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«nS«esetzt war, wird durch die Stelle entschieden, die für die Fortsetzung der Pension;» oder Ve» sorgungsgebührnisse zuständig ist. Die Zeit, in der Heeresangehörige iu^. einem neutralen Staate festgehalten wurden, ist nicht mit der Kriegsge- fangenschast gleichbedeutend. * — Z u ck e r p r e i s e. Zur Vermeidung von Unklarheiten wird darauf hingewiescn, das; sich nach einer bereits -im Oktober vorigen Jah» res ergangenen Ministcrialvcrordnung die Zucker preise ani 1. Februar, I. Mai und l. August um je 1 Pfennig für das Pfund erhöhen. * — Die K r i e g s v e r l u st e - d e r 10 4er. Das Jnsnnleric-Regimcnt Nr. 104 hatte folgende Verluste iui Kriege: 2^86 Tote (darunter 76 Offiziere), 6226 Verwundete (dar unter 299 Offiziere), 1836 Gefangene und Ver mische (darunter 36 Offiziere), zusammen 10 948. * Hohenstein-Ernstthal, 3l. Jan. Als Stellvertreter des Herrn Bürgermeisters Tr. Patz ist an Stelle des zurückgetretenen Herrn Stadt rates Anger Herr Stadtrat Schneider ge- wäblt und von der Krcishauptmmmschast Chem nitz bestätigt worden. * — Beim Schlittschuhlaufen stürzte gestern ein junger Mann so schwer, das; die Glassplitter des Klemmers, den er trug und der beim Sturze .zerbrach, in ein Auge drangen. Ter Verunglückte musste sich sofort in ärztliche Behandlung begeben. * — Die Gewerbebank haue im ver flossenen Geschäftsjahr einen Umsatz von 3)^ Millionen Mark, gegen das Vorjahr ein Mehr von 1)4 Millionen Mark. Das Unternehmen, das aus bescheidenen Anfängen hervorgegangen ist, hat während des Krieges den Gewerbetrei benden unentgeltlich mit Nat und Hilfe zur Seite gestanden. Auch für die Uebergangszeit kann den Gewerbetreibenden und Geschäftsleuten nur empsoblen werden, bei Bedarf sich an die Gewerbebank zu tuenden, die jedem mit Nat und Tal gern zur Seite sieben wird. "—Politische Versammln n g. Je näher wir den Mablen zur sächsischen Volkskam mer, dem letzten grasten Wabltag, kommen, desto mebr flammt noch einmal die politische Wahl agitation auf. Cs scheint aber, als wenn eine politische Müdigkeit Platz gegriffen hätte, wenig stens war die von der Deutschen demokratischen Partei für gestern abend nach dem Schützenhaus einberufene Versammlung ini Verhältnis zu den früher abgehaltenen nur sckuvmh besticht. Als Referent erschien der frühere Landtagsabgeord- nete unseres Kreises, Herr Fabrikant Posern aus Meerane, der seinen Zuhörern zunächst das Verhältnis der Deutschen demokratischen Partei zu den Mchrheitssozialisten auSeinandcrsetztc, wo bei er zugab, das; beide Parteien ein Stück Weg zusammen gehen könnten, aber doch anderseits es auch Punkte gebe, wo die Parteien in grostem Bogen auseinandergängen. Sozialisierung und Religion seien solche TrcnnungSstcllen. Der Red ner zeichnete weiter ein Bild von der politischen und wirtschaftlichen Lage in Sachsen, die er als wenig irostvoll bezeichnete, und entrollte ein Bild voit den Attsgaben, die uns bevorstehen. In diesem Zuge streifte er sowohl Landwirtschaft als auch Industrie. Um überall wieder aufbauen zu wumm, müsse man sich die Hand reichen zu ge meinsamer Arbeit. Der 1)4 stündige Vortrag wurde von den Zuhörern mit Beifall ausgenom men. In seinem Schlußwort forderte Herr Fa brikant NedSlob als Leiter der Versammlung sti reger Wahlbeteiligung auf. * — Eine G ruppenvcrsü m m l u n g des SchutanssichtSbczirkS Glauchau fand gestern nachmittag in der hiesigen 2. Bezirksschnle statt. Crsäuenen waren u. a. die Lcbrcr von hier, Oberlungwitz, Gersdorf, Meinsdorf, Langenberg, Hermsdorf und Bernsdorf. Auf der TageSord- mmg standen der Religions-Unterricht in der Volksschule, die Einheitsschule und Berufsfragen. " — Die sozialdemokratische O r.t sgruppe veranstaltet morgen Sonnabend abend im Saale des SchützenhauseS eine öffent liche Versammlung, in der Herr Castan aus Chemnitz über die Bedeutung der Volkskammer- wablen sprechen wird. Oberlungwitz, 31. Jair. Beim Rodeln in der Nähe der