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WeHck-GOWerAiWr Tageblatt für Kohenslein-Grnstchal, Oberlungwitz, Gersdorf, Kermsdorf, Bemsdorf, Wüslenbrand, Ursprung, Mittelbach, Kirchberg, Erlbach, Langenberg, Falken, Langenchursdors, Meinsdorf, KMengrund re. Der .Lvhenslein-drnstthaler' Anzeiger «rschrtnt mb Ausnahme der Sonn- und Festtage täglich abends mit dem Datum des folgenden Tages. Vierteljährlicher Bezugspreis bei freier Lieferung ins Laus Mk.1.50, bei Abholung in der Geschästsstell« Mk.1.25, durch die Post bezogen (außer Bestellgeld) Mb.1.50. dinzein« Nummern l0 Psg. Bestellungen nehmen die Geschäfts- und Ausgabestellen, di« Austräger, sowie sämtliche Kaiser!. Postansialten und die LandbrlestrSger entgegen. Als Extra beilage erhalten die Abonnenten jeden Sonntag das .Illustriert« Sonntagsblatt'. — Anz«ig«ngebühr sür die ogespallene Korpuszetl« oder deren Raum 12 Psg., sür auswärts 15 Psg.; im Reklameteil die Zeile 30 Psg. Sämtliche Anzeigen finden gleichzeitig im .Oberlungwitzer Tageblatt' Ausnahme. 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Der Kaiser wird bis über die Mitte dieser Woche in Schle sien verbleiben, wo er jetzt als Gast des Her zogs von Ratibor auf dem Schlosse Saudten verweilt. Am Donnerstag wohnt er der Ein weihung der technischen Hochschule in Breslau bei. Anfang Dezember werden die Erzherzoge Franz Ferdinand und Friedrich von Oester- reich als Jagdgäste des Kaisers in Berlin ein troffen. Reichskanzler von Bethmann-Hollweg vollendete am heutigen Dienstag sein 54. Le bensjahr. Kanzler wurde er bekanntlich im Sommer 1909. Bülow war 51 Jahre, als er auf den ersten Beamtenposten im Reiche beru fen wurde. Bismarck war mit 47 Jahren preu ßischer Ministerpräsident und Minister des Aus wärtigen geworden. Der Kanzler machte bei seinem letzten Erscheinen im Reichstage einen recht frischen Eindruck; er tritt also mit gu tem Mute in sein neues Lebensjahr. Die heutige Reichstags-Ersatzwahl im ostpreußischen Wahlkreise Labiau-Wehlau, wo um das Mandat des verstorbenen konser vativen Abgeordneten Arendt mit dem konser vativen Kandidaten ein Freisinniger und ein Sozialdemokrat ringt, erfolgt nach einer für ostpreußische Verhältnisse ungewöhnlich heftigen Wahlagitation. Sozialdemokratische Vertrau ensmänner waren noch am vergangenen Sonn tag zu Hunderten tätig, um für ihren Kan didaten Stimmung zu machen. Labiau-Weh lau ist seit 1884 ununterbrochen im Reichs tage konservativ vertreten gewesen, vorher ein mal nationalliberal und einmal freisinnig. Gründung eines Deutschen Mittel- standSbundes. Zwischen den führenden Personen der Mit telstandsbewegung in den einzelnen Landestei len Deutschlands haben in der letzten Zeit ver schiedene Konferenzen stattgefunden, die sich mit dem Zusammenschluß der in Deutschland be stehenden Mittelstandsvereine und Mittelstands vereinigungen zu einem Deutschen Mittelstands bund befaßten. Das Ergebnis der Verhand lungen soll sehr befriedigend gewesen sein; die Vertreter der einzelnen^ Gruppen sprachen sich für die Gründung des Deutschen Mittelstands bundes aus. Der offizielle Zusammenschluß der Mittelständler wird aller Wahrscheinlichkeit nach schon zu Anfang des nächsten Jahres er folgen; es harren vorläufig nur noch unwe sentliche Punkte der Klärung. Der Deutsche Mittelstandsbund ist gedacht wie der Hansa- bund; er soll keine politischen Zwecke verfol gen, sondern nur rein wirtschaftliche Gesamtin teressen vertreten (Gründung von Kreditgenos senschaften, Förderung mittelstandlicher Bil dung in technischer und kaufmännischer Bezie hung, Beeinflussung des Submissionswesens usw.). Was die zahlenmäßige Stärke der neuen Organisation angeht, so hat man mindestens mit 5—600 000 Mitgliedern zu rechnen. Das Arbeitskammer-Gesetz, das den Reichstag schon in zwei Sessionen be schäftigte, kommt nach der ersten Beratung des Gesetzentwurfs über die Schiffahrtsabgaben zu der entscheidenden zweiten Lesung. Heber den Wert von Arbeitskammern, in