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Geduld zu üben, bis wir wieder in ruhigere, ge ordnetere Zeiten eintreten. * — Keine bayerische Milch. Der Vertrag über eine beträchtliche Zufuhr bayeri- -scher Milch, die von Mitte November ab in Sachsen eintresfen sollte, ist infolge der Umwäl- znng nicht zur Ausführung gekommen. Eine Erhöhung der Kohle.,. Preise für S a ch f e n. Nach Mitteilung von Bürgermeister Tr. Kühn in Bischofswerda ist für Sachsen eine Erhöhung der Kohlenprcise um 30 Prozent rückwirkend von, 1. Januar 1919 ab genehmigt worden. * — Die deutsche demokratische Partei (Ortsgruppe Hohenstein-Emstthal) la- det alle Wähler beiderlei Geschlechts zu einer öffentlichen Versammlung morgen Freitag abends 8 Uhr im LogenhauS ein. In die'er Versamm lung wird sich Herr Schulrat Dr. Seyfert aus Zschopau den Wählern vorstellen und über das anziehende Thema: „Vorwärts zu ueucm Aufstieg!" sprechen. *— Die Verluste des Infante rie - R e g i m e n t s Nr 178 im Kriege be tragen au Toten 63 Offiziere, 161 Unteroffiziere und 1550 Mann, an Verwundeten 116 Offiziere, 545 Unteroffiziere und 4273 Mann, an Ver- mißtcn 8 bezw. 48 bezw. 664, an Gefangenen 19 bezw. 70 bezw. 830- * — Abge lehnte Verbindung der W a h l I i st e n. Man schreibt unS: Die Teutsch nationale Volkspartci in unserem, dem 30. Wahl kreise, hattc, um den Wablkampf unter den bür gerlichen Parteien etwas zu mäßigen, der deut schen demokratischen Partei und der Christlich- demo'ratischen Volkspartci eine Verbindung der Wahllisten vorgeschlagen. Die Christlich-bemokra. tische Volkspartei bat diesem Vorschlag zuge- slimmt, so daß zwischen Deutschnationalen und christlichen Demokraten die Listcnverbindung be- icitS erfolgt ist. Die demokratische Partei hat auf den Vorschlag überbaupt nicht geantwortet, was einer Ablehnung, wie sie übrigens in an deren Wahlkreisen durch die demokratische Partei auch erfolgt ist, gleichkommt. z. Oberlungwitz, 16. Jan. Nachdem erst kürzlich mebrere dem Ncs.-Fußart.-Regt. Nr. 12 gehörige P'erde im Werte von einigen Tausend Mark aus verschiedenen Gutsgehöftcn gcsto' len worden sind, ist aus dem Stalle des Gutsbe sitzers Falke abermals ein dem genannten Trup penteil gehöriaet Apfelschimmel im Werte von 9t 0 Mk. abhanden gekommen. Ebenso sind in Gersdorf dem genannten Regiments 5 Pferde im Werte von über 4000 Mk. gestohlen worden, die bei dem Gutsbesitzer Rabe und dem Viehhändler Scholz eingestellt waren. )( Gersdorf, 16. Jan. Der hiesige Kir chenvorstand sichert dcmscnigen eine Belohnung bis zu 100 Mk. zu, der bestimmte Angaben machen kann über die Ermittelung der Täter, die in der Nacht zum 6., Januar auf hiesigem Friedhof sechs Erbbegräbnisse schändeten. Es märe nur zu wünschen, daß es gelingt, dein oder die Täter bald der ihnen gebührenden Strafe zuführen zu können. * Lobsdorf, 15. Jan. Die Spitzbuben, die schon lange ihr nächiliches Wesen treiben, werden immer dreister. Am Sonntag abend hat sich ein oder mehrere dieser Langfinger durch die Hintertür in die Wo'mung des GartengutsbesitzerS Max Blüher „auf der Wachtel'' eingeschlichen und auS dem aus dem Boden stehenden Pökelsaß ge gen lO Pfund Fleisch und eine Wurst entwendet. Durch einen Strick, den sie durch ein Fenster in den Hof ließen, sind die Diebe entkommen. * Waldenburg, 15. Jan. Bei der Stadt »erordnetenwabl hier am Sonntag gaben von !396 Stimmberechtigten insgesamt 1118 ih.e Stimmen ab, das sind 80 Prozent. Gewählt wurden 7 bürgerliche und 5 sozialdemokratische .Stadtverordnete. — Im Laufe der letzten Tage versuchten hier auswärtige Spartakusleute die in hiesigen Gewerbebetrieben beschäftigten Arbeiter zum Streik zu veranlassen; ibre Absicht scheiterte aber an dem vernünftigen Sinne der