Haüptkirche verunglückte ein 19jäh- riwS Mädchen dadurch, daß eS die Herrschait über den Schlitten verlor und mit solcher Gewalt an e^ren Za^n suhr, das; es- einen Beinbruch erlitt. w. Oberlungwitz, 31. Jan. Die Deutsch- nationale Volkspartei hielt gestern abend im Gasthof „Hum Hirsch" eine öffentliche Wahlversammlung ab, die Wohl infolge der eingetretenen Wahl müdigkeit und nicht zuletzt wegen der Krille nur schwach besucht war. Ter Redner verbreitete sich zunächst über die gegenwärtige Lage, geißelte hierbei scharf die Herrschaft der SoldutcmM und brachte die Hoffnung zum Ausdruck, daß dicseU ben von der Bildfläche verschwinden, nachdem wir nunmebr eine gesetzgebende Körperschaft — die Nationalversammlung — haben. Des weite ren sprach er über die Sozialisierung der dazu reifen Betriebe, über die Trennung von Kirche und Staat, sowie über die Einheitsschule, ll?- a. brachte er zum Artsdruck, daß jetzt, nachdem' das Hitssdienslgesetz außer Kraft gesetzt sei, wohl , der übel etwas ähnliches, wenn nicht gar ein ' ArbeitSzwangSgesetz geschaffen werden müsse, sonst gebe Deutschland dem sicheren Ruin entgegen, § An Hand von Verspielen erläuterte er dies aus führlich. Zum Schluß forderte der Redner die Anwesenden auf, der Deutschnationalcn Volls' Partei, deren Stimmzettel mit dem Namen „Beut ler" beginnt, ihre Stimme zu geben. Ta sich als Gegenredner niemand meldete, wurde die Versammlung gegen )^10 Uhr geschlossen. * * Langenberg, 31 Jan. Die Ge meinderatswahl findet hier am Sonntag, den N Februar, statt. a. LJUstenbrand, 31. Jan In unserem Orte ist der Schluß der Wahl zur sächsischen Volkskammer auf 6 Uhr abends festgesetzt. Wäh ler und Wählerinnen wollen dies beachten. * * Wnstenbrand, 31. Jan. In »einer öffentlichen Versammlung spricht morgen abend in Georgis Gasthof der bekannte Schriftsteller AmtögcrichtSrat Tr. Wulffen aus Zwickau über Sachsen und die Temokralie. * Limbach, 30. Jan. In der Wachlslube der hier verguartierten 12er Fußarrillcric wurden 30 000 Mk., die zur Auszahlung Entlassener die nen sollten, gestohlen. " Dresden, 30. Jan. Tie Mörder deS bei Dölzschen aufgefundenen Landwirtes Sckwd sind ermsttest und' seslgcnommen worden. Cs lind die beiden Solda'cn Thomas Poppe aus Souderland und Paul Petzold aus Kamenz. Tie Mordaffäre hat Ähnlichkeit mit dem Schleich- handclsuwrd bei Radebeul. Auch Schob machte srae würdige Geschäfte. Die Mörder benutzten die'e Neigung des Ermordeten, um ihn in eine entlegene Gegend zu locken, zu überfallen und ihn, die erhebliche Barschaft abzunehmen. Oben drein beraubten sie ibn fast aller Kleidungsstücke! Tie Täter teilten die Beute und verpraßten sie sosoA in Dresden bei Weingelagen und Tanz vergnügen. — Zwei Räuber überfielen am Mitt woch mittag die Inhaberin eines Trödelgeschäs- tes am See. Sie würgten sie am Halse, raub ten die Ladenkalse und entflohen. Es ist bis her nur gelungen, einen der Täter zu fassen. - Opfer einer Gasvergiftung sind gestern der 73 Jabre alte Privatus L. Trommer und seine gleichaltrige Ehefrau in ihrer Wobnung Rade beuler Straße 1 geworden. " L-w,w, 50. Ian. Die hiessen Schutzleute, Ratsbeamten »nd Feuer»ehAeute sind zur Auf- befserun, ihrer Sehalter in eine Lohnbewegung eingetreten und haben folgende Mindestsätze auf gestellt: Polißeibot« monatlich 540 Mk., Schutz leute und Feuerwehrleute 360 Mk., Oberwacht» meister 380 M». und Inspektoren 400 Mark. Der Rat hat eine wohlwollende Berücksichtigung der Forderungen -ugesagt. * Geri^St-mi-e, 50. Ian. Alle hiesigen Bäckereien habe« nur »och so zertnge Kohlen- »onitt«. daß innerhalb acht Lage« mit brr Schließung siimtlicher Betriebe gerechnet «erden muß, falls keine Kohlen herankommeu. * «iruo, 80. Ian. Ein heitere» Erlebnis mit seiner Waschfrau berichtet ein Gutsbesitzer aus Pfaffengrün bem „Pirn. Anzeiger": Als die Biedere für einige Waschtage wieder bestellt wurde, erklärte ße, nicht kommen zu können, denn sie habe sich zur Arbettslosen-Unterftützun« gemeldet. Depeschen onm