denen Arbeit geber und Arbeitnehmer zu gleichen Teilen sitzen, gehen die Meinungen auseinander; der vorliegende Gesetzentwurs gibt aber auch in seinen Einzelheiten Anlaß zu Meinungsver schiedenheiten. Eine aus Zentrum, Freisinni gen und Sozialdemokraten bestehende Mehrheit verlangt die Zulassung der Wahl von Arbeiter sekretären in die Kammern; dagegen sträubt sich die aus den übrigen Parteien bestehende Minderheit. Auch die Regierung hat bisher immer die Wohl von Arbeitersekretären sür un annehmbar erklärt. Man will nun versuchen, auf dem Wege des Kompromisses zu einer Einigung zu gelangen. Man will die Arbei tersekretäre von den ersten Wahlen zu den Ar beitskammern ausschließen, sie aber bei allen späteren Wahlen zulassen, wenn beide Teile einverstanden sind. Mißglückt der Versuch, dann fällt die ganze Vorlage. Kommt ein neues Sozialistengesetz ? An den Hinweis des konservativen Abg. von Heydebrand im Reichstage, daß die so zialistische Agitation dermaßen zugenommen habe, daß sie Gegenmaßnahmen erforderlich mache, knüpfen sich vielfache Erörterungen, ob ein neues Sozialistengesetz kommen werde. Das frühere Sozialistengesetz lief bekanntlich im Jahre 1889 ab und wurde nicht wieder er neuert. Daß strenge Maßnahmen z. B. gegen Streikausschreitungen in anderen Staaten be reits stattsinden, beweist das soeben ergangene Urteil des Gerichtshofes in der französischen Stadt Rouen, der Ausständige, die einen ar beitswilligen Kameraden tödlich gemißhandelt hatten, zu Zuchthaus von 8—15 Jahren und den Rädelsführer zum Tode verurteilte. Daß ein neues Sozialistengesetz nach Art des frü heren kommt, ist nicht anzunehmen; es dürfte sich, wenn eine Gesetzesvorlage ausgearbeitet wird, nur um Verschärfung entsprechender Pa ragraphen handeln. Kein AttentntS-Versuck auf Dernburg. Die Meldung Pariser Blätter, während der Anwesenheit des Staatssekretärs a. D. Dern burg in Mukden (China) hätten sich zwei be waffnete Chinesen in das deutsche Konsulat eingeschlichen, um ein Attentat aus Herrn Dernburg auszuführen, ist laut „B. T." un begründet. . Die beiden Chinesen schlichen sich erst ein, als Herr Dernburg Mukden bereits verlassen hatte; sie scheinen einen Spionage versuch unternommen zu haben. Frankreich. Der Fall des deutschen Fremden-Legionärs Weißrock, der als Kranker auf dem Marsche in Oran von seinem Hauptmann liegen gelassen und von Hyänen aufgcfressen wurde, beschäftigte am Montag die französische Deputiertenkammer. Der Fall wird genau untersucht. Der eigene Vater, der zu Sulzbach im Unter-Elsaß lebt, 75 Jahre alt und im Herzen franzosenfreundlich ist, beklagt das Schicksal seines Sohnes durchaus nicht, meinte aber, die Tragödie werde viele junge Elsässer abschreckcn, in die Fremdenlegion einzutreten. — Der Ministerpräsident Briand läßt die aus Anlaß des Eisenbahnerstreiks ver hafteten Personen nicht wie politische, sondern wie gemeine Verbrecher behandeln. Zwei Pariser Redakteure, die wegen Aufreizung der Eisen bahner im Gefängnis sitzen, drohen mit dem Hungerstreik, wenn sie nicht sofort einen milderen Strafvollzug erhalten. England. Der Wahlkampf ist auf der ganzen Linie er öffnet, nachdem am gestrigen Montag nachmittag die Auflösung des Parlaments offiziell verkündigt worden war. Schon vorher hatten aus Anlaß der Wahlen zwischen den politischen Gegnern in einer ganzen Anzahl von Orten Zusammen stöße stattgcfunden, wobei es blutige Köpfe gab. Allein in der Stadt Cork mußten 80 Personen wegen ernsthafterer Verletzungen ins Hospital geschafft werden. Der Wahlkampf wird mit un- gewöhnlicher Leidenschaft ausgefochten. In Kreisen, wo entweder der konservative oder der liberale Kandidat mit Sicherheit auf den Sieg rechnen kann, wurde auf die Aufstellung von Gegenkandidaten verzichtet. Daß auch der deutsche Wettbewerb in den Reden eine Rolle spielt, kann nicht überraschen. Besonders be droht erscheinen in dem Wahlkampf diejenigen Minister, die es mit den Frauenrechtlerinnen verdorben haben. Der