letzteren. * Chemnitz, 15. Jan. Im Hinblick auf die nicht nur anhaltende, sondern noch täglich ume'unende Kohlenknappheit sind zufolge An ordnung der Kreishauptmannschaft Chemnitz ezw. des sächsischen Arbei.s- und Wirtschafts- Ministeriums neue einschneidende Bestimmungen getroffen worden. So ist u. a. die Beleuchtung für die offenen Ladengeschäfte von 6 Uhr abends ab untersagt, die Polizeistunde wird auf 10 Uhr festgesetzt und der Betrieb der Straßenbahn wird in der Weise eingeschränkt, daß die Wagen früh wischen 5 und 6 Uhr Wegfällen und der fahr- olanmäßige Betrieb von 9 Uhr abends ab ge schlossen wird. * Dresden, 15. Jan. In den gestrigen eiligen Morgenstunden verletzte der im Hause Schützenplah 10 wohnende pensionierte Kirchen diener Adolf Pieisfcr durch Schläge mit einem Beil seine Ehefrau und seine 19 Jahre alte Tochter schwer am Kopse. Tann tötete er sich ''elbst, indem er sich mit einem Rasiermesser die Keble durchschnitt. Mutter und Tochter sind in Krankenhauspflege übernommen worden und dürf ten niit dem Leben davonkommen. Pfeiffer hat anscheinend in geistiger Umnachtung gehandelt. * Leipzig, 14. Jan. Unter falschen An- abcn haben ein HusarenuntcrofÜzier und ein sächsischer Grenadier-Sergeant am 8. Januar eine Halbchaise mit zwei Füchsen bespannt, der I. Schwadron der Trainabteilung Nr. 19 gehörig, erlangt und sind damit verschwunden. Die bei den Soldaten haben am 10. Januar einen mit twei Pferden bespannten feldgrauen Militärpack wagen mit der Aufschrift M. G. K. 107 auf ähnliche Welle erlangt und sind damit ver- 'chwunden. * Leipzig, 15. Jan. Ein Loch in einem Emailleeimer, in dem Diebe in der Nacht zum 2. dfs. Mts mit noch anderen Gefäßen inSge- amt 2—2'ä Zentner flüssigen Kunsthonig aus einer Kunsthonigfabrik in L.-Kleinzschocher ge stohlen halten, war die Ursache, daß die Spitz- buben selbst ihren Weg sichtbar mit der süßen Flüssigkeit auf der Straße eingezeichnet' hatten. Bis in ihre Wohnungen konnte man die Spur verfolgen, und den, verdächtigen Eimer haben es nun nicht weniger als acht Personen zu verdan ken, daß sie der Teilnahme an diesem Honig- diebstahl überführt worden sind. * Mügeln b. Oschatz, 14. Jan. Eine War nung vor Beraubung deS Waldes erläßt der Arbeiterrot von Mügeln und Umgegend. Unter dem Deckmantel der Kohlennot wandern von früh bis spät Männer und Frauen mit Sägen und Beilen in den Wermsdorfer Wald und fällen dort Bäume, die sich im schönsten Wachstum befinden. In der falschen Auf fassung, daß jetzt alles erlaubt fei, werden die Bäume ohne Unterschied zur Strecke gebracht. Ain Hohneujahrstag sollen über 100 Handwagen mit gestohlenem Holz gezählt worden sein. Ter Arbeiterrat droht, nunmehr schonungslos ein- mgreifen. * Meerane, 14. Jan. Der kürzlich ver storbene Stadtrat Riemenschneider, dessen ein ziger Sohn vor einigen Wochen siel, hat der Stadt eine Stiftung von 50 000 Mk. sowie sein Marienstratze 32 gelegenes großes Wohngebäude vermacht. — In der bei Ponitz, gelegenen Mer lachmühle wurden während der Nacht aus dem Säg.mühlwerk sämtliche 16 Treibriemen gestohlen. * Zwickau, 14. Jan. Tie Zahl der Opfer bei dem Sonntagskampfe ist erfreulicherweise ge- rinzer als cs zuerst hieß. Getötet wurde nur der Hüttenarbeiter Wunderlich aus Planitz, der aber Vater von 6 Kindern ist und sich unter den Demonstranten befand. Ter Kommunistensührer Schubert, Zwickau, ist von der Menge, die ihn lynchen wollte, arg zugerichtet worden. Er be findet sich mit unter den verhafteten Spartakisten. * Zwickau, 15. Jan. Ein tödlicher Unfall ereignete sich vorgestern in einem Hause im OrtS- teil Pölbitz. Ein vierjähriges Mädchen kletterte in der elterlichen Wohnung, während es kurze Zeit allein war, auf einen Fensterstock und sah zum offenen