hüttengrundbetsaale Vs» Oberlnn-witz. Mittwoch abend» Uhr Jungsrauenosrin. v<» GerS-»rf. Mittwoch, den 12. März, abend» 8 Uhr vibrlstund« ln der Mrchschule. Herr Pfarrer Raecke. Lonner»tag, den 1». März, abend» S Uhr Betftui.de in der Kirche Darnach Beichte und Helt. Abendmahl Herr Pastor Petermann Donnerttog, dm 18. März, abend» halb v Uhr Sitzung d,» Au'schufse» für KriegihUs«. V»n Lau-euchurS-ors mit Füllen. Donner t g. den >8. März, vbend« 8 Uhr Kirchgemeinde- abend im «onfirmandensaal. Lyema: „Reich »mte« und Meche«. Frei ag, dm 14 März, norm 10 Ubr Passton»go>te». dienst niit Wochmlommunton. Aden»» 8 Uhr Probe de» Jünglings, und Jungfrauen- verein« im Brbgericht V<» W8ste«bra»D. Mittwoch abend Halo 0 Uhr Versammlung dcS Jung- scauenvereinr im Pfarrhaus«. Do.u.erSlag admd 8 Uhr Bibeltunde im Pfarrhaus». Fiestas adead halb v Uhr KiniergotteSdienstoorbere.- tung im Pfarrhaus». Eingesandt T»teuta»z. „Frankreich trauert um seine gefallenen Löhne — tue Deutschland desgleichen!" diesen Bescheid gab ein ftanzösischer Kommandant einer Ge meinde im besetzten Gebiet aus einen Antrag tun, die Erlaubnis sür ein Maslenverguügeu zu geben. Iß das nickst sehr bezeichnend? In Frankreich ist mau sich also der Wunden be wußt, die der unselige Krieg schlug. Sollen wir erst vou unseren Feinden lernen? Man muß es ringeßrtzcw Teuljchland tanzt drii Totentanz!" In Weimar wird gegenwärtig über das Schick sal der jungen deutschen Republik verbandelt; werden lange Reden gehalten und docku Ver steht daS das Volk? Es tanzt! — Bälle, Fw schingsvergnügen, Festlichkeiten, zum größten Teil unter dem Deckmantel: „Zu Ehren der beimgelevrten Krieger" sinden sehr oft statt. Zum Schutze gegen die Polen, Tschechen oder Spar lakislen werden täglich in langen Zeitungsartikeln Freiwillige gesucht. Verstellt das Volk nicht, wer? von diesen Freiwilligen nocki verlangt wird? Sie sollen sich sür den Sebutz des ganzen Lan des einsetzen. Verpflichten sich diese Leute etwa dafür, daß sich andere sicher im Walzer oder Marsckualt drehen können? Gewiß nickst' Können die Belustigungen, die beule das Maß der Ver nunft noch weit überschreiten, bis zur Klärung des politischen Gewitterhimmels nicht ganz weg- satten Ivie während des Krieges? Hat nicht auch fast jede Familie den Verlust eines Gliedes zu betrauern; einen Angehörigen, der ins Feld zog und nie mehr Wiederkehr! oder vielleicht noch in Gefangenschaft im Andenken an die Lieben in der Heimat sicki verzehrt? Fr. Gr., Vfw. L.ogvnkaus» 1. tret. im SßWs ,z>« Hirsch", MrlmWi-. Aufnahme Freitag, den 14 März, abends 7 —8 Uhr. Es ladet ergebenst ein Tb. Bodenschatz, Tanzlehrer. XslSMMlM M ÜImjtztziM M Hing. rsmMM im „SkMMm". Wichtig« Besprechung! Mehrere Witwen. ? ' I /,-M '/,ü Lr« st ubem/.-. st str« 5'st, d I »tt, /vttst '/-L strs ' -st /7str. ? 6 D/". 6 Ssebe» erschienen: Ser klm Mimt von Landgerichtsrat von Wulffen. Preis Mk. 3.-. Ein äußerst interessanter Kriminalroman von dem bekannten sächsischen Schriftsteller. Der Verfasser führt den Leser nach Amerika, läßt ihn eine Ueberfahrt auf dem großen deutschen Luxusdampser „Kronprinzessin Cecilie" erleben und schildert zum Schluffe eine Gerichts verhandlung mit allen ihren stürmischen Szenen usw. Zu haben in der Geschäftsstelle dieses Blattes. k Lsliisksrtaksln ° ?säsrksstsn i ! "EU Arno LuM, Kkkckkl.