Minister des Innern Churchill, der in ihrem Auftrage mit der Hunde peitsche bedroht worden war, stellte sich und seine Familie unter besonderen polizeilichen Schutz, da ihm die Suffragetten brieflich die be schlossene Entführung seines Töchterchens ankün digten. — Der König unterzeichnete in der gestrigen Sitzung des Geheimen Rates eine Proklamation, durch welche das Parlament auf gelöst und das neue Parlament auf den 31. Januar 1911 einberufen wird. Mißglücktes Attentat auf den griechi schen Ministerpräsidenten VeniseloS. Gegen den griechischen Premierminister Ve- niselos wurde auf der Reise von Trikkala nach Volo ein verbrecherischer Anschlag versucht, der glücklicherweise mißlang. An einer über einen Bach führenden Brücke war quer über die Schienen eine schwere Eisenschiene gelegt, durch die der Zug zum Entgleisen gebracht werden sollte. Dem Zugführer gelang es jedoch, recht zeitig zu bremsen und das Hindernis zu ent fernen. Der rote Hof. Kriminal-Erzählung von Adalbert Reinold. 381 (Nachdruck verboten.) Ernst August war aufgesvrnngcu, er stand dem Advokaten gegenüber, seine blauen Augen blickten finster unter den buschigen Broueu bervor. „Klingt bald toll — welche Anschuldigung — be weisen. was Sic sagen; — und dann die Sache vors Justizministerium!" rief er zornig. „Wenn Ew. Majestät geruhten, die Akten sich selbst vorlescu zu lassen, so wurden Sie erkennen, daß der Förster auf Indizien bin verurteilt worden ist. die nimmermehr zu einem solchen Urteil berechtigten — jetzt bat fick ein anderer des Verbrechens angeklagt und wenn ich auch zugebe, daß die Person selbst manchen Zweifel an der Glaubwürdigkeit ihrer Aussagen auf- kommcn läßt, so bat mau doch kein Recht, eine neue Verhandlung auf so leichte Weise abzuschneiden. — Gerade dieser neue Prozeß muß niehr Licht in die Sache bringen, cs gilt das Leben, die Ehre eines un schuldig Eiugckcrkcrteii." „Wer ist denn der Sclbstankläger?" fragte der König. „Ein unglücklicher, von Kindheit auf gänzlich ver wahrloster junger Mensch, der mit dem ermordeten Mädchen gleichen Alters war und in seiner Torheit sich einbildete, das Mädchen habe ibn gern; - weil sie sich mit dem Förster verlobte, will er sie ermordet haben, — er beißt Jakob Stamm und ist der unehe liche Sohn einer Schullehrerstochtcr. die nach Geburt de« Kindes wahnsinnig geworden sein soll und sich in einem Moorsec ertränkic." „Wahnsinnig, — ertränkt!" — aus wessen Munde tönten diese Worte in diesem Augenblick leise bebend wieder? — Der König wandte sich rasch zur Seite gegen den Hofherrn, — dieser batte die beiden Worte unwillkürlich herausgestoßen, d« Chapeau, den er nach Vorschrift der Etikette unter dem Arm trug, siel auf den Fußboden. D eser Umstand ließ den Advokaten den Hofherrn genauer betrachten. Dieser war ein Mann anfangs der vierziger Jahre, seine Gestalt neigte zu einem behäbigen Embonvoint, Ordensbänder schmückten seine Brust, dies und sein pein lich eleganter Anzug bewies, daß er dem hohen Landcs- adel angehörte; — aber das alles fesselte nicht des Ad vokaten Aufmerksamkeit, das Gesicht des Mannes war es, was ihn plötzlich interessierte. Wo nur hatte er diese dunklen, großen, rollenden Augen geseben? Diese niedrige Stirn, von schwarzem Haar eingerahmt, das sie noch schärfer hcrvortreten lieb, war ihm schon einmal ausgefallen. Der König hatte nur acht aut den Hofherrn, er merkte nicht, wie Dr. W. diesen fixierte. „Abscheulich — nicht wahr, Graf — gut, werde Akten studieren lassen; — jedensalls soll der Prozeß stattfinden, — ich verspreche es Ihnen, — ich will Gerechtigkeit, — bleiben Sie in Hannover, — wo logieren Sie?" «Im Britisch-Hotcl!" „Gut. sollen weiteren Bescheid erhalten." Der König machte ein- Handbewegung, Dr. W. war entlassen. Der Advokat sprach kurz seinen Dank aus — dann traf sein Auge noch einmal den Mann, der von dem König als Graf bezeichnet war — des Grasen vorher hochgerötetes Gesicht war jetzt bleich, nicht bleich, nein grau — und der