Fenster binauS nach Gespielen im Hoft. Dabei stürzte das Kind drei Stock hoch ab, erlitt schweren Schädelbruch und den Tod. * «ftnvdury, 14. Ja». Im Betrieb Sander im Vorort Kauerndorf riß eine beim Entladen zur Sprengung gelangte Granate einem 19jäh- rigen Mädchen den Hopf ab und verletzte drei weitere Arbeiterinnen schwer. Depeschen »»m 16 Jausar. Berlin. Wie übereinstimmend in verschiede nen Blättern gemeldet wird, gelang es gestern ! in später Abendstunde, Karl Liebknecht in der 1 Wohnung eines seiner Freunde in der Mann heimer Straße zu verhaften. Zwei Mann von der GardekavallrriefchützendivisilM fanden ihn dort auf, nahmen ihn fest und brachten ihn in das StaalSquartier im „Eden-Hotel". Er wurde umer stärister Bewachung in einem Automobil an einen sicheren Ort gebracht, über den zurzeit Stillschweigen gewahtt wird. Bald, nachdem das Auto verschwunden war, wurde auch Rosa Lu xemburg im „Eden-Hotel" abgeliefert. — Wir die „Vossische Zeitung" berichlet, wurde gestern nachmittag der Volksbcaustragte im Auswärtigen Amt, Kautsky, unter der Beschuldigung der Ver bindung mit Rosa Luxemburg verhaftet, aber nach kurzem Verhör sofort wieder freigelassen. Cssen. Der Streik im Ruhrrevier ist gestern derart zurückgegangen, daß er als beendet be- lrackitct werden kann. Nur ganz vereinzelt sind die Belegschaften nicht einaefahren. Tie Par teien, darunter auch die Spartakisten, haben sich dahin geeinigt, am 19- Januar das Wa' lgeschäst in keiner Weise zu stören. kikMecht und Nssa LiMiND fit! Berlin. (Privat - Telegramm) Die beiden Führer der Spartakusbewegung 1 Deutschland, Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg, haben beute nacht ein s u r ch t- bares Ende gefunden. Liebknecht, der bei einem Verwandten verhaftet worden war, sucht? bei der Ueberführung vom Edenhotel nach dein Gefängnis zu entfliehen, wurde aber bei der Flucht von der Begleitwache erschossen. Rosa Luxemburg wurde von der wütenden Volksmenge der Wach mannschaft entrissen und getötet. Als M Ml! Wa» al« Wähler «ad WSHleri»»«» »» beachte« hat««. Tag sie am 19. Januar früh genug zum Wablwkal gehen Daß sie für alle Fälle eine Legitimation Wa' lausweis, Steuerquittung, Mietsvertrag) milnebmen. Daß sie die richttgen Siimmzeltel abgeben. Daß kein Stimmzettel durch irgendwelche Zu sätze oder Abstriche ungültig gemacht wird. Daß sie sich keinen falschen Stimmzettel zu- siecken lassen. Daß sie sich einen mit amtlichem Stempel versehenen Umschlag geben lassen müssen, in den der Stimmzettel im Wahllokal eingesteckt wird. Wenn man sich überzeugt hat, daß der Um schlag mit dem Stimmzettel in Ordnung ist, gibt man den Umschlag init dem Stimmzettel dein Wahlvorsteher, der ibn in die Wahlurne legt. Micks «.MlcklliMn! Vie Partei des Wer Deutschnatisnal ist, wähle E» Sonntag, den 19. Januar, rmr Vie Liste begitmeud mit der* Namem W», W, !W, WM Stimmzettel find jederzeit zu haßen in der Geschäftsstelle- Chemnitz, Hsizmartzt 10 , :: :: :: außerdem Zettelverteiler vor den Wahllokalen. :: :: :: Osxrüuclvt 1866. oust N0«;NI»x«n e». I7L Mtlliouou Harkt vurob VerorcknnnA ckv« üöuigst. 8äob« iltnistsriums wt bv- «timwt vorcisn, «lass im Vails 6s« ß 1808 6s« 8. O.-ö. bvi unssror 8»nk oinxsleg-t vorckon köunou. IVir «mptvdlvn aas nur ^bvioklnox aller 6-»» luebvscmckoro übsrnokmon vir anod nock vvrmtvcvo »aok kür kürrvre 2üit irr aansieu «»Mr gUmüißon Lsciln^uazoll. stllgvmvin« ovuisvbs Lröäil/instait filislv LkumnIkL IS NnaamuriL« L« »«rv«pr. 29M, 290k, 2M2, 2MS, 2904. ktkmipr. «1. UmkslnstMeWiU »mikt ! - sucht Empfehle: Leberwurst im Da*«», Pfund 4.2S Mk., Blutwurst, 2-Pfunddose 10.00 Mk., SMsWSMAN j in Sat.brübe, Pfund 2 MK. Max HeraW, Ger-storf. 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