oder östlicheren Punkte der ägyptischen Küste, oder ihren Ausgangs punkt an einein südlichen Küstenpunkte der Osthälfte Kretas zu suchen haben. Angesichts all dieser merkwürdigen Übereinstimmungen etwa von einem bloßen Spiel des Zufalls zu reden, wäre ein willkürliches, durch nichts gerechtfertigtes Beginnen. Wir können uns vielmehr der Erkenntnis nicht länger verschließen: der Dichter, der den in einen Bettler verwandelten Odysseus jenes Aben teuer einer Raubfahrt nach Ägypten erfinden ließ, war seinerseits über die Lage dieses Landes sowie über dessen Entfernung nicht nur von Kreta, sondern wir können sagen, von Griechenland überhaupt, aufs genaueste unterrichtet. Aber auch was er von jener .ch-.ti,', dem Sitz des ägyptischen „Königs" berichtet, hatte — dies können wir jetzt uin so zuversichtlicher behaupten — ohne Zweifel seinen festen Rückhalt in der genanen Kenntnis der wirklichen Verhältnisse. Der Widerspruch dieses vorzüglichen geographischen Wissens mit den mangelhaften Kenntnissen, wie sie die Telemachie verrät, ist offenkundig, und nur die verhältnismäßige Anspruchslosigkeit, mit welcher der Pseudo-Kreter das geographische Detail gleichsam bloß als dekoratives Element hinter dem dramatischen Inhalt seiner Erzählung zurücktreten läßt, mag schuld gewesen sein, daß man die etwas mehr sich aufdräugenden Angaben der Telemachie seither vielfach nur allzu bereitwillig verallgemeinert und schlechthin für das homerische Zeitalter als maßgebend hingestellt hat. Ich verschiebe es einstweilen noch, die nunmehr gewonnene Erkenntnis auf die Beurteilung der Ansicht von Fäsi-Hinrichs und Koch anzuwenden. Denn auch sittengeschichtliche, also chronologische Erwägungen, sagte ich früher'), können zur Erklärung des auf fallenden Widerspruches herangezvgen werden, der zwischen dem Benehmen des ägyptischen Königs und den meisten, äußerlich gleich gearteten Stellen bei Homer besteht. Dies führt uns zur Frage nach dem historischen Hintergrnud der Piratenszene. Da handelt es sich denn vor allem darum, ob wir in jener unleug bar größeren Klarheit und Bestimmtheit geographischen Wissens das Anzeichen eines höheren oder eines geringeren Alters zu erblicken haben. ,) Seite 16 f.