Advokat wußte plötzlich, wo er des Grafen Gesicht schon gesehen batte. Er batte zum zweckenmal gesiegt — vom Schafott rettete er den Förster — jetzt stand er auf dem Punkt, den unglücklichen, jungen Mann auch dem Gefängnis zu entreißen, ihm Ehre und guten Namen wicbcrzugeben. Sein erstes war, dem alten Förster Schwarz brieflich Nachricht von dem Erfolg zu gebe», den seine Audienz beim König gehabt hatte, dann schrieb er einige andere notwendige Briefe, da sein Verweilen in der Residenz ja vom König verlangt war. Noch war er mit dem Schließen der Briefe be schäftigt, als an seine Zimmertiir gepocht wurde und ein Livrcebedienter ihm einen Brief überbrachte; — der Bote erwartete Antwort. Dr. W. betrachtete das Lackfieael, dasselbe trug eine Grafenkrone, mit einem Pferdekopf als Wahr zeichen. Als er das Papier entfaltete, las er: Geehrter Herr Doktor! Ein Fall der höchsten Wichtigkeit läßt mich wünschen. Sie heute noch zu sprechen. Bemühen Sie sich beute abend sieben Uhr zu mir, oder schreiben Sie, wann und wo ich Sie sprechen kann. Mit voller Ergebenheit Graf S. — tttraße. Graf S.? — Der Name war dem Anwalt wohl bekannt, die Graf S.'sche Familie gehörte zu dem höchsten Adel des Landes, war dock die Gräfin S„ so erzählte man wenigstens, die einflußreichste Person am Hofe. „Warten Sie einen Augenblick, ich werde Ihnen eine schriftliche Antwort mitgeben", sagte Dr. W. und warf rasch einige Zeilen aufs Pavier. Der Diener empfahl sich; — der Advokat betrachtete nochmals das gräfliche Schreiben, er sann vergeblich darüber nach, ob er währens seiner langen, vielbewcgten Praxis doch wohl nicht einmal den Grafen kennen ge lernt batte; so viel er aber auch nachdachte, die Per sönlichkeit des Herrn war ihm durchaus nicht erinnerlich. Punkt sieben Ubr abends stand, wte er versprochen. Dr. W. vor dem gräflichen Hause, das Haus konnte ein Palast genannt werden, es lag ganz zu Ende der -fstraße mitten in einem prachtvoll angevflanztc» Garten. Bei Nennung seines Namens wurde er in ein elegantes Entreezimmer geführt, — gleich darauf öffnete ein Diener eine zweite Tür und der Advokat befand sich in einem überaus reich ausgestatteten, hell erleuchteten Zimmer. Fast mit ihm zugleich trat von der entgcgengelestcn Seite ein Mann ein, — es war der Graf S. Der Advokat stutzte, unwillkürlich überrascht be trachtete er den Grafen, denn dieser war kein anverer. als der Hofherr, welchen er beute vormittag in feiner Audienz bei dem König getroffen batte. „Ich danke Ihnen für Ihre Freundlichkeit, mit der Sie meiner Bitte, mir eine Unterredung zu gönnen Folge leisten", sagte höflich der Graf, „nehmen Sie ge fälligst Platz und hören Sie mein Anliegen." Die beiden Männer setzten sich; — der Advokat schwieg, er erwartete eine weitere Aufklärung. In des Grafen Gesicht spiegelte sich jetzt eine Art Verlegenheit. — augenscheinlich war seine Mitteilung eine wichtige, er wußte vielleicht nicht, wie er beginnen sollte. „Ich wollte eine Frage, oder eigentlich eine Bitte an Sie richten", sagte er, „eine Bitte, die, das sehe ich ein, außerordentlich schwer wiegt, die Sie aber wohl erfüllen dürften, da ich Ihnen dagegen weitgehende Versprechungen machen kann." Der Graf schwieg wieder, Dr. W. wußte nicht recht, wohinaus das sollte. „Es betrifft den unglücklichen Prozeß des Försters Schwarz", begann wieder der Graf, „Sie haben beim König um Eröffnung einer neuen Verhandlung und zwar gegen einen jungen Mann gebeten, der sich selbst als Mörder angab;" — der Graf drängle die Worte mit sichtlicher Mühe über die Lippen, jetzt machte er eine rasche Bewegung, stand vom Stuhl auf, und Dr. W.4 Hand ergreifend, sagte er in einem förmlich flehenden Ton: „Lassen Sie diesen neuen Prozeß gegen den jungen Mann fallen, und ich gebe Ihnen die Garantie, der Förster, mag er unschuldig oder schuldig sein, soll nach geraumer Zeit aus dem Gefängnis entlassen werden, unter der einzigen Bedingung, daß er nach Amerika auswanüert." (Fortsetzung folgte