St.Jannar. DreSdtN. Sachsen leitete mit den thürin gischen Ländern Verhandlungen behufs Zusam menschlusses ein Tie Verhandlungen sanden Entgegenkommen. Berlin. Tie Reichsregierung hat sich genö- l.gl gesehen, zur Wiederherstellung geordneter Zu- üände in Bremen eilte Tnwpenabteilung dorthin zu senden. Di< ersten Truppenzüge sind bereits in Bremen eingelrosfen Tie Stärke der für son nige Zwecke bereitgeslclllen Truppen erfährt im wlae des starken Zuslrömens von Freiwilligen leine Verminderung. Berlin. Aus einer Unterredung mit dem Milgliede der NeichSregierung, Noske, über die Gründe und näckislen Ziele der Expedition nach Bremen wird in den Blättern folgendes mitge- uilt: Noske sagte, aller Welt, ausgenommen den Spartakisten, sei liar, daß die Zustände in Bre men unhaltbar waren. Tie Stadt gehört zu den- ßnigen, in 'welchen eine kleine Minderheit durch Gewaltmittel versuchte, ihre Herrschaft über die Gkrüchstube Mehrheit zu bebaupten. Bremen bat eine vesondere Bedeutung als unser zweitwichtig- uer Handelshafen. Anfang Februar soll das Anlaufen von LewenSmiNelschiffen beginnen. Bei der absoluten Unsicherbeit der Verhältnisse bestand leine Bürgschaft dafür, daß beim Ein-und Aus laufen der Schiffe Zwischenfälle oder Störungen nicht vorkommen ivürden. Die Zufuhr von Le- renSmitteln muß aber unbedingt sichergestellt wer- den. Deshalb sind Truppen von erheblicher Kampfkraft in Bewegung gesetzt worden. Von den einmarschierenden Regierungstruppen wird mwiß kein Schuß abgegeben werden, wenn nicht mm den Bremer Spartakisten oder Unabhängigen zuerst gewner-t wird Nottordam. Ter Korrespondent des „Neuen tairerd. Courant" meldet au? Paris, daß Wil- stm fester denn je bei seinen 14 Punkten ver- arrt, also jede Annexion aus das schärfste be- wmpil und daß er auch m der Kolonialfrage mit fliegender Fahne siegen ivcrde. Tie Fragen werden wadrscheinlich bald geregelt sein. MW«» AMlMNll! EtfftnMtVeckmmlW Ü8«m öen 1. Fewr 1818, Di» Kens«rvati»e«, di« sich jetztDe»tsch«atisnal «eunt», sucht* in Fluzbliltter« »ad kaust zu höchst«« Preisen AeinhardAockSroH, abends 8 Uhr im 6Mt der MiikWMzmkl» „kick", Sonnabend de« 1 Februir. Uhr abends kMiÄmumImz in der Siinaerhnll, Um zahlreicher Erscheinen bittet Ler Vorstsntz Wer bürgerlich denkt und fühlt, kann seine Stimme »ne geben der DeutsäMtionalen Volkspartei Handschlitten zu »erkaufen. Wettiner Hof, Hoh.-M., vstprotze. > ZW.!Z rsger-Orduung: 1. Die Bedeutung der Volkskammerwahlen. 2. Aussprache. Referent zu Punkt 1 Herr Castan, Chemnitz. SWMMliWe WglllU Hohenstein-Ernstthal. 1 Hemd, 1 Arbeitshose für 14—16jährigen zu verkaufen Hoh »Er., tz, Np jed. Art gesp^michU paraturbed. Zithern, Mandolin., Zugharmonikasusw. Baut Etinfw, Hohenstein-Er Io vor»«!,. «rS,««o non pordoo Wilt vor»«»»» A«jei,t» mit PatrmtitMUtz, »st Christentam und stitAßien politische Geschtfte zu »acht«. Ei« behaupt«» » « i« einem hier verbreiteten Flugblatt, die h rvorrrgrndfte« Führer der Dt»tsche» demokratisch n Partei sei«» tzlichtchristen und Richtdeatsche. Aas i8 sine de- wnßts Unwahrheit vud d-r Ausflnh niedrigen p-l,tischen Haffes. Dir FEH»« dir Deutschen de»»kr«tische« Part«! find u. Grhriwrat Friedberg, Fi» ««xzmiNiffer Schiff«», Friedrich Nanwann, Stacatsseksetär Lr. Sslf, Staats» sik srär F be-rich Dernburg und in ««se sm Kreise: Oberpfarrer Emde, Land» gesichtsrat Vrodauf, Gchalrat Dr. Sthfert. Mitbürger und Mitbürgerinnen! Vatsrlsnd «nd Chrifteatnm ftchen über all«» Patttttr Vs iß m». »ürdi,, die hehre» De,riffe »,n B^terlrudtztieb, und Relitziösicht s, ««fdri»,lich i« den >»rd«rgr«»d beh prlitischen K«mpfeS zu schieben! Eine Partei, die das tut, ist weder deutsch n»ch national! will, daß der Politik- Kampf ssch'ich und »hn» Haß geführt werde, «« selbst- ltzs N»d »Hs« Hinterßedanke» mit «rbkite« will s» Niederaufb«» unsere« darnieder liegenden »«tnl«>de», dsr , HV t in die g.»tz« Partei de» freiheitliches« Bürg^taws. D«, ist dk IMetMiÄiMksllii! Liste Günther, Posern, Langhammer, Dietel.