^NW j MM - kür Xnsdsn unä Ulässksn in nur fester, dauerhafter Ware, -UND «Mt Mull«,, L « « » s ! WWWllllM s ftzr »i« MMrllÜeUnißr V»tz,»tzKlt.MKtUtk«ü »kiel SMSUk Brut oder Bruthenne sofort zu Kausen gesucht. Oberlungwitz 347. livkvrt mit 1'irm»ckruoll in zeckor I^lon^v pusts- veit io kiireoswi 8s:t 8uohclruoir.vrvi ü»kl> L Mbtiigllrhttobt aus alten und neuen Stoffen lvird angefcrtigt Hoh. Er , BtSmarckstraße 1601 kMill-kllsilllllM!! Gasth. „Drei Schwänen" Nächste Unterrichtsstunde Donnerstag, den 19. März, abends Vr8 Uhr. Hochachtungsvoll Fr. Arthur Kretschmar, Lehrer der Tanzkunst. ls. 8pvi8vSL zum Braten und Backen, sf. Mlette-Seise», 1 Stück 3.— bis 4.50 Mk., empfiehlt Drogerie z. Bergmann, Gersdorf MIILrvsraln „MartdM" odvrluntz^itr. Sonntag den 16. d M, abends 8 Uhr Versammlung lm Verein-lokal. Recht zahlreichem Besuch sicht cutgegen der Borstau-. Dunkler Anzug, mittlere Größe, zu verkaufen Oberlungwitz, Nutzung 414 Jahreszeiten - Kindersreuden! Donnerstag, den 18. Mr-, nachmittag« 3 Uhr Kinderaufführung, wozu auch vorschulpslichtige Kinder in Begleitung Erwachsener Zutritt haben; außerdem noch 2 Aufführungen am Freitag, -eu 14., und Tonnabend, den 15. März, abends '^8 Uhr. Das werden bestimmt die letzten Ausführungen sein, darum Spant. Fußballklub „Wacker"- Oberlungwitz hält Freitag, deu 14. März, abends 8 Uhr seine erste Versammlung im Vereinslokal .GrüneS Tal" ab. Alle ehemaligen Mitglieder und Sportfreunde werden gebeten, zu erscheinen. Der Vorstand. Lun AonkinmsUon smlstßlllv 8vhöne tüksviwlckk iu Okrrinxen, kroscUen (Emaille, 60I6 un6 Lilkcr), ftssltzketten (6o!6 u. LiidLr m ^nkünxol), sZkfi<6l.ton shliLkel, 60I6 u. Lilher), » ^lunsckettenknöpfen » '/.u dilii^ton krttssu /Xt'NO i-Skiguook, Qsi'sZonf kluKibiuckeisi, Uuoll-^unü ks.pieiliirnckluux. AliLÄvk««, 20 Jahre, sucht für 1. oder 15. April i. Hohenstein-Ernstthal vd. Umgeb.Stellung iu bürgerlichem Haushalt. Angel) unter 2 0 cm die Geschästsst. dss. BI. RMltNk hat wieder in größeren Poften abzugeben l>1tSeWstrMtds;.Bl. Kleidungsstücke und sonstige Sachen werden schnellstens gut und billig um gefärbt bei Ä.. Twumann, Hoh.-Er., Kroatenweg 3 l. Men-, MeutMeo Selb- s. Vrlestascht« Damms-t»' Mrttttschei billigst bei Ar«p Laxgrock, Gersdorf, Buchbinderei, Buch-u.Papierhdl. Schaufenster, weuigstens 1,10 Meter breit, mit Laoentür sofort oder später zu kaufe» gesucht. Br. Förster, Friseur, Gersdorf 244. Pfund 15 Pfg., Pust Kiaft, Skeri»twih 164 Dachziegel zu Kausen gesucht Zu erfahre« in der Geschäftsst. dss. VI. IS W SkiOmg mk'' L Person namhaft macht, welche mir vom 10.—11. Mürz am Logenberg eine 20 vui starke Dirke gestohlen hat. Da iu eiuer kurzen Zeit ca. 30 Stück starke Bäume gestohlen worden sind, ist das Betreten der ganzen Logen berg-Anlage aufs strengste ver boten. Für Unglücksfälle über- nehme ich keine Verantwortung. Gmil Hukn Hiermit gebe ich bekannt, daß die gegen mich verbreiteten Ge rüchte auf Unwahrheit be ruhen. Ich warne jedermann vor Weiterverbreitung, andern- falls ich gerichtliche Hilse in Anspruch nehme. Frau Marta Jung, Oberlungwitz, Nutzung 4VL. Bestellungen von auswärts durch P»stlart«a werden zum i Borverkaufspreise augeuommen, die Einlaßkarten an der ! KM wkdcn. MWter SWe. 1 auf Rad für die Fabrik gesucht. A. Oskar MaMerM, Hohenstein-Ernstthal. Geübte SkISMWkk oder Seidenfpulerinnen su chen bei hohem Loh» Gkbr. Kemnitzer, GrSua